• Wo habe ich denn die Natur geändert? RAW heißt roh. So wie es aus der Kamera kommt bedarf es also unbedingt einer Bearbeitung, um aus den Rohdaten ein „entwickeltes“ Foto zu machen. Ein unbearbeitetes RAW ist meist nicht wirklich vorzeigbar.

  • Hallo,

    also da muss ich Johannes eindeutig Recht geben. Wir hatten das ja schon im Thema "Bilder retuschieren". Auch die aktuellste Kamera kann beim Dynamikumfang nicht mit dem menschlichen Auge mithalten. Deswegen versucht man dann die tatsächlich erlebte Lichtstimmung/Situation nachträglich aus dem RAW-Format zu erzeugen. Man hat nämlich im RAW wesentlich mehr versteckten Dynamikumfang als im JPEG. Was das mit der Veränderung der Natur zu tun hat, hätte ich gerne mal erklärt. Dann sollte man ketzerisch formuliert das Fotografieren vielleicht ganz lassen :)

    VG Martin

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    Mein Feldbahn-Blog

  • Hallo Johannes,

    da kann ich Dir nur Recht geben. Ein RAW-Foto (nicht zu verwechseln mit Reichsbahn Ausbesserungswerk :zwink:) ist in den meisten Fällen alles andere als der Realität entsprechend. Was da auf den Bildschirm kommt, ist qualitativ nicht einmal gleichwertig mit einer JPEG-Datei.

    Aber was hat Digitalfotografie mit Natur zu tun? Jede Kamera berechnet nach Logarithmen Einsen und Nullen, die dann auf einem Chip abgespeichert werden. Dabei geht der natürliche Bildeindruck oft genug verloren.

    Die Entwicklung eines RAW-Fotos ist eigentlich nichts anderes, als die automatische Umrechnung in der Kamera (oder im Smartphone) zur JPEG-Datei, nur mit viel besseren Möglichkeiten, um den Bildeindruck deutlich besser darzustellen als die Automatik es kann.

    Warum glauben manche Menschen immer noch, dass das Entwickeln eines Fotos im Photoshop eine Bearbeitung im Sinne von Retusche ist?

    Alles, was das Programm da aus einer RAW-Datei errechnet, ist wirklich da gewesen und säuft nicht in irgend welchen großen Lichtgegensätzen ab.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo Martin und Achim,


    ihr habt das schön, ausführlicher als ich, erklärt. Ich wusste auf die schnelle nicht mehr zu schreiben.

    Wenn man es so betrachten will (ich will es nicht), dann ist jedes Foto unnatürlich. Das menschliche Auge sieht es ganz anders als es die Kamera abbildet. Und auch jede „billige Digiknipse“ bearbeitet die Fotos intern in gewisser Weise, inwieweit ist aber nur marginal bis gar nicht beeinflussbar. Das schöne am RAW-Format ist, dass man selbst dafür sorgen kann, dass das Foto der mit eigenen Augen wahrgenommenen Situation angenähert wird.

  • Guten Abend,

    ich möchte noch ergänzen, dass der gestrige Sonnenuntergang tatsächlich so farbintensiv war. Zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Fotos hatte ich anderweitige Verpflichtungen, aber mein Blick ging sehnsüchtig aus dem Fenster mit dem Gedanken: „P 3010 wäre JETZT in Dippelsdorf...“

    So ist das eben: Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die anderen. Danke jedenfalls für dieses schöne Foto!

    MfG Ronny

  • Hallo,

    wenn die Kritiker wüssten, was beim analogen Fotografieren alles so passen muss, damit ein gutes Foto entsteht. Letzten Endes ist das nichts anderes, als beim bearbeiten von digitalen Abbildungen.

    Gruß Micha