Mit ein wenig Fantasie verläuft diese Bahnlinie gefühlt mehr oben als auf NormalNull.
Eine Bahn im ländlichen Raum über derartig viele Brücken und Viadukte ist schon was Besonderes.
Denkt Man – denn die Infrastrukturkosten sind nicht gering.
Aber es war eine echte Wald- und Wiesenbahn mit wenig Reiseverkehr und er Güterverkehr war auch nicht herausragend. Diese Bahn war eher für das Militär interessant und dafür war zum bau – 1870 auch Geld da. So baute man eine Verbindung von Altenburg in Richtung Narsdorf zum Anschluss an die Strecke Kieritzsch–Chemnitz. Umgesezt werden konnte das Vorhaben allerdings erst in Regie der Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen als normalspurige Sekundärbahn und aus militärischem Interesse. Im September 1899 begannen die Arbeiten an der neuen Strecke. Zur Überquerung der Täler war der Bau mehrerer größerer Viadukte notwendig, die fast durchgängig mit dem damals neuartigen Werkstoff Beton erstellt wurden. Gebaut wurden die Viadukte von der Beton- und Monierbau AG. Eröffnung war 1901. 90 Jahre später – ab 1990 war schnell der Verkehrsbedarf an dieser Strecke gesunken, Güterverkehr wurde noch 1992 eingestellt, der Reiseverkehr folgte 1995. In Betrieb blieb zunächst nur noch die Anschlussbahn zum Flughafen Altenburg, die weiter im Güterverkehr bedient wurde.
Ein Problem waren die weitab vom Ort errichteten Bahnhöfe - die zahlreichen Doppelnamen machen das deutlich.
Mehrere Brücken wurden zwischenzeitlich, wie auch Trassenbereiche abgetragen. Es ist dabei beachtlich wie schnell nach der Abbestellung hier die Entwidmung erfolgte, womit quasi eine Wiederinbetriebnahme nun ausgeschlossen ist. Es ist zwar in diesem Fall wirklich kaum ausdenkbar, dass hier einmal Verkehrsbedarf bestünde, aber wer weiß, was die Zukunft bringt.
Der thüringische Abschnitt der Trasse befindet sich seit 2016 im Eigentum des NABU. Die Viadukte befinden sich noch im Eigentum der Deutschen Bahn, werden aber vom Verein Viaduktradweg gepachtet, der sich 2012 aus der vormaligen Bürgerinitiative formierte. Der Radweg soll aus Kostengründen zunächst eine Sand/Schotterdecke erhalten, das Auftragen einer Asphaltschicht zu einem späteren Zeitpunkt bleibt als Option bestehen.
Die Viadukte und Bahnhofs Gebäude sind die letzten Zeugen dieser recht schnell vergessenen Bahn, welche aber große Landmarken zur Erinnerung bereithält. Mit dem Radweg bleibt sogar eine besondere Möglichkeit, die alte Bahnfahrt auf den Viadukten zu erleben, erhalten.
In Altenburg sollte eigentlich Anfang der 80er der Dampfeinsatz beendet werden. Die Ölkrise schob dieses Ende etwas heraus und erst 1985 wurde die Dorftour nach Beiern-Langenleuba im Dampfbetrieb umgestellt. ein einziges Dampfzugpaar stand noch auf dem Plan, dass hatte jedoch viel zu tun auf den Unterwegsbahnhöfen, überall wurde rangiert oder ein Anschluss bedient. Die restliche zeit stand die Lok auf Dispo... d.h. war für Sondereinsätze jederzeit verfügbar.
Hier bin ich mir nicht mehr sicher, war es in Nobitz oder in Beiern-Langenleuba? Die Bahnhofsgebäude sind ja identisch.
Hier wartet schon eine Tkg auf ihre Waggons. Typisch war der Pwg in den Güterzügen.
Und es ging Retour, leider zur freundlicheren Zeit nur Rückwärts. Das ist eines der kleineren Viadukte.
Mehrere Plandampfveranstaltungen sorgten nochmals für das typische Flair dieser Nebenbahn, leider hing 528154 verkehrt vor dem Zug, hier auf dem Steinbachviadukt
Sonderfahrt mit 86 1333 im Jahr 1988, der Bildvergleich mit 1982 (siehe Foto mit 52 8098) zeigt wenig Unterschiede
Das Niekendorfer Viadukt war das zweitlängste,, das Wiesenbachviadukt mit über 300m war schon beeindruckend.
Fotogüterzug auf dem Bahnhof Langenleuba-Oberhain. Die DB hat zwar wenig investiert, aber die riesigen DB Kekse wurden fleißig verteilt.
Interessant ist dieser kleine Haltepunkt, dessen Bahnhofsgebäude heute umgesetzt bei einem Verein immer noch existiert. Holzwasserpumpe, sächsisches Standard Nebenbahn Gebäude und ein alter Sächs. Packwagenkasten machen die Szene fast idyllisch, wenn der Lampenmast am BÜ nicht wäre
Einschnitte gab es auf dieser Strecke nicht sehr viele, durch das hügliche Altenburger Land ging es eher immer auf größeren Dämmen. Da Früh der Nahgüterzug vorwärts aus Altenburg raus gefahren ist und es am Endpunkt keine Drehmöglichkeit gab, ging es Rückwärts zurück. Der Fotozug fuhr jedoch für die Fotografen verkehrt herum.
Nun sind wir in Altenburg angekommen, einem herrlichen stattlichen Bahnhof