Impressionen der Sodabahn Staßfurt

  • Hallo Erik,

    danke für den aktuellen Film. Ich bin mal gespannt, wie lange die Einholm-Stromabnehmer dem Feldbahnbetrieb gewachsen sind. Die wackeln ja wie ein Kuhschwanz. Da ist die Vollschere der alten Loks stabiler.

    Beste Grüße

    Holger

  • Hallo Holger,

    ja, die Gleislage ist schon grenzwertig. Ich wundere mich, dass bei einer dauerhaft liegenden Strecke (was bei Feldbahnen ja nicht immer der Fall ist), nicht ein bisschen mehr in den Oberbau investiert wird. Aber scheinbar ist es kein Problem, sonst würde man was daran ändern.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Hallo Eckhard,

    ich sehe da keine grenzwertige Gleislage, im Gegenteil. Auf solchen und noch viel "schlimmeren" Gleisen wird in anderen Ländern Personenverkehr angeboten und das mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten. Ich habe mich NIE unsicher gefühlt. Keine Ahnung, wo du da ein Problem siehst.

    Gruß

    Toralf

  • Hallo miteinander.

    Prinzipiell sollte die Gleislage für eine Feldbahn kein Problem darstellen. Das hat sie bis dato ja auch nicht. In der Kombination mit einem Fahrzeug mit Einholmstromabnehmer ist die Lage der Gleise in der Fortführung über den Stromabnehmer (oder Pantograph) zur Oberleitung suboptimal. Die älteren Scherenstromabnehmer waren schon robuster. Aus rein mechanischer Sicht schaut dieses Gewackele

    sehr nach vorzeitigem Verschleiß oder gar Defekt aus.

    Gruß Sven

  • Hallo Leute,

    Erik besten Dank für das Video!

    Eckhard bei der Frage warum dort nicht mehr in den Oberbau investiert wird musste ich mir schon ein kleines Lachen verkneifen. :zwink: In den letzten 1-2 Jahren sind dort sicherlich mehrere hunderttausend Euro in die Strecke investiert wurden! Der komplette Oberbau wurde mit neuen Schwellen und neuen größeren Schienen versehen. Man hat dort also enorm in den Streckenunterhalt investiert. Nur auf das ausrichten jedes kleinen Höhenfehlers hat man verzichtet, was bei dieser Art von Bahn ber keinerlei Problem darstellt. Außerdem ist das bei weitem nicht so schlimm wie es im Video aussieht. Das wirkt nur durch den Einsatz des Teleobjektivs bzw. den hohen Schwerpunkt der Loks so.

    Ob die Stromabnehmer den Betrieb dort überstehen wird die Zeit zeigen. Ansonsten wird es da dann sicherlich feldbahntypische Anpassungen bzw. Umbauten geben.

    Viele Grüße

    Felix

  • Hallo,

    Gestern (1 August) waren die Lokomotiven 1 und 2 im Einsatz.

    Die neuen Lokomotiven befanden sich in der Werkstatt. Der Stromabnehmer wurde von 1 Lokomotive demontiert

    Lok 2

    Lok 3

    Gruß

    Alex (Niederlanden)

  • Hallo Leute,

    ich hänge den Bericht mal hier mit ran, da das Thema ja doch zu interessieren schien.

    Am 7. Mai war ich mal wieder bei der Sodabahn in Staßfurt und konnte dort trotz das Samstag war einen umfangreichen Betrieb erleben. Nachdem ich bisher eigentlich immer nur dort war weil es irgendwie auf dem Weg lag, habe ich mir diesmal die Zeit genommen den umfangreichen Betrieb zu verfolgen und habe außerdem einige große Überraschungen erlebt.

    Ich hatte ja eigentlich nur bedingt daran geglaubt dort überhaupt was fahren zu sehen, doch zu meiner großen Freude wurde gerade ein Zug, gezogen von Lok 4, unter dem großen Verladebunker beladen.

    Der werkseigene Magirus-Deutz dient wohl zum bewässern der staubigen Werksstraßen, hatte aber an diesem Samstag wohl keinen Dienst, obwohl es auch dringend notwendig gewesen wäre.

    Das fehlen des zweiten Zuges konnte nur bedeuten das sich noch ein Zug auf der Strecke befinden musste, was kurz darauf mit dem Eintreffen von Lok 5 bestätigt wurde.

    Während ich die folgenden Rangiermanöver beobachtete dröhnte es auf einmal in einiger Entfernung und ein im Werksanschluss voll beladener Güterzug mit interessanter Bespannung kämpfte sich die Steigung hinauf durch die Rapsfelder.

    Leider hatte ich das Pech pünktlich zur langen Mittagspause dort zu sein, weshalb außer der Beladung des ersten Zuges erstmal nicht mehr viel passierte.

    Ich nutzte diese freie Zeit um mich im Depotbereich umzusehen, doch dazu später mehr. Erstmal möchte ich ein paar Eindrücke vom umfangreichen Verkehr zeigen, welcher nach der Pause wieder einsetzte.

    Der Zug mit Lok 4 startete seinen Weg ins Werk sofort nachdem der Lokführer wieder herzugekommen war.

    Aufgrund der Straßenverhältnisse entlang der Strecke ist eine Autoverfolgung kaum sinnvoll möglich und wurde auch nur einmal probiert. Der selbe Zug wurde dann erst kurz vorm Werksgelände des Sodawerks nochmals festgehalten.

    Der zweite Zug mit Lok 5 folgte nach seiner Beladung kurz darauf.

    Woraufhin wenige Minuten später der erste Zug leer in Richtung der Beladung vorbei kam.

    Bekanntestes Motiv der Strecke dürfte ja die Brücke über die Hauptbahn Schönebeck - Güsten sein, welche ich in verschiedenen Versionen festhalten konnte. Zum Glück fuhren die Züge ohne Unterlass hin und her.

    Hier ein zusammentreffen mit was passendem wäre natürlich ein Traum.

    Gelbe Loks sind in gelben Feldern manchmal garnicht so leicht zu erkennen.

    Kurz vor der Brücke zweigt die Straßenzufahrt zur Bahnverladung ab. Hier kann man sehr gut sehen das durch die lang anhaltente Trockenheit alles unter einer dicken weißen Schicht begraben liegt.

    Den entsprechende Bahnübergang wurde übrigens ganz frisch saniert.

    Den Abschluss der Streckenbilder bildet dann nochmal Lok 5 mit einem der vielen Züge des Tages. Ich würde ja gerne mal wissen wie oft man als Lokführer dort die ca. 2 km lange Strecke am Tag hin und her fährt.

    Doch nun nochmal ein Blick auf die hinter dem Verladebunker gelegene Abstell- und Werkstattgleise.

    Die beiden von LEW gebauten EL12 1 und 3 scheinen nach wie vor als vollwertige Betriebsloks zu zählen und standen aufgebügelt für den Fall das man sie brauchen sollte bereit.

    Während die Turmlore langsam einwächst stellt sich beim Schneepflug die Frage ob er letzten Winter mal eingesetzt wurde.

    Vor der Werkstatt standen mehrere der Güterwagen, teilweise welche die viele Jahre abgestellt waren, in verschiedenen Aufarbeitungs-/Ausschlachtungsstadien.

    Bei genauem Hinschauen zeigt sich hier dann die erste richtig dicke Überraschung dieses Besuchs! Denn in der Reihe der ganzen Wagen stand doch tatsächlich einer der irgendwie so ganz anders aussah und das lag nicht nur an der neuen schwarzen Farbe! Anscheinend hat man nun wahr gemacht was man schon im Zusammenhang mit den neuen Loks angekündigt hatte und modernisiert nun auch seinen Wagenpark! Nur anders als gedacht, denn anstatt komplett neue Wagen zu kaufen scheint man darauf zu setzen den alten Wagen weiter zu verwenden und nur neue Drehgestelle drunter zu bauen. Da das der einzige derartige Wagen dort war (die Werkstatt war komplett leer), wird es sich wohl um einen Prototypen handeln. Einige Bauteile scheinen auch noch recht improvisiert zu sein. So sind zum Beispiel die neuen Trittstufen erst nach dem lackieren angeschweißt wurden.

    Die Drehgestelle sind dabei komplette Neubauten. Sofort fallen dabei natürlich die nun verwendeten Megi Federn ins Auge. Ein Hersteller der neuen Drehgestelle war allerdings nirgends auszumachen.

    Hier der direkte Vergleich zwischen alten und neuen Drehgestellen.

    Im Gelände verstreut liegen passend dazu alte Drehgestelle in verschiedenen Zuständen.

    Doch wäre das nicht schon Sensation genug für diese Bahn ist noch was passiert was mich am Anfang erstmal hat zweifeln lassen, denn irgendwie hab ich mich an die Geschichte mit dem Hasen und dem Igel erinnert gefühlt. Der Lokbestand der Sodabahn Staßfurt ist ja in den letzten Jahren ziemlich gut dokumentiert und hält keinerlei Überraschungen bereit. Über die beiden 2019 gelieferten Neubauloks hatte ich ja damals selber als erstes umfangreich berichtet. Von daher habe ich an mir selbst gezweifelt als ich eine der neuen Loks vor der Werkstatt hab stehen sehen, während beide Loks eigentlich grade vor den Zügen hingen. Da kommt man schon mal ins Grübeln. Doch Tatsache ist es war, die Sodabahn Staßfurt besitzt nun 3 Loks vom Typ TL16 vom slowakischen Hersteller Locoproject s.r.o.! Noch viel erstaunlicher ist aber wenn man sich den Zustand der Lok anschaut, denn diese ist nicht unbedingt Fabrikneu sondern sieht ihren Schwestern zum verwechseln ähnlich dreckig aus weshalb die auch nicht mehr so ganz neu sein kann. Größter optischer Unterschied zu den beiden anderen Loks ist der zusätzliche Kasten (eventuell eine Art Abstützung?!) unter den beiden Puffern. Eine Betriebsnummer hat die Lok aber übrigens noch nicht dran stehen.

    Ein Blick aufs Fabrikschild verrät dann die ganze Identität der Lok, denn deren Daten lauten 202009/2020. Anscheinend hat man bei der Fabriknummer im Vergleich zu den beiden anderen Loks eine 0 eingespart. Vielleicht geht man nicht mehr davon aus mehr als 99 Loks im Jahr zu bauen. Interessant ist aber das sich die Lok anscheinend bereits seit knapp 2 Jahren in Staßfurt befindet und keinem ist es aufgefallen! Bei meinem bisher letzten Besuch im Juni 2020 war die Lok aber zumindest noch nicht dort.

    Zum Vergleich nochmal eines der anderen Fabrikschilder.

    Ein Blick auf die Werkstatt mit der "neuen", noch unbenummerten TL16, und den beiden ausgeschlachteten EL12 2' und 6.

    An der ebenso abgestellten EL12 2'' hat sich unterdessen nichts getan. Das sie wie einst angekündigt wieder aufgebaut wird muss indes bei nun mehr 5 anderen betriebsfähigen Loks leider als sehr unwahrscheinlich eingestuft werden.

    Und zum Abschluss noch ein Suchbild mit 4 EL12 und einer TL16. 7

    Soweit an dieser Stelle mein aktueller Bericht zur Sodabahn Staßfurt. Mein Besuch dort war wieder sehr aufschlussreich und ich bin gespannt was sich dort in Zukunft weiterhin tut.

    Viele Grüße

    Felix

  • Hallo Leute,

    am vergangen Sonntag war ich abends wieder mal in der Nähe von Staßfurt unterwegs und hab mich nach kurzem Überlegen dann doch entschieden nochmal schnell an der Sodabahn anzuhalten. Es stand natürlich fest das am Sonntagabend nur mehr Bilder der abgestellten Garnituren drin waren, aber das Wetter war noch schön und wenn man schon mal in der Gegend ist...

    So kam es das ich kurz nach 19 Uhr aufs Gelände am Verladebunker fuhr. Dort fand ich ich dann aber etwas vor was ich so nicht erwartet hätte, nämlich nichts. Es stand keine einzige Garnitur im Bahnhof. Ich war erstmal ziemlich verwirrt und brauchte paar Sekunden bis ich verstand das doch, zum Sonntag Abend, voller Betrieb herrschte und beide Züge unterwegs waren!

    Also spontane Planänderung und ab an die Strecke. Nach kurzem warten kam auch schon der erste Leerzug mit Lok 5.

    Kurz darauf gefolgt von der zweiten Garnitur mit Lok 4.

    Da ich im entsprechenden Bereich stand habe ich die Chance gleich mal genutzt endlich auch mal den alten Abzweig zu dokumentieren welcher hier nach wie vor in der Straße liegt. Wo genau der allerdings hinführte weiß ich auch nicht.

    Mich hätte es nicht gewundert wenn die Lokführer jetzt Feierabend gehabt hätten, aber nein wiederum kamen mir beide Garnituren voll beladen entgegen.

    Für mich folgte der obligatorische Rundgang über den Betriebshof. Die beiden EL12 1 und 3 standen wie üblich als Reserveloks bereit, wobei auffiel das beide anscheinend vor kurzem erst frisch abgeschmiert wurden.

    Die nach wie vor nummernlose neueste Lok der Bahn stand wieder abgestellt vor der Werkstatt.

    Beim Projekt "Rekowagen" scheint es auch nicht weitergegangen zu sein und der Prototyp stand genauso wie beim letzten mal abgestellt.

    Dafür konnte man dieses kleine Wägelchen finden.

    Nach einiger Zeit kam dann der erste Zug wieder zurück zum Verladebunker. Doch auch jetzt war nicht Schluss, sondern es wurde sofort begonnen diesen wieder zu beladen. Da es nun aber schon nach 8 war habe ich es dabei sein lassen und den Heimweg angetreten.


    Die Tatsache das nun selbst Sonntags den kompletten Tag (und vielleicht sogar die Nacht?!) voller Betrieb auf der Feldbahn des Sodawerks Staßfurt herrscht hat mich sehr überrascht, zeigt aber auch wie gefragt das heimische Soda aktuell geworden ist.

    Viele Grüße

    Felix

  • Hallo Leute,

    wie die Feuerwehr Staßfurt berichtet kam es heute morgen am Bahnübergang kurz vorm Sodawerk zu einem Zusammenstoß eines LKW mit der Feldbahn. Getroffen hat es die Lok Nr.5. Schauen wir mal ob die neuen Loks solche Unfälle genau so gut wegstecken wie die EL12.

    Feuerwehr Staßfurt

    VG Felix