Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2019

  • Hallo Toralf,

    verstanden habe ich Deinen Ansatz schon vorher, nur nicht in dieser Deutlichkeit wahrhaben wollen.

    Du plädierst nämlich für das Ende des (Dampf)-Bahnbetriebs auf allen Strecken außer zum Brocken (das ist etwas, das ich mir unter Eisenbahnfreunden eigentlich nicht vorstellen konnte). Das, was Du forderst (oder meinetwegen wünschst), kann ein Bus viel günstiger (keine extra Infrastruktur) und es würde auf der Schiene erneut Neubaufahrzeuge erfordern - vor allem aber streckenseitige Zulassungsfragen berühren. Um wie in Österreich mit Triebwagen auf schmalen Gleisen 80 km/h fahren zu dürfen, ist so viel erforderlich - das werden wir in Deutschland nicht mehr erleben! Und es wäre eine völlig andere Eisenbahn, als die meisten es jetzt schätzen. Ich halte das für unreal, da es - selbst bei 60-80 km/h nur auf Teilstrecken - die Nachfrage für eine Grundlast nicht geben wird - schon aufgrund der vorhandenen Streckenführungen ist das unrealistisch.

    Die heute noch vorhandenen Schmalspurstrecken in Deutschland leben eindeutig von ihrem vorhandenen technischen Stand und als Tourismusobjekte - als Normalverkehr wäre davon längst nichts mehr übrig. Und auch in Österreich haben höhere Geschwindigkeiten mit zeitgemäßen Technologiesprüngen nur einzelne Strecken mit viel gutem Willen und starkem Engagement Einzelner retten können -, daran sieht man gut, daß so etwas keine Garantie für beständige Nachfrage und gesellschaftliches Wohlwollen ist.

    Wenn man komprimiert die österreichische Schmalspur-Entwicklung in Deutschland nachholen wollte - ich bin mir sicher, es würde von der (auf das Fossil der Dampftechnik und offene Wagenbühnen begrenzten) Anziehungskraft der Strecken kaum etwas übrig bleiben.

    Und wenn wir hier über die Tarife der HSB reden, dann reden wir auch (nur) über die HSB wie sie derzeit sind, nicht über die Vorstellung von etwas ganz anderem. Für Dich fährt der (nur mit Gästekarte) kostenlose Bus, einen Dampfzug verachtest Du ja ohnehin. Das ist Dein gutes Recht, aber sicher nicht mehrheitskonform.

    Gruuß

    217 055

    3 Mal editiert, zuletzt von 217 055 (28. August 2019 um 18:48)

  • Hallo,

    schon zu DDR-Zeiten war der Fahrplan im Bereich der Harzquerbahn (plus Schierke u. Hasselfelde) recht dünn. Für den täglichen Weg von u. zur Arbeitsstelle konnten eigentlich nur die Abschnitte Eisfelder Talmühle - Nordhausen (Frühzug aus Hasselfelde, nachmittags 16.06 u. 16.40 ab Nordhausen nach Wernigerode) sowie Wernigerode - Hasserode genutzt werden. Die Bewohner der anderen Harzorte waren schon früh auf den Busverkehr angewiesen.

    Dazu muß man auch anmerken, daß die Arbeitsstätten vieler Bewohner von Benneckenstein u. Hasselfelde ohnehin nicht im Bereich der Schmalspurbahn lagen (Königshütte, Rübeland, Thale).

    Schon aus der geographischen Lage, Hasselfelde z. B. orientiert sich nach Wernigerode u. Blankenburg, wird es immer schwer sein, auf der Schiene einen nachfragestarken Nahverkehr einzurichten. Neben dem Fahrpreis spielt gerade im Berufsverkehr auch die Fahrzeit eine wichtige Rolle. Und da sind gerade im Harz viele Relationen mit dem Bus direkter zu bedienen.

    Viele Grüße

    Holger

  • Zu ddr Zeiten fuhren zwischen Nordhausen und Wernigerode 5 zugpaare! Zusätzlich von Nordhausen nach hasselfelde und von benne nach Wernigerode und ein paar Züge für linientreue nach Schierke.

    Der erste in Nordhausen fuhr gegen 06.30 Uhr los und kam nach meiner Erinnerung nach 20.15 Uhr zurück - das waren Zeiten, um den entferntesten Stein im Gebiet drei annen zu erkunden.

    Die starke Ausprägung war wegen der Ferienheime im ganzen Harz. Schon damals versuchte man, die hsb erst still zulegen, später kamen Dieselloks.

    Das busnetzt ist inzwischen sehr gut im gesamten Harz. Wanderer fahren doch anderswo auch mit dem Bus (zb

    Die Zukunft ist schwierig: wenn das gesamte Netz erhalten werden soll, dann gibt es folgende Idee:

    A. Die Länder finanzieren die Strecken mit Ausbau und Technik

    B. Die hsb als Betreiber reduziert den Kostenblock durch Streichung unrentabler Fahrten / warum pendelt zwischen alexisbad und Harzgerode ein Triebwagen und zeitgleich ein Bus? Steuergelder im Überfluss? Auch 8901,8902,8905,8906 können weg. Umlauf 8920 ändern und 8903 und 8904 mit Triebwagen fahren.

    Und den 70 Ihre Umlauf nach Quedlinburg streichen; den 80 iger Umlauf einkürzen und den später 8914 ff einkürzen bis hasselfelde.

    Und auch der 13.25 zum Brocken von Wernigerode ist verzichtbar.

  • Zwischen Nordhausen u. Wernigerode fuhren über viele Jahre nur drei Zugpaare.

    Der erste Zug ab NDH fuhr 05.xx nach Ilfeld, u. kurz nach sechs wieder zurück.

    Alle Angaben aus der Zeit vor dem Wiederaufbau der Verbindung zur Selketalbahn, als ich noch in NDH gewohnt u. gearbeitet habe.

    Gruß, Holger

  • So einfach mit den Bussen war das zu ddr Zeiten garnicht. Auf der einen Seite war der harz Grenzgebiet und dadurch der busverkehr kontrolliert; zum anderen war an der bezirksgrenze zwischen Bezirk Erfurt und Bezirk Magdeburg Schluss - ich erinnere mich an keinen Bus zwischen den Bezirken im Harz. Nur die harzquerbahn war bezirksübergreifend gewesen.


    Meine Erinnerungen kommen aus den Jahren 1974 bis 1989, als wir Wessis die Großeltern in Nordhausen besucht haben und zum wandern mit der harzquerbahn in den Harz gefahren sind.

  • Natürlich gab es in den siebziger Jahren bezirksübergreifende Buslinien. Ich erinnere mich an Erfurt - Nordhausen -Wernigerode, Eisenach - Sondershausen - Sangerhausen, u. Bad Frankenhausen - Stolberg - Quedlinburg. Alle jedoch nur an Wochenenden.


    Korrektur, der erste Zug nach Ilfeld fuhr wohl noch eine halbe Stunde früher, kurz nach sechs kam der Zug von Hasselfelde, der 06.36 in NDH ankam.

    Zwei stark benutzte Pendlerzüge im Frühberufsverkehr!

  • Moin,

    ich war am Sonntag im Selketal. Wunderschönes Wetter und immerhin doch einiges an Fahrgästen.

    In der Umladung kann man mittlerweile traurig-schöne Stillleben mit Brombeer-Büschen machen.

    Ansonsten fiel mir bei der Zugbegegnung in Mädgesprung auf, dass 187 016 am 27.08. (also gestern) Fristablauf hatte... Dessen Außenhülle hat auch schon gut gelitten.

    Gibt es eigentlich noch Ersatz-Triebwagen? Der 012er ist ja auch noch nicht zurück und alle anderen im Planeinsatz, oder?


    Mfg

    Minfred

  • Hallo Minfred,

    Gibt es eigentlich noch Ersatz-Triebwagen? Der 012er ist ja auch noch nicht zurück und alle anderen im Planeinsatz, oder?

    Planbedarf ist 1xGernrode, 1xWernigerode und 3xNordhausen, aktuell hat man 6 betriebsfähige VT (4x Halberstadt und 2x Fischstäbchen). Wenn jetzt der 16er aus dem Rennen ist hat man über alles genau einen VT Reserve (welche spätestens beim nächsten Auswaschen der 99 6001 und "Dieseltag" im Selketal) sich auf 0 reduziert.

    Gruß Michael

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