Betrieb der Zittauer Schmalspurbahn 2020

  • Nunja, die Pressemitteilung deckt sich in sehr vielen Punkten mit den Aussagen von J.Nergheimer und kann als Reaktion auf das hier geschriebene gewertet werden.

    Insofern hat er ja nicht wirklich die Unwahrheit geschrieben.

    @feuer99 : Du schreibst doch auch hier und bis MA. 😜

    Mit freundlichen Grüßen!
    Jan Hübner

  • Hallo

    Es gab zur meiner Zeit als Dampflokführer bei der DR,auch Probleme mit den Dampfloks.Aber unsere Dampfer waren überwiegend im Einsatz,es gab kaum Ausfälle,und die Dampfloks wurden mehr gefordert als heute.Man sollte doch das Management mal hinterfragen,wo wirklich die Probleme sind,die Pressemitteilung sagt nicht viel aus.

    Dietmar

  • Hallo Dietmar,

    inzwischen sind aber auch 30, 40 Jahre vergangen. Vielleicht liegt allein schon darin ein Teil des Problems?

    Ich bin heute auch nicht mehr so fix wie 1980. ;)

    Gruß Holger

  • Hallo,

    ich finde, im Gegensatz zu anderen Bahnunternehmen geht die SOEG recht offen mit den geschilderten Problemen und liefert Erklärungen inklusive einer Vorausschau. Auf mich wirkt dies, als wenn der SOEG die Fans nicht egal sind.

    Das nicht immer alles eitel Sonnenschein ist - wo ist dies schon?

    Ich selbst hatte letzten Monat die Chance, mir nach etwas längerer Zeit den Betrieb zwischen Zittau und Oybin/Jonsdorf wieder mal intensiver anzuschauen. Für mich als Interessierten war das, was ich sah und hörte, ein durchaus vernünftiges Konzept in einem den aktuellen Gegebenheiten finanzieller Art gut aufgestellten Betrieb.

    Gruß

    Dirk

  • Zitat

    Als Fazit kann man sicher auch die Frage stellen, ob die zusätzlichen Angebote wie bspw. der Triebwagen, die Zeitreisezüge, die Übernachtungsangebote oder bspw. das geplante Güterzug-Museum in Zittau Vorstadt (was zumeist Holzarbeiten und eine Neulackierung von Vereinswagen darstellt) in Zittau sinnvoll waren. Ohne diese Angebote allerdings wären die Besuchs- und Fahrgastzahlen mit unter 100 Tausend immer noch auf dem Niveau von 2006 und nicht wie im letzten Jahr bei über 250 Tausend.

    Das kann ich vollkommen zustimmen. Auch die Lößnitzgrundban hob sich bei mir wegen des Traditionszuges von der "Masse" aus, seitdem ich diese Bahnen kannte. Schöne Strecke und Alltagsdampf sind alleine noch nicht alles - es müßten doch auch solche Bahn-Attraktionen zur Verfügung stehen, welche sowohl für Eisenbahnfreunde, als auch für Normalbürger verständlich sind. Und das macht SOEG wirklich gut... keine, nur für Technik-Fuzzies interessante Dinge, und auch keine "kinderfreundliche" Lösungen.

    Mein erstes Besuch auf dieser Bahn war erst 2011, seither sorgen sie aber immer wieder mit einem neuen Zug oder Fahrzeug, was für mich ein Rückkehr wert machen kann. Das können doch nur wenige!

  • Hallo,

    es ist halt immer eine Sache was man sagt und wie man etwas sagt. In Anbetracht der aktuellen Probleme bei der SOEG (die ja erfreulicherweise auch offen angesprochen werden) ist es natürlich naheliegend zu sagen man hätte auf diese ganzen Spezialitäten verzichten müssen um sich auf das "Kerngeschäft" zu konzentrieren. Wie meine Vorschreiber und ich auch schon zutreffend angemerkt haben wäre in dieser Überlegung dann allerdings fraglich ob die Fahrgastzahlen sich so entwickelt hätten wie man das die letzten Jahre gesehen hat.

    Nehmen wir hier mal den (aktuell scheinbar sehr beliebten) Quervergleich zur HSB: hier hat man solche Zeitreisezüge nicht, der Traditionszug wird schon seit Jahren regelmäßig von einer Neubaulok gezogen da entsprechende historischere Tfz nicht einsatzfähig sind, und Güterwagen für einen vernünftigen Fotozug gibts auch Keine (die Wagen der IG taugen in Summe nur sehr begrenzt für vernünftige vorbildgerechte Zusammenstellungen). Im Ergebnis stagnieren die Fahrgastzahlen außerhalb der Brockenstrecke und des Nordhäuser Nahverkehrs seit Jahren. Man arbeitet hier jetzt verstärkt mit thematischen Sonderzügen, was aber die Fahrgastzahlen des Planverkehrs nicht dauerhaft stärkt.

    Das Argument ist ja ohne diese Zeitreisezüge hätte die Werkstatt mehr Zeit für den normalen Planpark. Wie die SOEG in ihrer PM schon selber anmerkt sind die für die genannten Güterwagen anfallenden Arbeiten andere als die für die Dampfloks notwendig sind und daher zieht dieses Argument nur begrenzt. WIeder Quervergleich, auch bei der HSB ohne diesen "zusätzlichen" Fuhrpark schafft man es nicht den für den Planverkehr notwendigen Fuhrpark zuverlässig am Laufen zu halten. Klar hat sich an der im Einsatz befindlichen Dampfloktechnik die letzten 60-70 Jahre nicht mehr so viel geändert, allerdings waren die Loks zu Zeiten der DR fortlaufenden eiingesetzt und wurden weitesgehend nur zum Auswaschen kalt gemacht oder standen längere Zeit auf Reserve. Der heute geringe Lokeinsatz auf den einzelnen Strecken im Zusammenspiel mit dem tagsüber in der Regel nicht vorhandenen Schuppenheizer führt zu einer Häufung von Anheizen und wieder kalt machen der einzelnen Loks was eine deutlich höhere Belastung für die Fahrzeuge und hier insbesondere die Kessel darstellt. Das hat hier auch nicht zwangsläufig was mit qualitativ schlechter Arbeit zu tun. Außerdem führt der generell geringere Dampflokeinsatz irgendwo zu einem Verlust an Know-How und somit zu höheren Fehlerquote bei einzeln zu fertigenden Ersatzteilen. Umso wichtiger ist es sich werkstättentechnisch zusammenzuschließen und so Synergien zu nutzen.

    Dazu kommen die viel gescholtenen "Apothekenpreise" in Meiningen. Inwieweit das da tatsächlich mit steigenden Kosten und fehlenden Fachkräften zu tun hat entzieht sich meiner Kenntnis, die Preise sind aber erst einmal fakt. Nun hat das mittlerweile eine Größenordnung angenommen die viele Betreiber zur Suche nach Alternativen zwingt da sonst das aktuelle Angebot wirtschaftlich nicht mehr darstellbar wäre. Das hat auch nicht unbedingt was mit "billig" kaufen zu tun, denn man hat aus meiner Sicht schon ein Interesse an qualitativer Arbeit. Die HSB hat ja am Anfang ihres Bestehens auch Loks bei der Malowa zur Revision gehabt, sich dann aber in Folge wohl aus Qualitätsgründen für Meiningen als einzigen Anbieter entschieden. Auch von anderen Bahnunternehmen (nicht Vereinen) sieht man eher selten Loks in Benndorf. Andere Anbieter wie Lonkwitz sind zumindest nach meiner Wahrnehmung relativ neu am Markt, sodass sich hier Manches vielleicht auch erst einspielen muss. Gerade die langen HU-Laufzeiten in Meiningen kommen zusätzlich zu den Preisen noch erschwerdend hinzu. Man man mal bedenkt dass zum Beispiel die HSB in der Größenordnung 2-3 HU im Jahr machen muss, dann führt eine Verlängerung der Durchlaufzeiten von einigen Monaten je Lok schon dazu das einem im Schnitt eine Lok weniger im Betriebspark zur Verfügung steht als in den Jahre zuvor.

    Gruß Michael

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