Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2020

  • Die 99 6001 ist nach nur einen Tag Einsatz wieder defekt... Warum kann die 5906 nicht als Ersatz auf die selketalbahn fahren ? Sie steht doch traurig in die ecke in der est. Wernigerode...

  • Die will man sicher schonen für die Sonderfahrten, außerdem ist sie für die Langläufe nach Stiege und Quedlinburg nicht geeignet. Aber was mit der 6001 in letzter Zeit los ist, irgendwas ist da faul. Sie lief doch immer gut, die Schleuderneigung war ja immer, dagegen hilft etwas Feingefühl.

    Einmal editiert, zuletzt von Hobbybahner (17. Juli 2021 um 08:17)

  • Hallo,

    das Problem ist ganz einfach, ein Achslager läuft immer wieder heiß. Die Lok hat seit der Wiederaufnahme des Betriebes nie länger als 2-3 Tage in Gernrode verbracht.

    Morgen früh fährt die erste Tour ab Gernrode aus, gehe mal davon aus dass die Ersatzlok erst morgen früh rüber kommt.

    Gruß Michael

    26305-signatur-def-jpg

  • Wäre es nicht eine Überlegung wert, Geld in neue Diesellokomotiven zu investieren, anstatt sich darüber Gedanken zu machen, wie man die alten DR-V100 wieder flott bekommt? Gmeinder bietet immer noch seine D75-bb-SE für die Schmalspur an. Zwar für 750/760mm, aber vielleicht sind 1000mm auch möglich. Immerhin werben sie mit Drehgestelltausch auf Normalspur.

    https://www.gmeinder-lokomotiven.de/lokomotiven/d75-bb-se/

    Viele Grüße,

    Ronald!

  • Hallo Gismo

    Da hast Du Recht mit der Ansage , daß es vonnöten ist , daß die HSB auch ein Teil ihrer Einnahmen in Neubaufahrzeuge investieren muss. Aber es gibt leider kaum Hersteller die auch adäquate Lokomotiven in Meterspur anbieten . Gmeinder würde sich anbieten , wenn man im Harz nur will . Auf die Dauer ist mit den Kamelen kein Start mehr zu machen , denn die haben ja auch schon mehrere Jahrzehnte auf dem Puckel. Die Instandhaltung erfordert so auch immer mehr Mittel , trotz einer tollen Werkstatt vor Ort . Die Entscheidungsträger sollten auch das Personal in den Prozess mit einbinden und so dann für ein tolles Betriebsklima sorgen .

    Glück auf

    Armin Ahlsdorf

  • Hallo Armin,

    die Einnahmen der HSB reichen nicht mal aus, um kostendeckend zu fahren. Das Unternehmen ist auf Zuschüsse durch die beteiligten Gesellschafter (Landkreise und anliegenden Kommunen) angewiesen. Und die Krux ist eben, dass diese Zuschüsse nicht im selben Maße, wie die allgemeinen Kostensteigerungen der letzten Jahre erhöht wurden.

    Da ist schlichtweg keine Möglichkeit, (Gewinn-) Überschüsse in Neufahrzeuge zu investieren.

    Die Wirtschaftszahlen lassen sich gut im Beteiligungsbericht der Gesellschafter nachlesen. Beispielsweise Landkreis Nordhausen: https://www.landratsamt-nordhausen.de/files/landrats…usen%202019.pdf

    Viele Grüße Matthias

  • Hallo liebe Schmalspurfreunde,

    ich staune immer wieder über manche vermeintlich schlauen Vorschläge zur Verbesserung der Situation bei den HSB. Das Thema Verdieselung und sogar eine Elektrifizierung der Brockenstrecke mitsamt Stilllegung der restlichen Strecken standen in den Jahren immer wieder mal im Fokus und wurde - dankbarerweise - immer wieder abgewählt. Die Gesellschafter haben sich stattdessen dafür entschieden, als Alleinstellungsmerkmal einen nahezu komplett mit Dampfloks abgewickelten Normalfahrbetrieb (zumindest auf den touristischen Streckenteilen) anzubieten.

    Sicher haben auch andere Schmalspurbahnen so etwas zu bieten, aber was die Streckenlänge und Anzahl der Lokomotiven im Tagesbetrieb angeht, kann der HSB keiner das Wasser reichen. Ich erinnere mich, dass ich vor einigen Jahren eine Tagesrundfahrt von Wernigerode über Brocken und Eisfelder-Talmühle nach Quedlinburg gemacht habe und auf dieser "Rundreise" mindestens 8 betriebsbereite Dampfloks angetroffen habe. Das ist vermutlich nahezu einmalig. Wo kann man sowas im Planbetrieb noch erleben? Natürlich macht das ganze keinen Sinn, wenn die Maschinen nicht betriebsbereit sind und am Ende verärgerte Touristen zurückbleiben...

    Den regelmäßig wiederkehrenden Ruf nach "Austausch der Geschäftsführung" finde ich auch echt nervig. Da ich selber in einer leitenden Tätigkeit arbeite, kenne ich die Problematik sehr genau, dass man schon relativ genau weiß, was man braucht für einen optimalen Betrieb, aber die finanziellen Gegebenheiten eben deutliche Grenzen setzen. Ich finde es ziemlich arrogant, wie hier einige von sich selbst überzeugte Leser auftreten mit dem Nimbus, dass sie wüssten, wie es besser zu machen geht. Ich glaube es nicht, dass in der Geschäftsführung der HSB nur ignorante Unwissende arbeiten, die zu blöd sind, die Probleme ordentlich anzupacken. Es wurde hier im Forum auch schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die öffentlichen Mittel, die der HSB jährlich zur Verfügung gestellt werden, deutlich begrenzt sind - auch im Vergleich zu den Zahlungen, die z.B. den sächsischen Bahnen zur Verfügung gestellt werden. Und auch von dort hören wir, dass trotzdem die Kassen knapp sind und manche Träume eben (erstmal) Träume bleiben müssen... Da ist es schnell gesagt, dass man doch 1,2 oder am besten gleich 3 weitere abgestellte Loks wieder in Betrieb nehmen sollte - über die Kostendimensionen, die damit verbunden wären, müssen wir, glaube ich, hier nicht diskutieren.

    Ich wünsche es der HSB, dass deren Dienstleister wieder bessere Qualität an den Lokomotiven hinbekommen und ein verlässlicher und stabiler (Dampf-)Betrieb im Sinne der Touristen gewährleistet werden kann. Die Entscheidung für den Bau der neuen Werkstatt scheint unter diesen aktuellen Erfahrungen goldrichtig zu sein - auch wenn bis zur einer wirksamen Nutzung noch einige Zeit ins Land gehen wird und diese Durststrecke überwunden werden muss.

    Mit besten Grüßen

    Stefan

  • Hallo zusammen,

    ein "Weiterso" nur mit mehr Geld oder anderen Chefs wird das Problem nicht lösen. Wenn man ehrlich ist, dann läuft es nur noch auf der Brockenstrecke, ggf. noch mit Anbindung nach Wernigerode. Die Versuche, die Selketalbahn interessanter zu machen, haben bisher nicht funktioniert - trotz Verlängerung nach Quedlinburg. Man kommt leider nicht darum, das HSB-Konzept komplett zu hinterfragen und das betrifft auch den Fahrzeugeinsatz. Der Steuerzahler (vertreten durch die Parlamente der Eignerkommunen) wird nicht länger bereit sein, mehr Geld für leere Züge oder einen zweifelhaften und unzuverlässigen Fahrzeugeinsatz zum Brocken zu bezahlen. Aus meiner Sicht ist hier ein täglicher Dampfbetrieb nicht mehr zu halten. Es wird Zeit für neue, moderne, umweltfreundliche Fahrzeuge auf den Strecken, bei denen einen Beförderungsbedarf besteht. Auch als Bimmelbahnfan darf ich ich mich der Tatsache nicht verschließen, dass die Fahrzeuge absolut nicht mehr zeitgemäß sind. Museumsbetrieb mit historischen Fahrzeugen kann man weiterhin noch am Wochenende o.ä. machen. Die Bezuschussung eines historischen Betriebs ohne ausreichenden Beförderungsbedarf (wie im Selketal) steht schon lange im Fokus der Rechnungshöfe.

    Ich weiß, dass viele sowas nicht hören wollen. Aber in Zeiten knapper Kassen und eines am Brocken deutlich sichtbaren Klimawandels wird es sehr schwer, am bisherigen Zustand festzuhalten. Im Gegensatz zu RüBB, Molli und SDG, wo der Betrieb weitgehend stabil läuft, schleppt sich die HSB von Krise zu Krise. Auch bei der SOEG gibt es Schwierigkeiten, die aber mit der HSB nicht vergleichbar sind. Die HSB (und ihre Eigner) kommt nicht mehr umhin, ihr Konzept vollständig zu überdenken. Ich weiß, das ist hart, aber aus meiner Sicht alternativlos.

    Viele Grüße,
    Eckhard