Der Bahnhof Helbra der Mansfelder Bergwerksbahn

  • Das Bild auf Beitrag 40 ist echt interessant. Haben "die" den Hof vollgefüllt:)Es sieht aber eher nach einem Stumpfgleis aus. Das mit W2 könnte sein, ich werde mal den Scan mal hochdrehen, damit man mehr Details erkennt.

    Ein Blick in Richtung Lokschuppen

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • [...]

    Was mich aber komplett irritiert ist das Bild von Huber Mohr im Betrag 40. Das sieht fast so aus, als obd da noch ein Gleis in den anderen Lokschuppen abzweigen würde.

    [...]

    Hallo Dietmar,

    die Antwort gibt dir der Film und bestätigt das, was Thomas schon erwähnte: zu eng.

    Aber das von der Mansfelder von Hubert Mohr in diesem Beitrag eingestellte Bild zeigt übrigens im Hintergrund noch ein anderes Detail. Ich habe mir erlaubt es zu vergrößern, etwas zu schärfen und an der Helligkeit zu drehen (sowie den uninteressanten Bereich zu verfremden). Demnach scheint zumindest damals hinter der Weiche 2 keine weitere zum Lokschuppen zu folgen. Oder was meint ihr?

    Viele Grüße

    Volker

  • Hallo.

    Es sind ja einige interessante Dinge zu Tage getreten.

    Den Gedanken mit dem Gleisdreieck hatte ich auch schon, als ich das Bild von Hubert Mohr gesehen habe. Dann dachte ich aber das die Durchfahrt den Radius nicht her gibt.

    Als ich dann aber mein Bild sah, dachte ich es könnte doch Platz gewesen sein.

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    Bei meinem Bild sieht man rechts zwischen Gleis und Haus eine Reihe Pflastersteine. Ich denke die Richtung der Steine zeigt auch an, wie das Gleis mal gelegen haben könnte. Aber als Radius wüde es nur die länge das vorderen Lokschuppens geben. Ich denke auch, das bei meinem Bild gas hinderste Haus gar nicht mehr steht. Leider ist beim Bild von Hubert die Uhr auch nicht zu erkennen.

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    Bei Ralfs Bild sieht man aber, das doch vielleicht ein 30m Radius möglich wäre. Für die B-Kuppler vielleicht ausreichen und später abgebaut.

    Zur Weiche 2. Das ist das Gleis mit der Rampe und dem O-Wagen. Also gibt es noch die Weiche 1, die Zufahrt zum Lokschuppen. Was mich etwas etwas zweifeln lies ist, das Weiche 1 direkt vom Hauptgleis abzweigt. Da wir über die Sicherungsanlagen ja überhaupt nichts wissen, kann ja auch keiner sagen , ob es in der Zufahrt zum Schuppen irgendeinen Flankenschutz gab.

    Auf dem Bild von Hubert wird man die Weiche 1 auch nicht erkennen können, da sie entweder direckt neben der Ecke (unscharf) oder noch vom Lokschuppen verdeckt wird.

    Das Gleis von Weiche 1 in Richtung Eisleben muss auch noch 100m oder länger gewesen sein. Bei unserem ersten Besuch standen da mehrer Güterwagen abgestellt.

    Es bleibt spannend.

    Gruß Uwe

  • Hallo,

    sehr interessanter Faden hier und erstaunlich was so alles zu Tage tritt.

    Wegen des Gleisdreiecks mal eine Frage eines völlig Unbedarften, wenn nicht wegen eines Gleisdreiecks, warum sonst hätte man die Lokschuppen so seltsam anordnen sollen?


    Gruß Michael

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  • 48776924342_f7b6724b4a_o.jpg

    Guten Abend!

    Habe wieder meine Dias durchforstet um noch irgend etwas zu finden was uns weiterhilft. Dieses Motiv mit der "Mauer" habe ich von der

    anderen Seite geknipst weil mich der Hemmschuhalter interessiert hat. An der Mauer führte ,wie von Uwe vermutet,tatsächlich ein Gleis lang.Auf meinem Dia sind Schwellen im Gras zu erkennen.

    Gruß Ralf



  • [...] Wegen des Gleisdreiecks mal eine Frage eines völlig Unbedarften, wenn nicht wegen eines Gleisdreiecks, warum sonst hätte man die Lokschuppen so seltsam anordnen sollen? [...]

    Guten Morgen Michael,

    das ist eine sehr berechtigte Frage. Wie zuvor geschrieben glaube ich nicht an das Gleisdreieck. Die Lage der Halde in der Skizze von Dietmar lässt vermuten dort wäre genug Platz gewesen ein Gleisdreieck zu bauen. Die Halde reicht aber viel, viel näher an den besagten Lokschuppen heran (siehe Film).

    Diese Halde muss sehr alt sein. Sie bereits in den alten 25 000 Messtischblättern eingezeichnet, wo genau wie im DME abgebildeten Gleisplan aus Anfangstagen keine Lokschuppen eingezeichnet sind. Dieser nur über Sägefahrten erreichbare Lokschuppen ist auch nur sinnvoll, wenn man sich die Verbindung von der August-Bebel-Hütte in Helbra nach Eisleben dazu denkt, die Anfang der Siebziger aufgegeben wurde. Dann führt die Kehre direkt auf Schachtanalagen und Hütte zu und der Lokschuppen befindet sich sozusagen an diesem Bahnhofskopf. Dort verkehrende Lokomotiven konnten direkt in diesen Lokschuppen ein- und ausfahren.

    Hätte es diese Verbindung nicht gegeben wäre es einfacher gewesen z.B. einen dreiständigen oder längeren Lokschuppen an der Randlage der alten Halde in der Achse Bockstal Eisleben zu bauen. Das Ganze wurde jedoch in die alte Halde gegraben. Der Lokschuppen wurde auch erst 1931 gebaut, worauf ein Stein zwischen den Schuppentoren hinweist (wiederum gut im Film zu sehen). Wegen dieses späten Baudatums ist er auch nicht in diesen historischen Karten berücksichtigt.

    Zum Schluss möchte ich noch auf meine Skizze im Beitrag 4 sowie die folgende Diskussion dazu in den Beiträgen 8 bis 14 verweisen. Insbesondere der Blick in das "VII K" Buch des EK dürfte einiges erklären.

    Viele Grüße

    Volker

  • Hallo,

    Zum Schluss möchte ich noch auf meine Skizze im Beitrag 4 sowie die folgende Diskussion dazu in den Beiträgen 8 bis 14 verweisen. Insbesondere der Blick in das "VII K" Buch des EK dürfte einiges erklären.

    Ich habe mir die Bilder im EK-Buch angesehen. Von den Mansfeld-Loks sind vier Bilder auf den Seiten 210 bis 212 zu sehen. Drei der Bilder sind in Klostermannsfeld und Hettstedt aufgenommen. Die Aufnahme auf Seite 121 unten zeigt die Lok 12 an der Verladeanlage für Kupferschiefer. Die Wagen in der zweiten Reihe stehen alle auf Rollwagen. ich glaube nicht, daß da Bild im Bereich des Trennungsbahnhofes Helbra aufgenommen wurde. Da die Lok 12 in Eisleben stationiert war, vermute ich den Aufnahmeort dort.

    Doch zurück zum Gleisplan von Helbra. Ich habe die Zeichnung überarbeitet und um den Bereich des Rangierbahnhofes Ernstschacht erweitert. Den Bereich "Rangierbahnhofes Ernstschacht" habe ich einfach der Unterscheidung wegen so genannt, ebenso wie den "Trennungsbahnhof Helbra". Es sind also keine amtlichen Bezeichnungen.

    (Plan korrigiert)

    Der Lokschuppen mit der Einfahrt aus Richtung Westen wurde bekanntlich 1931 gebaut. Vieleicht stammt der andere Lokschuppen aus einer früheren Epoche? Daher die eigenartige Anordnung der Gebäude. Der Erdwall hinter dem Lokschuppen ist auf Google-Earth noch zu erkennen, ebenso die normalspurigen Anschlußgleise. Wann wurde überhaupt die Koch- bzw. August-Bebel-Hütte an die Reichbahn angeschlossen? Das würde vielleicht einiges erklären.

    :ok:Ergänzung: Die Inbetriebnahme der Anschlußbahn Helbra erfolgte am 1. November 1961. Damit kann das Bild mit der Lok 12 aus dem EK-Buch nicht in Helbra aufgenommen worden sein.

    Viele Grüße

    Dietmar

    2 Mal editiert, zuletzt von Franz-Zeitz (10. Oktober 2019 um 17:57)

  • N'Abend!

    - Bild 210 unten: Könnte in der Tat Klostermansfeld sein.

    - Bild 211 oben: Ist mit Hettstedt bezeichnet. Es ist schon einige Zeit, dass ich mir die längst vergriffenen vier Bände von "Mansfeld - Die Geschichte des Berg- und Hüttenwesens per Fernleihe (Hallo Railfox :-P) ausgeliehen habe. Auf Grund des Hintergrundes ist das Bild meines Erachtens der Karl-Liebknecht-Hütte in Eisleben zuzuordnen. Die Lok soll ja gerade auch dort stationiert und nicht in Hettstedt gewesen sein.

    - Im EK-Buch heißt es auf S. 210: "Die Lok 12 war planmäßig für den im Reichsbahn-Anschlußbahnhof Eisleben bestehenden Rollwagenverkehr zuständig. Sie verkehrte dabei immer zwischen dem DR-Übergabebahnhof und der August-Bebel-Hütte (Koch-Hütte) bzw. der Karl-Liebknecht-Hütte (Krug-Hütte). Ihr Zug bestand in der Regel aus vier Rollwagen. Die 12 hatte je Stunde ein Zugpaar zu befördern." Demnach war die Lok also planmäßig auch in Helbra anzutreffen. Sportliches Programm übrigens.

    - Hier nun das Bild von S. 211 unten, etwas künstlerisch aufgearbeitet. In der Tat sieht man hier die 12 vor einem Rollwagenzug in dem offensichtlich Schlackesteine für z.B. den Wegebau befördert werden - also Fertigprodukte zur Übergabe an die DR. Dahinter steht ein Rollwagenzug mit O-Wagen, die randvoll mit irgendetwas unregelmäßigem beladen sind. Interessanterweise hängen an den Lampenmasten etwas höher Stelldrähte - sei es für Weichen oder sogar ein Signal? Und ganz am Ende des Bahnanlagen am rechten Bildrand gerade nicht mehr sichtbar steht wohl der besagte Lokschuppen. Es geht übrigens dorthin bergab.

    Admin: Bild gelöscht, bitte keine Fotos aus Büchern kopieren!


    - Auf dem Bild - blau hervorgehoben - befindet sich ein Turm, der offensichtlich per Schüttung dem Beladen von Wagen dient. Die folgende Aufnahme stammt von Jörg Seidel und ist am 11.07.1990 in Helbra aufgenommen. Ich habe mir erlaubt eine kleine Version dieses Bildes von seiner Flickr-Seite hier einzufügen. Wer drauf klickt kommt zur eigentlichen Seite. Und ist es nicht derselbe Turm, den wir jetzt nur von der anderen Seite sehen? Es sind jetzt dort normalspurige Gleise anstatt schmalspurige sowie eine Anlage zur Entladung von Tankwagen zu sehen (vermutlich Theisen-Schlamm für Teich 10). Das Gelände ist nivelliert,

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    - Der Reichsbahnanschluss für Helbra kam 1961.

    - Der rechts zu sehende Walter-Schneider- bzw. Ernst-Schacht stellte 1966 die Förderung ein.

    - Die Karl-Liebknecht-Hütte wurde 1972 geschlossen und

    - die Kupferkammerhütte 1978, worauf der Theisen-Schlamm nicht mehr geschwelt und weiter aufgearbeitet wurde, sondern deponiert werden musste.

    Viele Grüße

    Volker

    2 Mal editiert, zuletzt von Volker Dehnke (6. Mai 2020 um 21:49)

  • Danke für die interessanten 2 Aufnahmen.

    Sehe ich es richtig, dass diese in dem Bereich "Bk"

    in dem Plan von Fanz-Zeitz gemacht wurden?

    Zu der Wagenladung im 1. Bild (mit dem blauen

    Bunker) könnte man evtl Braunkohlenbriketts

    vermuten, da die Schüttkegel doch sehr hoch

    sind.

    Andererseits - was sollte aus dem Bunker sonst

    für die Abfuhr in solch stückigem leichten Material

    verladen worden sein?

    Könnte es auch sein, dass diese Kohlenzuführung

    über Eisleben erfolgte, da die Rollwagengrube "auf

    der Hütte" noch nicht existierte, bzw aus anderen

    Gründen nicht genutzt werden konnte?

    Ganz nebenbei: Mich irritieren diese vielen Bezeichnungen

    der Krug, Koch, Karl-Liebknecht,Kupferhammer-Hütte, und der div.

    Schächte. Da wäre mir mit einer Karte doch sehr gedient.

    Denn was mich wundert - auf dem Plan von Franz-Zeitz gehen

    die Gleise nach Westen ( über die Strasse Wimmelburg - Helbra)

    und das Gleis nach Süden ( also Richtung Eisleben ) beide zur

    Krughütte... :irre:

    Viele Grüße vom Dagvuchel :weg:

  • Hallo Dagvuchel!

    Guck dir einfach mal die Streckenkarte im Wikipediaartikel der Mansfelder Bergwerksbahn an. Da sind alle angebundenen Schächte und Hütten der Fünfziger eingezeichnet.,, Kochhütte'' ist übrigens die nichtsozialistische Bezeichnung der August Bebel Hütte und ,,Krughütte" die der Karl Liebknecht Hütte.

    LG Lenny