Von Kühlungsborn West nach Heiligendamm am 24.02.1986 (1)

  • Wie das so ist, wenn man Zeit hat und in alten Sachen kramt, findet sich meist etwas. So gefunden die Dias von unserem Winterurlaub im Februar 1986 in Kühlungsborn. Wir hatten Glück, es gab damals noch Winter mit Kälte und Schnee und es waren kalte Nächte mit -20° C, aber trotzdem schönstes Urlaubswetter an der Ostsee.

    Natürlich durfte auch eine Fahrt mit dem Molli nicht fehlen.

    So machten wir uns am Montag dem 24.02. 1986 nach dem Frühstück auf um die Fahrt nach Bad Doberan in Angriff zu nehmen. 

    Wir fuhren mit dem 14 143 ab Kühlungsborn West um 12:03 Uhr.

    Um die Mittagszeit war dort noch nicht viel los, der Wagenzug stand unbespannt vor dem Bahnhofsgebäude.


    Anschließend ein paar Überblickfotos über die Bahnhofsanlagen,


    Den Lokschuppen mit Verwaltungsgebäuden.


    Im Lokschuppen stand die 99 2331 und davor wurde die 99 2332 vorbereitet.


    Von irgendwoher kam dann noch die 99 2321 und wurde im Bahnhof abgestellt.


    In der Zwischenzeit war dann die 2332 vorbereitet und rangierte an den Wagenzug


    Inzwischen hatte sich auch was am Bahnhof getan, der Packwagen wurde beladen und jemand unbekanntes wollte mit aufs Bild.


    Lok 99 2332-7 abfahrbereit mit Zug 14 143 am 24. 02. 1968 in Kühlungsborn-West.


    Nach den Halten in Kühlungsborn - Mitte und – Ost, leider ohne Fotos, ging es hinaus in die verschneite Flur.


    In Heiligendamm-Steilküste war der Fahrplanhalt nur bis zum 31.X. vorgesehen, so ging es weiter ohne Halt Richtung Heiligendamm.


    Bitte um Entschuldigung für die Bildqualität der alten DDR Dia-Filme

    Im Anhang folgt die Fortsetzung - etwas Geduld

  • Durch kleinere Waldgebiete und neben den Alleebäumen führte die Strecke weiter nach Heiligendamm.

    In einer Rechtskurve näherten wir uns dem Bahnhof.


    Unser Zug fuhr auf das Überholgleis, da hier Planmäßige Kreuzung mit Zug 14 140 war.


    Die Bahnsteige waren hier schon ganz schön belebt, es war ja auch noch Ferienzeit.

    Nicht ganz pünktlich kam der 14 140 von Bad Doberan, geführt von der 99 2221 nach Heiligendamm.


    Nach dem Fahrgastwechsel verließ dieser als erster Zug unter rechtkräftigen Auspuffschlägen, den Bahnhof Heiligendamm wieder.

    Und mit etwa 10 Min Verspätung setzten auch wir unsere Fahrt Richtung Bad Doberan fort. Ein Blick zurück auf das Empfangsgebäude und die provisorische Rollstuhlrampe, wo die letzten Fahrgäste den Bahnstein verließen.



    Die Reise geht dann weiter im 2. Teil Von Heiligendamm nach Bad Doberan.

    Danke fürs anschauen. Viele Grüße Rudi.

  • Herrliche Beiträge! Ich habe in meiner relativ kurzen Einsatzzeit dort allerdings wesentlich mehr Schnee erlebt. Besonders auf der Steilküste waren die Schneewehen teilweise so hoch, dass ich dachte, man fährt gegen eine Wand, wenn ich teilweise mit voll geöffneten Regler durchfuhr.

    Grüße aus dem Bremer Exil

    Jan

  • Ja , es waren in diesen Tagen nicht so die Schneemengen, aber die Minustemperaturen.

    Wir sind am Freitag dem 21.02.86 angereist, da hatte es die Nacht frisch geschneit und wie hörten noch am Abend die Ostsee rauschen. Doch dann am nächsten Morgen, wir hatten Nachts über - 20°C, totenstille, - die Ostsee war über nacht am Ufer zugefroren und es gab kein Meeresrauschen mehr.

    Aber eine herrliche Winterlandschaft.

    So sah es am 22.02.1986 Früh in Kühlungsborn aus.

    MfG Rudi.

  • Hallo Rudi,

    Danke für´s einstellen. Eine Frage zu Beitrag 2, Bild-Nr. 5: Da sind uniformierte NVA-Soldaten zu sehen, Links am Zaun gelehnt, die die Personenbewegung im Auge zu scheinen haben. War das Usus da Militär an den Bahnhöfen stand oder eher Zufall?

    Grüße

    Daniel S.

  • Nein, dass Soldaten an Bahnhöfen standen, war nicht normal. Dort sah man eher die Transportpolizei. Trotzdem waren Soldaten nichts Ungewöhnliches im allgemeinen Straßenbild dieser Zeit.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Soldaten der NVA hatten Uniformzwang, wenn sie Ausgang hatten und sich im öffentlichen Raum bewegten. Zumindest galt dies für Grundwehrdienstleistende. Es galt auch als Belohnung, überhaupt mal die Kaserne verlassen und Freizeitaktivitäten draußen nachzugehen, da man sich ständig in Gefechtsbereitschaft befand.

    Ich habe diese Information von meinem Vater, der 1978-79 Panzerfahrer in Großenhain war. Er war froh, wenigstens zu meiner Geburt mal raus zu dürfen.

    Ich selbst war 2001 Fernmelder bei der Luftwaffe in Baden-Württemberg und hatte da echt ein lockeres Leben.

    Viele Grüße,

    Ronald!

  • Interessant ist auch, dass die Soldaten die Felddienstuniform und nicht die Ausgangsuniform tragen. Man darf nicht vergessen, dass die gesamte Küste der DDR mit 27 Wachtürmen gespickt war und dort Soldaten der Grenztruppen Dienst taten. Diese trugen die üblichen NVA-Uniformen. Der Bahnhof Heiligendamm ist nicht weit vom Wasser entfernt. Dass diese Soldaten öffentliche Verkehrsmittel auf dem Weg vom/zum Dienst verwendet haben und dabei die Uniform trugen, möchte ich nicht ausschließen.

    (Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Ostsee-Gr…C3%BChlungsborn)

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Bei strengen Minusgraden und viel Schnee hatte öfters die NVA mit Personal zum Schneeschippen und Enteisen ausgeholfen. Die Soldaten waren immer froh nicht zum Winterdienst in die Braunkohle zu müssen, wo die gefrorene Kohle aus den Waggon gekloppt wurde.

    Grüße aus dem Bremer Exil

    Jan