Betrieb der Zittauer Schmalspurbahn 2020

  • Für mich persönlich sind ja die zehn DRG-Jahre zwischen 1927 (= das Disneyfarbschema der Kgl.Sä.Staats EB war überwunden) bis 1936 (= bevor die leidvollen DR-Hakenkreuzadler an die Fahrzeuge kamen)

    Kam das nicht erst 1938 oder 1939 als DRG zu DR umgewidmet wurde?

  • Also diese "Umwidmung" war 1937, sicher setzten sich die Adler erst nach und nach durch. Natürlich gibt es auch nach 1937 sehr schöne Fotos aus der DRG/DRB-Zeit. Es ist ja auch eine subjektiv gezogene Zeitgrenzlinie mit dem 1937.

  • Nicht nur der Betrieb der Einheitsloks steht derzeit unter einem schlechten Stern, was die Bespannung des Pendels mit 199 013 nötig macht.

    Der Einsatz des Sachsenzuges muss wegen anhaltender Reparaturarbeiten an der IV K 145 am kommenden Wochenende leider entfallen. Anvisiert ist der ersatzweise Einsatz des Reichsbahnzuges. Allerdings müssen auch dafür die Reparaturarbeiten an 99 731 oder 99 749 rechtzeitig und erfolgreich beendet sein.

  • So interessant und abwechslungsreich der Fahrzeugpark der Zittauer Schmalspurbahn ist, so anfällig zeigt sich nun das Konstrukt.

    Der Sachsenzug, welcher mangels Heizung nur im Sommer eingesetzt werden kann, steht ausgerechnet in dessen Hochsaison.

    Bei einer Mitfahrt konnte ich Ohrenzeuge eines Dienstgespräches werden, bei denen die bunten Güterwagen kritisiert wurden, welche die Werkstatt vollstopfen und Zeit und Geld für den normalen Fahrzeugpark wegnehmen. Gemeint war sicher der neu entstehende Länderbahngüterzug. Natürlich ist solch ein Zug toll, aber ist er nötig? Zumal damit keine Fahrgäste befördert werden und außer Kosten maximal ein Hingucker geschaffen wird.

    Die Auswirkungen sieht man offenbar tatsächlich nun am desolaten Lokpark. Auch die neuen Kessel sollen mehr Ärger als Freude bereiten.

    Vielleicht sollte hier mal mehr auf Klasse, statt historischer Masse geachtet werden und die vorhandenen Mittel in den wirklich nötigen Fahrzeugpark gesteckt werden. Sonst endet es irgendwann wie im Harz.

  • Die von Dir gezeigten Nachteile der historischen Korrektheit des Fahrzeugpark der 'Zeitreisezüge' mögen zutreffen, trotzdem ist das Zittauer Konzept in den letzten Jahren aufgegangen und man konnte die Fahrgastzahlen stark steigern.

    Der Länderbahngüterzug ist wahrscheinlich kein direktes Projekt, welches Geld erwirtschaftet, doch hebt es sich aus der Masse hervor und lockt vielleicht.

    Das ist natürlich nur meine Meinung, doch ich finde, dass die SOEG vieles in den vergangenen Jahren richtig gemacht hat.

    Gruß, Lenny

  • Aber muss man Geld in Dinge stecken, die nicht nötig sind, während zum Beispiel die Hauptinstandsetzung der Neubaulok 99 787 wieder abgebrochen wurde. Die Lok hätte der Bahn ganzjährig mehr nutzen und dem Lokpark Entspannung gebracht, als 5 bunte Güterwagen.

    Und wenn man unbedingt durch die Epochen spuken will, hätte man diese Lok ja in der Zeit der 1980er fahren lassen können.

    Ich bin gespannt wie es weiter geht und wie stabil der Betrieb in Zukunft läuft. Es wäre Schade, wenn hier mit Schwung an die Mauer gefahren wird, da gerade jetzt so viele Touristen wie nie vor Ort sind und eigentlich alles rollen müsste was Räder hat. Stattdessen tucker die kleine Rumänenlok mit zwei vollgestopften Wagen durchs Gebirge. Von der Abstandsregelung will ich hier erst gar nicht anfangen.

  • Hallo J.,

    naja, Rückschläge muss man immer wieder mal verkraften. Sollten die Zittauer deswegen ihr Konzept komplett umkrempeln? Im Grunde sind sie doch super aufgestellt und gerade das vielseitige Angebot ist doch überzeugend!

    Natürlich muss ein "bunter" Güterwagen nicht sein, aber er kann und darf sein und darauf kommt es an. Man hat mal Pech oder sich ein wenig verkalkuliert....das ist erst einmal kein Weltuntergang.

    Viele Grüße,

    Lenni

  • Hallo J.,

    ich denke, dass die aktuellen Reparaturen so nicht eingeplant waren. Klar kann bei so alter Technik immer mal was kaputt gehen.

    Man kann es ja auch anders herum sehen, jetzt, wo eigentlich alles fahren sollte, was kann, hat man Zeit, sich um die Güterwagen zu kümmern. Im Winter sind dann wieder die Revisionen an den Personenwagen dran, wenn nicht so viele benötigt werden. So hat man übers Jahr eine gleichmäßige Auslastung der Werkstatt. Natürlich gebe ich Dir Recht, dass es ungünstig ist, dass jetzt die Technik teilweise aussteigt. Aber man kann eben nicht immer alles planen.

    Und was das Konzept angeht - da hebt sich ja die Zittauer Bahn extrem von den anderen in Sachsen ab. Während man in den 90er Jahren mit neuem Lack und Modernisierungen versuchte, eine modern(er)e Bahn zu sein, hat man so um die Jahrtausendewende erkannt, dass die Leute ja eher mit einem historischen Zug fahren wollen. Wer modern nach Oybin will, kann auch den Bus nehmen, oder wie viel wahrscheinlicher, das Auto. Und genau dieses Konzept sorgt seit Jahren für steigende Fahrgastzahlen, während es auf anderen Bahnen stagniert oder rückläufig ist.

    VG, Tilo