Mir fällt da ein Lied von Jupp Schmitz aus dem Jahr 1949 ein...

Gedanken zur Zukunft der Harzer Schmalspurbahnen
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Es ist wirklich traurig, kaum geht es hier um sachliche Gedanken zur Zukunft der HSB wird der nächste völlig überflüssige und unwitzige Einzeiler aus der gleichen Tastatur hereingeworfen. Meinen mittlerweile dank Löschung bezugslosen Kommentar im Beitrag #300 kann man sich an dieser Stelle nahtlos hineindenken.
In diesem Sinne, Jörg
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Ruft mal Jemand fix bei der RhB an???
Schon passiert. Vor einigen Jahren wurde eine E-Lokfahrt auf den Brocken (allerdings mit Generatorwagen) getestet.
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Leider war das eine ziemliche Geheimsache, ist aber wirklich so passiert!
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Hallo in die Runde,
bitte kommen wir zurück zu fachlichen Themen! Ich möchte gern auf die Antriebstechnik der künftigen, neuen Triebwagen eingehen. In meiner Zuarbeit an entsprechende Stellen habe ich mehrere Vorschläge unterbreitet und musste mir anhören, dass man sofort und generell dekarbonisieren will. Und wenn man das so brachial WILL, muss man sich aber auch über die FOLGEN im Klaren sein.
Es bleibt dann nur eine Lösung zwischen elektrischen Batterieantrieb oder Wasserstoffantrieb übrig. Oder, man muss tatsächlich alles mit Oberleitung elektrifizieren, was unbezahlbar und unnostalgisch wird!
Und so wurde in ersten Ansätzen ernsthaft über Batterien, die man ja evtl. mit Schnellladung an den Bahnhöfen aufladen könnte, nachgedacht! Aus den selbst gemachten Erfahrungen und auch aus den Marktlösungen (Strassenbahn Doha, Siemens) muss man eigentlich solche Ansätze verwerfen. Natürlich gibt es neue Zell-Technologien, nur wann sind diese seriengereift? Frühestens in 10 Jahren!!!
Bleibt das Thema Wasserstoff und hier muss man 2 prinzipielle Lösungen sehen.
1. Kann man das mit Brennstoffzelle, Batteriespeicher lösen, so wie es derzeit in Pkws funktioniert. Diese Technologie ist sehr teuer, technisch kompliziert und störanfällig, weil viel zu viele unterschiedliche Komponennten und Steuerungen notwendig sind.
2. Kann man Wasserstoff in einem Gasmotor (umgebauter Diesel) verbrennen. Natürlich kommen da am Auspuff noch Schadgase heraus, aber deutliche weniger als bei Erdgas oder ganz und gar Diesel!!! Man kann aber auch eine total neue Wasserstoff-Technologie einsetzen, siehe dazu den Motor LocalHy der WTZ in Rosslau. Dieser Motor hat ein geschlossenes System unter Nutzung von Argon und dieser Motor liefert aus seinem Auspuff reines, sauberes Wasser ohne jegliche Schadstoffe. https://localhy.de/ Schaut Euch das einfach mal an. Ich kenne die auf der Seite im Internet vorgestellten "Macher" fast alle persönlich gut. Es gibt schon länger Bestrebungen, diese Zukunftstechnik in Thüringen serienreif zu fertigen! Mehr will ich dazu hier nicht schreiben!
ABER:
Bisher dröhnt unsere Politik von Wasserstoff und was passiert dazu? Sehr wenig und viiiel zu langsam! Natürlich braucht es dafür grünen Strom und es braucht jede Menge Wasser. Und es braucht ein Wasserstoff-Netz incl. der Logistik!!! In NDH stellt die Maximator Hydrogen GmbH Wasserstoff-Tankstellen her und liefert sie weltweit! Aber, wieviel gehen davon in unser Land? So gut wie KEINE!!!
Die Verfolgung einer fast vollständig batteriegetriebenen Mobilitätslösung ist ein schwerer Fehler und auch wenn die Automobilisten das derzeit aus politischen Gründen verfolgen, arbeitet jedes Unternehmen an seinem B-Plan! Ganz sicher! Am Ende braucht es eine Mischung und jedes umweltfreundliche System hat seine Berechtigung! Monotonie führt in den Absturz! Und kurz davor ist unsere Wirtschaft!
Fazit:
Nun scheint es so, dass alle Lösungsansätze für die Antriebe der neuen HSB-Triebwagen " Leichen" sind! FALSCH!!!
Wenn man sich etwas mit der Materie beschäftigen würde und Fachleute hinterfragt, dann gibt es gute Lösungsansätze, auch jetzt schon!
Lösungsansatz für die HSB:
Da derzeit nicht genügend und nur teurer Wasserstoff zur Verfügung steht, kann man Dieselmotoren einsetzen! Ja, richtig gelesen, Diesel!!!
Es gibt Unternehmen, die können später, wenn es genügend und günstig Wasserstoff gibt, diese Motoren auf Wasserstoffverbrennung umstellen. Allerdings muss man das vorher einplanen und am Ende entstehen weiterhin Stickoxide aus der Verbrennung mit der Luft.
Aber, auch das kann man später noch lösen, indem man mit dem Hersteller abspricht, dass mit der Serienreifung der LocalHy-Motoren im Rahmen einer HU eine Ümrüstung erfolgt.
Das Ganze ist machbar, wenn man es WILL! Es bedarf aber dazu einer Übernahme von Verantwortung! Und natürlich gibt es auf diesem Weg auch Risiken! Aber, doch erst mit der Umrüstung auf LocalHy, weil völlig neue Technologie. Alles andere ist Standard und erprobt und somit lösbar!
Ich erinnere daran, dass Mercedes schon vor über 20 Jahren Autos mit Wasserstoffmotor hatte, schaut einfach mal unter Necar nach.
Jetzt abzuwarten, was da Draußen von der Politik entschieden wird und passiert, anstelle JETZT verantwortungsbewusst zu entscheiden und zu handeln, ist ein schwerer Fehler! So ein Schienenfahrzeughersteller hat lange Lieferzeiten und im Harz braucht man zeitnahe, gute und sichere Lösungen!
Das das Gebot der Stunde! Natürlich ohne Schnellschüsse, gut überlegt und mit Risikoanalyse nach dem aktuellsten Stand!
Einen schönen Abend und Gruß, Volker
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Hallo Leute-
das sind alles schöne Worte- aber eigentlich passiert nichts. Am Ende ist die Geschichte auch unbezahlbar.
Wenn man einen attraktiven Verkehr einrichten will- sollte man zunächst an marktfertige Lösungen denken. Und hier ist m.E. der Diesel das Mittel der Wahl. Erst wenn Wasserstoff großindustriell oder als "Abfall" produziert werden kann, ist über Wasserstoff- Antriebe (egal ob Brennstoffzelle oder im entsprechend entwickelten Verbrennungsmotor) nachzudenken.
Batterie- Antriebe sind derzeit noch zu schwer und/oder noch nicht langzeiterprobt. Die Akku- Busse halte ich für einen Schritt in die Richtung.
Und jetzt kommt das Lied ins Spiel- wer hat so viel Geld... den bislang ist nicht klar- welche Langzeitkosten mit diesen Fahrzeugen entstehen.
Soweit meine Gedanken
Viele Grüße Christian
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Hallo Christian,
nichts Anderes habe ich geschrieben. Man kann aber heute schon den Wasserstoff im Gasmotor einplanen und ist damit zukunftsoffen, entscheidungsoffen. Ob dann der LocalHy-Motor kommt, ist erstmal zweitrangig, denn man hat eine funktionierende und umweltschonendere Lösung als derzeit. So oder so, hat man diese! Man ist flexibel!!!
Gruß, Volker
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Man kann aber heute schon den Wasserstoff im Gasmotor einplanen
Da gibt es aber Bestrebungen den Verbrenner generell zu verbieten...
Wie die "Wasserstoffflotte" funktioniert sieht man aktuell im Taunus. Abgesehen davon. Wenn ich höre dass Stahlwerke mit Wasserstoff den Hochofen befeuern sollen, dann frage ich mich wo bei den dafür notwendigen Mengen der Wasserstoff herkommen soll und ob da noch etwas für den Verkehr übrig bleibt......Strom für die Haushalte und Industriebetriebe sollte man ja auch noch produzieren.
"Industriebetriebe ergänzt"
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Hallo lieber Urbacher!
Musste eine Nacht über Deinen langen Text schlafen.
Und nun ja, beim verbrennen von Diesel entstehen eben nicht nur Stickoxide, sondern eben auch ganz viel CO2. Und das kann man eben nicht herausfiltern bzw.neutralisieren.
Zweitens wird eine Kilowattstunde Energie aus Wasserstoff IMMER um den Faktor 2 teurer sein, als elektrische Energie! Die Physik lässt sich eben nicht austricksen! Für die Elektrolyse braucht es eben 2 bis 2,5 Kilowattstunden elektrischer Energie um Eine Kilowattstunde Wasserstoff Energie zu erzeugen. Das heißt, selbst wenn es bald möglich sein wird grünen Strom für 4 Cent pro Kilowattstunde zu erzeugen, wird eine Kilowattstunde grüner Wasserstoff immer mindestens das doppelte Kosten!
Und eine mit staatlicher Förderung 2019 durch den Sachsen - Anhaltischen Ministerpräsidenten Rainer Haselhoff eröffnete Wasserstoff Tankstelle wurde letztes Jahr mangels Nachfrage wieder geschlossen.
Um zum Thema zurück zu kommen, es wird wohl entweder auf eine Teilelektrifizierung und Umrüstung der Dampflokomotiven auf Leichtölfeuerung und dem Betrieb mit HVO Kraftstoffen kommen.
Eine Neubeschaffung von Dieseltriebwagen sehe ich zukünftig weder für die Normalspur, als auch für unsere hier so geliebten Schmalspurbahnen noch möglich.
Liebe Grüße aus dem nordöstlichen Vorharz
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Hallo zusammen,
ich sehe es auch wie Furka: Wasserstoff wird zukünftig für Anwendungen gebraucht, die nicht elektrisch möglich sind. Dass Eisenbahnen sehr gut elektrisch mit einer Fahrleitung oder einer Stromschiene betrieben werden können, ist seit inzwischen 140 Jahren bewiesen. Dafür gibt es genügend etablierte Komponenten, da muss nichts mehr getestet und entwickelt werden. In der Schweiz fahren Schmalspurbahnen schon ewig so. Wasserstoff auf der Zillertalbahn ist auch vom Tisch. Ich glaube, die aus dem ÖPNV betriebenen Schmalspurbahnen haben nur eine Überlebenschance, wenn sie elektrifiziert werden. Für Museumsbahnen gilt das natürlich nicht.
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