Fehlt es den Museumsbahnen an Wagenhallen?

  • Motorrad Urlaubsausflug ins Erzgebirge

    Wenn ich mir hier bspw. die Bilder anschaue, so frage ich mich, warum man sicht nicht um eine Wagenhalle kümmert. Mühsam wiederaufgebaute Wagen werden gleich wieder der Witterung ausgesetzt.

    Im Preßnitztal hat man gleich Nägel mit Köpfen gemacht, und eine große Halle errichtet. Aber auch in Zittau und Mügeln hat sich etwas getan. Andere (in Schönheide oder Rittersgrün als Beispiel) müssen einen Großteil der Fahrzeuge unter freien Himmel abstellen.

  • Du hast leider völlig recht und das gilt besonders für den Regelspurbereich! Wagen werden durch die Abstellung im Freien nicht besser.

    Nur für die Errichtung einer Wagenhalle braucht es reichlich Geld und Platz - zwei Dinge, von denen die Museumsbahnen meistens nicht zu viel haben. Hinzu kommt noch das Thema mit der Planfeststellung, wobei sich Infrastrukturanlagen sogar noch besser fördern lassen sollten.

    Gruß,

    mirquidi

  • Hallo,

    da bin ich ganz deiner Meinung, doch falls du schon einmal ein Carport oder eine Garage gekauft bzw gebaut hast, kannst du dir ja sicherlich vorstellen was sowas für Wagen kostet (müsste ja etwas größer sein). Genau das können sich leider die wenigsten Vereine leisten. Ansonsten bin ich ganz deiner Meinung, eine Wagen bzw. Fahrzeughalle ist schon was feines :) .

    Viele Grüße,

    Markus

  • Hallo an alle, die Hallen zum Schutz von FZG gut finden!

    die Halle am Ottiliaeschacht ist ein schönes Beispiel für eine Lösung, aber:

    So eine alte Wellblech Fertig-Halle muss man finden, billig abschwatzen und kaufen, abbauen, transportieren, baugenehmigen, restaurieren, aufbauen (und auch Platz dafür haben.) Einige 1000 Euro plus einige hundert Arbeitsstunden!

    Ich suche in Frankfurt a.M. im Feldbahnmuseum dafür noch ein paar dutzend Mithelfer oder zumindest Spender. Wer meldet sich?

    Gruß Rüdiger

  • Ich nehme an, daß Geld für so'was nicht immer einfach aufzutreiben ist. Aber das ist jedenfalls eine lohnende Investition. Nach meinen Erfahrungen ist nicht Vandalismus die Hauptsache, wofür das in der ersten Reihe nötig ist... sondern Wetter!

    Viele Bahnen sind entweder gut bewacht, oder so abseits liegend, daß sie keine lohnende Ziel von Sprayer oder randalierenden Jugendlichen sind. Regen, Schnee und Sonne kennt aber nirgendwo Gnaden, und macht manchmal sogar schnellere und erheblichere Schäden an Lack und (Holz)Kasten, als Vandalen. Und das zeigt sich immer wieder nicht nur an Kosten, sondern auch an Umfang der Untersuchungen. Wäre beide bescheidener dank Hallen, würden sich die Errichtungskosten doch einholen, und Fahrzeuge würden länger im attraktiven Zustand erhalten bleiben. (Das zeigt sich im Vergleich besonders bei Strassenbahnen, wo die Abstellung vieler bzw. aller Wagen unter Dach - wohl wegen Holzaufbau und Elektrik - immer mehr eine selbstverständliche Gegebenheit war.)

    Preßnitztalbahn, Zittau, Molli, Borkum und die Chiemseebahn hat Wagenhallen, mir fehlt es am schmerzhaftesten in Radebeul und Rügen. Wohl muß es auch bei mehreren PE's und Feldbahnen vorhanden sein, sie kenne ich aber nicht so gut. In deutscher Normalspur kann ich Ebermannstadt und Minden positiv erwähnen.

    Schaut man auch andere Länder, reitet die Schweiz vor: RhB und DFB hat eine Wagenhalle vor Kürze errichtet, Blonay-Chamby und Ballenberg-Dampfbahn hatte es längst, und auch die Appenzeller haben es. In Dänemark habe ich drei Museumsbahnen (Hedelands Veteranbane sowie die normalspurigen Maribo-Bandholm und Graested) besucht, alle hatten Hallen, in NL die Bahnen in Ouddorp und Hoorn ebenso.

    Auch Österreich hinkt nicht nach: Mariazellerbahn, Ybbsthalbahn, Steyrtalbahn, Taurachbahn, Zillertalbahn haben geschlossene Hallen, Bregenzerwaldbahn ein Flugdach... bei Feistritztalbahn sieht es sich sehr gut, wie es fehlt. Noch ein Blick zu Osten: Jindrichuv Hradec hat etwas errichtet (sieht sich aber, daß es nur selten zweckmäßig benutzt wird), in Ungarn gilt nur Lillafüred als positives Beispiel... allerdings bei der Kindereisenbahn wird schon darüber gedacht, die frisch instandgesetzten Wagen nicht der kühlen Bergluft auszusetzen.

  • Klar kostet eine Halle auch Geld, wenn man aber überlegt, was an Sach- und Geldspenden für die Restaurierung von einem einzigen Wagen notwendig ist, relativiert sich das wieder ...

    ... zumal an der Halle auch jeder mitarbeiten kann. Wenn da beim Holzanstrich die Farbe ein paar Nasen zieht oder die Bohungen in einem Verkleidungsblech nicht akkurat in einer Linie liegen, geht die Welt nicht unter. An einem Wagen hat man höhere Ansprüche.

  • Hallo und guten Tag

    Das alles mit dem Geld steht und fällt ist doch klar.

    Nur wenn eine "Institution" einen Betrieb aufbauen

    will, so muss sie sich entscheiden - entweder eine

    schöne Halle oder für 5 Jahren einen "schönen" Zug.

    Mit dem Zug kann man Fahrgeldeinnahmen generieren

    Mit einer schönen Halle aber nicht. So ist das immer

    ein Spagat. Geld verdienen um die Betrieibskosten zu

    erwirtschaften, aufgenommene Darlehen zurückbezahlen

    und evtl das eine oder andere Fahrzeug zur Kapazitäts-

    erhöhung des Platzangebots zu kaufen und aufzuarbeiten,

    oder in eine Halle zu investieren, wo wieder zusätzliche

    Darlehen aufzunehmen sind. Da geht es meist nicht um

    5.000€ sondern um 50.000€ und mehr.

    Die vereinseigene Arbeitskraft schlägt zumeist nicht als

    Kostenposten zu Buche. Nur darf es nicht ausarten, da sonst

    die Lust am Objekt verloren geht. Denn es ist nur ein Hobby

    ohne Muss und vertragsmässiger Verpflichtung.

    Des Weiteren ist die Genehmigung zur Erstellung einer

    Halle mit Gleisanschluss sehr oft ein Problem.

    Wenn ich mir die Hallen in Zittau,Jöstadt und Mügeln ansehe,

    so sehe ich doch eine gut Tendenz. Speziell in Mügeln meine

    ich eine gute Vorgehensweise zu erkennen: Erst mal ein Dach

    zum Regenschutz, denn die Feuchtigkeit geht besonders an

    die Substanz. Wenn dann noch Geld zusätzlich kommt, so

    es muss nun beispielsweise entschieden werden, ob eine

    gebrauchte Drehbank für die Werkstatt nicht doch Priorität

    vor der Seitenwandverkleidung der Halle hat.

    So eine Seitenverkleidung kann schrittweise nachgebaut werden.

    Eine einfacher Abschluss mit Gitterzäune ist zwar etwas halb-

    herzig, doch hält es doch schon etwas die "Dorfjugend" davon

    ab in den Hallen sich zu verlustigen.

    Die richtigen "bösen Buben" hält aber kein noch so gutes

    Sicherheitssystem davon ab ihr Unwesen zu treibe. Sei es als

    Vandalismus mit Spayaktionen,Brandlegung oder Diebstahl.

    Entscheidet nun selbst einmal wofür noch zu erwirtschaftendes

    Geld eingesetzt wird. Nur bei solch Aktionen muss auch jemand

    für diese Entscheidung gerade stehen - mit Name und Unterschrift.

    Ja mir ist bekannt, dass es einmal die offiziellen Unternehmen gibt

    und auf der anderen Seite die Vereine, wo es oft grosse Unterschiede

    in der Geldbeschaffung gibt. Jedoch bleibt bei beiden der gewünschte

    Wetterschutz.

    Trotzdem wünsche ich allen Betreibern ein gutes Händchen

    und für die Zukunft volle Züge, damit auch Licht in Halle kommt...

    Viele Grüsse vom Dagvuchel - und schön gesund bleiben!