Abrechnung mit Mehdorn und Konsorten

  • Hallo

    Es scheint sich niemand verantwortlich zu fühlen.Niemand steht für seinen Murks ,Mist den er gemacht hat ein.Warum werden keine Namen genannt und entsprechende Leute zur Kasse gebeten aber nicht nur mit ein paar Cent.In einigen Ländern wird elektronisch offiziell gepetzt..Unsere Polizei hat eine elektronische Wache.Nur für Wirtschaftsverbrechen geht kein Weg rein und so manches versickert im Sand.Es müßte eine Stelle gegen das Vergessen geschaffen werden wo solche Dinge gesammelt bearbeitet werden.Egal ob das nun Bus Bahn Flugzeug Fisch Marzipan und vieles mehr ist..

    Übrigens hier in Freital wurde diese Woche ein Büro einer Bundesbehörde eröffnet die sich mit elektronischer Sicherheit befasst.Dagegen dürfte die elektronische Erfassung von Wirtschaftsverbrechen ein Klaks sein.

    Gruß
    Harald a.F.

  • Moin Harald,

    mit der Haftbahrmachung ist das in vielen Bereichen des ÖPNV so ein Problem. Zumindest in dem Landkreis, in dem ich wohne, wird der nicht schienengebundene ÖPNV in der Regel durch den Landkreis bestellt, wnelcher den Auftrag und die finanziellen Mittel vom Kreistag (Parlament) bewilligt bzw. zugewisen bekommt. In bestimmten Fällen hat auch das Parlament, bzw. der entsprechende Fachausschuss auch noch das letzte Wort. Auf Landesebene ist das im Grunde ähnlich.

    Also ist hier eigentlich schon mal der Wähler verantwortlich, weil er mit seiner Stimme die Richtung bestimmt.

    Ich gebe allen Recht, das der ÖPNV der Daseinsvorsorge, gerade auf dem Lande, dient und Kosten hier keine Rolle spielen sollten.

    Es wird hier allerdings in absehbarer Zeit ein ganz anderes flächendeckende Problem geben, den Fachkräftemangel. Wer will denn heute noch Lokführer, Zugbegleiter, Busfahrer oder ähnliches werden? Arbeiten am Wochenende, Feiertagen, zu ständig wechselnden Zeiten?

    Ich kenne Busfahrer, die bei einem hier fahrenden Betrieb tätig sind, wo der Betrieb kaum noch Personal findet und der Fahrplan noch ausgeweitet wird. Es werden spannende Zeiten auf uns zukommen.

    Gruß Johannes

  • Hallo Johannes

    Zu Deienem Zitat .

    Es wird hier allerdings in absehbarer Zeit ein ganz anderes flächendeckende Problem geben, den Fachkräftemangel. Wer will denn heute noch Lokführer, Zugbegleiter, Busfahrer oder ähnliches werden? Arbeiten am Wochenende, Feiertagen, zu ständig wechselnden Zeiten?


    Ich kenne Busfahrer, die bei einem hier fahrenden Betrieb tätig sind, wo der Betrieb kaum noch Personal findet und der Fahrplan noch ausgeweitet wird. Es werden spannende Zeiten auf uns zukommen.

    möchte ich nur sagen, das Geld ist der springende Punkt.

    Warum müssen die Vorstände und Geschäftsführer mit zigtausenden Euros und

    den Mitarbeiter vorenthaltenen angemesse Belohnung hochgepuscht werden?

    Mit der immer vorgetragenen Verantwortung ist es sowieso nicht weit her.

    Hätte ich in meiner Funktion solch einen Bock geschossen wie mit der PKW-Maut,

    so hätte ich heute vielmehr Zeit hier im Bimmelbahnforum seitenlange Berichte

    zu schreiben. Mein Arbeitszeugnis müsste ich verbrennen und überall um einen

    Job bitteln und betteln. Die richtigen werden weggelobt und haben schon lange

    in der Zwischenzeit mit ihren "Taten" den Grundstein für die Zukunft gelegt.

    Schöne Verantwortung...

    Da gab es eine Spanplattenfabrik mit 2 getrennten Gleisanschlüssen an einer gut

    belegten Nebenbahn mit täglich 2 Nahgüterzugpaaren. Die Infastruktur im

    Firmengelände verfügte über eine eigene Köf, einen grossen Brückenkran, mehreren

    Gleisen im Gelände und div Gabelstapler bis zur Grösse, die im Stande waren einen

    3-achsigen LKW-Anhänger in einem Ladevorgang zu beladen.

    Nur Leimwagen wurden noch regelmässig ( vom VEB Walter Ulbricht) zugestellt und

    selten diese grossen Spanplattenstapel in Schiebewandwagen im Ausgang.

    Also eine Bedienung fand noch regelmässig statt!

    Wie kann es aber sein, das dort täglich bis zu 20 LKW-Anhängerzüge mit Abfallholz aus Holland

    angeliefert werden. Auch das Heizöl wurde per LKW angeliefert, wobei direkt am Kesselhaus

    ein Gleisanschluss mit eine Pumpstation nur für das S-Heizöl vorhanden war!

    Das Werk grenzte direkt an einem Bahnhof nur durch einen Zaun getrennt.

    Da hiess es "das muss just in time" geliefert werden. Auch wenn schon damals eine

    eine bescheidene Material Disposition mit der EDV-Anlage möglich war, wäre es ein

    leichtes, diese Materialzulieferung für längere Bahntransportleistungen zu disponieren.

    Die riesigen Holzberge als Puffer auf den Holzplätzen hätten das bestimmt gewährleistet.

    Aber nein - Der Strassenverkehr wurde so verbilligt, das die DB dort einen guten

    Kunden mit eigenen Konditionen zu halten nicht möglich war.

    Es wurde also von Oben gelenkt.

    Die Möglichkeit von unten dort einzuwirken ist ganz bescheiden, weil die zurechtgebogenen

    Vorschriften und Regeln dagegensprechen. Das zu ändern? - Nein das haben wir immer

    so gemacht. Und diese Vorgaben zu ändern - ? nee - das macht nur Arbeit.

    Bezüglich Kostendeckung - ist ein Gericht, eine Feuerwehr ein Museum oder

    Theater oder gar alle Ministerien ein Wirtschaftsunternehmen, welche nur arbeiten

    können wenn entsprechende Geldeingänge zu verbuchen sind? Nein das ist eine

    Grundversorgung...

    Und noch was. Es ist ja bekannt, dass in den Endpunkten der Nebenbahnstrecken

    kaum noch Fahrgäste aus- und einsteigen. Kürze ich jetzt die Endpunkte ein, so

    fehlen mir in den folgenden, nun neuen Endpunkten die jetzt nicht mehr vorhandenen

    Kunden, die jetzt keinen Bahnanschluss haben.

    Diese gilt ebenso für Bus und Strassenbahn.

    Vom Güterverkehr ganz zu schweigen. Siehe oben - Spanplattenwerk!

    Allein den privaten PKW-Verkehr verteufeln ist nicht. Denn für viele gibt es keine andere

    Möglichkeit den Arbeitsplatz mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, da die

    Pünktlichkeit und die erforderlichen Umstiege ( meist zu anderen Unternehmen) zu

    einem täglichen Abenteuer werden können die teilweise auch nicht realistisch sind.

    Da braucht es keinen wundern, dass diese PKW überwiegend nur mit dem Fahrer besetzt

    sind und natürlich die Strassen voll machen.

    Es muss ein Umdenken in allen Köpfen stattfinden. Wenn es freiwillig jetzt nicht geht,

    so werden unsere Enkel und Urenkel uns in naher Zukunft in die tiefsten Stellen des

    Ozean´s verwünschen.

    Denn die habens doch alle gewusst - und nichts geändert!!! Recht werden sie haben!

    Mann - jetzt reichts aber mit dem Gemeckere.

    Entschuldigung an alle, die es nicht mehr hören / lesen können.

    Aber das musste noch raus.:kaffee:

    Ich mach jetzt einen schönen Spaziergang bei schönstem Sonnenschein mit meinem Urenkel

    und mehme mir viel Zeit für den Rest der Familie.

    Schönen 3. Advent vom Dagvuchel :wink:

  • Hallo

    Was da geschrieben wurde trifft voll ins schwarze,die schlimmste Zeit in meiner Dienstzeit war die Zeit als es um den Börsengang ging.Wie oft bin ich und meine Kollegen mit defekten ICE (401,402.411) gefahren,auch wenn diese aus der Werkstatt gekommen sind.Hatte eine Leistung mit den 401 von Berlin-Ostbahnhof nach

    Frankfurt/Main ein Drehgestell war schon ausgeschaltet,also nur noch 75Prozent-Traktionsleistung.Bis nach Wolfsburg machte der hintere Triebkopf auch Schwierigkeiten mit der Traktion (Temperatur der Fahrmotoren).

    Als es in die Berge ging,besonders nach Göttingen ,ging fast nichts mehr habe natürlich Fahrzeit zugesetzt.Bin in Fulda noch mit einen Drehgestell angekommen,dann habe ich mich beim Lokdienst gemeldet .Triebzug nicht

    mehr Einsatzfähig,so war es und es ist immer noch so bei diesen Fuhrunternehmen.

    Gruß Dietmar

  • Hallo,

    die Sache mit den Löhnen will ich mal so nicht stehen lassen. Was wollen denn die jungen Leute von heute?

    Geregelte Arbeitszeit. Freizeit mit Freunden und Familie und ja, auch ein gewisses Einkommen, mit dem ich meinen Lebensunterhalt bestreiten kann, sprich eine gewisse Lebensqualität. In meiner Jugend war die Vertei

    ung in der Schule etwa jeweils ein Drittel Hauptschule,Realschule und Gymnasium. Heute sind es etwa Halbe/Halbe Geimeinschftsschul und Gymnasium. Das bedeutet, dass dem Handwerk, der Industrie und anderen Zweigen für die ich kein Studium benötige etwa 20 bis 30% der potentiellen Bewerber fehlen. Die Universitäten platzen dafür aus alle Nähten.

    Die, die nicht studieren können oder wollen, sind aber meist nicht gewillt zu unregelmässigen Zeiten wie bei der Bahn, beim Bus zu arbeiten. Die Gestaltung der Dienstpläne ist nunmal ein ernstes Problem. Ich kenne es beruflich, dass man kaum Leute bewegen kann z.B. Montags um 03:30Uhr, am Dienstag um 17:53 Uhr und so weiter, die Arbeit aufzunehmen. Gleichmässige Wechselschichten werden ja noch akzeptiert.

    Die Jugend von heute wird uns allerdings auch im Meer "versenken" wenn wir ihr einen handlungsunfähigen Staat hinterlassen, weil alle Kostenträger der öffentlichen Hand praktisch pleite sind.

    Wir müssen uns alle überlegen was uns ein funktionierender Staat denn wert sein soll.

    Da muss man in einigen Bereichen sicher auch über die Bezahlung nachdenken. Das wird aber auf die Nutzer zurückfallen, weil die Kostenträger gehalten sind ohne grössere Neuverschuldung auszukommen. Meiner Meinu g nach werden es aber alle Bereiche, in denen ich nicht mit dem geringstens Aufwand den grössten Nutzen erzielen kann in der Zukunft sehr sehr schwer haben. Das autonome Fahren ist ja bei einigen U Bahnen und selbst in ei er Stadt in meinem Landkreis mit einem Bus, in der Testphase. Das soll Kosten senken, führt auch irgenwann vielleicht zu mehr Bussen und Bahnen aber auch zu weniger Servicepersonal.

    Gruss Johannes

  • Hallo Johannes

    In vielen Dingen hast Du recht. Aber mit einem "guten Lohn" für

    ungewöhnliche Arbeitszeiten und kürzere und sinnvollere Schichten

    bzw "leichtere Wechselschichten" kann man sicher den einen oder

    anderen Müssiggänger hinter dem Ofen hervorlocken. Erleichternd

    käme dann auch die Arbeit vor der Haustüre( d.h. auch die Abstellorte

    der Züge nicht nur auf die Zentren zu konzentrieren). Ich habe bestimmt

    keine Lust im Winter mit meinem Privat-KFZ um 02:00Uhr, also mitten

    in der Nacht, 80 bis 100 km "als erster auf verschneiten und nichtgeräumten

    Strassen" zu meinem VT XY zu fahren und dann mit klammen Fingern den

    ganzen Vorbereitungsdienst machen, da der schon seit dem Vortag in

    Eiseskälte dort abgestellt wurde und dann noch 3 Weichen von Schnee

    oder Eis freimachen, wie es heutzutage nichts ungewöhnliches ist bzw war.

    Dann noch planmässige Umstellungen der Einheiten mit den Schaku-

    Problemen und als guter letztes die eiskalten Finger demoliert, weil so

    ein dummer Hund (Gleissperre) festgefroren war....

    Dieses resultiert überwiegend aus den heute angestrebten Konzentrationen

    und der Flächenausdünnung.

    In meinen Augen steht und fällt dieses heutige System mit der Bezahlung.

    Zu den Andeutung mit den Stundierten möchte ich folgendes sagen:

    Viele studieren jahrelang und flüchten anschliessend in einen ganz anderen

    "Job". Ob die dann immer motivierter sind und beste Leistungen zeigen???

    Bitte jetzt nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen - mir geht es um die

    Gesamttendenz des ganzen Dilemmas mit den fehlenden Fachkräften.

    Heute können sich nicht mehr alle mit der ausgeführten Arbeit (nicht Beruf

    das kommt von Berufung!!!) identifizieren, da sie in vielen Betrieben nur

    eine Personalnr sind. Werden sie dort nicht mehr gebraucht.....

    Macht´s gut - bis denne ruft der Dagvuchel:weg:

  • Hallo allerseits,

    sicherlich ist das Thema Löhne und Arbeitszeiten ein ganz besonderes, dem sich aber die Tarifpartner stellen müssen.

    Etwas ganz anderes ist die immer mehr fehlende Infrastruktur für den Güterverkehr, sind die fehlenden Zugangsstellen, Rangierbahnhöfe usw. usf. Um nur mal einen einzigen Aspekt aus diesem Bündel herauszugreifen: „1994 gab es fast 12.000 Gleis-Anschlüsse für Industriebetriebe, 2018 noch 2.357. Tendenz weiter sinkend. 2008 hatte die Bahn AG fast 120 000 Güterwaggons, heute noch 65 000, und sie sind im Schnitt 30 Jahre alt“
    Quelle für dieses Zitat: https://www.zvw.de/inhalt.von-der…uw8VQ35sXmHevww

    Das "System Eisenbahn" wurde über Jahrzehnte bewusst und wissentlich durch Politik und Regierungen (aller Art!) zerstört. Und diese Zerstörungen lassen sich wohl kaum noch reparieren...

    Viele liebe Grüße von der Ostseeküste
    und von Peter

  • Hallo,

    hm, "bewusst und wissentlich" treffen sicherlich verschiedentlich zu, allerdings sollte man auch Dummheit und Naivität nicht ausschliessen ... das klingt natürlich arg überheblich jetzt, aber es ist nicht so selten nach meiner bescheidenen Beobachtung. Nicht immer ist Vorsatz im Spiel... was das Ergebnis nicht besser macht.

    Viele Grüße, echtdampf

  • Hallo Dagvuchel,

    da bin ich doch so ziemlich bei Dir. Die Bezahlung würde sicher den einen oder anderen dazu bewegen einen solchen Beruf auszuüben. Und ja, auch viele Ex-Studierende machen heute nicht mehr das was sie eigentlich mal machen wollten oder vielleicht auch eine Zeitlang getan haben. Der Beruf als Berufung ist leider am Aussterben, das machen heute nur noch sehr wenige aus Überzeugung. Bei den meisten steht der nahe Arbeitsort zum Wohnort an erster Stelle, da macht man dann auch mal etwas, was vielleicht nicht die eigene Herzensangelegenheit ist.

    Insgesamt wird es meiner Meinung nach aber nicht reichen. Dafür sind die Arbeitsbedingungen im Vergleich zu anderen Berufszweigen heute nicht mehr angemessen.

    Es wird ein eklatanter Personalmangel in diesen Berufen eintreten, wenn ich mir die Stellenanzeigen vielen EVU und EIU so ansehe. Dazu kommt dann noch, dass diese Unternehmen sich dann gegenseitig die Fachkräfte abjagen. Das wird eine gewisse Zeit gut gehen, so lange ich noch irgendwie einen höheren Lohn als die Konkurrenz zahlen kann. Was entweder zu einem geringeren Gewinn, zu geringeren Standards im Unternehmen (zur Kosteneinsparung hat die DB schon in den 1990er Jahren viele Triebwagen für den Einmannbetrieb umgerüstet - der Service für den Kunden mit fehlenden Ansprechpartnern ist bekannt) oder zu höheren Preisen führen wird. Womit wir wieder bei der Eierlegendenwollmilchsau sind (wer eine findet, der kann mich gerne informieren, ich nehme sie ihm dann ab), die jeder haben will, aber niemand bekommen wird.

    Dein Beispiel mit den Einsatzstellen ist doch ganz treffend. Nur, wenn ich überall Einsatzstellen vorhalten will, dann brauch ich auch die dazu passende Infrastruktur. Wenn Sie da wäre, was ich mir wünschen würde, dann würden für die Vorhalte all dieser Einsatzstellen, es wären ja sicher einige hundert, wenn ich das mit den früheren BW-Standorten mal vergleiche, die Kosten allerdings "durch die Decke gehen". Wenn die Nutzer bereit sind, diese Kosten zu tragen, dann hätte man eine Chance, sonst eher nicht.

    Gruß Johannes