Preßnitztalbahn Fernsehbericht bei Außenseiter ...

  • Hallo,

    wer es nicht gesehen hat, heute kam im MDR in der Sendung Außenseiter- Spitzenreiter ein Filmbericht aus dem Jahr 1979,

    wo der Nachtzug beobachtet wurde, wie viele Fahrgäste mitfahren. Ich kannte den Beitrag noch nicht bzw. konnte ich mich nicht dran

    erinnern. Außer dem gab Aufnahmen aus dem neuen Straßenbahnmuseum Leipzig. Dazu bringe ich eventuell auch mal noch einen Beitrag.

    Schaut mal in die Mediathek, dort gibt es bestimmt die Sendung noch mal zum Ansehen.

    Gruß jan h.

  • Hallo Bimmelbahner,

    eine Folge dieser Fernsehsendung damals war, dieser Zug wurde aus dem Fahrplan gestrichen und verkehrte trotzdem nur als Leerreisezug

    Helmut

  • Danke Helmut für die Ergänzung. Was für mich auch interessant wäre, wo war der Soldat stationiert, gab es eine Kaserne

    in der Nähe? Vermutlich ein Grenzer.

    Gruß jan h.

  • Hallo jan h.

    ganz genau kann ich es natürlich nicht sagen. Da er in Schmalzgrube zugestiegen ist käme nur das NVA Ferienheim bzw. die dortige Dienststelle in Frage. Wenn ich es richtig gesehen habe handelte es sich um einen "Spatensoldaten" . Ein Grenzer war es sicher nicht.

    Helmut

  • Hallo Zusammen,

    damals wie heute eine besondere und interessante Sendung, daher unbedingt ansehen:

    ca. ab Min. 15 : 1979 P14280 2.46 Uhr ab Jöhstadt - 4.14 Uhr an Wolkenstein.

    Alles hatte seine Ordnung, minutengenau und zuverlässig...

    Außenseiter Spitzenreiter | ARD Mediathek

    Ob die 3 Personale: Schaffner, Lokführer und der Heizer ggf. hier (noch) mitlesen (können)?

    das wäre interessant zu erfahren, ist ja nun mehr als 40 Jahre her.

    Der Haarschnitt vom Soldaten war wohl zu der damaligen Zeit bei der NVA nicht ganz korrekt, ich mußte da sehr leiden.

    Wäre ebenfalls interessant zu erfahren, ist dieser Zug dann planmäßig vermutlich hauptsächlich für die Nachtschichtarbeiter

    der Kühlschrankfabrik aus Niederschmiedeberg als Frühzug nach Jöhstadt zurückgefahren ?

    Bleibt alle gesund, mit freundlichen Gruß

    Thomas.

  • Hallo jan h.

    ganz genau kann ich es natürlich nicht sagen. Da er in Schmalzgrube zugestiegen ist käme nur das NVA Ferienheim bzw. die dortige Dienststelle in Frage. Wenn ich es richtig gesehen habe handelte es sich um einen "Spatensoldaten" . Ein Grenzer war es sicher nicht.

    Helmut

    Hallo Helmut,

    ganz genau. Das war ein Bausoldat. Diese Soldaten (sie wurden nie befördert) hatten einen silbernen Spaten auf dem Schulterstück, darum auch Spatensoldat genannt. Bausoldaten waren im DDR-Alltag ziemlich exotisch, es gab nicht so viele, aber ich habe in meiner Familie zwei ehemalige Bausoldaten. Die Jungs waren zur Zeit der Aufnahme 1979 so ungefähr die letzten Fußabtreter in der Armee und mussten für ihre meist kirchliche, aber immer pazifistische Grundhaltung sehr leiden.

    Das änderte sich Mitte der 80er, nachdem sich ein in Prora stationierter und beim Bau des Hafens und Bahnhofs Mukran eingesetzter Bausoldat ein Herz fasste und sich beim Minister für nationale Verteidigung Heinz Hoffmann per Brief beschwerte. Hoffmann besuchte die Baueinheit dann sogar und setzte sich tatsächlich für eine humanere Behandlung der Bausoldaten ein. Die waren in der Hierarchie der NVA zwar noch immer die letzten Kämpfer, wurden aber wenigstens allgemein nicht mehr ständig schikaniert.

    Sehr schön anzusehen waren die Aufnahmen aber auch darüber hinaus. Der Zugführer hatte den Zusteiger offenbar gar nicht bemerkt. Er wirkte ja auch ziemlich geblendet.

    Grenzsoldaten hatten eine grüne Paspelierung um die Schulterstücke und wohl auch ein grünes Unterteil um die Dienstmütze.

    Viele Grüße

    Dampfachim

  • Hallo,

    vielleicht noch zur Erklärung für die jüngere Generation: In der DDR gab es keinen Zivildienst. Das heißt, wer den Wehrdienst verweigern wollte, musste mit Gefängnis rechnen oder die Alternative wählen und den Wehrdienst als Bausoldat ableisten. Bausoldaten wurden nicht an der Waffe ausgebildet und hatten auch keine Waffen. Sie wurden i.d.R. zu Bauarbeiten herangezogen - z.B. beim Bau des Hafens in Mukran - oder auch in diversen Industriebetrieben eingesetzt, um dort in der Regel Arbeiten zu erledigen, für die sich sonst niemand gefunden hat...

    Grüße und allen ein schönes Pfingstwochenende

    Stefan