Dänemark - Gedser Remise

  • Moin,

    der Østsjællandske Jernbaneklub hat seine Bertha (5. Bild in Dampfachim´s Eröffnungsbeitrag) nach Hause geholt. Der Rangiertraktor 128 ist seit Mitte Januar in Køge zu finden. Damit sind dort der Frichs-Nachbau und das Ardelt-Original (Traktor 115) vereint.

    Gruß

    Stefan

  • Moin,

    dank des Einsatzes dreier Azubis und ihrer Lehrmeister von der HVLE konnte in Gedser Remise gestern der Nachbau des "Franz Jäger Waggons" vorgestellt werden.

    Gruß

    Stefan

  • Moin,

    letzte Woche habe ich die Remise in Gedser besucht. In der Zeit von Dampfachims Besuch bis heute ist einiges passiert.

    Der Kult um diese drei Herrschaften, hat so einiges möglich gemacht.

    U.a. wurde Geld in den Lokschuppen investiert. Alle Schuppentore wurden erneuert. Auch wurde die rechte Außenwand neu aufgemauert.

    Leider stand der Nachbau des Tresorwaggons "Franz Jäger Berlin" nur im Schuppen. Der Waggon wurde 1923 bei Scandia für die DSB gebaut. 1966 kaufte ihn die Lollandsbanen. Im Jahr 2019 erwarb ihn die Remise in Gedser, um einen Nachbau des Filmswaggons zu realisieren. Dank Auszubildende der HVLE konnte der Wunsch 2022 Wirklichkeit werden.

    Für den Anbau des Stellwerkes "Det Gule Palæ" werden weiterhin Spenden gesammelt. Der dänische Olsen Banden Fanklub hat dazu dieses Jahr einen Adventskalender aufgelegt. Die Erlös fließt in eine Olsenbanden-Statue in Valby und in die Realisierung des Anbaues. Weitere Informationen. auch zur Lieferung nach Deutschland, sind im folgenden Link zu finden: klick

    Fotografisch ist es schwierig, die recht interessanten Fahrzeuge im Lokschuppen einzufangen. Ich habe mir mal drei Bimmelbahn konforme Fahrzeuge herausgesucht:

    Die Privatbahnlok wurde 1911 für die Kolding Sydbaner bei Henschel & Sohn gebaut. 1948 wurde diese Bahn stillgelegt und die Lok 1950 an die Østsjællanske Jernbane Selskab verkauft. Nach Außerdienststellung erfolgte ein Verkauf an den Helsingør Jernbane Klub. Dort stand sie im Museumsbetrieb von 1971 bis 1988 unter Dampf. 2018 verkaufte man die Lok an den Nordsjællands Veterantog. Seit 2021 ist sie nun in Gedser untergestellt.

    Die Lok "Gungner" wurde 1883 von der Maschinenfabrik Esslingen an Det Sjællandske Jernbaneselskab geliefert. Das war das erste Eisenbahnunternehmen im Königreich Dänemark und eröffnete 1847 die erste Eisenbahnlinie von Kopenhagen nach Roskilde. 1880 übernahm der dänische Staat das bis dahin private Eisenbahnunternehmen und 1885 entstand daraus der die DSB. Die kleine Lok rangierte von 1946 bis 1948 in Gedser. 1977 erwarb sie der Helsingør Jernbane Klub. Seit 1999 ist sie in Gedser untergestellt.

    Leider war ich einen Tag zu spät in Gedser, so dass ich diesen Skinnebusser nur im Schuppen mir anschauen konnte. Er ist betriebsbereit und verkehrt an bestimmten Tagen zwischen Gedser und Væggerløse. Gebaut wurde der Triebwagen 1952 bei Scandia in Randers für die Lungby-Nærum Jernbane. Nach dem 2. WK befanden sich die Eisenbahnen im Königreich in einem abgewirtschafteten Zustand und man suchte nach Lösungen. Eine Lösung fand in Schweden. Hilding Carlsson schickte einen Rälsbuss als Vorführfahrzeug zu den Nachbarn. Jedoch war nicht nur die Eisenbahn in einem desaströsen Zustand, sondern auch die finanzielle Lage. Daher verzichtete man auf einen Import und schloss stattdessen einen Lizenzvertrag mit Hilding Carlsson. Die dänischen Fahrzeuge unterscheiden sich durch eine Ganzstahl-Konstruktion von den schwedischen Fahrzeugen. Von 1947 bis 1954 baute Scandia insgesamt 98 Triebwagen, 73 Beiwagen und 18 Gepäckwagen an dänische Privatbahnen. Darunter waren auch 4 Triebwagen und 4 Beiwagen für die Schmalspurbahn auf Bornholm. Dieser waren etwas schmaler ausgeführt.

    Leider aktuell keinen Platz unterm trockenen Dach hat dieser 1927 in Wismar gebaute Triebwagen. 1924 wurde das Triebwagenkonzept in Seddin vorgestellt. Die auch als "Wismar-Maybach-Triebwagen" bekannten Fahrzeuge wurden bei der DRG als VT 853 bis 861 sowie VT 866 bis 871 geführt. Auch in Dänemark fand das Triebwagenkonzept Beachtung. So orderten 3 dänische Privatbahnen 4 Triebwagen in Deutschland. Dieser wurde von der Skagensbane beschafft. Ende der 1940er Jahre wurde er umgebaut. Zunächst lief er von 1946 bis 1948 ohne den Maybach-Motor als Personenwagen. 1948 erhielt er einen neuen Hercules-Motor und der Oberlichtaufbau wurde demontiert. Ende der 1960er Jahre wurde außer Dienst gestellt und an eine Privatperson verkauft. Seit etlichen Jahren befindet er sich im Besitz des Dansk Jernbane Klub.

    In Gedser gibt es eine weitere Dampflok, die man nicht in dem Eisenbahn-Museum findet. Seit 2012 befindet sich die Litra F653 im Terminal-Gebäude von Scandlines (der ehemalige Bahnhof). Die ehemalige Rangierlok der DSB wurde 1949 bei Frichs gebaut. 1976 kaufte der Dansk Jernbane Klub die Lok und setzte sie von 1981 mit Unterbrechungen bis 1995 auf der Mariager-Handest Veteranjernbane ein.

    Gruß

    Stefan