Vor 25 Jahren: Das Ende der Einsatzstelle / ex Bahnbetriebswerk Eilenburg

  • Dankeschön. Wie TRO schon schrieb, manches geht sonst verloren. Nicht jede Dienststelle wird vergönnt sein in einem Buch veröffentlicht zu werden.

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • Mal ne Frage an die Fachleute. Gab es eigentlich nicht eine Vorschrift zum Dreilicht Spitzen Signal?

    Falkenberg hatte aber ne ganze Reihe von Loks, wie 52 5679, 8073 oder 8039, die keine obere Funzel hatten.

    52 8063 und 528034 hatten wenigstens so eine Notfunzel.

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • Hallo Thomas,

    die Vorschrift für das Spitzensignal ist das jeweils gültige Signalbuch DV 301, wenn ich mich nicht täusche Signal Zg 1a (Dreilicht) rsp. Zg 1b.

    ich wollte Dir aber etwas behilflich sein zum EDK des Bw. Dabei handelt es sich um einen SDK 5 (Schienendrehkran mit 5 Mp Traglast (freistehend und bei kleinster Auslegung) des VEB S.M. Kirow, Leipzig. Diese waren dieselelektrisch und selbstfahrend.

    Ganz ungewöhnlich waren die wohl nicht, denn das Bw Arnstadt hatte auch, nacheinander, zwei SDK 5. Leider wurder der letzte nach 2004 verschrottet.

    Gruß

    Martin

  • Hallo zusammen,

    Im Sommer soll ja zumindest vom EK, nach länger Zeit mal wieder ein Buch zu einem Bw erscheinen. In diesem Falle: Falkenberg/Elster:

    https://www.ekshop.de/buecher/eisenb…erg-Elster.html

    MfG TRO

    am Samstag traf das erwähnte Buch vom EK bei mir ein und dürfte damit auch zeitnah u.a. in den Bahnhofsbuchhandlungen zum Kauf verführen.

    Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, einen Blick hinein zu werfen.

    Aber bald darf auch ich ein paar Tage Urlaub machen und da sollte das doch klappen...

    Viele Grüße,

    Thorsten

  • Danke Dir Martin, der Eilenburger Kran war komplett auf E Betrieb umgebaut. Hast Du Bilder vom Arnstädter Kran?

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • Hallo Thomas,

    eindrucksvolle Bilder und eindrucksvolle Texte präsentierst Du uns in diesem Beitrag aus Deiner alten Heimat, den ich erst jetzt endlich mal in Ruhe betrachten konnte. 😃

    Was mich, der ich vom Abgesang des deutschen Regelspurdampfs nur noch die Reko-50er im Harzvorland als knapp Zehnjähriger erlebte, beim Betrachten Deiner Bilder immer wieder verblüfft: Es sind sehr viele Maschinen mit EDV-Nummernschildern mit Spitzziffern zu sehen. Das hatte ich bisher immer für eine eher seltene „Spielerei“ einzelner Lokpersonale zur Verzierung ihrer Maschine gehalten. Auf Deinen Bildern der Loks aus Deiner Heimat scheint das aber eher die Regel als die Ausnahme zu sein. War das eine Marotte bestimmter Bw? 🤔

    Carsten, so groß ist der Kulturschock bei Deinen Bildern gar nicht. Zwar kann ich (obgleich durchaus Fotograf elektrischer Triebfahrzeuge) mit den Taurussen optisch so gar nix anfangen, auch wenn sie sehr leistungsfähige und zuverlässige Loks sein mögen. Aber der Bahnhof sieht doch noch ganz ordentlich aus: Vier Bahnsteigkanten, große Bahnsteigdächer, prima. Und sogar noch das Häusel mit dem zonigen Schild am Bahnsteigende. 🙃 Wenn ich dann allerdings lese, dass die Dächer abgerissen werden sollen … 🤦🏻‍♂️ Das ist die schöne neue Zeit. Wie man mit den dann besonders einladenden Bahnhöfen Leute zur SPNV-Nutzung animieren möchte (im Sinne der viel zitierten Mobilitätswende), konnte mir noch niemand erklären…

    Viele Grüße

    Stefan

    Früher war alles damals ... ;)

  • Hallo Stefan,

    klar hatten die Personale die zum Schluß gern auf Dampf gefahren waren ihre Marotten. Die BWs waren auch bekannt, die die Dampftradition pflegten, hier sei nur Engelsdorf und Staßfurt als Beispiel genannt. Aber auch andere Dienststellen waren dabei, mussten dann auf geheiß der Rbd das Dampfen abgewöhnen.

    Dienststellen wie Altenburg, Wittenberg oder auch Elsterwerda hatten keinen Bock mehr. Dennoch gab es zumindest einige Personale, die in jedem BW sich um die Dampfer kümmerten.

    Da wurden eben diverse Schilder angefertigt manchmal sogar aus Holz. Das Fahrwerk von Güterwagenbraun auf Rot umgepinselt, die Loks in Hochglanz gebracht, Zierkram angebracht und vieles mehr.

    So war dann auch in den BWs. In manchen kamst du einfach rein, woanders wurdest du angebrüllt und rausgeschmissen. So war ich auch eher der vorsichtige, mit der TraPo anlegen war nicht so mein Ding. Hatte aber genug Erfahrung und so ne kleine Festnahme hatte ja auch so seine Erfahrung gebracht, aber es klärte sich immer noch auf :) Allein, dass ich in Bahnhofsnähe aufgewachsen bin war mein Vorteil und man schaute eben Abends vorbei, welche Maschine da ist. Oft war ich total verwöhnt und verdrehte die Augen, wääh ...wieder 52 8063, und die blöde 52 8105 und auch Engelsdorf kommt dauernd mit 52 8077.

    Ja, so ändern sich die Zeiten. Was würde ich heute für die drei im Einsatz geben.

    In meinen älteren Negativtaschen fand ich diese Aufnahme mit 52 8105, die gerade mit 76661 aus Doberschütz kam und 52 8063 aus Wurzen mit ihrem Nahgüterzug. Das ich dabei eine Doppelanfahrt erleben durfte war mir nie bewusst :)

    Blick in den Buchfahrplan für den Nahgüter nach Wurzen...

    Mir war ja die Ausfahrt zu zeitig, da dreht ich mich lieber nochmals um. mein Kumpel Reinhardt hat dagegen den 66645 nach Wurzen abgelichtet, davor hing die GR 52 5448 an der Rampe nach Thalwitz

    Damit die "Gute" auch ins Heimat Bw kam, gab es immer eine Leistung im Plan nach Falkenberg, in diesem Plan wurden die Loks dann auch zum Auswaschen o.ä. getauscht. Hier schnüffelt 52 5448 mit Dg 55040 nach Falkenberg. Rechts geht es übrigens zum Eilenburger Chemiewerk.

    Eigentlich wird immer Tender voran ab Wurzen gefahren. Dort wurde nicht mehr gedreht. Aber ich hatte das einmalige Glück, das 52 8063 frisch aus dem Raw kam und erst am morgen nach Eilenburg überführt wurde, wo es gleich an den Zug ging. Hier erreicht 52 8063 den ex Bahnhof Eilenburg Süd, die Bahnsteigkante ist noch vorhanden.

    Manchmal gibt es auch nichts zu tun, nein - hier rangiert 52 5679 in Zschepa-Hohburg, da gleich 86 001 und V75 004 mit einem Sonderzug losfahren.

    Schon 1985 waren die Menschen von alter Technik begeistert. Regelrecht hinein ins Fahrwerk klettern hier die Freaks. Es war ein geiler Zug mit tollen Material, schade nur das 52 5660 kurz zuvor durch die Nummernschilderlose 52 8039 abgelöst wurde.

    52 5660 war nur als Reserve in Eilenburg im Einsatz oder im Falkenberger Umlauf, hier mit 55040 bei Doberschütz.

    Im Jahr 1986 war sie dann viel gepflegter, hatte bessere Schilder und fuhr nun für das Bw Engelsdorf.

    Aber auch diesmal kam sie mit Dg55619/66624 nach Eilenburg

    Wieviel Maschinen habe ich hier erlebt... die Drehscheibe ist einst das Herz eines Bw gewesen.

    Nicht immer musste gedreht werden, aber oftmals fuhr es sich vorwärts eben besser. Hier dreht sich 52 8077 des Bw Engelsdorf in EB-

    52 8120 war gut zwei Jahre in meiner "Pflege", ich versuchte die Maschine etwas aufzupolieren, das Fahrwerk rot zu machen und putzte regelmäßig. Die Personale waren eher faul und wenn sich ein zwei Dumme finden..... Hier qualmt 52 8120 mit schlechter Kohle aus dem Bahnhof Eilenburg mit N66615.

    Eines meiner Lieblingsszenen im Bahnhof, das preußische BW, Flügelsignale und Wasserkräne und dann noch Dampf, was will man mehr. Die Strippe hing schon, also schreiben wir 19878 und es ging dem Ende entgegen.

    Noch zwei Jahre zuvor schnaufte die frisch aus Wittenberg umbeheimatete 52 8174 mit einem Gag nach Falkenberg. Sonderzüge für den Schotterverkehr hatten wir ganz viele. Rechts das "falsch" aufgestellte Signal des Güterbahnhofes.

    Nur noch wenige Wochen sollte es dampfen, 52 8119 setzt jetzt vor ihren Nahgüter nach Engelsdorf.

    Ich stand hier auf der ehemaligen Bahnhofsbrücke über den Gleisen, diese wurde schon ende der 70er abgerissen. Im Volksmund auch "Kamel" genannt, weil die Widerlager wie Buckel in der Landschaft standen.

    Die Torgauer 52 8039 war immer gut gepflegt, trotz braunem Fahrwerk. Irgendeiner hat sogar die Waschluken ausgetauscht und diese Chromekappen dann verschraubt.

    Unsere erste 111. Ich war da echt fasziniert und wusste damals noch nicht, wieso es orange 110er gibt. 111 027 war lange Zeit Bahnhofsrangierlok in EB.

    Aber auch diese Maschine mochte ich, 106 106, welch ein schönes Nummernspiel....

    Auch im Winter dampfte es, mein Kumpel Reinhardt hatte die frühmorgens 52 5448 bei der Ausfahrt erwischt, die sich noch ganz "schenierlich" in Dampf hüllte...

    Im Herbst 1986 begannen im Bahnhof Eilenburg die Elektrifizierungsarbeiten. Da dampfte es noch im Bw und auch die alte V200 war unentbehrlich. Aber über den Oldies kreisten die Hubschrauber und setzten Fahrleitungsmasten. Warum ich kaum von den Hubschraubern Notiz nahm oder mehr fotografierte, keine Ahnung. Aber sicherlich war ich nicht für die Strippe. Habe sogar an den Fundamenten die Schrauben abgeschraubt und in die Mulde geschmissen. ich hoffe das ist jetzt verjährt....

    Nun wollte ich noch der alten Muldebrücke ein Denkmal setzen. Diese wurde ab 1989 abgebaut und durch eine neue Brücke ersetzt. Ich vergesse nie den Klang dieser Fachwerkbrücke, wenn man drübergefahren ist. Noch schlimmer, wollte man sich den Weg sparen in Richtung Eilenburg Ost, dann sind wir nicht ganz legal auf den Gitterrostendrüber gelaufen. Da ich nicht ganz Schwindelfrei war, hat es mir echt den Magen verdreht, wen man den Bereich über der Mulde erreicht hat, denn die floss heftig durch. Außerdem waren diese Gitter nicht mehr ganz OK.

    Hier kommt 52 8105 mit 66614 aus Torgau.

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas

  • Ja, man war jung und Revoluzzer für die Dampfbahn. Ich habe die Dinger ja nicht eingesteckt 😊

    Die Masten wurden dennoch festgeschraubt hat nüscht genützt.

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas