Betr. meine Avatar-Bilder

  • Hallo liebe Weichenverstehenwoller,

    zunächst einmal ein großes Danke an HGW (ebn-freund) für das Einstellen der Bilder :thumbup::thumbup::thumbup:

    Dazu einige Anmerkungen von mir

    Beim umlegen des Stellhebels ist schon eine gewisse Kraft in Anwendung zu bringen,

    da ja insgesamt 4 Weichenzungen umgelegt werden mußten durch das Hebelgestänge.

    Ja - aber bei dieser Weiche nicht ganz soviel, weil man den Reibungswiderstand der Verschlüsse nicht überwinden muss - sie hat schlichtweg keine. Das erkennt man am Umstellgewicht.

    Die nach oben zeigende weißorange Kennzeichnung mit dem "R" zeigt an, das die Grundstellung - in diesem Fall ja "gerade"

    eingestellt ist.

    Die Kennzeichnung ist Rot-Weiß-Rot und bedeutet, die Weiche hat keine Spitzenverschlüsse. Siehe Hebelgewichte bei der DR

    Das "R" bedeutet, dass die Weiche nur durch das Rangierpersonal umgestellt werden darf, d.h. auch wenn der Fdl rangiert ist er das "Rangierpersonal". Ein "W" an der Stelle bedeutet, dass die Weiche nur durch den zuständigen Weichenwärter umgestellt werden darf. Es gab (auch auf größeren Bahnhöfen) so genannte Handweichenbezirke für die ein Weichenwärter zuständig war.

    Das schwarze Unterteil bedeutet, wenn es unten ist Grundstellung. Wie Norman schon sinngemäß schrieb "Dreck zu Dreck".

    Was für betriebliche Auswirkungen hat jetzt eine "Weiche ohne Spitzenverschluß"?

    Für Zugfahrten wird die Weiche durch Weichenschlösser verschlossen. Die DKW in Sayda hat davon 4 Stück - 1 für jede Stellmöglichkeit (hier mal blau markiert).


    Dadurch wird die Lage der Weiche bei Zugfahrten "fixiert".

    Anders sieht es bei Rangierfahrten aus. Hier wird die Weiche aufgeschlossen um ein Umstellen zu ermöglichen, d.h. eine sichere Lage der Zungen ist nicht gewährleistet. Die Weiche muss also beim Befahren gegen die Spitze bewacht werden. Das liest sich in einem DB Fachbuch "Rangieren im Bahnbetrieb" wie folgt:

    "In selteneren Ausnahmefällen kommt es vor, dass Weichen nicht mit einem Spitzenverschluss ausgerüstet sind. Die Hebelgewichte solcher Weichen sind mit einem roten Eckanstrich gekennzeichnet. Beim Befahren solcher Weichen gegen die Spitze muss das Hebel- bzw. Umstellgewicht kräftig niedergedrückt werden. Müssen mehrere solcher Weichen nacheinander befahren werden und steht nur ein Mitarbeiter zur Verfügung, muss dieser die erste zu befahrende Weiche auf diese Weise bedienen und gleichzeitig die übrigen Weichen beaufsichtigen."

    Im realen Leben stellt der Rangierer seinen Fuß (und damit auch gleichzeitig einen nicht unerheblichen Teil seines Körpergewichtes) auf das Stellgewicht und verhinderte somit ein unbeabsichtigtes Anheben des Selben - was ein Klaffen der anliegenden Zunge und somit eine mögliche Entgleisung verursachen könnte.

    Jetzt noch kurz zur Weichenlage "gerade" und "abzweigend". Bei der hier gezeigten DKW erkennt man, dass bei den 4 zusammen umgestellten Zungen immer ein Zungenpaar "gerade" und ein Zungenpaar "abzweigend" liegt.

    Deswegen wurde früher bei der der Bahn immer von Plus- und Minus-Stellung gesprochen. Die "Plus-Stellung" war die Grundstellung - weil im sicherungstechnischen Lageplan durch ein "+" gekennzeichnet.

    Das ist immer noch so, aber in der Kommunikation zwischen Stellwerkspersonal und Signalwerker/Techniker hat sich in der jüngeren Vergangenheit, auch durch die Einführung der Gleisbild- und elektronischen Stellwerke, der Begriff "Rechts- und Linkslage" durchgesetzt - aber das ist schon viel zu modern für diese Forum ;)

    Soweit erstmal meine Kommentare.

    Grüße aus dem Westhavelland

    Bernd

  • Hallo in die Runde,

    dieses Mal habe ich ein Bild in meinen Avatar gepackt,

    wo auf der linken Seite diverse offene Güterwagen in Abstell-Position gezeigt werden.

    3 Mal editiert, zuletzt von ebn-freund (1. August 2019 um 15:09)

  • Hallo in die Runde!

    Heute möchte ich wieder ein neues Avatar-Bild einstellen und gleichzeitig auch das Großbild, welches bei mir Fragen aufwirft!

    Denn in der mir zur Verfügung stehenden Literatur über die MS-Linie sind verschiedene Antworten, was dieser kleine Blechkasten,

    siehe gelber Pfeil hinter dem Lok-Dampfdom für eine Aufgabe hat.

    Im Verlag von Peter Wunderwald erschien im Jahr 2006 das Buch "Die Schmalspurbahn Mulda - Sayda",

    dort schreibt man auf Seite 159 unten folgendes.

    Für den Betriebseinsatz erhielt die 99 575 vor dem Dampfdom einen Blechkasten, in dem das Dosiermittel für die Wasserenthärtung enthalten war. Dieser Aufsatzkasten war eine Besonderheit vieler in Sayda stationierter

    IV K-Lokomotiven.

    Im SOEG-Verlag erschien im Jahr 2013 das rote Schmalspur-Album Sachsen / DR 1945 - 1966 - der die Strecke Mulda - Sayda abhandelte.

    Dort schreibt man auf Seite 21 im mittleren Text folgendes:

    Der vor dem Dampfdom befindliche Blechkasten ist eine weitere Besonderheit der Saydaer Maschinen.

    Hier ist zusätzlich Bremssand untergebracht, der an dieser Stelle nicht naß wird und klumpt.

    Also auf gut Deutsch zwei unterschiedliche Aussagen zu diesem Blechkasten und seiner Funktion!

    Nun meine Anfrage,

    welche der beiden Aussagetexte ist richtig und wer hat dazu auch noch Fotobelege, das es noch weitere IV K-Lokomotiven

    der MS-Linie gab, wo das fotografiert wurde?

    Anmerken möchte ich noch, das mir Foto-Belege von nachfolgenden IV K-Lokomotiven bekannt sind,

    die einen solchen Blechkasten vor dem Dampfdom zeigen - 99 585, 99 586, 99 601 und 99 575.

    Dank schon jetzt für Eure Antworten.

    ...

    5 Mal editiert, zuletzt von ebn-freund (1. August 2019 um 15:08) aus folgendem Grund: Textpassagen - Änderung

  • Hallo,

    auch ich bin in Besitz des Wunderwald - Buches über die MS - Linie & bin schon über diese Bildunterschrift gestolpert. Mit Fakten kann ich leider nicht dienen, halte allerdings die Theorie mit dem Wasserenthärter einleuchtender.

    Auf der MS-Linie wurde unterwegs in Voigtsdorf Wasser gefasst. Dort gab es im Grunde genommen nichts außer dem Wasserkran und einem Wartehaus. Da wäre ein Fach für das Dosiermittel auf der Lok sinnvoll.

    Die Bremssand - Theorie halte ich für unwahrscheinlich, es gab längere und auch steilere Strecken bei den sächsischen Schmalspurbahnen. Dort hatten die IV Ks keine zusätzlichen Kästen...

    MfG RK3

  • Hallo Ronny,

    ich freue mich, das wenigstens mal einer auf meine Anfrage reagiert hat und mir geantwortet hat!

    Ja - es klingt recht logisch, was Du mir da geschrieben hast.

    Schade eigentlich, das wohl keiner von den alten Lok-Personalen noch am Leben ist,

    ...das ist eine meinerseitige Vermutung!...

    Auch die ich kenne, besser gesagt kannte, weilen nicht mehr unter uns.

    Ich glaube, ich werde wohl bei Peter Wunderwald mal direkt anfragen müssen, Er wird wohl auch die vermutlich intensivere Recherche

    zu einem MS-Buch betrieben haben.

    Nun denn.

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von ebn-freund (31. Juli 2019 um 15:33)

  • Hallo,

    bin gerade auf diesen Beitrag aufmerksam geworden.

    Diese Behälter an den Saydaer Maschinen enthielten mit hoher Wahrscheinlichkeit die Chemikalien für das Dosieren des Speisewassers. Ähnliche Behälter wurden auch beim Pollo mitgeführt, dort auf dem Wasserkasten und im Harz in einem Kasten hinter dem Schornstein.

    Das Mitführen von Sand in einem so kleinen Kasten wäre ziemlich sinnlos. Wie sollte man den Sand aus diesem Behälter vor die Räder bekommen?

    Viele Grüße

    Dampfachim