Zu Besuch bei der Spreewaldguste

  • Hallöchen,

    gestern habe ich auf der Durchreise kurz am alten Bahnhof in Straupitz gestoppt um mir den aktuellen Stand vor Ort anzusehen.

    Hier der „Museumszug“:

    Ganz vorne steht 901-211. Dieser verfügt noch über die originale Inneneinrichtung. Die andere Seite:

    Schwesterfahrzeug 901-214 steht daneben. Als nächster Wagen im „Zug“ kommt 901-213:

    Danach folgen der Gw 99-52-12, sowie der offene Wagen 99-53-30, welcher ursprünglich von der Rhätischen Bahn stammt.

    V10c 199 005 steht als Zuglok, von der Straße aus gut sichtbar:

    Da ja hier vor kurzem eine rege Diskussion über die Farbgebung dieser und ihrer Schwesterlok stattfand, wollte ich mal sehen, ob ich dazu noch etwas beitragen könnte. Und siehe da:

    Ursprünglich blau, danach hellgrünblau, dann orange. Über das wann und wie kann ich daraus natürlich nichts ablesen...

    Die Lok soll übrigens im Spreewald wieder ihre ursprüngliche Farbe erhalten, das wäre ja dann das dunklere blau.

    Weiterhin stand noch der Kasten von 900-221:

    Mit GGm 99-71-22 gibt es auch einen Vierachser mit Rädern. Ursprünglich wurde er 1949 bei der LOWA für die NWE gebaut:

    Weiterhin waren noch einige Güterwagenkästen vorhanden, sowie ein Skl samt Beiwagen. Ein zufällig angetroffenes Vereinsmitglied hat uns dann noch den Museumsraum geöffnet und ein paar Fragen erklärt.

    MfG Ronny

    Einmal editiert, zuletzt von RK3 (3. November 2019 um 13:37)

  • Hallo Ronny,

    leider kann ich nur das letzte Foto sehen. Vielleicht kannst Du da noch etwas biegen. :frech:

    Beste Grüße

    Holger

  • Jo danke, alle Fotos sind jetzt zu sehen.

    Der Zug auf Bild 1 ist schon sehr beeindruckend. Ob aus den Standorten in Goyatz, Straupitz, Burg u. Lübbenau mal etwas Gemeinsames werden kann?

    Warum kocht dort jeder sein Süppchen? :nixw:

    Beste Grüße

    Holger

  • Guten Abend!

    An RK3 ein Dankeschön für diesen Statusbericht! :thumbsup:

    Warum kocht dort jeder sein Süppchen? :nixw:

    Vielleicht weil bei einigen Leuten die regionale Sicht eben im Umkreis von 1000 Metern um die eigene Kate endet?

    Und genau diese regional Verwurzelten braucht man für solche Projekte. Der Kreis überregional denkender und handelnder Eisenbahnfreunde dürfte Dank immer mehr werdender Projekte und sich wandelnder Freizeitinteressen proportional immer kleiner werden. Das kann man bedauern, es sogar negativ bewerten, aber es ist einfach so.

    VG von Niels

    +++ :saint: Zum Nach- (und ggf. Quer) denken: Horst und Berta aus der schönen Oberlausitz :) +++

    Nebenbei zitiert: "Der Zweck des Forums liegt im Austausch zu Schmalspurbahnen, schmalspurigen Modellbahnen, historischen Eisenbahnen und damit verwandten Themen."

  • Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Ich finde dieses Kirchturm- oder sogar Konkurrenzdenken zum Kotzen. Wenn alle an einem Strang gezogen hätten und ziehen würden, könnten womöglich auf einer Museumsbahn schon Züge fahren.

    Aber ist ja wie bei der großen Bahn ... jeder kocht sein eigenes Süppchen und die Fahrgäste dürfen es ausbaden. Reihenweise fallen bei der NEB (und anderen EVU) Züge wegen Fahrzeug- und / oder Personalmangel aus. Aber ja nicht beim "Nachbarn" fragen, ob er zeitweise was über hat. Und bei der bösen DB schon mal gar nicht. Nein, nein ... das geht nicht. Alles Konkurrenz ... alles böse. Pech für die Fahrgäste. :wall:

    Nachdenkliche Grüße

    Toralf

  • Nunja... Burg ist privat... Fahrzeuge sind "Standmodelle" (Landkreis Spree-Neiße). Lübbenau ist Kreiseigentum Landkreis Oberspreewald-Lausitz... Etwaige Wiederinbetriebnahmeideen die mindestens seit den 80er Jahren bestehen sind aus dem Ideenstadium nie hinausgekommen... Spreewaldbahn ist hochbautechnisch in Teilen auch kein Zuckerschlecken.

    Sven

  • Hallo Bimmelbahnfreunde,

    Erstmal danke an RK3 für den Bildbericht aus Straupitz.

    Ich war gestern das rein zufällig angetroffene Vereinsmitglied gewesen, welches im angeheizten Personenwagenkasten 901-214 gewerkelt hatte. Wie Ihr auf dem ersten Bild erkennen könnt, konnten wir im Herbst die äußere Aufarbeitung am Wagenkasten des 901-211 beginnen. Kleinere Restarbeiten sowie die noch fehlenden Fensterbleche werden wir im November noch komplettieren. Bereits 2018 konnten für den Wagen die Fensterrahmen durch eine Tischlerei neu nachgefertigt werden. Die Aufarbeitung der Stirnseiten sowie der Rückseite wird dann ab Frühjahr im nächsten Jahr fortgesetzt.

    Von den drei Gotha-Wagenkästen bildet der Wagenkasten 901-211 aktuell ganz klar unseren Arbeitsschwerpunkt. Der Wagenkasten besitzt von den drei Personenwagen den besten Erhaltungszustand einschließlich der originalen Inneneinrichtung. Den Wagenkasten 901-214 werden wird analog zum 901-211 äußerlich aufarbeiteten und komplettieren. Allerdings aufgrund der gänzlich fehlenden Inneneinrichtung wird der mittlere Wagen 901-214 vorerst unsere "Holzwerkstatt bleiben".

    Den "Fahrplan" für die äußere Aufarbeitung der V10C haben wir auch schon abgesteckt. Fehlteile wie Lampen und rote "Blinkerleuchten" konnten wir schon zur Komplettierung beschaffen. Nur mit "schnell mal Anschleifen und Anpinseln" ist es aber bei der Lok leider nich getan. Letzendlich sollen die Arbeiten auch für einen längeren Zeitraum halten. Für die Aufarbeitung werden wir das Führerhaus sowie den Motorvorbau abbauen und separat zum Sandstrahlen bringen (bei den vielen Lackschichten!). Den Rahmen und das Fahrwerk können wir selbst Vorort aufarbeiten. Dies sind Gründe warum wir dies Jahr leider noch nicht mit der Aufarbeitung der Lok beginnen konnten.

    Ich finde es auch immer Schade, dass nach außen hin leider oft der Eindruck entsteht, dass im Spreewald in Sachen Spreewaldbahn jeder so sein eigenes Süppchen kocht. Teilweise ist es auch historisch so gewachsen. So ist trotz mehrmaligen Versuchen unsererseits, leider auch weiterhin keine Zusammenarbeit mit einer bestimmten privat-wirtschaftlichen-Einrichtung in Burg gewünscht. Mit Lübbenau und Goyatz klappt es da schon besser. Trotzdem darf ich an der Stelle schon einmal ein wenig Etwas vorwegnehmen bzw. "spoilern", welches mal als gutes Beispiel das Gegenteil darstellen soll.

    Auf Initiative des Vereins IG Spreewaldbahn konnte seit 2018 ein überregionales Förderprojekt zwischen den beteiligten Ämtern Lübben, Lieberose, Burg und Cottbus initiiert werden. Das Projekt "Auf den Spuren der Spreewaldbahn" beinhaltet eine Themenfahrradroute auf der Trasse der ehemaligen Spreewaldbahn von Lübben (km 0+000) bis Cottbus (km 51+800). Dafür werden an insgesamt 23 Stationen der früheren Spreewaldbahn wieder Infotafeln sowie Staionsschilder aufgestellt, welche die einstige Bedeutung der Kleinbahn dem Spreewaldbesucher erläutern. Nach ca. einem Jahr Koordinierung und inhaltlicher Ausarbeitung der Tafeln durch unseren Verein werden die bereits gefertigten Schilder nun bis Frühjahr kommendes Jahr aufgestellt werden. Als erste Station entlang der Strecke konnte der Ort Schmogorow es kaum erwarten und hat deshalb schon die erste Infotafel einschließlich dem Stationsschild bereits zum Erntedankfest im September 2019 aufgestellt bekommen.

    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Ämter und Landkreise für eine bessere Vernetzung häufig einfach ein Impulsgeber benötigen der sich einer bestimmten Sache annimmt, da die personellen Kapazitäten nicht nur auf der Vereinsebene sondern auch in den Kommunen sehr stark begrenzt sind.


    Das im September neu errichtete Stationsschild von Schmogrow wurde zunächst provisorisch mit Holzständerwerk aufgestellt und wird allerdings noch durch einen Metallständerwerk ausgetauscht. Zwischen Stationsschild und der original erhaltenden Wellblechbude steht die Infotafel mit Holzständer und Schutzdach.

    Über Neuigkeiten aus Straupitz und von der Spreewaldbahnroute "Auf den Spuren der Spreewaldbahn" werden wir Euch weiterhin zeitnah informieren!

    Mit Besten Grüßen aus dem Spreewald,

    Philipp