[ A ] Die Thörlerbahn vor 25 Jahren mit Dampfzügen

  • Nach der Öffnung des eisernen Vorhangs war es uns nun auch möglich unsere Schmalspuraktivitäten in Gebiete auszubreiten, die uns bis dahin verwehrt waren. Österreich war ja in der Beziehung damals noch ein wahres Paradies. Bei unserer Rundreise 1993 besuchten wir auch die damals noch vorhandene und landschaftlich sehr schöne Schmalspurbahn Kapfenberg - Au-Seewiesen.

    Aus guter Quelle hatten wir erfahren, dass an diesem 11. 9. 1993 sogar ein Zweizug-Dampfbetrieb stattfinden sollte. Unser Plan war also, einmal mit dem Zug mitfahren und anschließend Zugverfolgung mit dem Pkw. So begaben wir uns zum Ausgangsbahnhof Kapfenberg.

    Wer übrigens etwas über die Strecke noch in Erfahrung bringen möchte, bei Wikipedia gibt es genügend Infos, die hier nicht unbedingt wieder gegeben werden müssen.

    Unser Zug stand schon bereit mit der Lok „Molln“ der StLB bespannt und war auch schon gut besucht.


    Zusätzlich zu dem 7-Wagenzug kam dann noch die Bh 1 als Vorspannlok.


    Wir fuhren dann im Zug mit bis zur damaligen Endstation Seebach- Turnau. Dort wurde der Zug geteilt und die Bh 1 fuhr mit einem Zugteil sofort wieder zurück nach Kapfenberg.

    In Seebach sahen wir uns in der Zwischenzeit im Bahnhof um, denn dort war eine Fahrzeugausstellung präsent und für das leibliche Wohl war auch gesorgt.

    Die Rückfahrt planten wir mit dem späteren Zug mit der „Molln“, denn dann kam es ja lt. Fahrplan zu Unterwegskreuzungen.


    Die Rückfahrt ging zunächst bis zum Bf. Thörl, dort fand die Zugkreuzung statt und da kam auch schon die Bh1 von Kapfenberg angedampft.


    Bei den Zugkreuzungen in Thörl gab es dann auch bloß die einzige Möglichkeit Lokwasser zu ergänzen. Dazu wurde der bergwärts fahrende Zug als Rangierfahrt vorgezogen und vom örtlichen Hydranten konnte das Wasser ergänzt werden.


    Nach der Zugkreuzung ging es wieder hinab im Tal des Thörlerbaches entlang. Im Bahnhof Margaretenhütte standen leere und mit Eisenknüppeln beladen Güterwagen.

    Hier war auch der Bahnanschluss der Fa. Pengg welche den Knüppelstahl produzierte.


    Zwischen den Bfn. Margaretenhütte und Hansenhütte wurde der Thörlbach mehrfach mit schönen Brückenkonstruktionen überquert.


    Neuralgischer Punkt an dieser Strecke war der Bf. Hansenhütte, denn dort querte die Bahn zwischen einer Häuserenge die Bundesstraße 20.

    Es war für beide Verkehrsarten nicht ganz ungefährlich.


    In Kapfenberg verließen wir den Zug und begaben uns zum Pkw um dann wieder aufwärts fahrenden Zug zu begleiten.

    Die B20 führt größtenteils neben der Bahnstrecke her, so dass sich auch gute Fotomöglichkeiten boten, so wie hier zwischen Hansenhütte und Margaretenhütte.


    Und noch ein Nachschuss im Bf. Margaretenhütte.

    Es folgt anschließend ein 2. Teil

  • Im Ort Thörl gelang ein nicht ganz so gelungener Schuss bei der Querung der Bundesstraße nach Mariazell.

    In Aflenz wurden die beiden Dampfzüge zur Zugkreuzung schon erwartet.

    Als erster fuhr wieder der talwärts fahrende Zug mir der Bh 1 auf das Überholgleis ein.

    Dann kam der bergwärts fahrende Zug mit der „Molln“ und wurde wieder vorgezogen zum Wasser nehmen.


    Zum Abschluss an diesem Tag noch ein Abschiedsgruß des Lokpersonals bei der Überfahrt über die Flözbachbrücke.


    Etwa ein Jahr später am 03. September 1994 als wir Urlaubsmäßig wieder mal in der Nähe waren, konnten wir zufälliger Weise einen Dampfzug mit der Bh 1 bergwärts begleiten. Hier ca. bei Einöd.

    Bei der Einfahrt in die Margaretenhütte 1994

    Und kurz vor Thörl nach der Durchfahrt durch den nur ca. 10m langen Tunnel.


    Ein besonderer Höhepunkt war dann für mich, da ich seit 1993 freiwilliger Arbeitstätigkeit beim Club 760 war, die Anfrage ob ich nicht mal auf der Thörlerbahn ein Wochenende fahren wöllte.

    Unsere 298 war in dieser Saison nach Kapfenberg verliehen, da die dortige Z 6 zu einem Jubiläum auf der Pinzgaubahn unterwegs war.

    Da ich diese schöne, aber auch anspruchsvolle Strecke kannte, sagte ich natürlich sofort zu und freute mich diese Strecke mal selbst am Regler zu bewältigen.

    An dem Wochenende 18.-19. Juli war es dann soweit. Der Kleindel Franz und ich bildeten ein Lokgespann.


    Zum Abschluss noch ein Foto vom Wasserhalt in Aflenz. Im Hintergrund als Denkmal aufgestellt die U 7 der St.L.B.

    Wir kamen beide sehr gut Zurecht unsere 298.56 machte sich gut und es war ein sehr schönes Wochenende.

    Nichtsahnend, dass sich bald das Ende einstellen sollte. Mit der Saison 1998 ging auch Sonderfahrtensaison des damaligen Vereins zu Ende.

    Da danach 1999 die Fahrsaison ausfiel, musste der Verein Konkurs anmelden und die allerletzte Draisinenfahrt fand am 31.10.1999 statt.

    Anschließend wurden die Fahrzeuge verkauft und die Strecke 2003-2004 abgebaut und darauf ein Radweg errichtet.

    Sollten die Ortsangaben zu den Bilder nicht ganz stimmig sein bitte ich zu entschuldigen und für korrektur.

    Es war wieder am ein Blick zurück in vergangene Zeiten und ich denke es hat gefallen.

    MfG Rudi.

  • Lieber Rudi,

    vielen lieben Dank für die Bilder. Ich mag die Molln so wahnsinnig gern und es tauchen sehr selten Bilder von ihr auf. Diese Lok ist wirklich nicht schön,aber dafür umso interessanter. Die viel zu lange Rauchkammer ist wirklich einmalig und hat es mir angetan.

    Was mich wundert: für die Autofahrer wird die Geschwindigkeitsbegrenzung immer direkt vor der Gefahrenstelle aufgelöst!!?? Ist das typisch Österreich oder war das damals so??

    Viele Grüße,

    Lenni

  • Hallo Lenni,

    das mit der Geschwindigkeitsbeschränkung kann ich dir nicht beantworten, so genau habe ich mich mit der Sache nicht befasst.

    Vielleicht kann es ein Forumteilnehmer aus Österreich beantworten.

    Viele Grüße Rudi.

  • Je nachdem - in Bild 5 ist diese z.B. nach der EK sichtbar. Ausschlaggebend ist ob eine Einschränkung z.B. durch eine Fahrbahnverengung nur in Annäherung an die EK ist, oder über diese hinaus.