Betrieb der Harzer Schmalspurbahnen 2020

  • Guten Morgen,

    Fakt ist, dass andere Dampfbahnen unter den gleichen Corona-Bedingungen fahren, während die HSB im Moment keinen Dampfzug auf dem Gesamtnetz anbietet.

    Andere Dampfbahnen fahren gemäß ihrem Bestellervertrag ihre vertraglich vereinbarten Kilometerleistungen. Da ist es unerheblich, ob die Züge einigermaßen besetzt sind oder leer über die Strecke fahren. Zusätzliche Züge, die nicht vom Besteller bestellt sind und demzufolge in Eigenregie durchgeführt werden (Beispiel die geplanten Verstärkerzüge an den Adventswochenenden auf der Weißeritztalbahn oder die zusätzlichen Zugpaare zwischen Weihnachten und Neujahr beim Molli) werden unter diesen Bedingungen vom Betreiber der jeweiligen Strecke aus verständlichen Gründen nicht durchgeführt.

    Bei der HSB ist die Lage eine ganz andere: Dort sind m.W. nur die Verkehre in Nordhausen mit den Duo-Fahrzeugen vom Land bestellt. Der gesamte Verkehr auf dem Rest-Netz findet vollumfänglich in Eigenregie statt. Wenn dann nun wie aktuell geschehen, keine Touristen in der Gegend sein dürfen, dann gibt es für eine Aufrechterhaltung des teuren Dampfbetriebes auch überhaupt keine Grundlage. Ergo: Dampfbetrieb eingestellt!

    Gruß von der Küste

    Robert

  • Der gesamte Verkehr auf dem Rest-Netz findet vollumfänglich in Eigenregie statt. Wenn dann nun wie aktuell geschehen, keine Touristen in der Gegend sein dürfen, dann gibt es für eine Aufrechterhaltung des teuren Dampfbetriebes auch überhaupt keine Grundlage.

    Diese Aussage entspricht nicht den Gegebenheiten. Wie bereits verlinkt,existiert ab 01.01.2021 auch auf dem Gebiet von Sa.-Anh. ein Verkehrsvertrag.


    — Erbringung von fahrplanmäßigen SPNV-Leistungen mit überwiegend historischen Fahrzeugen im Streckenetz der Harzquerbahn, der Selketalbahn und der Brockenbahn auf dem Gebiet des Landes Sachsen-Anhalt mit einer jährlichen Personenverkehrsleistung insgesamt circa 510 000 Zug km:

    —— KBS 325 Wernigerode – 3 Annen Hohne – Brocken (Brockenbahn),

    —— KBS 326 Drei Annen Hohne – Benneckenstein – Landesgrenze (– Eisfelder Talmühle – Nordhausen) (Harzquerbahn) und

    —— KBS 333 Quedlinburg – Alexisbad/Harzgerode/Hasselfelde – Landesgrenze (– Eisfelder Talmühle) (Selketalbahn).

    — Leistungszeitraum: 1.1.2021 bis zum Fahrplanwechsel 2034/2035 (bis spätestens zum 31.12.2034),

    — Während der Laufzeit des öffentlichen Dienstleistungsauftrages können sich Änderungen des Inhalts, Umfangs, der definierten Qualität und der sonstigen Bedienstandards ergeben. In derartigen Fällen kann der Aufgabenträger eine entsprechende Anpassung des öffentlichen Dienstleistungsauftrages (insbesondere Mehr- und/oder Minderleistungen, Leistungsänderungen) verlangen. Die Modalitäten der Vertragsanpassung regelt der öffentliche Dienstleistungsauftrag.

  • Guten Morgen,

    Bei der HSB ist die Lage eine ganz andere: Dort sind m.W. nur die Verkehre in Nordhausen mit den Duo-Fahrzeugen vom Land bestellt. Der gesamte Verkehr auf dem Rest-Netz findet vollumfänglich in Eigenregie statt. Wenn dann nun wie aktuell geschehen, keine Touristen in der Gegend sein dürfen, dann gibt es für eine Aufrechterhaltung des teuren Dampfbetriebes auch überhaupt keine Grundlage. Ergo: Dampfbetrieb eingestellt!

    Gruß von der Küste

    Robert

    Der HSB Verkehr zwischen Nordhausen und der Landesgrenze bei Sophienhof wird vom Land Thüringen bestellt.

    Die Nordhäuser ÖPNV Strecke geht bis Ilfeld.

    Deshalb gibt es auch einen Triebwagenumlauf der HSB.

    MfG Bernd Thielbeer aus Nordhausen

  • Guten Morgen,

    im EU-Tender wurde folgende Vereinbarung zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und der HSB veröffentlicht:

    https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NO…20:TEXT:DE:HTML

    Hallo,

    danke vielmals für den Link!

    Dahinter steckt nun tatsächlich nicht weniger als ein kompletter Wechsel der Finanzierung des (Personen-)Zugbetriebs auf dem HSB-Netz, nämlich nicht mehr länger der seit fast 30 Jahren praktizierte eigenwirtschaftliche und logischerweise durch Zuschüsse gestützte Zugbetrieb, sondern ab 01.01.2021 eine nach Umfang und Leistung konkret beschriebene und mit Kilometerpauschalen abgegoltene Bestellung der Zugleistungen durch die NASA. Das Ganze bezieht sich nur auf Sachsen-Anhalt (!), zum thüringischen Teil siehe oben bei Bernd Thielbeer.

    Das ist in der Tat eine ganz gravierende Veränderung, die da am 27.11.2020 bekannt gegeben wurde.

    Wer nun konkrete Preise und Zahlen erwartet, wird enttäuscht sein, denn diese werden aus Gründen des Schutzes von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen nicht bekannt gegeben (siehe Punkt VI. 3) a) der Bekanntmachung.


    Beste Grüße aus dem Bergischen Land

    Thomas

  • [...] Das ist in der Tat eine ganz gravierende Veränderung, die da am 27.11.2020 bekannt gegeben wurde. [...]

    Hallo Thomas,

    aber wurde das nicht bereits in einer Pressemitteilung früher im Jahr angekündigt? Wahrscheinlich hat aber keiner Lust und die Muße die letzten fast 900 Beiträge danach zu durchsuchen ;)

    Aber noch was: Wenn das Land Sachsen-Anhalt für jeden gefahrenen Kilometer ab dem 1.1.2021 zahlt, könnte die HSB dann doch auch gleich am Neujahrstag wieder starten. Warum dann die beantragte Kurzarbeit, auf die uns Reiner hinwies?

    OK: Man muss auch nicht auf Teufelkommraus Steuergelder für im Teil-Lockdown absehbar leere Züge verbrennen. Da erscheint es mir angemessener Kurzarbeit durchzuführen.

    Viele Grüße

    Volker, der vor Jahren auch schon mal Kurzarbeitergeld bezog.

    Einmal editiert, zuletzt von Volker Dehnke (6. Dezember 2020 um 12:11)

  • Moin zusammen,

    wenn das, was in dem Artikel zur Finanzierung der HSB ausgeführt wird, halbwegs zutreffend ist, scheint sich ja möglicherweise im "stillen Kämmerlein" der HSB-Leitung etwas zu entwickeln. Ich will für mich mal keine zu großen Erwartungen bilden, aber etwas gespannt bin ich ja schon, was sich da in der nächsten Zeit entwickeln könnte. Schauen wir mal, wie es nach dem Lockdown bzw. ab Sommerfahrplan aussieht.

    Gruß in die Runde

    Johannes

  • Thema: "Geschichtsträchtig, regional und zukunftsfähig: Volldampf voraus für die Harzer Schmalspurbahnen!"
    Referent: Christian Klamt, kaufmännischer Leiter und Prokurist der Harzer Schmalspurbahnen GmbH

    Ein youtube Video

    Gruß von ganz oben, der Bergmensch. 🙋‍♂️

  • Hallo,

    ich hab mal in das von Reiner verlinkte Video reingeschnuppert, aber nach etwa 5 min des Referenten Herrn Klamt wieder aufgehört.

    Warum? Der Vortragende erscheint mir als "Dampfplauderer", der es mit den Fakten nicht so hat.

    Man kann zwar vielleicht auch mal die NWE mit der GHE verwechseln (als Beschäftigter der HSB aber besser nicht!), aber das Schwadronieren über die HSB als das größte zusammenhängende Schmalspurnetz in ganz Europa hat dann bei mir den Hauptschalter "klatschen" lassen. Ein Fachmann der Touristik, der noch nie in der Schweiz bzw. speziell Graubünden und rundherum war - gibt es das? Mein Bedarf an solchen Märchen war erstmal gedeckt.


    Gruß

    217 055

    Gruuß

    217 055

    2 Mal editiert, zuletzt von 217 055 (9. Dezember 2020 um 21:43) aus folgendem Grund: Feinschliff

  • ich hab mal in das von Reiner verlinkte Video reingeschnuppert, aber nach etwa 5 min des Referenten Herrn Klamt wieder aufgehört.

    Bei mir hinterließ bereits der rund 15minütige Vorspann einen merkwürdigen Vorgeschmack. =O

    Wenn man sich seitens der HS "Harz" schon der Mühe unterzieht diese Vorlesungen online erlebbar zu machen dürfte es doch kein Problem sein diese 15 Minuten weg zu schneiden. Wer solch Ruhephase zur Einstimmung auf solch Veranstaltung braucht kann sich diese doch im I-Net ganz nach persönlichem Gusto selbst zusammen stellen. Aber den interessierten Zuschauer gleich am Anfang auf solch Geduldsprobe zu stellen empfinde ich schon als unschöne Geste. Vor allem in einem Medium das an dieser Stelle eben ganz anders funktioniert als eine Präsenzveranstaltung bei der aus ganz praktischen Gründen solch Leerlauf manchmal unvermeidlich ist.

    Der von 217 055 angesprochene Patzer ist natürlich mal wieder dem Bemühen geschuldet in der Präsentation (s)eines Unternehmens mit den heutzutage scheinbar unvermeidlichen Superlativen aufzutrumpfen. Dann sollten sie aber schon stimmig sein und minimalen Überprüfungen stand halten.

    Dazu zähle ich auch, daß sie nach einheitlich anerkannten Kriterien gehandhabt werden. Erst recht wenn sie eben in so einem wissenschaftlichem Umfeld betrachtet werden.

    Soweit ein erster Eindruck meinerseits. Vielleicht kann ihn ja Jemand ähnlich erkennen.

    Gruß von Niels