Rekonstruktion einer alten Gartenbahn ?

  • ... nun gab es einen kleinen Rückschlag:

    Bei zwei Stellungen der Scheibe gab es einen Kurzschluß! Ich hatte die eventell zu knappen Abstände der inneren Schleifer des Drehtellers im Verdacht und einiges daran rumgedocktert. Leider war es das nicht - Mühe umsonst. Die Lösung fiel mir dann erst später abends im Bett rein zufällig ein!

    Hier gab es ein böses Fowl - Kurzschlüsse an gleich zwei Stellen wegen der Befestigungsschrauben:

    Rechte und Linke Schiene = blau und rot haben sich dadurch berührt ... nach Korrektur der Schrauben hat es dann einwandfrei funktioniert - Puh!

    VG, Matthias

  • Hallo zusammen,

    Kurzschlussproblem gelöst - alles Paletti, der Endmontage steht nichts mehr entgegen.

    Hier der bereits erwähnte dritte Schleifkontakt zur Stromversorgung der Abgänge - der nun seine eigene Stromversorgung aus der Messinghülse des Lagers erhält. Diese Konstruktion scheint erst Mal zuverlässig zu funktionieren - bei den Leitungs-Durchgangstests waren keine Kontaktprobleme feststellbar.

    Und so sieht die Unterseite nach dem Aufräumen der Zuleitungen aus - die Leitungen wurden mit Uhu Hart fixiert in den Aussparungen:

    (Wohl dem, der so was fräsen kann und nicht ausstemmen muss mit Schnitzwerkzeugen und Bastelmesser! :crazy1: ...)

    Aktuell gibt es nur eine Zuleitung - aber die Gleise links und rechts der Brücke wären auch separat zu- und abschaltbar mit Zusatzschalter (wie Roco Drehscheibe). Momentan gehen sie immer paarweise wie bei der alten Märklin Blechdrehscheibe.

    Fertig zur Probefahrt mit Endabnahme:

    Bei Tageslicht:

    Das Raster wurde mit 30° so gewählt, dass die Scheibe auch bei einem Endbahnhof zum Umsetzen der Lok an einem bis zu 3-gleisigen Endbahnhof eingesetzt werden kann. Damit wäre es möglich drei oder mehr Weichen einzusparen, weil man auch noch ein kleines BW und Abstellgleise anschließen könnte ... :ok:.


    Viele Grüße

    Matthias

  • Absolut klasse, Daumen hoch! Besonders die optische Gestaltung ist genial. Pass gut auf die Scheibe auf, nicht das da der Regen dieses Schmuckstück zu nichte macht.

    Viele Grüße, Pierre

  • Hallo zusammen,

    nach dem kleinen Zwischenspiel mit dem Bau der Drehscheibe ging es nun mit der eigentlichen Anlage weiter. Der Graben für den Unterbau des noch fehlenden Trassenstücks wurde ausgehoben und hier schon mal provisorisch mit Pflaster gefüllt. Zur Kontrolle wurden mal Gleise draufgelegt - an manchen Stellen muss noch etwas korrigiert werden:

    Noch mal von der anderen Seite:


    Bei genauem Hinsehen sieht man zwei Risse in der alten Trasse:

    Der Größere ist direkt beim Baum - hier ist ein Höhenunterschied von zur Zeit nur 2 mm - aber das wird mit der Zeit sehr wahrscheinlich mehr werden. Der kleinere Riss ist unterhalb der Gartenschere schwach zu erkennen.

    Es ist wohl an der Zeit die Sache mal genauer zu untersuchen:

    Eine große Wurzel liegt hier unter der Trasse und hat diese durch ihr Wachstum so langsam über die Jahre angehoben. Da kann man leider nichts machen. Ich habe die Trasse hier mal "aufgetrennt" und einige Steine herausgeklopft, damit die Wurzel ungestört weiterwachsen kann. Der Abstand beträgt nun mindestens 5 cm - das sollte für viele Jahre reichen. Das fehlende Stück wird nun irgendwie "freischwebend" überbrückt.

    Die Durchfahrt neben der Wurzel ist eigentlich auch ein Problemfall. Aktuell passt der Zug noch ganz gut zwischen der erhöhten Alttrasse und dem Stamm durch - die Lücke wird aber jedes Jahr ein paa mm enger. Auch hier kann man natürlich nicht pflastern. Das neue Pflaster wird zu dem Zweck hier unterbrochen und die Stelle wird dann auch überbrückt (mit Split oder so).

    Eine Alternativlösung wäre das Herumführen auf der anderen Seite des Stammes:

    Dafür habe ich aber aktuell nicht genügend Gleise - bei der gezeigten Variante fehlen mir vier Gerade. Für eine andere Lösung mit mehr paralleler Strecke zur Terrassenkante im Vordergrund bräuchte ich noch mehr sowie einige gebogene Ausgleichstücke.


    Viele Grüße

    Matthias

  • Hallo Matthias

    Das Herumführen der Trasse um den Baum gefällt mir gut. Dann investiere lieber noch in ein paar Gleise. Auf längere Sicht ist der Baum sowieso der Stärkere.

    Gruß Ralf

  • Hallo Matthias,


    nochmal Daumen hoch für die Drehscheibe. Die sieht wirklich Klasse aus! Die Trassierung um den Baum herum fände ich besser. Das gibt etwas mehr Raum für die Gestaltung und optische Trennung. Vom Platz her ginge wahrscheinlich auch eine Lösung mit paar grösseren Radien, eventuell auch mit Übergangsbogen. Vielleicht kann die Bahndirektion noch Mittel freimachen...könnte sich langfristig auf jeden Fall lohnen;)

    Beste Grüsse, einen schönen Tag und bin schon auf die nächsten Berichte gespannt

    Seb

  • Hallo zusammen,

    nach längerer Abstinenz mal wieder wenigstens ein paar kleine Neuigkeiten: Die noch fehlende Trasse wurde weiter gebaut und befestigt - aber nur bis zu den Stellen, die bei beiden Varianten "vorne um den Baum rum oder hinten um den Baum rum" gleich sind.

    Hier die Übersicht:

    Neu gebaut wurden Teile unten links und der 2/3 Bogen oben rechts. Ab diesen Endpunkten wären beide Varianten möglich. Der schon ausgehobene Graben mit den bereits lose darin liegenden Pflastersteinen wird so auf alle Fälle nun nicht mehr gebaut, da ja das doch nur eine temporäre Lösung wäre.

    Dann hatte ich mich noch der Wurzelbrücke gewidmet:

    Links wurden noch die oberen zwei Steine der Trasse entfernt. Schalungen wurden gebastelt und zwei Brückenköpfe gebaut. Ursprünglich wollte ich nur einen Zieglstein drüberlegen und festmauern. Aber ich denke eine Lösung mit einer abnehmbaren Brücke um gelegentlich mal die Wurzel zu kontrollieren ist besser. In den Graben kommt später irgenwelches loses Schüttgut, dass sich der wachsenden Wurzel anpassen kann - Sand, Kies oder feiner Split. Keine Erde mehr - die wird hier betonhart, wenn es trocken ist und könnte dann die Trasse wieder ausheben.

    Brückenköpfe nach Abnahme der Schalung:

    Die Unebenheiten werden später ggf noch mit Schnellzement ausgebessert. Als Auflage wird zunächst Mal ein passendes Brettchen dienen und später wird dann mal eine richtige Brücke gebaut.

    Hier noch mal die beiden Neubautrassenteile - sind zwar nur wenige Meter, war aber doch Arbeit:

    Mit den bekannten Rasenkantensteinen wäre es sicher viel leichter - das Pflaster hatte ich aber noch übrig und es hat nichts gekostet.

    Wie es nun weiter geht:

    Gerne würde ich die großzügige längere Variante um den Baum herum führen. Dazu fehlen mir aber noch Gleise. Da ich in der aktuellen Situation kein Geld für nicht ganz so dringend notwendige Spielereien ausgeben möchte überlege ich mir, ob man nicht vielleicht Gleis irgendwie einfach und billig selber bauen könnte (alles bisher verbaute einschließlich Drehscheibe war mit vorhandenem Material).

    Ich denke da an das lange gerade Stück (7 Gerade) parallel zur Hecke, am linken Bildrand. Es muss nicht so aussehen, wie ein wirklich vorbildgerechtes Gleis - es soll nur funktionieren und einfach und preiswert herzustellen sein. Ein langes Brett mit zwei im richtigen Abstand eingefrästen Nuten. Nur woraus mache ich dann das eigentliche Gleis (schmale abgewinkelte Blechstreifen - aber woher und möglichst nicht rostend ...). Irgendwelche Profile aus dem Baumarkt machen wenig Sinn - die sind kaum billiger als echtes Gartenbahngleis (vor allem bei Messing).

    Wenn man es richtig macht, und grau anstreicht sieht das so etwa aus wie eingeteertes Straßenbahngleis.

    Später mal werde ich mir natürlich "richtiges" Gleis wieder beschaffen - es geht also nur um eine gewisse Übergangszeit, um eine Übergangslösung um die längere Streckenvariante zu verwirklichen.

    Dann will ich die fehlenden Trassen zunächst Mal auf Brettchen verlegen. Das hat den Vorteil, dass ich auch noch eine Zeit lang hinten um den Baum herumfahren kann, aber keine Arbeit mehr in einen guten Unterbau mehr investieren muss.

    Bei der Variante vorne um den Baum, kann ich dann erst Mal verschiedened Varianten ausprobieren bevor ich mich endgültig entscheide. Die Idee wäre auch dann dort noch einen unteren Bahnhof "im Tal" anzulegen. Eventuell mache ich auch erst Mal einen Verkehr von Endbahnhof zu Endbahnhof und lasse die Gleisrampe am linke Bildrand mal ganz weg. Dafür reichen dann die Gleise und es wäre auch vorbildgetreuer.

    Zuletzt hätte ich auch gerne noch ein paar Fahrzeuge. Ich dachte früher mal dran einen gebrauchten kurzen Personenwagen aus der Bucht zu ersteigern - aber irgendwas stimmt an diesen Wagen nicht in ihren Proportionen - sie sind viel zu kurz. Vier Abteile passen da einfach nicht rein. Es gäbe sicher passendere Vorbilder für so kurze Wagen - solche mit nur drei Abteilen wie z.B. der Oltimerwagen MAV Bk 357 bei der Budapester Kindereisenbahn. Anderen ist das auch schon aufgefallen und es gibt Umbauanleitungen für die LGB Wagen.

    Aber das Wagenthema hat noch viel Zeit, erst Mal muss die Trasse soweit fertig sein - und vorher will ich auch gerne noch ein paar Gebäude bauen - doch das ist schon wieder ein anderes Thema ...


    Viele Grüße, Matthias


    PS:

    Ich habe gerade Mal über den Wagen Bk 357 ein wenig nachgeforscht: Der Wagen sollte im Original etwa LÜP knapp 6,40 m haben und 2,12 m breit sein. Das wäre im LGB Maßstab LÜP = 283 mm und 94 mm Kastenbreite. Der Wagen ist damit sogar fast 2 cm kürzer als die Standard LGB Wagen - dabei aber Vorbildgetreu und würde sicher besser auf so eine Anlage mit engen Radien passen. Ähnliche Wagen muss es z.B. auch in Tschechien gegeben haben und es gab sogar einen noch kürzeren passenden PW ohne Bühnen (gesehen als ungarisches H0e Modell).

    Da fragt man sich doch, warum man unbedingt falsche Wagen mit viel zu engen Abteilen herstellen muss, wenn es doch eigentlich beim Vorbild wirklich schöne und passende gibt.

    3 Mal editiert, zuletzt von MatthiasL (11. Juni 2020 um 19:37)

  • Hallo Matthias

    Was fehlt dir denn konkret an Gleismaterial? Vielleicht hat hier im Forum noch der ein oder andere gebrauchtes Gleismaterial was er nicht mehr benötigt.

    Gruß Ralf