Selbstbau H0e-Zugführerwagen

  • Hallöchen,

    es ist an der Zeit auch mal eines meiner Projekte vorzustellen. Es handelt sich dabei um einen Zugführerwagen der sächsischen Gattung 753.

    Ein paar Worte im Voraus: ich bin definitiv kein Nietenzähler. Vieles an meinen Modellen stellt einen Kompromiss im kleinen Maßstab dar. Für Anregungen und Kritik bin ich trotzdem jederzeit zu haben, zumindest höre ich es mir an :zwink:

    Die ersten, für sächsische Schmalspurbahnen ab 1883 hergestellten Zugfüherewagen, gehörten zur Gattung 753. Diese Wagen besaßen kein Oberlicht (wurde später nachgerüstet), waren aber mit Endbühnen ausgestattet.

    Ein Wagenkasten dieser Gattung blieb glücklicherweise erhalten, dieser kann unter folgendem link betrachtet werden:

    http://zoje.de/narrow_vehicles/vehicle_2053k_de.html

    Technomodell stellte einst ein Modell dieser interessanten Gattung her, dieses ist allerdings seit Jahren nicht mehr lieferbar. Diesem Umstand geschuldet reifte in mir die Idee eines Selbstbaues...

    So richtig Fahrt aufgenommen hat diese Idee vor 2 Jahren, als ich erfuhr das ein Bekannter von mir eine CNC-Fräse besitzt. Quasi über Nacht wurde eine Zeichnung der Teile angefertigt, die Maße stammen aus dem Buch über die Müglitztalbahn:

    Eine Übersicht über die aus Evergreen-Platten (V-Groove, 1,3mm Fugenabstand) gefrästen Teile:

    Die Seitenwände bestehen aus zwei Lagen, in der äußeren sind die Fenster- und Türöffnungen enthalten, die innere Lage ist für die Fensterrahmen sowie den Innenraum. Die Türen sind separat gefräst.

    Als erstes wurden die Fensterrahmen lackiert, danach die Seitenwände zusammengesetzt. Anschließend wurden die Stirnwände eingesetzt und die Türen eingebaut:


    Die Stirnwände, die andere Tür blieb geöffnet:


    Danach überkam mich die Bastellust, es wurde ein Fußboden eingebaut und der Gepäckraum mit diversen Ladegütern gefüllt. Ob es im Original eine Scheidewand / einen separaten Raum gab weiß ich nicht. Mein Modell hat jedenfalls ein Zugführerabteil bekommen:


    Mit Stückgut:


    Danach wurde alles bemalt:

    Die Ladung bekam auch noch etwas Farbe ab. Nun konnte der Wagenkasten auf die Räder gestellt werden. Als Untergestell sollte eines von Technomodell/pmt dienen. Jedoch stellte ich nach erneutem Studium von Vorbildfotos fest, das die Seitenwände den Rahmen verdecken. Mit anderen Worten: mein ad hoc eingebauter Fußboden mit all den Ladegütern ist zu tief. :wall1:

    Da ich nach der ganzen Mühe keine Lust hatte alles wieder zu demontieren, liegt der Wagenkasten seitdem gut verpackt im Schrank. Jetzt packt mich aber die Bauwut aufs neue, demnächst löse ich endlich die falschen Bodenteile von den Wänden & werde den Rahmen anpassen.

    Fortsetzung folgt...

    MfG RK3

  • Hallo, Ronny,

    der ebn-Freund wusste, dass du so heißt und so brauche ich keinem "Namenlosen" zu ant worten.

    Nach einschlägiger Literatur hatte der Wagen keine Teilung; nur ggf. nachgerüstete Postabteile trennte man ab. Der Grundriss dazu ist mir nicht bekannt. Und, weil du sowieso noch Eingriffe machen musst, wie du schreibst, dann setze doch die Einrichtung des Zgf.-Teils nach dem anderen Wagenende um, denn die Schiebetüren decken sonst beim Öffnen immer die Fenster der Zgf.-Seite zu! Und das hätte der wohl nicht gelitten.

    VG Bernd.

  • Hallo, Ronny,

    der ebn-Freund wusste, dass du so heißt und so brauche ich keinem "Namenlosen" zu ant worten.

    Nach einschlägiger Literatur hatte der Wagen keine Teilung; nur ggf. nachgerüstete Postabteile trennte man ab. Der Grundriss dazu ist mir nicht bekannt. Und, weil du sowieso noch Eingriffe machen musst, wie du schreibst, dann setze doch die Einrichtung des Zgf.-Teils nach dem anderen Wagenende um, denn die Schiebetüren decken sonst beim Öffnen immer die Fenster der Zgf.-Seite zu! Und das hätte der wohl nicht gelitten.

    VG Bernd.

    Hallo Bernd,

    danke für die Ratschläge. Bei der Größe dieser Wagen wäre eine Teilung wahrscheinlich auch eher nachteilig gewesen. Ich habe mich entschieden die Trennwand wieder auszubauen, stattdessen kommt eine "Ecke" für den Zugführer mit Schreibpult, Stuhl und Kanonenofen hin.

    Mit der Inneneinrichtung war ich sowieso noch nie so richtig im Reinen, eigentlich sollte der Wagen in den späten 1920er Jahren fahren, inzwischen möchte ich ihn lieber in Epoche I haben, da ich einen auf einem Foto der MO-Linie entdeckt habe. Also wird der Innenraum nochmal komplett überarbeitet.

    Jedenfalls werde ich bei dem Modell nichts mehr überstürzen :sing:

    Schönen Sonntag noch!

    MfG RK3

  • Guten Abend,

    heute war es dann soweit, mein "Rohbau-753er" wurde seinem Dornröschenschlaf entrissen. Als erstes musste der Boden & die Scheidewand raus, Nervenkitzel pur:

    Gepäck & Türen wurden gerettet :thumbsup: Danach wurde ein gedeckter Gw von Technomodell gerupft, ich benötigte das Dach und den Rahmen:

    Bei diesen Modellen wurde wirklich nicht an Klebstoff gespart :motz: Wer das nachmachen möchte: mit wenig Kraft sehr lange und vorsichtig hebeln... Ich habe ca. 15 Minuten für den Rahmen gebraucht.

    Danach musste der Rahmen noch etwas verschmälert werden. 1/2mm war er zu breit. Danach musste der Wagenkasten noch höhentechnisch angepasst werden, dann war Hochzeit:

    Beim Dach musste "nur" die umlaufende Kante entfernt werden:

    Dann war alles bereit für die erste Stellprobe:

    Und nochmal schauen ob die Höhe passt:

    Ich denke damit kann man zufrieden sein. Jetzt erstmal überlegen wie ich mir die Bühnen zusammenfrickel...

    Bis zum nächsten mal

    MfG RK3

    P.s.: die Heberleinrollen werden selbstverständlich noch ersetzt!

  • Das ist eine Öllaterne. Die sieht man ab und zu auch in Regelspurwagen der Epoche I, dort wirken die aber nicht so monströs. Das Modell soll einen Bänkelwagen, also einen zur Personenbeförderung angepassten Güterwagen darstellen. Die pmt-Artikelnummer ist 54241.

    Ich überlege gerade ob ich die Dächer tausche. In einem Zugführerwagen macht eine Ölbeleuchtung mehr Sinn als in einem Gw, Bänkelwagen hin oder her...

    MfG RK3