Eindrücke der RüBB von Anfang Januar 2020

  • Hallo Lenni,

    André konnte das Motiv in Nistelitz leider nicht mehr in voller Schönheit aufnehmen. Nistelitz ist zur geschlossenen Ortschaft mutiert und darf heute nur noch mit 50 km/h durchfahren werden. Wer auch immer für diesen "Schild"bürgerstreich verantwortlich ist, er hat uns Fotografen eines der schönsten Motive versaut.

    Am 14. April 2019 war für jeden Passanten endlich klar, wie man sich in dieser Metropole der Insel zu verhalten hat.

    Am 2. April war dieses häufig genutzte Motiv noch unverfälscht und der kleine Kläffer war mit Willi, seinem Herrchen und Anwohner zum Winken gekommen.

    Fotos: Achim Rickelt

    Michael, Du hast uns wieder wunderbare Fotos mitgebracht. Die Technik wirst Du sicher kaum vollständig ausnutzen können, aber Du beherrscht das Handwerk einfach meisterlich. Der Kaffee war dann auch trinkbar und nicht mehr zu heiß :zwink:.

    Ich freue mich schon auf Euren nächsten Besuch!

    Lenni, die großen Überhänge der 99 4011 sind nicht das größte Problem. Aber schau Dir mal die vier Radsterne der Lok an. Das Gewicht der schweren Treibstange wird nicht vollständig ausgeglichen, weil die Herstellerfirma Orenstein & Koppel für diese Lokomotiven einheitliche Radkörper für alle Radsätze gießen ließ. Das erscheint für eine Werklok auch völlig ausreichend. Man konnte ja nicht ahnen, dass sie es heute so eilig haben würde.

    Als der offensichtlichen Unwucht resultiert ab etwa 25 km/h ein mit der Beschleunigung zunehmend "hoppelnder" Lauf der Lokomotive. Sie bewegt sich bei 30 km/h, die sie bei uns ja fast durchgängig fahren muss, in kurzen Sprüngen vorwärts. Die langen Überhänge hingegen erzeugen kaum störende Bewegungen. Übrigens, die Maschine hat eine zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h.

    Ihr großer Vorteil ist aber eine fast unnachahmliche Robustheit und Störunanfälligkeit, was ihr seit Jahren sehr hohe Jahreslaufleistungen ermöglicht.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo Lenni,

    für gewöhnlich wurden die Gegengewichte tatsächlich zum Ausgleich der Massen aufgebohrt und entweder mit Blei aufgefüllt, oder die Bohrungen werden nur mit Holzstopfen verschlossen. Oft blieben die Bohrungen auch offen.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Moin nochmals eben,

    vielen Dank für Eure freundlichen Rückmeldungen, ich freue mich, dass Ihr die Fotos wohl anschauen mochtet! :) Und natürlich sind die Geschmäcker verschieden, so habe ich absolut Verständnis dafür, wenn ich nicht jedermanns Geschmack getroffen habe. Das ist nur zu „normal“ und liegt sicher in der Natur der Sache Fotografie. :)

    In Nachbetrachtung der Fotos wäre mir auch gleich wieder nach Urlaub auf DER Insel, mit hoher Wahrscheinlichkeit darf ich Anfang März nochmal wieder für ein paar Tage hoch...:-)

    @ Lenni

    „...bin halt ein Freund falscher Farben“

    Hör bloß auf, Lenni... Das mit den „falschen“ Farben drückt mich auch immer wieder an die Wand. Entwickelst ein Foto, schaust es dir am nächsten Tag an und denkst, was habe ich denn da wieder für einen Käse gebaut??? Falsche Farben, richtige Farben in der digitalen Welt, das ist wohl wirklich so ein Thema für sich und von (für mich) endlos vielen Faktoren abhängig (Einstellung Weißabgleich im Fotoapparat, Tageslichteinfall auf den Monitor während der Entwicklung, ggf. unterschiedliche Monitorkalibrierung auf jeweils verschiedenen Monitoren usw. usw. usw.) ;) :)


    @Andre`

    Feine Fotoimpressionen, die du da zeigst! :)

    „Wer den Hund findet darf ihn behalten...“

    Ohje, dazu fällt mir gerade auch noch einer ein. Am Rande anzumerken bleibt, dass Nistelitz (wie der gesamte Ast Binz – Putbus) für gewöhnlich außerhalb meines Rügen-Kiez angesiedelt ist - will sagen, komme ich nicht so oft hin. So habe ich von dieser schönen Fotostelle wie ich glaube nicht ein brauchbares Foto auf der Platte, irgendwas hat immer nicht gestimmt.

    Eines guten Tages jedenfalls war ich mit einem Kumpel auf Streckenwanderung vom Bahnhof Seelvitz in Richtung Serams/Binz unterwegs (wie es sich gehört, natürlich neben den Schienen... ;) )

    Wir passieren den Bahnübergang und dann kam da dieser kleine süße Kläffer, begleitete uns ein Stück (wie wir meinten) und schaute uns immer mit `nem Dackelblick an. Wir gingen und gingen, dieser Hund wich kein Stück von unserer Seite. Je näher wir dem Bü Serams kamen, desto unheimlicher wurde uns das Ganze, man macht sich ja auch Sorgen um das Tier wegen der stark befahrenen Straße. Jedenfalls haben wir uns irgendwann halbwegs die Arme aus dem Leib gerudert, gewunken, gescheucht, bis der Hund schlußendlich tatsächlich den Heimweg antrat...


    Da habe ich noch ein weiteres Manko meiner neuen Knipse entdeckt, die löst nur aus, wenn irgendwas mit Eisenbahn im Sucher ist. Im November konnte ich ihr mit einer List tatsächlich ein „normales“ Landschaftsfoto vom Schmachter See entlocken...;-)

    19-11-03-schmachtercak56.jpg

    @Achim

    „Nistelitz ist zur geschlossenen Ortschaft mutiert und darf heute nur noch mit 50 km/h durchfahren werden. Wer auch immer für diesen "Schild"bürgerstreich verantwortlich ist, er hat uns Fotografen eines der schönsten Motive versaut...“

    Die haben da allen Ernstes ein 50Km/h Schild aufgebaut? Wenn du deinen vierrädrigen Untersatz nicht hoffnungslos ruinieren willst, kannst du da doch niemals 50 fahren, geschweige denn schneller. ;-/

    Sachen gibt’s...

    edit: Wunderschönes Foto mit der Vorspannleistung in Nistelitz! :thumbsup:


    Vielen Dank nochmals für Eure Einlassungen!


    Schönen Gruß aus Bremen, besonders an die freundlichen Eisenbahner der RüBB! (den Gruß an die Eisenbahner habe ich leider im Ursprungsbeitrag unterschlagen)

  • @ Achim
    Willi steht übrigens
    rechts am Baum. Nur der Hund war etwas neugierig. Mich hätten aber beide nicht gestört, Menschen die dort leben gehören halt zur Eisenbahn dazu. Wir haben uns dann noch eine 1/2 Stunde wirklich schön unterhalten, er hat mir dann noch schmunzelnd erzählt was an manchen Tagen dort mit den Fotografen so los ist.

    @ Michael
    Ich hoffe du hast dir die List notiert.. ein wirklich schönes Bild.

    Gruß André

  • Hallo Rügenfreunde,

    Michael Boettcher,

    am "Ortseingang" Nistelitz steht jetzt ein Ortseingangsschild, ist ja auf Achims Bild zu sehen. Das schreibt ja die Geschwindigkeit innerorts von 50 km/h vor... ;) Mal unabhängig vom verwendeten Fahrzeug sind die 50 natürlich utopisch. :)

    Ich muß zugeben bei den Bahnbildern von der Insel nicht sehr experimentierfreudig zu sein. Aber beim Bild vom Schmachter See fiel mir gleich der Herbst 2015 ein, da gab es am 04.11. einen Fastsonnenuntergang mit aufziehendem Nebel...

    Einmal mit Kackbratzenparade auf dem Geländer...


    ... und dann noch mal farbenfreudiger.


    @André,

    Groß Stresow ist auch oft mein erster Anlaufpunkt bei der Anreise. Am 06.10.2017 war kein schönes Wetter, aber ich habe da auch ein wenig gespielt, obwohl diese Farbschläge tatsächlich fast so von der Kamera produziert wurden. Mein Model hatte ich aber nicht dabei... :)


    Noch ein Bild vom 08.10.2017, Bodden bei Neu Reddevitz...


    Damit die Bahn nicht zu kurz kommt, Achim am 04.11.15 in Garftitz...


    Ich nehme mir jedes Mal vor mal das eine oder andere "besondere" Eisenbahnbild zu machen, aber dann wird es doch wieder ein kompletter Tag an den Kreidefelsen oder an den Boddenlandschaften oder oder....

    Werde wohl in Kürze wieder meinen Resturlaub auf der Insel verbringen.

    Gruß

    Carsten

  • Wunderschöne Foto-Eindrücke, Carsten! Der Schmachter See bietet wahrlich feine Fotomotive.


    „...einen Fastsonnenuntergang...“

    Für einen "tatsächlichen" Sonnenuntergang bietet sich die erste Januarwoche an:

    16-01-06-sonnenu-schmeqkt4.jpg


    Und natürlich ist Rügen ein herrliches Fleckchen Erde, allerdings muss ich da inzwischen auch mal ein paar OT Dinge loswerden.

    Ich glaube, dass ich nicht allein mit dem Eindruck bin, dass die gesamte „Tourismusindustrie“ auf Rügen langsam aber sicher an die „Kesseldruckgrenze“ kommt. Die Insel scheint unter dem Druck zu bersten, es permanent mit Sylt aufnehmen zu müssen, obwohl man meines Erachtens die Inseln gar nicht miteinander vergleichen kann. In vielen Bereichen, sei es bei den Immobilien, in den Restaurants, wo auch immer, scheinen zu viele Leute, zu schnell, (zu) viel Geld verdienen zu wollen. Es sei ihnen gegönnt. Nur merke ich für meinen Teil, dass ich den Euro auch nur einmal ausgeben kann, die Preise haben in allen Belangen kräftig angezogen, auf der Insel. Es geht im Moment viel an kleinen atmosphärischen Dingen verloren, es wird alles kurz und klein saniert. Ein Beispiel ist für mich auch der Imbiss in Groß Stresow. Bis vor zwei Jahren noch konnte man da rustikal und gemütlich ein Tässchen Kaffee, bedarfsweise ein Fläschchen Lübzer trinken, für vergleichsweise kleines Geld. Inzwischen haben die Inhaber gewechselt und mein Eindruck ist, dass sich das Ganze mehr und mehr zum „Tischdeckchen-Lokal“ entwickelt und die Preise entsprechend „angepasst“ wurden. Nicht um Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich „klage“ da auf sehr sehr hohem Niveau. Habe das Glück, seit mehr als sieben Jahren relativ häufig auf der Insel zu sein, die Entwicklung inzwischen nachvollziehen und beurteilen zu können, wie ich meine.

    Hier noch ein kurzer OT Eindruck vom Bodden in Groß Stresow:

    16-07-09-gross-stresophk0q.jpg


    Die Tatsache, dass ich wie gesagt recht häufig auf der Insel sein darf, bedingt natürlich, dass ich viele der Standard Eisenbahngeschichten schon auf der Festplatte habe. Inzwischen reizen mich neben den klassischen Eisenbahnmotiven die Details, z.B. die Eisenbahner im täglichen Einsatz und eben „andere“ Perspektiven.

    Hier noch ein paar Impressionen vom November 2019:

    Nachschuß auf ein Burgfräulein an der Steigung gen Garftitz

    19-10-29-4801-garftit1ijxg.jpg


    Kreuzungsaufenthalt in Binz...

    19-10-30-fuehrerstandb2j9a.jpg


    19-10-30-feuer-binznmjm8.jpg


    Es gibt immer was zu pflegen, an den Maschinen

    19-10-30-heizer-binzngkak.jpg


    Volle Pulle zwischen Sellin West und Garftitz

    19-11-02-4801-west2kvojb7.jpg


    Habe inzwischen ein altes Fotoalbum vom ersten Besuch meiner damaligen Freundin und mir auf der Insel Rügen im Jahre 1994 rausgekramt. Muss mal schauen, dass ich das mal digitalisiert bekomme. Meine damalige Freundin und ich sind inzwischen verehelicht und sie fährt nach wie vor gerne mit auf die Insel...


    Schönen Gruß aus Bremen

    Michael


    edit2: @ Achim und Carsten

    Das mit Nistelitz habe ich jetzt erst kapiert, dass da das mitten auf den Bü gepflasterte Ortschild der Übeltäter ist (und kein 50 km/h Schild...):wall1:

    Einmal editiert, zuletzt von Michael Boettcher (24. Januar 2020 um 18:35) aus folgendem Grund: uuuups habe auf den falschen Knopf gedrückt, war noch gar nicht fertig...

  • Hallo Michael,

    ich kann deinen Eindruck für meinen Teil bestätigen. Diese Entwicklung betrifft jedoch m. E. die gesamte Ostseeküste. Es ist inzwischen wieder angesagt in heimischen Gefilden Urlaub zu machen und der Immobilienboom trägt seinen Teil dazu bei...will heißen, es gibt viel mehr Touristen (die entsprechende Finanzkraft mitbringen).

    Ich beobachte das mit Bedauern in Wustrow auf dem Fischland. Seid mehr als 10 Jahren fahren mein Frauchen und ich da regelmäßig hin. Vorzugsweise in der Nebensaison bzw im Winterhalbjahr. Der Ort war lange Zeit unverbaut. Es durfte nichts großes neu gebaut werden und vorallem nicht im Bereich der neuen Straße mit den Rohrdachhäusern. Das ist inzwischen alles hinfällig. Da werden Ferienwohnklötze reingebaut, das es nur weh tut. Für einen Romantiker wie mich wird der Ort damit sehr unattraktiv...

    Aber ich bin ja auch nicht mehr die gewünschte Zielgruppe...

    Besonders weh tat mir der Betreiberwechsel an dem Fischimbiss an der Strandstraße, bei dem die Qualität deutlich nachgelassen und die Preise angezogen haben. Das der alte Sonnhof platt gemacht wurde fällt inzwischen auch kaum noch ins Gewicht. Aber so ist eben der Lauf der Dinge...müssen wir uns ein anderes Refugium suchen.

    Aber auch bei den Campingpreisen schlackerte ich für 2019 mit den Ohren. Der Stellplatz für den ollen 6m Camper, 2 Erwachsene und zwei Kinder kam in Göhren locker über 55€ die Nacht.... Da ist nix mehr mit preiswert direkt in der Natur am Wasser urlauben.

    So, genug gejammert :zwink:

    Viele Grüße,

    Pierre :wink: