Ist es wirklich schon so lange her - oder bin ich echt schon derart gealtert.... mir kommt es noch wie gestern vor, dabei gibt's es von Euch Forianern einige, die sind erst in dieser Zeit oder später geboren worden. Aber irgendwann blickt ein jeder in seinem Leben so zurück.
Engelsdorf - nein das war lange Zeit nicht Leipzig, dass war ein kleines Dorf vor den Toren der Messestadt. Hier gab es ein großes RAW und das Bahnbetriebswerk Engelsdorf. Das Ganze war dann noch verbunden mit einen großen Rangierbahnhof und einem Gleisdreieck.
Hier war für mich die Welt der Erfüllung. Ohne Ärger mit der Transportpolizei (TraPo) kam man an die Strahlengleise am Lokschuppen oder zum Heizstand. man konnte fotografieren und den bunten Betrieb im Bw beobachten. Mich interessierten vor allem die 52er des Bw, welches 1981 wieder einen Zweitageplan aufgenommen hat. Eisenschwein E94 und E44 die hier emsig rein- und rausfuhren interessierten mich nicht. Ach und ne 118... gab es ja überall. Von der Baufälligen Brücke am Haltepunkt Industriegelände konnte man herrlich den Betrieb auf dem Rangierbahnhof beobachten, leider auch durch den Fußboden der Brücke, erst Mitte der 80er gab es einen Neubau.
An 1983 hatte Engelsdorf dann einen 3 Tageplan mit 52.8 auf den Nebenstrecken nach Trebsen, Großsteinberg/Großbothen und nach Eilenburg.
Geheizt wurde in guten Wintern mit 3 bis 4 Heizloks. dafür standen im Bw 44 1256 (ÜK); 44 1614 und 44 2398 zur Verfügung. Eine 52.8 aus dem Betriebsdienst war immer Reserve. Zur Kohle fuhren die Loks bis 1987 selber, dann kamen die Maschinen derart gerupft aus dem RAW das Hilfe notwendig war.
Das Engelsdorfer Personal fuhr gern auf seinen Loks, daher waren die Maschinen immer gut gepflegt.
In den Jahren 1991 und 1992 gab es zwei Ausstellungen, die wirklich gelungen waren. Leider war ich zu jener zeit noch nicht so blickig, manches Detail besser einzufangen. Die Dampfzeit war ja erst eben vorbei.
Dennoch möchte ich Euch ein paar Bilder aus dem Alltag des BW und von den letzten großen Ausstellungen in Leipzig nicht vorenthalten.
Die ersten Gäste kommen. Zum letzten mal zeigt sich 52 8200 der Öffentlichkeit, bevor sie die deutschen Grenzen verlässt. Die Löbauer 52.8 mit der ungewöhnlichen Nummer hatte Kultcharakter
381182 und 441093 stehen hier Face to Face und warten ab, wann ihnen ein Platz zugewiesen wird. Im Hintergrund am Kohlebansen steht eine zur NHL umgebaute Engelsdorfer Betriebslok
Aus Staßfurt kamen 44v 1486 und 50 3695 mit ihrem Behelfspersonenwagen als Begleiterwagen
Äußerlich frisch aufgearbeitet präsentierte sich 52 5448 erstmalig wieder in der Öffentlichkeit. Nur durch Glück entkam diese Maschine der Verschrottung. Sie war mit 52 5660 die letzte Altbau Lok hier im Btriebsdienst
254 106 sollte anschließend auch die Heimat verlassen, so konnte sie nochnals mit der Schwester 254 056 sich zusammen zeigen
Eigentlich dachten wir immer, 52 8186 ist die künftige Leipziger Traditionslok, es kam anders - 52 8186 wurde nach Nördlingen verkauft und 52 8154 wurde Museumslok. Hier zeigt sich die Leipziger Planlok noch ohne Verkleidung der Einströmrohre.
V200 295 zeigte hier, dass auch sie rauchen oder besser rußen kann. Sie brachte die 52 8041 aus Lutherstadt Wittenberg
Einst Bw Falkenberg, dann in Engelsdorf bis 1987 und zum Schluß Heizlok in Wittenberg - das war der letzte Abschnitt im Lebenslauf der 52 8041.
Hier präsentiert sich 52 8041 im besten Zustand neben ihrer ehm. Falkenberger Schwester 52 8039
Das die Altbaufahrzeuge noch lange nicht Schrott sind, beweisen sie vor Schleppzügen auf dem Ablaufberg, hier 244 046. Das von ihr verdeckte Stellwerk wurde bei einer Entgleisung fast vollkommen zerstört und war zu diesem Zeitpunkt noch in Nutzung
Auch außergewöhnliche Gäste sind gekommen, die E 77 10 verstärkte die Altbau E Lok Fraktion
Wie in alten Zeiten, 52 8039, 44 1614, 528041 und 52 8154
52 5448 präsentiert sich im morgendlichen Sonnenlicht
Auf den Strahlengleisen rings um die Drehscheibe wurden bis 2019 noch Lokomotiven abgestellt. Eigentlich war der Lokschuppen mal viel größer, durch die schweren Angriffe auf den Rangierbahnhof, wurde auch der Lokschuppen schwer beschädigt
So ähnlich stelle ich mir die Zeiten vor, die ich nicht mehr erleben konnte. Da war es normal, als 44er auf P8 trafen, da war auch der Wsserkran an der 1093 noch intakt
Die Ausstellung kann beginnen....