Meine H0e - Anlage

  • Hallöchen,

    nachdem ich hier vor kurzem schon über den Bau einer Pendelpfeilerbrücke in einem Gleisbogen berichtete, zeige ich euch hier mal meine Modellbahnanlage. Da diese noch lange nicht fertiggestellt ist, werden hier regelmäßig Updates zu finden sein...

    Zuerst einmal zur Enstehung: der mir zur Verfügung stehende Platz ist nur 1,10m breit und 40cm tief. Mehr als eine Regalanlage war also sowieso nicht drin. Daher wurde monatelang geplant und gesucht, es sollte ein relativ vorbildnaher Haltepunkt, irgendwo im Sächsischen sein. Große Radien, ideal für VI K und größer.

    Nachdem die Planungen abgeschlossen waren kam von meiner besseren Hälfte der Einwand, dass ja unser Großer sicher damit auch mal fahren möchte und das da so ein paar Gleise und Weichen nicht geeignet wären. Also musste irgendwie noch ein Rundkurs dazu. Nach etlichen Versuchen begrub ich meinen Plan einer Modulanlage, schlussendlich kristallisierte sich folgender Gleisplan heraus:

    Unten rechts die bereits erwähnte Brücke. Der Bogenhalbmesser beträgt jetzt 18cm. Damit bleibt noch 2cm Lichtraum bis zum Rand. Für Rollwagenverkehr ausreichend!

    Der Rahmen wurde aus 6mm Sperrholz (Pappel, 2-lagig verleimt) gebaut, die Gleisbettung besteht aus 8mm dicken Korkstreifen (für kleines Geld gibt es im Baumarkt relativ großformatige Platten in dieser Stärke). Die Gleise sind von Roco.

    Der Bahnhof wurde von einem früheren Projekt gerettet und in der Länge angepasst. Sehr viel Gleislänge hat der Bahnhof nicht, aber bei den vorgegebenen Radien fahren sowieso nur Zweiachser...

    Mittlerweile sind alle Gleise verlegt und bestromt, die Testfahrt belegt einerseits die Profilfreiheit, andererseits auch die Eignung des Rollmaterials:

    Als nächstes gilt es nun, die Brücken und Gleise mit Landschaft zu unterfüttern, dazu aber nächstes mal mehr...

    MfG Ronny

    p.s.: bei den Probefahrten stellte sich heraus, das ein gewisser Veteran unter den Schmalspurloks erstaunlich flexibel sein kann:

    Ein Hoch auf Gerhard Walter! :zwink:

  • Hallo Ronny,

    da hast Du ja wieder ne tolle Anlage aus dem Hut gezaubert, ich finde sie klasse,

    nun freue ich mich auf weitere Bildeinstellungen von Dir.

    Da bekommt man ja echt Lust, auch mal eine eigne H0e-Anlage zu erstellen.:huhu:

    Deine Frau hat ja ganz Recht, die Jungs wollen damit auch mal fahren.

    Ein überwiegender Teil der Modellbahnfreunde meint damit aber spielen,

    ich persönlich finde den Ausdruck "spielen" ja nicht gerade angebracht,

    bei mir lautetet des immernoch befassen oder beschäftigen, nun ja - ein jeder - wie er's mag,

    meint ...

    Einmal editiert, zuletzt von ebn-freund (17. Dezember 2019 um 19:51) aus folgendem Grund: Text-Einfügungen.

  • Guten Morgen,

    99 1584-4 Ja, das ist tatsächlich H0e. Man denkt nur selten in sooo kleinen Dimensionen, 18cm Bodgenhalbmesser sind aber auch sportlich :B

    ebn-freund Das war mir auch wichtig. Es ist ein Unterschied, die „Dampflok“ einem Kind zu zeigen oder damit zu fahren ODER das Kind fahren zu lassen. Solange es Spaß macht, wird die Lust auf mehr geweckt. Und wenn dann in Radebeul neben dem Museumszug lauthals geschrien wird, das die Rollwagen ja so aussehen wie bei Papa zu Hause dann freut es mich natürlich auch (und die verwunderten Blicke der anderen Anwesenden sind Gold wert :lol:)

    MfG Ronny

  • wow, so eine abwechslungsreiche Modellbahn auf so kleinem Raum!

    ....sowohl ein Bahnhof mit abwechslungsreichen Möglichkeiten zum Betrieb, als auch eine tolle Streckenführung und das Ganze nicht zu überladen wirkend! GRATULATION und bitte regelmäßig mehr davon :)

  • Guten Abend,

    nachdem nun der Jahreswechselstress vorüber ist, möchte ich euch ein kurzes Update zu meiner Modellbahn bringen.

    Nachdem der Rahmen gebaut, die Gleise verlegt wurden und die Aufsichtsbehörde ihr grünes Licht signalisierte konnte mit der Geländegestaltung begonnen werden. Dazu verwendete ich eine extreme Leichtbauweise: der Rahmen wurde mit geknülltem Zeitungspapier ausgefüllt. Darauf legte ich eine dünne Schicht Zeitung, welche durch unterfüttern mit weiterem Knüllpapier grob in Form des zukünftigen Geländes gebracht wurde:

    Danach wurde von oben eine etwa 5 cm dicke Schicht aus PUR - Schaum („Bauschaum“) aufgetragen. Da dieser eine unfassbare Volumenzunahme beim aushärten besitzt, wurde sehr Sparsam gearbeitet:

    Wie man sieht habe ich die Pendelpfeiler der Brücke mit Kreppband vor den „Schaummassen“ gesichert.

    Wie man sieht, quillt der Schaum, bei sparsamer Verarbeitung, am Gleisbett vorbei. In Bereichen, in denen ich aus dem Schaum Berge bauen wollte wurde der Gleisbereich mit Kreppband geschützt.

    Nach dem Aushärten wurde das Knüllpapier entfernt. Zurück blieb eine etwa 10 cm dicke Schicht aus erhärtetem Schaum, welche dann oben noch in Form geschnitten wurde. Da der Schaum extrem gut klebt, kann der Abstand zwischen den Spanten gerne auch etwas größer sein.

    Nach dem herstellen der Geländekonturen (davon habe ich im Eifer des Gefechts keine Fotos gemacht) wurde, vor allem zum Verschließen der zahllosen Luftblasen, eine 3-lagige Schicht aus in verdünntem Holzleim eingeweichten Küchentüchern aufgeklebt. An neuralgischen Punkten (Brücken, Bahnhof) wurde zusätzlich eine Lage Gipsmullbinden aufgebracht:

    Soweit, so gut. Als nächstes folgt die farbliche Grundbehandlung der Oberflächen. Dazu demnächst mehr...

    MfG Ronny

  • Hallo Ronny,

    deine Warnung hätte ich vor 5 Jahren gebrauchen können. Ich wollte (vollkommen unerfahren) einen kleinen Hügel mit Bauschaum gestalten ... 1 Stunde später hatte ich den Mount Everest auf meiner Anlage. :lol:

    Gruß

    Toralf

  • Hallo Ronny

    Das mit dem Bauschaum wäre mir viel zu riskant gewesen. Habe nur Knüllpapier und Küchentücher verwendet. Bin schon gespannt wie es bei dir weitergeht.

    Viele Grüße Ralf

  • Hallo Ralf,

    in welcher Hinsicht wäre es dir zu riskant gewesen? Wegen der Volumenzunahme des Schaumes und der Gefahr, dass dieser alles überwuchert?

    Wenn du wegen der Dauerhaftigkeit oder Stabilität Sorgen hast: PUR-Schaum wird beim Hausbau verwendet, um Fenster und Türen in den Rohbauöffnungen zu fixieren. Und wenn das Zeug diesen Belastungen standhält, wird es mit ein paar Bäumen und Häusern auch fertig. Die Schwachstelle ist UV-Strahlung, also sollte die erhärtete Schaummasse nirgends mehr sichtbar sein.

    Ich hatte früher auch mit Knüllpapier und Zeitungen gebaut, mich störte allerdings, dass immer dort wo man es gerade NICHT brauchen konnte Hohlräume waren und die Landschaft irgendwie nicht „weich“ genug aussah, wenn du verstehst was ich meine. Danach habe ich mit Styropor experimentiert (zu krümelig, das Zeug finde ich jetzt noch überall im Keller. Und dabei bin ich zwischendurch umgezogen :wall:) und die PUR-Platten waren zu fest und unpraktisch. Der Schaum ist da von der Handhabbarkeit (meiner Meinung nach) die beste Wahl.

    MfG Ronny