[PL] Schmalspurbahn im Weichselwerder

  • Hallo Toralf,

    na Du bist ja ein buntes Huhn, genau wie die Tourizüge in Polen. :crazy:

    Das die letzten Schmalspurbahnen Polens mit Tourizügen überlebt haben, ist ja klar.

    Da gefallen mir die kastanienbraunen Züge auf der Nadmorska aber wesentlich besser.

    Danke für die Bilder

    Holger

  • Hallo Holger,

    das bringt meine Arbeit so mit sich. Ich versichere aber, daß ich ein ganz lieber und netter bin. 😇

    Im Weichselwerder sind die gelben Touri-Wagen aber (fast) historisch korrekt. Bereits in den 70er Jahren führte die PKP den Jantar-Express ein, der aus Lxd2 und gelben offenen Aussichtswagen bestand. Ab Mitte der 80er Jahre mit Auslieferung der Mbxd2 sahen die Garnituren genau wie heute aus.

    Im Pommerschen Netz fuhren nur Mbxd2 und Lxd2 mit Bxhpi. Ausnahme waren ab den 90er Jahren die Tourizüge mit Px48 und Wild-West-Wagen am Wochenende auf dem Küstenabschnitt. An diese Tradition knüpft man nun an. Und das ist auch in Ordnung. Nur wäre es sinnvoller gewesen, die rausgeschmissenen Millionen für "nostalgische" Bahnsteige und "futuristische" Gebäude lieber in die Sanierung der Strecke nach Trzebiatow zu stecken und regulären Verkehr anzubieten. Dieser Abschnitt war bis zur Sperrung der Regabrücke am aufkommensstärksten. Es wurde im dichten Takt mit Lxd2 und 4 Wagen gefahren.

    Viele Grüße

    Toralf

  • Guten Abend!

    ...genau wie die Tourizüge in Polen.

    Einspruch!!! Es gibt durchaus auch bei uns Schmalspurbahnen, welche ernsthaft um Authentizität bemüht sind. Nicht alle zugebenerweise touristisch betriebenen Schmalspurbahnen in Polen sind "bunte Hühner" oder bunte Kettenkaruselle. Rogów und Środa Wlkp. sind hier sicher gute Beispiele in eine andere Richtung!

    MfG,

    Px48-1756

  • Hallo Px48-1756,

    wobei auch Rogow und Sroda offene Wagen einsetzen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, schließlich fahren die Züge für Touristen. Stilecht ohne "Touristenwagen" fahren Sochaczew, Piaseczno und Starachowice. Stilechter Betrieb ist bzw. wäre aber auf jeder Bahn möglich, da unveränderte Fahrzeuge und Infrastruktur vorhanden sind. Bei Rewal fällt der Fakt "Infrastrukur" auf dem Küstenabschnitt natürlich weg.

    Viele Grüße

    Toralf

  • Hallo Toralf,

    wobei auch Rogow und Sroda offene Wagen einsetzen

    Diese Wagen sind jedoch in einem einheitlichen Erscheinungsbild unterwegs, das sich sehen lassen kann und nicht an Karneval oder Karuselle erinnert. Die weiteren hier genannten Beispiele sind zutreffend und mir als Landsmann natürlich bekannt. Stilechter Betrieb hängt immer entscheidend davon ab, ob dieser vom Betreiber gewünscht und gewollt wird. An dieserStelle scheiden sich die Geister in unserem Land tatsächlich sehr.

    Mir geht es darum, darauf hinzuweisen, dass sich in Sachen historische Eisenbahn sowohl auf schmaler als auch auf Regelspur durchaus positive Beispiele bei uns finden lassen. Mit Sicherheit sind viele Dinge noch wesentlich zu verbessern. Andererseits gibt es in Polen durchaus Eisenbahnfreunde, die genau wissen, worauf es bei einem historischen Eisenbahnbetrieb ankommt. Immer wieder höre ich von deutscher Seite die Frage, welche bisweilen etwas vorwurfsvoll vorgetragen wird : "Hat man denn in Polen so gar kein Bewusstsein für die historische Eisenbahn...?" Genau dieser Haltung trete ich entgegen.

    MfG,

    Px48-1756

    Einmal editiert, zuletzt von Px48-1756 (23. Mai 2019 um 01:15)

  • Hallo Px48-1756,

    ich stimme dir voll und ganz zu. Ich habe prinzipiell kein Problem mit den Touristikzügen in Polen, solange sie ein stimmiges Bild abgeben. "Karneval oder Karuselle" sind mir eigentlich auf keiner Bahn bekannt. Ich war erst kürzlich wieder "drüben" und fand selbst die Garnitur in Karczmiska hübsch.

    Ich kenne die polnischen Schmalspurbahnen seit 1988. Selbst als es noch umfangreichen Güterverkehr auf den Schmalspurbahnen gab, fuhren schon Touristenzüge. Und diese sahen zum teil wirklich kunterbunt aus. Ich denke da z.B. an Znin und Bytom. Aber selbst dort ist man vor paar Jahren zur "Einheitslackierung" übergegangen. Also ist manches sogar besser geworden. Wobei bunt eben zu Polen gehört und typisch polnisch ist.

    Das wichtigste und wertvollste was Polen hat, ist die unverfälschte Infrastruktur. Nur Rewal hat es geschafft, ihre Bahn kaputt zu sanieren.

    Viele Grüße

    Toralf

  • Hallo Toralf,

    kaputt saniert würde ich zu dem Küstenabschnitt nicht sagen. Man hat die Strecke neu gebaut, mit allem drum und dran. Das haben auch keine Eisenbahnfreunde in die Wege geleitet, sondern die Gemeinde Rewal. Diese ist eigentlich nur an der Schmalspurbahn als

    Touristenattraktion auf ihrem Gemeindegebiet von Poberow (Pobierowo) im Westen bis Fischerkathen (Pogorzelica) im Osten interessiert. Ob es noch zur Neubaustrecke nach Poberow kommt, werden wir sehen.

    Für eine Reaktivierung der Strecke nach Treptow (Trzebiatow) müßte sich wohl die Stadt Trzebiatow mehr engagieren. Das kann man nicht alles der Gemeinde Rewal aufhalsen.

    Auch der Stadt Greifenberg (Gryfice) wurde schon öfter vorgeworfen, sich zu wenig für die Schmalspurbahn einzusetzen. Erst kürzlich wieder, als zwei Px48 Greifenberg verlassen haben. Man weiß noch immer nicht, welchen Schatz man mit dem Bw u. dem Museum hat. Eine gründliche Sanierung der Zubringerstrecke zur Küste wird sich nicht mehr lange aufschieben lassen...

    Beste Grüße

    Holger

  • Guten Abend,

    gab es nicht mal bezüglich Greifenberger Bahn mal den Plan, einen Lokschuppen in Pogorzelica zu bauen und die Zubringerstrecke einzustellen? Oder ist der Plan (hoffentlich) vom Tisch?

    VG, Tilo

  • Hallo Tilo,

    im Programm ^Revitalisierung der Küstenschmalspurbahn^ war ursprünglich von einem

    Schmalspurbahnmuseum in Fischerkathen (Pogorzelica) die Rede.

    Das Programm ist im Thread ^Neues von der Greifenberger^ auf Seite 6 (vorletzte Antwort) verlinkt.

    Ob dafür das Greifenberger Museum geplündert, oder das gesamte Museum umziehen sollte, weiß ich nicht.

    Ich persönlich würde das sehr schade finden, denn die Anlagen des großen Schmalspurbahnhofes Greifenberg (Gryfice) bilden die perfekte Umgebung. Dieses historische Flair könnte mit einem Neubau auf der grünen Wiese niemals erreicht werden.

    Allerdings ist in Fischerkathen eine Anschlußweiche eingebaut worden ...

    Der komplette Umzug des Bw dürfte nicht so einfach zu realisieren sein. Außer den immensen Kosten steht da noch die Lage in einem beliebten Ferienort im Raum.

    Zwar ist der Strandbereich ein ganzes Ende entfernt, aber auch in der Umgebung des Bahnhofes gibt es heute viele Ferienhäuser, u. ein ehemals fast verlandeter See ist wieder

    vernäßt, u. zum Naturparadies geworden. Dort kann man entlang der Altstrecke Ri Treptow a. d. Rega (Trzebiatow) eine schöne Wanderung unternehmen.

    Auf der anderen Seite steht die Sanierung der ca. 20km langen Strecke nach Greifenberg im Raum.

    Lassen wir uns überraschen.

    Beste Grüße

    Holger