Warum beschaffte die DR keine Schmalspurloks im Ausland?

  • Klar ist das so. Nur man muss das doch nicht vermuten, das sind nachlesbare Fakten. Die Sache mit den Harzkamelen ist doch das beste Beispiel, wie es lief. Man kann es als Notlösung abtun, sicher. Für den Güterverkehr waren die Maschinen aber ideal. Nur das es den dort heute nicht mehr gibt. So eine Lösung schied aber für die schmaleren Spurweiten aus. Und ich hoffe, dass jetzt nicht schon wieder jemand kommt, der das anzweifelt.

    Im Übrigen lief es auch in Österreich nicht besser. Die ÖBB haben Dampflokomotiven auf Schmalspur bis weit in die 1980er Jahre eingesetzt. Die bekannten Triebwagen, von denen längst einer in Sachsen gelandet ist, waren auch mehr oder weniger eine selbstgebastelte Notlösung. Und wie siehts denn heute aus? Welcher Hersteller liefert einfach mal so Schmalspurfahrzeuge von der Stange? Kein einziger. Auch Stadler nicht. Die lassen sich ihre Einzelstücke sehr teuer bezahlen.

  • Hallo zusammen,

    ich bin letztens über diese Seite gestolpert:

    https://www.schoema.de/de/lokomotiven…purlokomotiven/

    Ich habe aber keine Ahnung, ob dies Loks von der Stange sind. Natürlich sind die mit einem Harzkamel nicht vergleichbar, aber das müssen sie auch (heute) nicht.

    Was sind eigentlich die letzten deutschen Schmalspur-Neubauloks (außer I K 54 und 99 2324)? War das die V51? Nachtrag: Es müssten die Schöma-Loks der Inselbahnen aus den 1990ern sein, oder?

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Das ist auch wieder so eine Frage, bei der es viel um Prinzip und Definition geht.

    Beginnen würde ich da, ob es eine Lok für öffentliche Strecken sein soll, oder ob Werkbahnen usw. auch zählen.

    Weiter würde die ewige Frage zu beantworten sein, ob die "Buchstabierung" zur Entstehungszeit oder die sachlich richtigere Einordnung der heutigen Betrachtung angewendet werden soll.

    Dann kommt noch dazu zu klären, was eine "deutsche" Lok sein soll. Staatliche Territorialzuordnung des fertigenden Werkes? Einsatzstrecke? Fragen über Fragen.

    Die DB-V51 würde ich ausschließen (1964), wenn die Neubauten von IV K oder 99.77-79 als solche gewertet werden. Die letzten "neuen" IV K wurden 1967 in Betrieb gesetzt, die Neuauflage der 750mm-LKM-Loks entstand 1991/92. Und die noch betriebenen LKM-Loks im Harz haben doch inzwischen auch (fast) alle neue Rahmen erhalten (siehe die Identitätsträgerdiskussionen). Umgespurte Dieselloks aus dem Harz kämen bei Ausschluß aller Dampfloks möglicherweise auch in Frage, waren es doch solche aus der letzten Serie der V100 bzw. 110.

    Und wer weiß, welche nicht im Vordergrund des Bewußtseins stehenden Loks da möglicherweise noch in Frage kommen. Aus meiner Sicht wird es schwierig, dazu eine allgemein gültige Antwort zu finden. Letztlich sollte wohl jeder, der meint, er kenne die jüngste "deutsche" Lok, diese mit Bezeichnung und Baujahr einbringen. Irgendwann könnte eine Lok als "jüngste" erkennbar werden.

    Gruuß

    217 055

  • Und wer weiß, welche nicht im Vordergrund des Bewußtseins stehenden Loks da möglicherweise noch in Frage kommen.

    Na zum Beispiel die ganzen "Tunnelbauloks".

    Und die gehören nach der von mir bevorzugten Definition von Schmalspur (alles unter 1435 mm) auf alle Fälle zum zu betrachtenden Bestand. Erst recht weil sie meines Wissens nach schon "von der Stange" kommen.

    Gruß von Niels

  • Hallo zusammen,

    ...

    Was sind eigentlich die letzten deutschen Schmalspur-Neubauloks (außer I K 54 und 99 2324)? War das die V51? Nachtrag: Es müssten die Schöma-Loks der Inselbahnen aus den 1990ern sein, oder?

    Hallo,

    für Borkum hat Schöma 2007 noch eine vierte Lok vom Typ CFL-150 DCL gebaut. Diese Lok trägt den Namen Aurich. Damit wurde es möglich, die beiden modernen Wagengarnituren an jedem Ende mit einer Lok zu bespannen. So spart man das Umsetzen der Loks an den beiden Endpunkten der Strecke.

    Gruß

    Fahrkartensammler

  • Was sind eigentlich die letzten deutschen Schmalspur-Neubauloks (außer I K 54 und 99 2324)? War das die V51? Nachtrag: Es müssten die Schöma-Loks der Inselbahnen aus den 1990ern sein, oder?

    Hallo,

    das jetzt eine Frage, wie man Schmalspurbahn definiert.

    Die jüngste Diesellok wurde 2016 von Schöma (CHL40G) an den Klützer Kaffeebrenner / SDK geliefert..

    In Berlin gibt es mit der 199 105-8 (Schöma CFL60DCL) auch noch eine recht junge Diesellok. Diese ist Baujahr 2012.

    Gruß

    Stefan

  • Ich hole den Thread nochmal aus der Versenkung - gibt es außer den vielen Vermutungen und Gerüchten was neues dazu?

    Auf der Strecke Hainsberg - Kipsdorf sollte ab 1990 ??? eine bulgarische Streckendiesellok die Dampfer verdrängen. Das wäre die oben erwähnte Reihe 76 gewesen. [...] Das war Ende der 80er sogar Thema im MEB.

    Zu dem Zeitpunkt wären das dann wohl schon die etwas besser gelungenen 77er gewesen - von der Achslast aber gleich hoch wie die 76er mit 13 Tonnen und damit weit über den 9 t der VII K. Gab es da also einen Artikel im MEB dazu - weiß jemand zufällig, wann?

    Ja, es sollten modifizierte FAUR-Dieselloks ähnlich der BDZ-Reihe 77 kommen, um die 750 mm-Bahnen der DDR zu verdieseln. Anstatt Maybach/Voith-Lizenzbauten sollten diese aber abweichend mit 12KVD A5-Motoren mit 750 kW (1020 PS) analog der BR 298 sowie Pirnaer Strömungsgetrieben bestückt werden. Auch neue bulgarische Reisezugwagen sollten bestellt werden.

    Wäre die Wende nicht dazwischengekommen, würden heute solche Garnituren wie die der Rhodopenbahn auf den 750 mm-Strecken verkehren.

    Und immer wieder der Konjunktiv - sollten, war geplant, das Personal sagte, ... Gibt's da belastbare Quellen auch dazu? Denn zu welchem Zweck hätte man in der damaligen eher schwierigen wirtschaftlichen Lage Dieselloks beschaffen wollen - die Dampfloks waren zu einem Gutteil relativ neu gebaut und große Verkehrssteigerungen waren wohl kaum absehbar?

    Zu den Wagen gibt's zumindest zwei Artikel im MEB: 1981/01 S.04, da wollte man welche aus BG beschaffen und 1985/06 S.03 beschreibt dann die Realität - Reko-Wagen in großer Stückzahl. Wenn man also nicht mal neue Wagen kaufen wollte oder konnte, warum dann plötzlich neue Loks?? Und auf welchen Strecken einsetzen mit der hohen Achslast, wenn es damals in der DDR auch auf Hauptstrecken gröbste Probleme beim Oberbau gab?

    So richtig schlüssig sehe ich das alles nicht - angesichts der realen Zustände im real existierenden Sozialismus. Und beim MEB kann man im Verlauf der Jahre ja auch die zunehmende ideologische Färbung erkennen :rolleyes:...

    Geplant war es, für die 750-mm-Bahnen ab 1995 neue, in Rumänien zu bauende Lokomotiven einzusetzen. In zeitgenössiger Literatur und Zeitschriften von Ende der 1980er lässt sich darüber einiges nachlesen. Gerüchteweise war von einer sechsachsigen Lokomotive die Rede, die auf den für die Rhodopenbahn in Bulgarien gelieferten basieren sollten. Gefordert war meines Wissens analog zur Baureihe 119 die Verwendung von Bauteilen aus DDR-Konstruktion. Die Wende hat das Projekt obsolet werden lassen.

    Abgesehen vom Schlußsatz geht diese Aussage ja noch weiter in den Bereich des Hörensagens (um nicht Märchen zu sagen ;)). Ok, sechs Achsen hätten die 54 t auf 8,66 t Achslast gebracht - aber dafür auch wieder andere Probleme...

    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Gemeinde.

    Ich haue mal noch ein paar Fakten raus und nein ich habe nicht alle Beiträge gelesen.

    Geld (Devisen), Kurfengängigkeit im Radius von 50 m, Achslast zu hoch und die geplanten Einstellungen der Schmalspurbahnen.