Ersatzdroge - Schmalspur und Feldbahn

  • Moinsen,

    Volker Dehnke hihi, für mich gab es den Modelleisenbahner damals in Leipzig-Stötteritz am Weißeplatz ( wer kennt noch den legendären Kiosk ) nur unter dem Ladentisch. So haben sich die Zeiten geändert und ich bin froh das hier im Bimmelbahnforum, wir unsere Geschichten austauschen können!

    Der Oschatzer Saarsachse

    IV K - Fan

  • Wenn ich noch eine Weile in den Unterlagen krame, da findet sich immer neues Material.

    Beim Scannen habe ich eine Aufnahme entdeckt, da fuhr die Ns3 zur Ziegelei Buchwäldchen

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • Allgemein wollte ich mal was schreiben wegen Widersprüchen in diversen Publikationen und Lokverbleiben. Neben der me-Veröffentlichung war die sicherse Methode an Feldbahnbetriebe zu kommen die Hauptwerkstatt Leipzig Pittlerstraße! Dort ließ man mich von der netten Chefin problemlos als 16 jähriger die Auftragsbücher durchblättern!!! Dazu kamen noch Zufallsfunde oder Bahnen, die man nie entdeckt hat, obwohl man fast in Spuckweite dran vorbeigelaufen ist (wie zB die Bad Freienwalder Aschebahn des Kalksandsteinwerkes.. hat da jemand eigentlich Bilder von??) Heute wird teilweise viel Wert auf lückenlose Statistiken geliefert, die wird es aber nie geben! Ich habe in der Nachwendezeit Schrottberge gesehen mit Lokresten und Rahmen, die nirgens auftauchten (zB selbst im gut dokumentierten Zehdenick!!) Außerdem, wer, der die DDR-Zeit erlebte wird ernsthaft glauben, daß die lokschilder in den größeren Betrieben akribisch inkl. Hinterwand der NS-Loks wieder an den ursprünglichen Rahmen geschraubt wurden?! Dieses Statistikgehabe kenne ich auch aus der Ikarusszene und da war es mit jeder Generalreparatur unwahrscheinlicher, daß Fahrzeug und Brief zusammenpassten. Das hat niemanden interessiert. Das so viel erhalten wurde bei den Feldbahnen im Gegensatz zu anderen Bereichen ist ein pures Wunder und auch vor allem Leuten wie von der HFD zu verdanken! Ohne die, wären ein großer Teil heute längst verschrottet, zumal Feldbahnloks in den Betrieben einfach als Gerät bzw. Werkzeug galten und die Fanszene damals im Osten sehr überschaubar war! Da waren die Wessis wirklich eine Bereicherung, denn was die HFD nicht kassirte, ging an Freunde aus dem Westen, die damals im Gegensatz zu den Ostfans einfach Geld und Möglichkeiten in dieser schweren Zeit hatten. Ich erinnere mich zB noch an eine Begegnung und gemeinsamen Ausflug mit einem Feldbahnfreund in dessen West-PKW an sein Gesicht, als ich ihm zB die Höngedaer Strecke zeigte und sein Gesicht bei den uralten Jung Loks in Treffurt!

  • PS: Nochmal zur HFD! Weil so unterschwellig ein bisschen Mißgunst von anderen manchmal hörbar wird wegen der Ankäufe in der Wendezeit. Ich habe in den 80ern die Sonderveranstaltungen auf dem Dresdner (oder Dresdener??) Gelände aus der Anfangszeit erlebt. Die meisten Eisenbahnfreunde dort, die ich gesprochen habe wurden durch dieses Engagement, schon zu DDR-Zeiten erstmals an das Thema Feldbahn herangeführt! Das sensibilisierte diese kleine Gemeinde schon vor der Wende! Ohne die HFD wären viele Feldbahnbetriebe der DDR so unbekannt und undokumentiert geblieben, wie die stillgelegten Betriebe der 60er und 70er Jahre. Ist jedenfalls stark meine Vermutung! Und zu DDR-Zeiten die Schwierigkeiten, in den Betrieben an Altmaterial zu kommen, trotz Schrottplan und der überall vorherrschenden SED-Hierarchie ist nicht hoch genug einzuschätzen. Ich lasse selten an der Eisenbahnszene ein gutes Haar (ich glaube viele wissen das), da vieles in den letzten 20 Jahren völlig daneben lief und die Fanszene selbst einen großen Anzeil daran hat. Die HFD klammere ich hierbei aber zu hundert Prozent aus!!!

  • Guten Morgen,


    auf dem alten HFD-Gelände in Klotzsche habe ich 1988 mit meiner Schulklasse einen Ausflug hin gemacht. Ich war damals in der 3. Klasse und erinnere mich heute noch recht gut daran. Das Gelände war nicht sonderlich groß und noch dazu bewaldet. Man hatte den Eindruck, überall liegen Gleise. Trotzdem war es möglich mit einem kleinen Zug, gezogen von einer Dampflok, eine Runde zu fahren. Existieren von dem Gelände eigentlich noch Bilder?


    Gruß Ronald

    Viele Grüße,

    Ronald!

  • Hallo in die Runde,

    die Rolle der HFD ist, wie im Leben so oft, durchaus vielschichtig. Ich selbst bin "erst" seit 1992 dabei und die allermeistens Verantwortlichen der Vorwendezeit waren zu dem Zeitpunkt aus verschiedenen Gründen nicht mehr da, die Wende hat eben mehr oder weniger alle Bereiche des Lebens durcheinander gebracht. Insofern kann ich die Aktivitäten vor 1992 nur anhand von Erzählungen der Beteiligten und aus dem Archiv betrachten. Richtig ist, dass in dem Umfang und so systematisch wie die HFD sich niemand sonst in der DDR um den praktischen Erhalt von Sachzeugen des Feldbahnwesens gekümmert hat. Aber, es gab durchaus auch andere Leute mit vergleichbaren Zielen und Ambitionen, oft aber geringeren Möglichkeiten. Die HFD hatte, insbesondere durch die berufliche Stellung des langjährigen Leiters der Gruppe, Dieter Fröbel, die Dresdner Stadtreinigung (und weitere Unternehmen) im Rücken, die in nicht unerheblichem Umfang die HFD unterstützt haben. Wenn man schon daran denkt, dass Transporte, noch dazu Spezialtransporte, in der DDR nicht einfach so wie heute mit Geld zu bekommen waren, sondern in der Planbilanz irgendwo untergebracht werden mussten, Diesel war kontingentiert etc., dann kann man sich vorstellen, dass man als Privater oder Gruppe ohne Hinterland kaum Chancen hatte, mehr als ein paar Fahrzeuge zu erhalten. Nichtsdestotrotz haben das auch eine ganze Menge Leute geschafft, man denke nur an Manfred Werner in Löbau, es gab und gibt aber auch viele andere. Der zweite Aspekt der HFD war die Ansiedelung der Gruppe innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Modelleisenbahnerverbandes, und zwar der AG 3/7, welche wiederum Bezug zum Verkehrsmuseum Dresden hat. So konnte und wurde bei der Verhandlung mit Werkleitern, die ja auch ihren Schrottplan erfüllen mussten, gern mit dem VMD argumentiert, was teils die Chancen deutlich erhöht hat. Umgekehrt gab es aber auch Konkurrenz um einzelne Fahrzeuge, wenn Private oder andere Gruppen als Interessenten auftraten, gerade Dieter Fröbel konnte da alle Hebel in Bewegung setzen... Ich kann jedenfalls sagen, dass wir als in späterer Zeit Verantwortliche da einiges Geraderücken mussten und hoffentlich zumindest die wesentlichen Konflikte aus der Welt geschafft haben. Also, insgesamt haben solche Sachen immer mehrere Seiten... In Summe kann man also sagen, der bis zur Wende zusammengetragene Bestand wäre ansonsten teilweise in den Schrott gegangen, aber sicher nicht alles. Es wurde schon in den achtziger Jahren in musealem Sinne gearbeitet, es wurden also Exponate gerettet, konserviert, dokumentiert, restauriert und der Öffentlichkeit in Ausstellungen zugänglich gemacht. Mit einem klaren Bezug auf Feldbahn gab es das sonst in der DDR nur vereinzelt.

    Nach der Wende änderten sich die Randbedingungen fundamental, Transporte mussten bezahlt werden, Fahrzeuge und anderes Material stand in Massen zur Aussonderung und ggf. Verschrottung an und man konnte sich nicht um alles kümmern. Im Nachhinein ist man immer klüger, da kann man sagen, hätte man sich nicht lieber um das als um das gekümmert, dann hätte man vielleicht hier eine Doppelung vermieden und an anderer Stelle eine Lücke schließen können. Gerade die ersten Jahre nach der Wende waren eher das Ergreifen von Gelegenheiten, aber auch damals gab es Ansätze zu einem systematischen Handeln. Es wurde also gezielt versucht, wesentliche Lücken in der Sammlung zu schließen. Ein Irrtum der damaligen Zeit war, dass es bald nichts mehr "gibt". Richtig ist natürlich, dass kaum noch Fahrzeuge an ihrem ursprünglichen Einsatzort stehen bzw. fahren, aber in der Szene ist immer Bewegung und aus verschiedenen Gründen ergeben sich auch heute noch Gelegenheiten, Lücken zu schließen. Der Maßstab dafür sind zunächst einmal die Schwerpunkte der Sammlung, vor allem der regionale Bezug auf Ostdeutschland und die Vermittlung von möglichst allen typischen Einsatzfeldern von Feldbahnen. Und so wächst die Sammlung auch heute noch, was in den Neunzigern sich glaube ich keiner vorstellen konnte. Heute steht aber das Bewahren und Stück für Stück weitere Präsentieren im Museum stärker im Fokus, auch wenn wir da noch lange nicht an der Stellen sind, wo wir mal hinwollen. Objektiv betrachtet, ist das im Großen und Ganzen immer noch mehr Sammlung als Museum, aber zumindest zu einem Teil ist das "Museum" auch heute schon Realität. Die Pläne für die Zukunft sind weiterhin umfangreicher als die absehbar vorhandenen Möglichkeiten, aber das bisher Erreichte hätte sich wohl kein Außenstehender (O-Ton: Das ist zwei Nummern zu groß) und kaum einer der Beteiligten (für die ist es eine Nummer zu groß, aber man bekommt es trotzdem irgendwie hin) vorstellen können. Man wächst aber auch mit seinen Aufgaben :). Und bei aller, hier und da sicher auch berechtigter Kritik: Fakt ist, seit vielen Jahren stehen alle historisch wertvollen Exponate im Trockenen. Und selbst wenn es noch eine oder zwei Generation dauert, bis alles im Museum ankommt, indem Sinne, dass Besucher auch was davon haben, die Zeit kann man sich unter diesen Umständen auch nehmen. 42 Jahre sind seit der ersten Fahrzeugbergung vergangen und in der ganzen Zeit haben wir es immer geschafft, kontinuierlich zu arbeiten und ich bin überzeugt, dass wir das schaffen, dass das auch in der Zukunft so sein wird. Viele Grüße,

    Marian Sommer.

  • Hallo Marian,

    allen Sammlern, den privaten wie den Vereinen, die sich in den neunziger Jahren (oder früher) um die Rettung von Feldbahnfahrzeugen gekümmert haben, zolle ich meinen größten Respekt. Nur durch ihren Einsatz können heute noch so viele Sachzeugen bewundert werden. Gerade die großen Sammlungen in Dresden, Weißwasser, Ilmenau oder Frankfurt haben da hervorragende Arbeit geleistet.

    Aber auch etliche kleinere Vereine wie Schlanstedt, Chemnitz oder Herzfelde bieten eine sehr authentische Präsentation des Transportmittels Feldbahn.

    Bei einigen touristischen Bahnen sowie Parkeisenbahnen werden wertvolle Fahrzeuge erhalten.

    Mit einigen privaten Sammlern, die ihre Schätze vor der Allgemeinheit regelrecht verstecken (sie Ns2 aus Grünhainichen) habe ich allerdings heute Probleme.

    Natürlich möchte ich nicht jeden Tag mein Grundstück für alle öffnen, aber ein- oder zweimal im Jahr sollte man sein Schätzchen schon den Interessierten präsentieren.

    Oder es gleich als Leihgabe bei einem Verein hinterstellen.

    Beste Grüße

    Holger, der dankbar dafür ist, heute noch so viele LKM-Loks in seiner Umgebung erleben zu können.

  • Hallo Holger,

    wie wir wissen, ist der gegenwärtige Besitzer nicht der Eigentümer der Grünhainichener Ns2. Womit klar, daß die Lok nicht öffentlich zugänglich ist. Das versuche ich gerade zu ändern.

    Gruß

    Toralf

  • Hallo Toralf,

    ob legal oder illegal erworben steht dann noch auf einem anderen Blatt. Ich wollte nur allgemein ausdrücken, daß manche interessanten Fahrzeuge bei privaten Sammlern eben leider auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Da ist die Ns2 ja leider nicht die Einzige.

    Beste Grüße nach Seefeld

    Holger

  • Guten Abend zusammen,

    da es hier grad irgendwie dazwischen passt:

    Habe ich heute ganz zufällig entdeckt bei einer Wanderung im Westerwald am Basaltkrater "Blauer Stein". Leider mit dem Händi, wäre sonst ein hübsches Bild gweorden mit den vereisten Bäumen im Hintergrund....

    Viele Grüße und entschuldigt die Störung,

    Lenni