Fahrkartenschalter an der Preßnitztalbahn?

  • Glück Auf

    Zumindest in den letzten Betriebsjahren der alten Preßnitztalbahn erfolgte der Fahrkartenverkauf auf den Unterwegsbahnhöfen am Packwagen,

    Besetzte Fahrkartenausgaben gab es nur in Wolkenstein und Jöhstadt. Der Fahrkartenverkauf am Zuge in Steinbach ist z. B. im RioGrande-Video "Unvergessene Schmalspurromatik" von Joachim Schmidt dokumentiert.

    Bis bald

    Gerd

    "Well, I heard Mister Young sing about her // Well, I heard ol' Neil put her down // Well, I hope Neil Young will remember // A Southern man don't need him around anyhow" Ronnie van Zant in "Sweet Home Alabama" (1974)

  • Pirlinger 10. Juni 2020 um 17:22

    Hat den Titel des Themas von „Bahnhofsschalter der Pressnitztalbahn?“ zu „Fahrkartenschalter an der Pressnitztalbahn?“ geändert.
  • Hallo "Pirlinger",


    vielen Dank für Deine Geduld mit einem "Patienten" wie mir!Doch nun habe ich dazu:

    "Pirlinger Vor 5 Stunden

    Hat den Titel des Themas von „Bahnhofsschalter der Pressnitztalbahn?“ zu „Fahrkartenschalter an der Pressnitztalbahn?“ geändert."

    noch immer eine Frage: Wenn Du schon die Preßnitztalbahn meinst, warum schreibst Du dann "Pressnitztalbahn" mit ss anstatt mit ß?

    Auf allen mir bekannten Smartphones (PC und Mc ohnehin) ist dieser Buchstabe unverändert zu finden, da er eben mit dieser unsäglichen Reform vor mehreren Jahren in Deutschland und Österreich NICHT entfallen ist.

    Warum reite ich so oft auf dieser Schreibweise herum?

    Weil es sich bei Preßnitztalbahn und Pressnitztalbahn um unterschiedliche Dinge handelt. Die Pressnitztalbahn ist der Name der GmbH, welche wie die IG Preßnitztalbahn e.V. ihren Sitz in Jöhstadt hat.

    Und Preßnitztalbahn ist auch der Name der Schmalspurbahn - sowohl der alten von 1892 bis 1986 als auch der Museumsbahn Preßnitztalbahn, die seit 2000 zwischen Steinbach und Jöhstadt verkehrt.

    Damit die GmbH nicht mit dem Verein und der Schmalspurbahn verwechselt wird, kamen die GmbH-Gründer 1998 auf die Idee, die GmbH Pressnitztalbahn zu schreiben ...

    Vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit!

    Schreibt mit herzlichen Grüßen aus Dresden

    André,

    der vorhin den neuen Preß´-Kurier am PC dem Bildbearbeiter freigegeben hat, der heute Nacht das Druck-PDF schreibt, damit voraussichtlich Mitte nächster Woche der PK 174 erhältlich sein wird ...

  • Hallo André,

    ja, wir hatte die Diskussion über die Schreibweise schon sehr oft hier im Forum und eigentlich ist sie auch überflüssig. Nur ist es früher leider gebräuchlich gewesen, dass im Deutschen das scharfe S ("ß") häufig als Doppel-S ("ss") geschrieben wurde. In der Schweiz und anderen deutschsprachigen Ländern wird das "ß" gar nicht oder anders als in Deutschland benutzt. Auch die letzte deutsche Rechtschreibreform hat hier Änderungen vorgenommen. Davon sind Eigennamen zwar formell nicht betroffen, aber das Verwirrungspotential ist offensichtlich (im Sinne des Wortes) hoch.

    Damit die GmbH nicht mit dem Verein und der Schmalspurbahn verwechselt wird, kamen die GmbH-Gründer 1998 auf die Idee, die GmbH Pressnitztalbahn zu schreiben ...

    Nun ja, zum einen war die Namensähnlichkeit ja nicht zufällig und zum zweiten ist der Unterschied so klein, dass er leicht übersehen werden kann. Und auch wenn sich die GmbH ganz wenig anders schreibt, so rührt der Name doch klar von der Eisenbahnstrecke im Erzgebirge her. Und ich würde fast Wetten abschließen, dass sich irgendwo alte Dokumente finden lassen, wo die Schmalspurbahn an Preßnitz und Schwarzwasser früher auch mal mit Doppel-S geschrieben wurde. Die GmbH präsentiert sich heute meist als PRESS, was für mich ein deutlicher Unterschied ist.

    Also: Ja, du hast formal recht, aber jeder hier wusste, was gemeint ist. Und ich glaube, keiner hat sich ernsthaft gefragt, ob die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH Fahrkartenschalter betrieben hat.

    Viele Grüße,
    Eckhard

  • Pirlinger 10. Juni 2020 um 23:28

    Hat den Titel des Themas von „Fahrkartenschalter an der Pressnitztalbahn?“ zu „Fahrkartenschalter an der Preßnitztalbahn?“ geändert.
  • Hallo Pirlinger und alle weiteren Mitleser,

    ein interessantes Thema hast Du da angerissen mit den besetzten Fahrkartenschaltern bei der "alten" Preßnitztalbahn. In den letzten Betriebsjahren ca. ab 1977 war ich dort mehrfach mit Fotoapparat unterwegs, letztmalig am vorletzten Betriebstag 29.09.1984. Und von diesem Tag kann ich verbindlich sagen, dass der Fahrkartenschalter im Bahnhof Wolkenstein geöffnet hatte, denn da habe ich als Erinnerungsstücke diese beiden Fahrkarten gekauft:

    Wenn ich mich recht erinnere, waren das die teuersten, die man von der Strecke erwerben konnte, die Sonntagsrückfahrkarte nach Niederschmiedeberg und auf Wunsch auch noch nach Jöhstadt - ordentlich bezahlt mit gesamt 3,70 M in Aluwährung. Deine Frage speziell nach Niederschmiedeberg kann ich allerdings nicht beantworten, ich kenne das kleine Empfangsgebäude gleich vorn an der Straße nur als geschlossen.

    Übrigens: nach Nebenher-Begleitung des Personenzuges Wolkenstein - Niederschmiedeberg an besagtem Datum per Motorrad (und einigen schönen eingefangenen Motiven) bin ich damals nochmal bis "hoch" gefahren, natürlich nicht ohne unterwegs Wasser in Steinbach genommen zu haben!

    Ich dachte damals, das Motiv wäre für immer verloren, ein Glück, dass das nicht so gekommen ist!

    Übrigens habe ich diese Praxis von damals beibehalten: Wenn ich an einer (Museums)bahnstrecke als Nebenher-Gast unterwegs bin, kaufe ich auch heute noch fairerweise eine Fahrkarte. Ich hoffe, ich bin nicht der Einzige, der das so handhabt!

    In diesem Sinne grüßt Euch alle

    der Lindenauer

    Micha

  • Danke Micha, für Deinen klasse Beitrag, der ein wichtiges Puzzlestück der Antwort auf meine Frage enthält!

    Und vielleicht weiß ja jemand, bis wann der Schalter Niederschmiedeberg noch geöffnet war? Auf Fotos von 1981/82 sieht man immer mal wieder, dass eine Tür zu der Bahnhofshalle geöffnet ist, woraus ich schließe, dass der Bahnhof zu dem Zeitpunkt noch zugänglich und vielleicht ja auch besetzt war... Aber Genaues weiß ich leider nicht und hoffe, dass hier jemand weiterhelfen kann.

  • Hallo Pirlinger und alle weiteren Mitleser,

    nun muß ich doch nochmal tief in die "Schatulle" fassen und fördere noch 2 Bilder von meinem 29.09.1984 ans Licht. Und die sind von Niederschmiedeberg an jenem legendären Tag. Bild 1:

    Der eingefahrene Personenzug im Bahnhof Niederschmiedeberg, hinten links das Empfangsgebäude direkt an der Straße - und die Tür steht offen! Bild 2:

    Die Lok 99 561 (1561-2) setzt zur Rückfahrt nach Wolkenstein um, überquert dabei zweimal die Straße - und die Tür vom Empfangsgebäude steht immer noch offen! Der Bahnübergang war mit Andreaskreuzen und roten Warnblinkern gesichert (siehe links am EG), die Sicherung wurde aber nicht durch den Zug eingeschalten, sondern meines Wissens per Hand aus dem Empfangsgebäude, im Regelfall durch das Zugpersonal; daher bei jeder Zug- bzw. Rangierfahrt die offene Tür. (Wer's anders weiß, bitte hier eintragen!) Wie ich schon in meiner ersten Wortmeldung schrieb, ich habe das Empfangsgebäude in Niederschmiedeberg ansonsten in den Jahren, als ich dort rumkurvte, nicht als geöffnet für Publikumsverkehr erlebt. Kann mich aber auch täuschen, schließlich war man immer im Tiefflug und ist mit 70-80 km/h durch die Ortschaften gedonnert, um möglichst viele Fotostandpunkte "abzuarbeiten". Damals gab's noch keine Punkte in einer Verkehrssünderdatei, sondern ordentliche handgemachte Stempel vom Genossen Volkspolizisten direkt in die Fleppen gedrückt. Falls man erwischt wurde - was im gemütlichen Erzgebirge aber eher unwahrscheinlich war....

    Und einen Nachtrag zu meinen Fahrkarten habe ich auch noch! Wer genau drauf geguckt hat, der hat vielleicht den Prägestempel des Schaffners vom 30.IX. gesehen. Bin damals mit meinen Fahrkarten vor Abfahrt des Zuges in Wolkenstein noch zum freundlichen Schaffner gegangen und er hatte mir angeboten, soll ich Dir das Datum vom 30.09. drauf drücken - und extra seine Zange für meine beiden Karten umgestellt! Guter Mann! Für alle jüngeren Eisenbahnfreunde an dieser Stelle noch der Hinweis, dass der 30.09.1984 der letzte Tag des Personenverkehrs auf der alten Preßnitztalbahn war, der Güterverkehr von Wolkenstein bis Niederschmiedeberg wurde noch 2 Jahre lang weiter geführt.

    So, damit sind meine Ausführungen aus der Vergangenheit zu diesem Thema vorerst erschöpft.

    Es grüßt Euch alle der Lindenauer

    Micha