Gedanken zur Zukunft der Harzer Schmalspurbahnen

  • [...] Diskussion um zukünftige Antriebssysteme möchte ich noch die E-Fuels in den Ring werfen.

    [...] Das Problem ist aktuell dass die Herstellung dieser E-Fuels noch sehr teuer ist und viel elektrische Energie benötigt. Aber wenn man das Zeug in den bisherigen großen Ölförderländern herstellt wo immer die Sonne scheint und die Produktionsprozesse weiter optimiert könnte das doch eine denkbare Option werden, zumindest bei Großdieselloks, LKW und bei Flugzeugen. E-Fuels werden meiner Meinung nach seitens der Politik sträflichst vernachlässigt.

    Auweh - aber das musste ja fast kommen ;)...

    Nicht nur aktuell sind e-Fuels teuer - bedingt durch Gesetze der Physik und Chemie erreicht diese Technik einen Wirkungsgrad von Herstellung bis Verwendung von gerade mal 13 % (wenn überhaupt), Verbesserungspotential mäßig. D.h., im Vergleich zu Akku oder OL-Betrieb braucht man die 5-6 fache Menge an Primärenergie und ist damit ähnlich schlecht wie ein Wasserstoffmotor!

    Abgesehen davon, dass eine weitere Abhängigkeit von anderen Ländern nicht unbedingt zielführend ist (erst recht, wenn man dort wahrscheinlich mit Eigenmitteln teure Produktionsanlagen errichten muss), kostet dort eine Solarzelle o.ä. genauso viel wie anderswo - soviel zum Thema geschenkte Energie, die Sonne schickt keine Rechnung, blablabla...

    Fürsprecher finden sich dafür durchaus, aber deren Motivation dürfte neben Lobbyismus wohl hauptsächlich ein "immer weiter so"-sein :rolleyes:.

    Viele Grüße,
    Andreas

  • Guten Abend,

    bevor man über Antriebstechnik spricht (zweifellos interessant), ist es sinnvoller sich zuerst Gedanken zu machen, wie:

    - Was soll die HSB künftig leisten?

    - Welche Rolle(n) soll sie in welchem Gesamtgefüge spielen?

    - Was sind die Stärken der HSB?

    - Was sind die versunkenen oder noch nicht gehobene Schätze der HSB?

    - Welche Rolle spielt der Denkmalstatus?

    ...

    Wenn die Fragen eindeutige Antworten haben, dann kann man gezielt investieren. Anders hat man es z.B. auf Rügen oder in Zittau auch nicht gemacht.

    Grüße

    ...die Thüringerwaldbahn - die besondere Bahn auf schmaler Spur!

  • Hallo in die Runde,

    @retter 750: Harald, auf dem Battteriesektor wird in sehr vielen Richtungen geforscht, um neue Lösungen für stationäre und auch mobile Speicher zu entwickeln und kann gern einige Ansätze nennen. Wir sollten hier aber die Überschrift dieses Fadens nicht aus dem Auge verlieren!

    1. Es geht auf Basis von Lithium in unterschiedlichen Richtungen weiter, um noch höhere Energiedichten zu erzeugen. Kern dabei sind meist die Elektroden und deren Zusammensetzung. Erfolge sind aus meiner Sicht in 5 bis 10 Jahren zu erwarten.

    2. Thema Natrium-Batterie, erfolgversprechend, aber bedeutend höhere Energiedichten sind schwierig, wenn überhaupt, dann nach frühestens 10 Jahren!

    3. Redox-Flow-Batterien, werden aktuell in station. Speichern eingesetzt (große Volumen und Massen, gerninge Energiedichte) und an höheren Energiedichten wird intensivst in Jena, Prof. Schubert, Batterieforschungsinstitut geforscht. Da ich ihn persönlich kenne, kenne ich auch Laborstati, die schon deutlich höhere Energiedichten erreichen. Basis sind u.a. Wasser, Schwefel und Kunststoffmembranen, also einheimische Rohstoffe (Kunststoff aus Braunkohle!). Das Ganze wird massiv von der DFG unterstützt und auch die EU, Berlin und Erfurt unterstützen mit hohen Summen. Prof Schubert mit seiner Mannschaft ist weltweit mit seiner Forschung an der Spitze und hier sehe ich eine echte Alternative zu Lithium-Batterien. Aber auch hier wird es locker noch 10 Jahre bis zum Markt dauern! IMG hat da vor Jahren auf bestehender Technik einen Lkw ausgerüstet, um zu zeigen, was aktuell schon geht.

    Das sind so aus meiner Sicht die 3 wichtigsten Richtungen auf dem Batteriesektor. Es gibt noch mehr.


    Hattori: Vielen herzlichen Dank für Deine Email. Sei bitte versichert, dass ihr Dir nicht antworte.


    Stromabnehmer: Ich sehe genau diese systematische Herangehensweise wie Du, Danke deshalb! Auch hab ich das mit Vertretern in Amt und Politik zuerst in der Südharzregion mit dem Aufbau eines Netzwerkes versucht, bin dort aber leider vorerst gescheitert. Aufgeben ist nicht, und so geht es nun dazu an höheren Stellen weiter. Das alles ist ein mühsamer, undankbarer Job, bei dem man die Geduld und die Energie nicht verlieren darf.

    Gruß in die Runde, Volker

  • Hattori: Vielen herzlichen Dank für Deine Email. Sei bitte versichert, dass ihr Dir nicht antworte.

    Also jetzt wird's endgültig schräg - abgesehen von deinen teilweise recht phantasievollen Beschreibungen der Zukunft erhältst du jetzt auch schon Mails, die weder geschrieben noch abgeschickt wurden? Du kannst dir sicher sein, das ich dir nicht auf diese Art und Weise schreiben werde 8o. Offenbar fehlen dir die entsprechenden fachlichen Argumente, um deine kreativen Behauptungen zu untermauern, wenn du jetzt auf solche Anschuldigungen zurückgreifen musst :rolleyes:...

    PS: mindestens zwei deiner "Alternativen" werden nicht in 10 Jahren, sondern eher gar nie für mobile Anwendungen taugen - zumindest nicht für solche, wo das Gewicht nicht völlig egal ist...

    Viele Grüße,
    Andreas

  • Tut mir leid, aber all diese Artikel sind dümmliche Hurra-Propaganda fern der Realität!

    Nur ein Beispiel, ein typischer 40 t-Diesel-Lkw für den Fernverkehr mit großem 1000 l-Tank tankt in der Regel einmal die Woche ein paar Minuten, dann kann der wieder 3000 - 4000 km damit fahren. Ein Batterie-Lkw für den Fernverkehr muss aufgrund der energieschwachen Akkus (lächerliche 600 kWh aktuell) täglich 1 - 2 mal für je 45 - 60 min geladen werden. Denn weiter als 250 - 500 km kommt der, abhängig von Beladung und Topographie, mit einer Ladung nicht. Jetzt rechne mal hoch, wieviele Lkw auf einer viel befahrenen Autobahn ständig an der Zapfsäule hängen müssen. Und jede Zapfsäule davon muss 1 MW Ladeleistung haben. An jedem Rastplatz müssten mindestens 50, eher 100 solcher Ladesäulen nur für diese schiere Masse an Lkw stehen. Das ist rein von der Versorgung her völlig utopisch!

    N‘abend,


    zum Thema LKW hatte ich neulich mit jemanden von der Fahrzeugindustrie eine interessante Diskussion.


    Man forscht gerade an Wasserstoffantrieben, die 1000km und mehr am Stück erreichen können.


    Aber brauchts das wirklich? Wie lange darf ein LKW-Fahrer am Stück fahren, bis er eine Zwangspause machen muss? Nach 4,5h Fahrt muss er mindestens 45 min Pause machen. Also reicht es aus, wenn der LKW genau so lange fahren kann und in maximal 45 min wieder voll einsatzfähig ist - natürlich plus Reserven! Vorausgesetzt, die Infrastruktur passt - daran scheitert es momentan und in Zukunft vermutlich auch. Das Problem ist aber nicht der LKW, sondern die fehlendes Ladeinfrastruktur!

    Was will ich damit sagen…. Man sollte nicht versuchen, das heutige System 1:1 zu adoptieren. Man muss neue Wege finden….

  • Ein wie ich meine hinkendes Beispiel. Wenn ein Fahrer an das Ende seiner Lenkzeit kommt, dann kann ein weiterer Fahrer ihn abwechseln. Nach dem Ende dessen Lenkzeit wird wieder getauscht.

  • Wird heute schon praktiziert, Beispiel: eine Litauische Spedition setzt 2 Asiaten auf die Karre , lässt Sie 3 Monate durch Europa fahren und Stand- und Wartezeiten werden vom Lohn abgezogen.

  • Mehrere Fahrer sind aber die Ausnahme, sonst wären die Parkplätze an den Autobahnen nicht ständig brechend voll. Aber irgendwie sind wir schon wieder nur bei LKWs.

    Viele Grüße
    Eckhard

  • Ein wie ich meine hinkendes Beispiel. Wenn ein Fahrer an das Ende seiner Lenkzeit kommt, dann kann ein weiterer Fahrer ihn abwechseln. Nach dem Ende dessen Lenkzeit wird wieder getauscht.

    Sehe ich auch so. Bonus: schon heute artet die Parkplatzsuche für LKW-Fahrer zur Lotterie aus. Überfüllte Rastplätze, zugeparkte Standstreifen und Zufahrten gehören zum täglichen Irrsinn, zumal dank Fahrerkarte Lenkzeitüberschreitungen auch im nachhinein geahndet werden. Wenn es schon an simplen Stellplätzen mangelt, wird die Situation sicherlich gleich viel besser wenn der Fahrer bzw. sein LKW gleichzeitig noch eine Ladesäule braucht...:evil:

    Gruß Jens

  • Aber irgendwie sind wir schon wieder nur bei LKWs.

    Stimmt.

    Mich wundert hier etwas. Irgendwann hat der Bergmensch einen Hinweis geschrieben, dass es wohl bei der Ausschreibung in Sachen Projektentwicklung Strecke nach Braunlage nur einen Anbieter gab und dessen verlangter Kostenrahmen für die Projektentwicklung ist auch noch zu hoch. Darüber müßten sich eigentlich die hier vehementen Verfechter für diese Stichstrecke einen Kopf machen. Kein Projekt, keine Strecke...

    Diese ganzen anderen "Antriebsüberlegung" sind nach meiner Meinung nur Glaskugellesungen. Ein Argument (beim Wasserstoffmotor, sinngemäß) "Das wird so werden und wer es nicht glaubt hat eben Pech gehabt" überzeugt mich nicht...


    gefundene Fehler verbessert , nicht gefundene Fehler gelassen