Welche Scanner könnt ihr empfehlen?

  • Admin: von Analoge Fotografie an der Weißeritztalbahn abgetrennt

    Hallo Micha!

    Ein gutes Gerät muß nicht teuer sein. So hat sich z.B. Manfred Meyer (Sohn von Günter Meyer) einen nicht allzu teuren Epson-Scanner zugelegt, der ganz ausgezeichnete Ergebnisse erzielt und keine Probleme mit der Zeichnung sowohl im Himmel als auch in den Schattenpartien hat.

    Viele Grüße

    Ludger

    Hallo Ludger,

    da wir hier bei dem Thema Scanner sind, hätte ich mal eine Frage.

    Bei mir im Schrank schlummern tausende von Kleinbilddias die teilweise auch gescannt werden sollen. Welchen Scanner würdest du mir empfehlen? Das Gerät sollte bezahlbar sein und trotzdem gute Ergebnisse liefern, zwecks eventuelle Veröffentlichung.

    Vielen Dank

    Sven Weißenborn

  • Der einzige, explizit dem Profibereich zuzuordnende Film- und Fotoscanner, den es heute noch fabrikneu zu kaufen gibt, ist der Hasselblad Flextide X5. Das ist ein so genannter virtueller Trommelscanner, der den früheren, bis zirka 2005/2010 hergestellten Flachbett- und Trommelscannern des professionellen Druckvorstufebereichs von solchen Herstellern wie Linotype, Heidelberger Druckmaschinen oder Fujifilm weder in Qualität noch im Preis nachsteht.

    Kostet taten solche Geräte früher um die 25.000 Euro und auch der Hasselblad kostet dies. Ebenso gilt für die Altgeräte wie für den Hasselblad, dass das diese Art von Geräten sind, die Dias in wirklich ultra exzellenter und brillanter Qualität scannen können, wo Du bei einem modern, mit heutigen Filmen aufgenommenen Dia im Druck keinen Unterschied zu einer Digitalaufnahme in Punkto Schärfe und Durchzeichnung siehst - und auch aus alten Aufnahmen auf ORWO UT 18 usw. rausholst, was geht.

    Dies rein mal der Information halber. Aus Kostengründen wird dies für den "handelsüblichen" Eisenbahnfan keine Option sein.

    Die nächstbeste Stufe darunter und qualitativ im Schwarzweißbereich ohne jegliche Qualitätsabstriche sowie im Farbdiabereich mit nur geringfügigen Einbußen ist der Bereich semiprofesioneller Scanner. Die sind gleich mal für um die 1.000 € zu haben.

    Zu so einer Art "Quasi- und De-facto-Standard" hat sich hier die Geräteserie der Flachbettscanner Epson V 700/750/800/850 in Verbindung mit der Scansoftware Silverfast entwickelt. Etliche Verlage, Druckereien und mit bekannten Verlagen und/oder Druckereien zusammenarbeitende Freiberufler nutzen exakt diese Scanner mit Silverfast.

    Beides in Kombination - Hard- und Software - ist manchmal für unter 1.000 € bei Anbietern im Netz zu finden, teilweise auch bis zu 1.500 €.

    Man kann damit sehr gute Ergebnisse erzielen, siehe Bücher von SSB Medien, von der VGB, vermutlich arbeitet auch Ludger damit (oder, Ludger?). Einziger Haken: Scannen mit Silverfast will wirklich, wirklich, wirklich so richtig gelernt sein. Man kann in Silverfast derart irre viele Häkchen bei verschiedensten Parametern und Einstellungen setzen oder eben auch deaktivieren, das ist sehr feingliedrig und will gelernt sein und man braucht auch ein gewisses Talent und Gefühl dafür. So kommt es, dass man mit den Epsons und Silverfast je nach Ahnung vom "Schrott-Scan" mit abgesoffenen Schatten oder ausgefressenen Lichtern bis zum nahezu perfekten High-End-Scan, der im Farbbereich zu 95 % und bei SW zu 100 % an die Ergebnisse einstmaliger Druckvorstufe-Scannrechnik ran kommt, so ziemlich alles produzieren kann.

    Der Unterschied zwischen den Epsons der 700er-Reihe und denen der 800er-Serie besteht darin, dass die 700er noch eine Leuchtstoffröhre als Lichtquelle besaßen und die 800er LED. Das wirkt sich aber nur auf die Aufwärmzeit des Gerätesaus, nicht auf die Scanqualität.

    Wenn ich eine Empfehlung aussprechen darf, dann lautet die Epson V-Serie + Silverfast + bissel Talent + viel Geduld und Lernbereitschaft. Sicher gibt es auch andere Geräteoptionen - mir bekannt als das heutige Nahezu-Non-Plus-Ultra ist die beschriebene Option.

  • Hallo Holger,

    vielen Dank für Deine Ausführungen. Ich hatte ebenfalls schon mal mit dem Gedanken gespielt, mir den Epson V800 zuzulegen. Aktuell scanne ich noch mit einem Nikon LS-40, der eigentlich ganz gute Ergebnisse erzielt. Allerdings ist er auch schon 15 Jahre alt.... so dass ich die Hoffnung habe, mit einem neueren Gerät vielleicht noch mehr rauszuholen. Wenn ich mir die aktuellen Gebrauchtmarktpreise bei ebay für den Nikon anschaue, dann wäre bei einem Verkauf dessen die Anschaffung für einen Epson V800 gar nicht mehr so teuer. Anderseits frage ich mich, weshalb der Nikon noch so hoch gehandelt wird... so schlecht scheint er doch nicht zu sein. Ist Du vielleicht Erfahrungen damit?

    VG, Tilo

  • 2011 hatte mir mal ein Bekannter paar Dias mit einem Nikon Coolscan gemacht. Diese Scanns sahen am Bildschirm brauchbar und im Offsetdruck wischi-waschi aus, wie schlechte oder mäßige Scans im Druck halt aussehen. Und ich rede hier nicht von mangelnder Auflösung des Scans, denn die rein rechnerische Auflösung stimmte, ebenso war betreffs Nachbearbeitung rausgeholt worden, was ging. Dennoch war der Rohscans zu unscharf und flau, als dass dies durch Nachbearbeitung vollständig hätte wettgemacht werden können.

    Das ist aber nur eine einmalige Erfahrung gewesen, die nicht zwingend Allgemeingültigkeit besitzen muss.

    Ansonsten setzen wir bei den FHWE-Publikationen auf klassische Druckvorstufescans auf High-End-Altgeräten von Heidelberger Druck oder Fukifilm sowie auf Scans auf dem Epson V800 mit Silverfast.

  • Hallo,

    Ich benutze für meine S/W-Negativfilme und meine Dias den Flachbettscanner Canoscan 8800F mit Durchlichteinheit und UV-Abtastung (beseitigt Kratzer und Staub), gebraucht gekauft mit Masken für 70 Euro. Als Scan-Programm nehme ich VueScan.

    Am Anfang mußte ich mit den richtigen Einstellung erst üben, jetzt bin ich aber sehr zufrieden.

    Viele Grüße (aus dem Krankenhaus)

    Toralf

  • Hallo Sven,


    ich benutze schon 3 Jahre einen Epson Perfection V370 Photo

    Flachbettscanner mit Durchlichteinheit und verwende die

    mitgelieferte Scannersoftware. Der Scanner kostet ca. 130 €

    und ich bin damit sehr zufrieden.

    Für Nachbearbeitung nehme ich eine Uraltversion von Photoshop.


    Gruß Max