Verlängerte Führerhäuser der Neubauloks

  • Admin: Diskussion von Betrieb bei der RüBB 2020 abgetrennt

    Guten Abend zusammen.

    Ich habe eine Frage zu den Vergrößerungen an den Führerhäusern der Naubauloks. Wozu dienen die eigentlich? Und wo bringen die Neubauloks eine Tonne Kohlen mehr unter gegenüber den Altbauloks, oder ist das eine Fehlinformation von Wikipedia?

    Schön, dass die 783 wieder unter den Lebenden weilt!

    Danke und viele Grüße,

    Lenni

  • Hallo Lenni,


    dazu empfiehlt sich eine Seitenansicht beider Baureihen im Vergleich. Der Tender der Baureihe 99.77-79 ist etwas länger als der der Baureihe 99.73-76 und er geht auch ein kleines Stückchen weiter hoch.


    Freundliche Grüße von Karl-Michael

  • Ah ja, in der Tat. Ich habe jetzt erst gesehen, dass die Neubauloks immerhin doch eine bosnische Spruweite länger sind.....irgendwie nehme ich das mit den Augen kaum wahr.....aber es wird wohl so sein:zwink:

    Danke und viele Grüße,

    Lenni

  • Guten Abend zusammen.

    Ich habe eine Frage zu den Vergrößerungen an den Führerhäusern der Naubauloks. Wozu dienen die eigentlich? Und wo bringen die Neubauloks eine Tonne Kohlen mehr unter gegenüber den Altbauloks, oder ist das eine Fehlinformation von Wikipedia?

    Schön, dass die 783 wieder unter den Lebenden weilt!

    Danke und viele Grüße,

    Lenni

    Hallo Lenni,

    Länge und Höhe des Kastens hatte Karl-Michael ja schon genannt. Der Unterschied ist augenfällig.

    Die Führerhausverlängerungen sind eine praktische Staumöglichkeit für das persönliche Hab und Gut des Lokpersonals und für kleineres Werkzeug, das man griffbereit haben sollte. Aber das war wohl nicht der eigentliche Grund für den Umbau.

    Da die Feuerbüchse der Neubaulok deutlich länger, als bei einer Einheitslok ist, mussten die Schürgeräte deutlich länger ausgeführt werden. Sie werden je nach Bahn entweder auf dem linken Wasserkasten, oder auch schräg an der Führerhausrückwand gelagert. Beim Einfädeln in die Feuertür zeigt sich aber, dass das Führerhaus einfach zu kurz für die langen Gestänge ist. Wir mussten uns nach dem Rückbau der Verlängerungen ab 1994 sehr umgewöhnen und immer die hinteren Fenster öffnen, um die Schürgeräte überhaupt in das Feuerloch zu bekommen. Die Verlängerungsschuten erübrigen dies und erleichtern dem Heizer diese Arbeit enorm. Was meinst Du, wie viele Fenster wir zuerst zerbrochen haben, weil wir die Schürgeräte in gewohnter Manier in diese Ecke gesteckt und dabei das Fenster durchstoßen haben.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Danke Dampfachim,

    das ist natürlich eine sehr schlüssige Erklärung und dennoch staune ich, dass das tatsächlich für den Umbau berücksichtigt wurde. Ich hatte mir schon gedacht, dass das eine nette Nische für persönliche Dinge sein könnte, aber es musste doch mehr dahinter stecken!

    Danke und viele Grüße,

    Lenni

  • Hallo Lenni,

    zu DDR-Zeiten wurde sowas gern im Rahmen der sogenannten Neuererbewegung vorgeschlagen und bei Eignung entsprechend der Einsparmöglichkeiten bzw. Vorteile auch für den "Erfinder" vergütet. Der Umbau ist relativ simpel und der Nutzen ist im täglichen Betrieb da. Es ist einfach eine Arbeitserleichterung. Kann jemand sagen, wer das erfunden hat und wo und an welcher Lok dieser Umbau zuerst vorgenommen wurde?

    Unser Dienststellenleiter ließ das in den Ursprungszustand ohne Verlängerungen zurück bauen, damit es im Führerstand etwas heller würde. Vermutlich war es aber einfach persönlicher Geschmack. Die Verlängerungen wirken ja auch etwas wie Fremdkörper, sind aber eben sehr praktisch. Zunächst war die Platzeinschränkung bei der Handhabung der Schürgeräte sehr hinderlich.

    Wir gewöhnten uns aber daran und jeder Heizer (natürlich auch ausschlackende Lokführer) entwickelte bald seine eigene Technik, die langen Schürgeräte möglichst gut ins Feuerloch und wieder heraus zu bekommen.

    Viele Grüße

    Dampfachim