Aktuelles zur Wisentatalbahn

Naja,

bei den Preisunterschieden lohnt es sich ja fast, einen gemeinnützigen Verein nur für die Durchführung der Fahrten zu gründen.

Davon abgesehen, wenn ich den Beitrag auf DSO richtig verstanden habe, hat ja der aktuelle Verein quasi die Strecke saniert.... dann ists natürlich blöd, wenn der Eigentümer danach Kasse machen will und genau von diesem Verein höhere Gebühren verlangt. Anderseits, so kennt man die DRE.... alles bissl zwielichtig.

VG Tilo

Guten Abend TRO,

es ist so, dass man als gemeinnützig dann anerkannt wird, wenn die Vereinsziele sich mit den in der AO genannten Voraussetzungen decken - und verkürzt gesagt auch einige weitere Anforderungen erfüllt sind. Ich mag das im Detail hier nicht ausbreiten - Du weißt ja anscheinend sowieso alles besser.

Das Öffnen der Türen am Bahnsteig in Schönberg zahlt man nicht bei DB Netz, sondern bei dem Betreiber der Bahnsteige. Die genannten 5,00 EUR passen zumindest in der Größenordnung. Bei 8 Zügen am Verkehrstag sind das knappe 40,00 EUR.

Die Bahnsteige an der Strecke nach Schleiz betreibt die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH, die die Halte neben den Trassenentgelten entsprechend bepreist.

Gute Nacht!

Der Fahrgast

Hallo

Zitat von TRO

Ein eingetragener Verein der "NICHT gemeinnützig" anerkannt ist ? Das es sowas gibt war mir garnicht bekannt !

in welcher Welt lebst du ?

Andreas

Zitat von TRO

Ein eingetragener Verein der "NICHT gemeinnützig" anerkannt ist ? Das es sowas gibt war mir garnicht bekannt !

Kann mir das jemand erklären ?

Also um heutzutage die Gemeinnützigkeit vom Finanzamt anerkannt zu bekommen, gibt es gewaltige Hürden. Da mußt du schon fast nachweisen, daß du der Heiland bist. Vor einigen Jahren war das noch etwas einfacher.

Viele Grüße

Toralf

Zitat von A_K

in welcher Welt lebst du ?

Das kann man auch netter sagen. Tatsächlich kann man einen Verein zu irgendeinem Zweck gründen (z. B. Freunde des metrischen Gewindes). Um als eigene Rechtsperson agieren zu können, muss man den Verein eintragen lassen (e.V.). Eingetragene Vereine können als gemeinnützig anerkannt werden, wenn sie Ziele unterstützen, die das Gemeinwohl fördern. Wichtig ist dabei die Selbstlosigkeit, also dass die Vereine nicht nur zu ihrem persönlichen Vorteil tätig sind. Tatsächlich steht auf der Liste der gemeinnützigen Zwecke auch manch Merkwürdiges wie z.B. Modellflug, Amateurfunk oder Freifunk, aber natürlich Brauchtumspflege oder Karneval. Museumsbahnen kann man wohl nur unter Denkmalpflege einordnen. Nur weil es ein paar Leute gibt, die ein Thema mögen, macht das einen Verein nicht zum gemeinnützigen. Das Finanzamt entscheidet, ob es die Gemeinnützigkeit anerkennt, denn am Ende geht es um Steuern und die Absetzbarkeit von Spenden. Ein eingetragener Verein kann als EIU oder EVU tätig sein, das hat mit der Gemeinnützigkeit aber nichts zu tun.

Zitat von Fahrgast

Guten Abend TRO,

zum einen ist der genannte Verein nicht gemeinnützig im Sinne der AO, zum anderen führt der Verein keinen Verkehr durch, denn dazu fehlen ihm die rechtlichen Voraussetzungen zur selbständigen Teilnahme am Eisenbahnverkehr.

Hallo,

wenn der Verein nicht gemeinnützig ist, dann sollte er aber auch seine Satzung korrigieren. Auf der Internetseite des Förderverein Wisentatalbahn wird in der Satzung ausdrücklich auf die Gemeinnützigkeit hingewiesen.

Beste Grüße und allen ein schönes Wochenende

Stefan

Hallo,

die entsprechende Formulierung in der Satzung ist eine Voraussetzung dafür, daß das Finanzamt überhaupt die Anerkennung als gemeinnützig in Betracht zieht. Deswegen steht es drin; leider hat das zuständige Finanzamt sich bisher gesperrt. Museumsbahn ist die Bahn ja auch nicht, wobei die vorhandene DBAG- Möblierung fast schon wieder museal anmutet.

Jedenfalls wird an einer Lösung gearbeitet und ich traue es dem Verein zu, daß in nicht allzu ferner Zukunft wieder regelmäßig Schienenbusse durchs Vogtland rollen.

Grüße,
Rolf

Ein paar Worte von mir zum Wisentatalbahnverein.

Soweit mir bekannt wurde der Verein gegründet um die Strecke Schönberg Schleiz zu erhalten.

Die Strecke sollte über „gesperrt wegen Bauzustand“ durch die „Hintertür“ zum Radweg werden.

Politisch abgesegnet.

Es regte sich Widerspruch und man gründete einen Verein um die Strecke zu erhalten.

Durch den Verein wurde auch der Begriff „Wisentatalbahn“ zuerst geprägt.

Es war nicht angedacht die Strecke als Museumsbahn zu erhalten.

Sie sollte gemeinnützige Eisenbahninfrastruktur für alle sein.

Dazu, in diesem Link, ein Artikel vom 02.01.2013

Klick

Unter der Leitung von Karl Schorn hat der Verein in Zusammenarbeit mit der DRE großartiges vollbracht.

Die Strecke wurde aus dem zurecht wegen Baufälligkeit gesperrtem Zustand soweit ertüchtigt, daß man mit einer Lok der Baureihe 52 wieder bis nach Schleiz fahren konnte.

Es gab auch Anfragen um mit Güterzügen bis nach Schleiz zu fahren, dies scheiterten jedoch an der noch zu niedrigen Streckenklasse.

„Wir sind keine Museumseisenbahn“ dies stand so glaube ich, auch einmal auf der Internetseite geschrieben. In späteren Jahren hörte man diesen Satz nicht mehr. Man hatte erkannt, das historische Züge und Tourismus auch ein Geschäftszweig sind der „Betrieb“ im Sinne des Vereins auf die Strecke bringt.

Da zunächst niemand auf der Strecke fahren wollte mußte der Verein selber „Betrieb“ machen.

Dazu wurden zunächst Fahrzeuge angemietet, was jedoch nicht rentabel war.

Man brauchte eigene Fahrzeuge.

So kam es zur Beschaffung des ersten Fahrzeugs erst, als man ein günstiges Angebot dafür in Form eines Indusimesswagens erhielt.

Man hat sich nur das geleistet was man auch bezahlen konnte.

Ich habe Karl Schorn auch einmal auf die „anerkannte Gemeinnützigkeit“ angesprochen, Er meinte dazu, es hat durchaus auch Vorteile nicht „anerkannt gemeinnützig“ zu sein. Zum Beispiel bekommt man die gezahlte Mehrwertsteuer zurückerstattet.

Ich hatte ein freundschaftliches Verhältnis zu Karl Schorn, zuletzt habe ich vier Wochen vor seiner letzten Reise mit Ihm gesprochen.

Ich wusste von seiner schweren Erkrankung, auf meinem Einwand hin, daß

man bestimmte Dinge dann nicht mehr Beeinflussen kann sagte er sinngemäß, es ist alles geregelt, die anderen Vereinsmitglieder werden die Arbeit zuverlässig fortsetzten.

Und dazu wünsche ich dem Verein alle Kraft.

Wenn ich es einmal ermöglichen kann, dann werde ich den Verein bei einem Arbeitseinsatz unterstützen.

Grüße Jörg