Rekonstruktion einer alten Gartenbahn ?

  • Hallo zusammen,

    mal ein kleiner Exkurs - beim Wiedereinstieg in den Geländebau meiner H0/H0e/H0f Modellbahn hatte ich festgestellt, dass Mauerplatten auch ganz gut ins Geld gehen. Vor allem die aus Styrodur, die ja viel plastischer wirken als die alten Kartonplatten (und die waren früher auch schon recht unverschämt teuer gemessen am Materialpreis).

    Also hatte ich mir vor ein paar Jahren mal so ein Gerät gebastelt:


    So was kann man natürlich auch kaufen - aber eigentlich braucht man nicht sehr viel außer Holz, ein bisschen Messing und eine Feder. Einen Trafo hat man ja sowieso.

    Spannvorrichtung oben - damit der Draht immer schön gespannt bleibt auch bei Erwärmung:

    Unten:

    Die Einspannung des Drahtes geschieht mit den Innereien einer zerlegten Lüsterklemme.

    Aus dicken Platten vom Hausbau sägt man kleinere Stücke mit einem schön rechtwinkligen Balken als Anschlag:

    Hier wird erst Mal eine schöne rechtwinlige Kante erzeugt.


    Dann lassen sich auch Platten in beliebiger Stärke schneiden:

    Das ergibt dann einen Sockel für die Hütte:

    Ohne Sockelmauer fault das Holz ja schnell, wenn es direkt auf dem Boden steht. Wie man aus dem grünen Zeugs eine hoffentlich ansehnliche Bruchsteinmauer herstellt - was ja der eigentliche Zweck der Heizdraht-Schneiderei ist zeige ich dann vielleicht beim nächsten Mal (wenn Mal nichts anderes dazwischen kommt).

    In derselben Technik sollen dann dermaleinst die Mauerteile für einen noch zu planenden kleinen Bahnhof entstehen aber das dauert ganz sicher noch eine Weile. Ich habe da kürzlich hier so eine gewisse Gurkenfabrik gesehen, das setzt Maßstäbe! Mal sehen ...


    Viele Grüße

    Matthias

  • Hallo Matthias,

    Kreativität gepart mit handwerklichen Geschick sind Grundvoraussetzungen beim Modellbau. Und das hast du hervorragend unter Beweis gestellt - Respekt. Man kann oder könnte das ja auch einfach Kaufen .... muss man aber nicht.

    Gruß

    Daniel

  • Hallöle zusammen,

    letztes Jahr endete die Saison damit, dass ich erst Mal alle Gleise wieder abgebaut habe - sie waren doch ziemlich mit Harz versaut, weil ich meinen "Schutzschirm" ein wenig zu spät gebaut hatte. Dann musste erst Mal alles Harz mit Benzin ab und alle Gleise wurden ordentlich blank geputzt mit einem Hausmittel aus Mehl, Salz und Essig. Und dann kam erst Mal alles über den Winter wieder ordentlich in die Kartons.

    Da ich nun doch dieses Jahr mal die Streckenverlegung/Verlängerung um den Baum herum in Angriff nehmen wollte, habe ich in der Elektro Bucht günstig eine Satz gerade Gleise und einige Ausgleichstücke günstig erstanden. Die Geraden waren nicht mehr so im allerbesten Zustand - sie waren mal auf einer Innenanlage verbaut, haben einige Extra-Bohrungen und die Laschen sind zum Teil verbogen - außerdem sind sie schon etwas angelaufen. Zwei sind auch mit Rostfarbe bemalt - im Prinzip sieht das gar nicht so schlecht aus - ist aber in dem Falle auch nicht sehr ordentlich ausgeführt. Das alles stört aber nicht besonders - der Preis war OK, die Laschen kann man gerade biegen und hinterm Berg/Tunnel kann man die Strecke sowieso nicht einsehen.

    Ich wollte schon immer mal meinen Fahrzeugpark vergrößern - hab auch mal auf einen Wagen gesteigert der mir gefiel - dann ging der Preis am Ende aber soweit hoch, dass es uninteressant für mich wurde.

    Nun hatte ich im Herbst mal in der Kruschelkiste meines Lieblingshandlers sehr günstig einige Radsätze gefunden - und beim Ausmisten der Garage fanden sich die Reste eines alten Setzkastens, den ich als Jugendlicher vor sehr vielen Jahren mal mühsam für meine Schwester gebastelt hatten - eigentlich sollte der wech ...

    Die Setzkastenleisten wurden mal durch die (leider nicht mehr so scharfe) Kreissäge gejagt. Irgendwas muss man doch damit noch anstellen können?

    Aus diesen Leisten und den Radsätzen wurden dann hölzerne Lorenfahrgestelle mit Außenrahmen:

    Das war dann die Ausbeute! Sechs Fahrgestelle - 4x kurz (16 cm), 1 x 18 und 1 x 20 cm. Die Kurzen haben 6 cm Radstand, die Langen 7 cm.

    Sie sehen so ohne Aufbauten und Kupplungen aus, wie Sägewerksloren.


    Hier mal ein Versuch mit Kupplungs/Pufferklötzen aus Holz. Irgendwo habe ich so was auch schon mal gesehen. Die Schrauben sollen später noch schwarz werden, die Schlitze zugespachtelt als Pilzköpfe. Zuvor wird dann noch alles abgeschliffen und farblich behandelt.


    Viele Grüße, Matthias

  • ... und so sieht das von unten aus:

    Die Kreuzschlitzschrauben tausche ich vielleicht noch gegen was passenderes (wenn ich was finde). Scheibenräder mit Löchern wären vielleicht auch besser gewesen - aber es gab halt nur Speichenräder im Sonderangebot.

    Hier mal im Detail das Lager im Vergleich zum doch klobigeren LGB Lorenlager:

    Und so sieht der Holzlorenrahmen mit den LGB Drehschemel Loren aus

    Hier mal die vier gleich langen kurzen Unterwagen:

    Vielleicht werden zwei davon auch Drehschemel für Langholz und zwei davon Scheitholzwagen mit Stirnwänden oder lieber zwei Plattformwagen und zwei Hochbordwagen? Ein Kesselwagen wäre auch nicht schlecht ...

    Hier mal die beiden längeren Untergestelle zum Vergleich:

    Das längste Fahrgestell ist asymmetrisch ausgeführt, es soll eine Bremsbühne bekommen. Vielleicht wird das mal ein Mal ein geschlossener Mannschafts-, Begleit-, Aufenthalts-, Waldbahn-Personenwagen? Auf das etwas längerer Gestell rechts wollte ich einen geschlossenen Güterwagen bauen. Um möglichst ohne Profile auszukommen hatte ich vor einen Außenrahmen aus Holz zu bauen. Offene und geschlossene Güterwagen mit Außenrahmen aus Holz statt U-Profilen hat es gegeben (ich kann gerade nur nicht mehr sagen, wo ich das gesehen hatte).

    Viele Grüße, Matthias


    PS:

    ... hier mal ein Foto von einem Uralt GW mit komplett hölzernem Aufbau - allerdings Vollspur (etwas nach unten scrollen):

    https://www.der-lustige-modellbauer.com/t1586-alte-waggons

    Wagen der Westfälischen Drahtindustrie - sowas in der Art schwebt mir vor ...

  • Hallo Matthias!

    Sehr schöne Bastelarbeiten zeigst du uns da wieder. So einfach lassen sich Loren herstellen. Freue mich schon auf weitere Beiträge von dir.

    Gruß Ralf

  • Hallo zusammen,

    die Fahrgestelle wurden noch mit Pufferplatten und Einfach-Kupplungen vervollständigt. Bevor es mit den Aufbauten losgeht, gab es noch einen kleinen Test, ob die Garnitur gezogen und geschoben auch entgleisungssicher ist. Obwohl die Wägelchen ohne Aufbau noch sehr leicht sind, haben sie den Test bestanden:

    LGB Eigenbau Holzrahmen-Loren Test - YouTube

    Auch beim Schiebebetrieb gab es kein Überpuffern oder Aushebeln. Selbst der Wagen mit dem asymmetrisch verlängerten Fahrgestell für die Bremsbühne machte keine Schwierigkeiten.


    Viele Grüße, Matthias

  • Hallo zusammen,

    nach fast 2 Jahren ohne Betrieb ist mal wieder alles eingewachsen gewesen auf der Gartenbahnanlage. Voriges Jahr wurden nur ein paar Lorenachslager gedruckt, Holzlorenrahmen gebaut und eine Draisine konstruiert - auf die Strecke ging es aber nie, obwohl ich sogar in der Bucht noch ein wenig Gleismaterial für eine Streckenverlängerung um den Baum herum geschossen hatte.

    Aber nun sah es erst mal wieder recht verwahrlost aus:

    Am linken Rand ist die Strecke nicht mehr erkennbar, der Urwald hat sich alles zurückerobert. Vorm Tunnel der Geländeeinschnitt ist schon halb verfüllt mit Nadeln und Humus.

    Nach Rodung und Freilegung sieht es schon besser aus:

    Die Trassen sind alle wieder erkennbar.

    Der Sinn der Übung war:

    So soll die Trasse zukünftig verlaufen. Die Gleise wurden eigentlich nur ausgelegt um die Neubautrasse abzustecken:

    Hier finden demnächst Tiefbau- und Pflasterarbeiten statt. Auch die Drehscheibe wird ein festes Plätzchen bekommen - mit einem Beton-Sockel

    Leider hat es mit den Gleisen doch nicht ganz so hingehauen. Irgendwo hatte ich mich verrechnet:

    Am rechten Rand kommt noch eine Weiche rein - dann fehlt aber noch eine halbe Gerade und eine halbe Kurve. Also wieder bei Ebay reinschauen oder doch mal den "Normalpreis" beim Händler zahlen (wenn er es denn da hätte ...).

    Auch für einen Talbahnhof mit Drehscheibe wären noch genug Gleise da.

    Meine Draisine ist noch beim Drucken. Ich bin mal sehr gespannt, ob sie was wird ...


    Viele Grüße, Matthias

  • ... heute wurde der nur provisorisch verlegte Teil der alten Trasse abgebaut und die Neubautrasse ausgebaggert:

    ... der Rest dauert dann sicher etwas länger. Das ordentliche Verlegen der Steine braucht seine Zeit.

  • Guten Abend Matthias,

    der Abbau und die Neutrassierung ging hier wohl ohne Planfeststellungen von statten. :saint:

    Schönen Abend noch und viel Spaß mit der größeren Spur.

    Gruß

    Norbert