Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2019

  • Vielen Dank für die Darstellung der Besucherströme- sehr interessant. Teile im Harz boomen und kräftig an der hsb vorbei. Und das ist wieder das Thema preis-Leistung. Reaktiviert das selkebahnticket in Kombi mit Attraktionen im Harz z.b 50 Prozent auf die Hängebrücke, auf Burg Falkenstein etc. Und reaktiviert die alte harztourcard, wobei die hsb den vollen Preis bekommt. Und zusätzlich dazu 50 Prozent aufs Bus Ticket. Zum wandern wäre das super. Würde Fans zurückbringen, die dann in günthersberge oder talmühle eine Bockwurst essen würden. Zurück ist nicht verkehrt. Lieber Fahrgäste, die wenig zahlen, als keine.

  • Selketalticket und Harz Tour Card gibt es ja noch.

    Für 26 und 27€ immer noch günstig für Bus, Straßenbahn und Abellio im Harz.

    Nur bei der HSB gibt es diese dämliche Beschränkung auf 25 und 26€ Gegenwert.

    Da ist man von Nordhausen gerade mal in Güntersberge oder Sorge.

    Ohne diese Beschränkung würde ich die Harz Tour Card auch für 27€ nutzen.

  • Hallo,

    bei allem Hin- und Her zu den "Cards"...ihr seht immer nur die Sicht des Kunden. Wie sieht denn die Situation bei der Verteilung der "Card"- Einnahmen aus? Wie wird das Geld aufgeteilt, verdient die HSB damit unter dem Strich besser, wenn sie Ihre Einnahmen per Quote mit anderen teilt? Lohnt es sich für die HSB, oder hat eine andere Firma den größeren Nutzen? Weis das hier jemand? Wer kennt die Verträge?

    Alle Entscheider machen etwas falsch, da scheint man sich hier einig.

    Die Km- Preis Rechnung hinkt mir auch gewaltig, da sie eine reine Kundensicht wiederspiegelt. Jede

    Strecke hat ihren Aufwandt, der nicht zwangsläufig von der Streckenlänge bestimmt wird, sondern eher von der Anzahl gefahrener Züge und Fixkosten.

    Wenn man sich schon aufschwinkt und einen Eisenbahnbetrieb beurteilt, sollte man schon eine annähernde Übersicht über die Kosten haben. Dies unterstelle ich hier aber niemanden.

    Gruß Micha

  • Tja und im Südtirol gibt es für Senioren mit ständigen Wohnsitz dort, eine Jahreskarte für 20 Euro im Verkehrsverbund Südtirol. Ausgenommen sind private Seilbahnen. Wie rechnet sich das wirtschaftlich? Für den Senioren. Er kann das engmaschige ÖPNV-Angebot nutzen und es bleibt Geld in der Börse für Kaufkraft und Kultur. Eine Wochenkarte Und das im krisengeschüttelten Italien. Und Deutschland? Wir baden im Geld. Aber in unserer autolobbygesteuerten Verspannung bekommen wir es nicht hin, Touristen reizvolle Angebote ohne Nutzung des MIV zu machen.

    99 572, ja mich interessiert ausschließlich die Sicht des "Kunden". Denn, ich will im Urlaub mobil sein. Ohne Auto. Punkt. Was im Harz läuft, ist Abzocke. Eigentlich in ganz Deutschland. Ich bin oft im Ruhrgebiet unterwegs. Eibe 5 Millionen Menschen Metropole. Am Besten komm ich da mit dem Fahrrad vorwärts. ÖPNV kannste unter Ulk verbuchen. Ach ja, wenn wir davon reden. Von ehemals 900 km-Straßenbahnnetz sind knapp 200 km übrig, die mehr recht und schlecht (DVG und Ruhrbahn Mülheim) betrieben werden. Und auch das Ruhrgebiet ist Tourismus-Hotspot. Es bleibt so ziemlich Dresden-Stadt als Vorzeigeobjekt übrig. Auch Berlin ist inzwischen berüchtigt. Fehlende Fahrzeuge, aber auch grassierender Personalmangel aller Orten.

    Wie gesagt. Ich will, als Tourist, im Harz einen Fahrschein und alles fahren, was öffentlich subventioniert wird. Wie im Südtirol. 8 Tage, 28 Euro. Punkt. Warum geht das in Deutschland nicht? Die HSB nutzt in dieser Situation ihre Monopolstellung eiskalt aus, ohne Gegenwert.

    HHw


    Und zum dritten Mal meine Frage: Gibt es im Harz einen Verkehrsverbund?

    Danke für eine fachlich fundierte Antwort!

    HHw


    https://www.harzinfo.de/planen-ueberna…gs-im-harz.html

    Die Antwort kann ich mir selbst geben. Urlaub im Harz? Nee! Da gibt's bessere Ecken mit attraktiven Preisen.

    HHw

  • Im Harz gibt es keinen Verkehrsverbund- die Bundesländer sind sich spinnefeind.

    Ich werde in den kommenden Wochen mal aufgrund der öffentlichen Daten versuchen, eine Fixkosten Betrachtung zu machen. Dann wissen wir hoffentlich alle, wo die hsb steht.

  • Ja, dann stellt sich die Frage, wohin fließen die Einnahmen der HSB? Wenn die Züge voll sind, auf den Brocken hoch, dann muss doch was zusammen kommen?

    HHw

  • Guten Morgen Zusammen,

    bleibt doch alle mal sachlich und stellt nicht immer diese ganzen Mutmaßungen und Spekulationen auf.

    Das der Zustand der HSB nicht schön ist, haben sicherlich auch die Verantwortlichen der Gesellschaft, aber auch deren Gesellschafter erkannt. Nur eben geht es nicht einfach nur darum einen Schalter umzulegen, das Ganze ist doch ziemlich komplex und damit nicht von heute auf morgen zu ändern.

    Da sind warscheinlich schon in den letzten Jahren die Weichen nicht optimal gestellt worden. Aber der Zwang mit den schon immer zu geringen Zuschüssen der Länder und den steigenden Kosten klarzukommen ist eben sehr schwierig und da bleibt oftmals nur die Fahrpreiserhöhung. Das ist nicht schön aber zwangsläufig.

    Wer Zahlen analysieren will und auch "kann" sollte einfach mal beim Bundesanzeiger unter HSB schauen,

    da seht ihr die Jahresabschlüsse nebst Anhang der letzten Jahre.

    Mit den besten Grüßen aus dem Selketal
    Volker

  • Ja, dann stellt sich die Frage, wohin fließen die Einnahmen der HSB? Wenn die Züge voll sind, auf den Brocken hoch, dann muss doch was zusammen kommen?

    HHw

    Hallo HHW,

    Einnahmen sind sicherlich ausreichend vorhanden und die Brockenbahn trägt sich auch allein recht gut. Vor vielen Jahren habe ich mal grob Mio. EUR 2,0 als Gewinn ausgerechnet, aber dann kommen die Harzquerbahn Drei Annen bis Ilfeld und die Selketalbahn.

    Vielleicht kann es sinnvoll sein, dass man das Netz vom Betrieb trennt will sagen, das Netz wird durch die Länder finanziert und der Betrieb z.B. durch die HSB. Doch dann könnte die Gefahr bestehen, dass das Netz ausgeschrieben werden muss für den Betrieb (wie bei DB Strecken).

    Also, ich checke jedes Jahr die Zahlen der HSB - man muss ihr zu Gute kommen lassen, dass wenig Geld verschwendet wird. Die regelmäßigen Wartungen kosten eben Geld und das macht eine eigene Werkstatt dann auch nicht besser, zumal die Kessel weiter auswärts gepflegt werden sollen.

    Nehmen wir weiter an, dass die 140 km alle 50 Jahre instand zu setzen sind, dann sind das pro Jahr ca. 2,8 km - ein KM soll heute 1 Mio. EUR kosten = EUR 2,8 Mio. für den Gleisbau. Das kann die HSB nicht stemmen. Da bedarf es einer Hilfe von außen.

    Und mit einer HU von EUR 800.000 ist es inzwischen auch nicht mehr getan; dann kommen die vielen laufenden Verschleißbedingten Fahrten nach Meiningen wegen Überbeanspruchung. Und das Thema mit den neuen Rahmen soll der größte Mist gewesen sein.

    Und will man dem Personal dauerhaft mehr Geld geben, dann muss das Geld von außen und von innen kommen. Von Innen heißt: keine leeren Triebwagen mehr! Es wird und muss Einschnitte geben müssen. Aber dann wird das gesamte Netz zukunftsfähig sein und wir eiern nicht wieder in 3 Jahren rum. Ich habe gehört, dass an einem neuen Vertrag gearbeitet wird, der im Jahr 2020/2021 in Kraft treten soll.

    So, das war´s für heute.

    Grüße ins Forum vom Bonner.