Der Altenberger Wagen

  • Vielen Dank an Andre für den ausführlichen aufklärenden Bericht.

    Das VMD bekam den Wagen vom Förderverein e.V. angeboten.

    Aber man erkannte die geschichtliche Bedeutung des Wagens nicht und

    investierte lieber in eine Bobby-Car Bahn für Kinder.

    Das ehemalige Verkehrsmuseum Dresden ist jetzt als "Museum der Mobilität"

    völlig anders aufgestellt. Aktion, Multimedia usw. Geschichte findet nur noch am

    Rand statt.

    Hoffen wir das die ISEG alles zu einem guten Ende bringt !

    Viele Grüße in die Runde

    -carba-

  • Hallo

    Ich schliesse mich manchem Vorredner an und kritisiere hier den Umgang mit dem Kulturgut unserer Verkehrsgeschichte . So ein Wagen darf nicht verschwinden und es gibt mit Sicherheit ein Museum in Mitteldeutschland, daß dem Wagen einen trockenen Stellplatz anbieten kann und so bleibt der Wagen für die Öffentlichkeit zugänglich. Da ist doch in den letzten Jahren so viel Energie und Mühe gesteckt worden und ich kann mir nicht wirklich vorstellen, daß der Wagen so krank ist (technisch gesehen) und nicht bewegt werden kann . Als Wagenmeister habe ich schon einige Patienten gehabt, die große Schäden hatten , aber noch lauffähig waren , wenn auch mit gernger Geschwindigkeit. So sollte ein Transport möglich sein oder wäre ein Drehgestelltausch eine Variante zur Problemminimierung . Mal beim VDMT angragen , ob ein Verein hilfreich unterstützen kann dieses Kleinod zu erhalten.

    Glück auf

    Armin Ahlsdorf

  • Hallo Armin,

    schreibe mir eine E-Mail, dann zeige ich Dir gern einmal einige Fotos vom Rahmen und den Drehgestellen. Ich bin gespannt, wie Du reagierst.

    Mit dem VDMT bin ich bestens vernetzt - die dort zusammengeschlossenen Vereine können aber auch nicht zaubern - und haben auch keine Drehgestelle vom Typ Görlitz III leicht zu verschenken.

    Wenn es am Altenberger Wagen wirklich so viel Interesse gibt, dann frage ich mich, warum so wenige Eisenbahnfreunde bei uns helfen - und auf einen ersten Spendenaufruf nur zwei Eisenbahnfreunde mit einer in Summe niedrigen dreistelligen Summe reagiert hatten.

    Nach meinen Erfahrungen ist in Foren rasch "Man müsste, könnte, sollte" geschrieben, aber wenn es darum geht, wirklich zuzupacken und wirklich Geld auf ein Spendenkonto X zu überweisen, dann sieht es vor allem im Regelspurbereich - nicht nur bei der ISEG - rasch ziemlich "dünne" aus!

    Doch das ist jetzt keinesfalls gegen Dich gerichtet, sondern meine allgemeine Erfahrung der vergangenen Jahre.

    Auch im Ast zur Spreewaldbahn habe ich mich auf niemand konkret bezogen, sondern auf eine latent aus vielen Antworten mehrere Äste herauslesbare Grundstimmung reagiert und dazu einmal meine Meinung niedergeschrieben.

    Beste Grüße

    André

  • Guten Abend,

    Dein Beitrag ist mir in die Nase gefahren ...

    ... es gibt mit Sicherheit ein Museum in Mitteldeutschland, daß dem Wagen einen trockenen Stellplatz anbieten kann ...

    ... als wären wir hier alle mit dem Klammersack gepudert und sehen (gemeinsam!) Dinge nicht, die schon jahrelang die Lösung der Probleme sein können. Wenn dem so wäre, wäre schon der FV Müglitztalbahn mit einer Lösung gesegnet gewesen. Aber nein, es gab schon auf kommunaler Ebene kaum Bemühungen, die Sache für die Region zu retten. Wenn da die ISEG einspringt, das Teil hier zu halten, ohne selbst die Energie absichern zu können, ist das ein erster Schritt, der vor allem eines verschafft: Zeit, weiter nach einer Lösung zu suchen.

    Nein, man kann sich nicht vorstellen, dass der Wagen so krank ist. Aber er ist es. Es bleibt da nur als Zusammenfassung: Sachverstand sieht anders aus.

    Und Sachverstand fehlte offenbar schon sehr viel früher, als man die Drehgestelle Görlitz IV(!) leicht für größere Raddurchmesser "anpasste" ... Da sollte auch ein Wagenmeister vorsichtig sein, aus seiner Weisheit schöpfen zu wollen - zumal per Ferndiagnose.

    Danke an André für die Schilderungen, die ich nicht mit der Ausführlichkeit bringen wollte und zum Teil gar nicht bringen konnte ... ich war nur mit unter dem Wagen, um das Elend festzustellen.

    Beste Grüße

    Klaus

  • Hallo Klaus

    Nach den vielen Meinungen und Äusserungen hier zum Thema wäre es interessant für mich zu wissen, was nun wirklich Phase ist . Will man wirklich an der Lösung und Rettung des Wagens arbeiten oder geht es so aus wie bei vielen anderen gutgemeinten Projekten, z.B Strassenbahnwagen in Kreischa , usw . Es ist ja nicht zu bestreiten, daß ne Menge Geld in den Wagen gesteckt worden bisher und nun soll alles nichts wert sein . In meinen Augen müssen die Leute auch Farbe bekennen , die Fehler gemacht haben in der Vergangenheit und nicht rumdrücken. Ein Aspekt ist auch die Unterstützung von öffentlicher Hand und wenn die nicht da ist , dann ist das Projekt auf dem absteigenden Ast . Es macht mich wütend, wie mit Mitteln umgegangen wird und zum x-ten Male die Sache im Sande verläuft . Nichts liegt mir ferner wie eine Ferndiagnose abzugeben , doch nach den hier gefallenen Äußerungen, würde ich gerne Fakten sehen und würde meine Ansicht auch revidieren, sollte ich da falsch liegen .

    Armin Ahlsdorf

  • Hallo Armin,

    Du hast von mir Fotos erhalten, die Du einzuschätzen weißt.

    In meinen Augen bringt es weder der ISEG noch sonst jemanden etwas, nachträglich eine oder mehrere Personen zu suchen und öffentlich zu benennen, die es nach 2006 unter dem Strich nur gut gemeint hat/haben!

    Daher würde ich mich sehr darüber freuen, wenn wir die Sache jetzt einfach mit den hier geäußerten Fakten im Forum auf sich beruhen lassen! Gern stehen Dir aber Klaus und ich telefonisch für weitere Informationen zur Verfügung. Meine E-Mail-Adresse hast Du vorhin erfolgreich genutzt - frage nach meiner Telefonnummer, dann dort wenn notwendig mehr.

    Aber aus Achtung vor dem unter dem Strich doch vom Förderverein geleisteten möchte ich ungern weitere Dinge hier veröffentlich sehen.

    Bittet mit herzlichen Grüßen

    André

  • Hallo Armin,

    Ich biete dich unseren Straßenbahnwagen da raus zuhalten. Ich werde hier niemanden wöchentlich Rechenschaft über das Getane ablegen. Und auch bei dem Aufruf meines Vaters Betreffs der Rückholung hat sich niemand gemeldet um uns zu unterstützen.

    Übrigens war es unter anderem André Marks der für mich den Anstoß gab von Modellbahn zum Original zu wechseln.:wink:

    Gern könne wir uns per PN weiter unterhalten.

    MfG

    MartinZ

  • Solange in unserem Land seitens der Fanszene die Verschrottung einer "0815"-50.35/52.80" hart befochten wird, hat dieser Wagen in diesem technischen Zustand keine Chance. Leider ist das Thema Eisenbahn auch in der musealen Betrachtung unseres Landes, bis auf ganz wenige Vorzeigeobjekte, ein fünftes Rad am Wagen. Es ist doch so.

    Allein die Schande, wie das VMD selbst bewirtschaftet wird, keine Chance, die hervorragende Sammlung gebührend zu präsentieren. Nunmehr hat sich der Inhalt des Johanneum zu einer Gerümpelbude mit vielen Straßenfahrzeugen verwandelt, gekrönt von der Bobbycar-Bahn.

    Im neuen Preß-Kurier ist das im Vorwort von Jörg Müller gut thematisiert.

    Es ist traurig, wie man zusehen muss, dass ein Verein, wie die ISEG nicht von öffentlichen Stellen unterstützt wird. Das Bw Friedrichstadt wäre die letzte Chance, die Eisenbahnsammlung des VMD aufzunehmen und zu präsentieren. Für den Leipziger Bahnhof sehe ich keine Chance.

    Insofern steht der "Altenberger" symptomatisch für das, was in Dresden passiert.

    Helge

  • .... sorry, wenn das jetzt ab vom Thema ist.

    Aber ich versteh nicht, weshalb immer auf den kleinen Raum mit den 5 Bobbycars im Verkehrsmuseum herumgehackt wird. Die Dinger kosten nicht viel Geld, bringen aber für eine Teil der Zielgruppe einen erheblichen Mehrwert. Als Vater zweier Kinder kann ich nur sagen, die hinterlassen vor allem bei den kleinen einen positiven Eindruck, so dass auch das Interesse für einen weiteren Besuch geweckt wird. Dann macht der Besuch auch für eine Familie Spaß.

    Dagegen bin ich am Samstag mal im Industriemuseum Chemnitz gewesen... naja, ich hatte eher den Eindruck, in einem Reinstraum zu sein. Dort wurden ja Gegenstände völlig steril dargestellt, fast schon wie Kunst. Die 98er stand auch wie ein Fremdkörper da. Unter Industriemuseum hätte ich mir was anderes vorgestellt. Und der kleine - nach 10 Minuten kam schon - mir ist langweilig. Das einzig interessante war mal eine alte Schreibmaschine und das alte Telefon, was man auch mal anfassen durfte. Zum Glück war da ja noch das Straßenbahnmuseum in der Nähe....

  • Hallo

    Auf diesen Hinweis der Beschäftigung von Kindern habe ich schon lange gewartet und ich schreibe gleich das dieses Thema garantiert von Interesse ist.

    Ich weis wie Kinder ticken und was sie wollen.Die Bobby Cars nun ja den Enkeln schadets nicht und unsereins ist gefragt die Sache zu steuern und alles am Ende als gut zu befinden wie es eben ein Opa kann.Natürlich auch eine Oma.

    Objekte die anzufassen sind sich drehen wo es wackelt und Tausende andere Sachen sind gefragt.

    Gruß
    Harald a.F.