Gedanken zur Zukunft der Harzer Schmalspurbahnen

  • Weder die HSB noch die Selketalbahn werden stillgelegt. Der Landrat ist weder Sprecher, noch Entscheider der HSB. Entscheidungen treffen die Unternehmensführung und die Gesamtheit der Gesellschafter. Von diesen duseligen Gutachten gab es in der Vergangenheit auch schon mehrere, mit durchaus noch viel unsinnigeren Aussagen. Der Erhalt des Gesamtnetzes der Schmalspurbahnen im Harz ist festgeschrieben und steht nicht zur Debatte.
    Es wird für den Bau des Straßberger Rückhaltebeckens auch nicht die gesamte Selketalbahn für 5 Jahre eingestellt, sondern lediglich der betreffende Abschnitt. Das würden die Gesellschafter Harzgerode und Quedlinburg auch gar nicht mitmachen. Die Streckenerweiterung nach Qlb ist vor gar nicht langer Zeit mit Landesmitteln erfolgt, das wird man nicht plötzlich aufgeben. Dafür ist die Bedeutung für die Region viel zu hoch.
    Diese massenweise ausgerufenen Untergangs-Artikel sollen wohl eine Art Drohkulisse darstellen.
    Es ist nicht verboten, beim Zeitunglesen ein bisschen mitzudenken. Macht ja beim Schreiben schon keiner…

    Das beruhigt mich ja.

  • Hallo, bin zur Zeit im Harz unterwegs.

    Da stand heute in einer Zeitung das die Selkebahn ab 2027 stillgelegt wird für mindestens 5 Jahre.

    Gruß Torsten

  • Hallo,

    Weder die HSB noch die Selketalbahn werden stillgelegt.

    Alexisbad- Harzgerode auch nicht, es ist ja nur "Betrieblich gesperrt" 8o:!:

    Wann war da eigentlich im Frühjahr der letzte Betriebstag für die Statistik "Letzte Fahrt" :/?

    Ich denke Stiege- Hasselfelde kommt "überraschend" als nächstes dran.

    Mfg TRO.

  • Die Volksstimme und wie die alle heißen, sind genauso wie die Bildzeitung... sch..
    Ist einfach super Unlogisch wenn man die Selketalbahn Stilllegt, wenn man beachtet was in letzter Zeit erneuert wurde. Auch die Fahrgastzahlen sollte man nicht kleinreden.
    Solange nichts von der Hsb selbst kommt würde ich der "Lügenpresse" wie man ja in Sachsen/Sachsen-Anhalt gerne sagt, nicht glauben.


    Hallo Jonas,

    mir gefällt Dein oben teilzititerter Beitrag nicht - und noch weniger Deine Wortwahl.

    "Lügenpresse" - auch wenn Du es in Anführungszeichen setzt - ist das Wort von Leuten mit bestimmter Einstellung oder gefühlter politischer Zugehörigkeit zwecks Degradierung eines anderen Blicks auf die Welt als dem eigenen. Es ist ein Kampfbegriff und keine Beschreibung. Insofern möchte ich eine solche Wortwahl nicht akzeptieren. Schon gar nicht im übergriffigen Behaupten, daß dies ein Wort sei, daß in "Sachsen-Anhalt" gern genutzt wird. Diese Beschreibung enthält eine unzulässige Gleichmacherei der Bewohner Sachen-Anhalts, die so zum Glück nicht zutrifft.

    Gruuß

    217 055

    Einmal editiert, zuletzt von 217 055 (31. August 2025 um 18:00)

  • Weder die HSB noch die Selketalbahn werden stillgelegt. Der Landrat ist weder Sprecher, noch Entscheider der HSB. Entscheidungen treffen die Unternehmensführung und die Gesamtheit der Gesellschafter. Von diesen duseligen Gutachten gab es in der Vergangenheit auch schon mehrere, mit durchaus noch viel unsinnigeren Aussagen. Der Erhalt des Gesamtnetzes der Schmalspurbahnen im Harz ist festgeschrieben und steht nicht zur Debatte.
    Es wird für den Bau des Straßberger Rückhaltebeckens auch nicht die gesamte Selketalbahn für 5 Jahre eingestellt, sondern lediglich der betreffende Abschnitt. Das würden die Gesellschafter Harzgerode und Quedlinburg auch gar nicht mitmachen. Die Streckenerweiterung nach Qlb ist vor gar nicht langer Zeit mit Landesmitteln erfolgt, das wird man nicht plötzlich aufgeben. Dafür ist die Bedeutung für die Region viel zu hoch.
    Diese massenweise ausgerufenen Untergangs-Artikel sollen wohl eine Art Drohkulisse darstellen.
    Es ist nicht verboten, beim Zeitunglesen ein bisschen mitzudenken. Macht ja beim Schreiben schon keiner…


    Also die Selketalbahn ist der Abschnitt mit den wenigsten Fahrgästen. Es ist der betrieblich aufwendigste Abschnitt mit den meisten Stationen, wo man umsetzen muss. Gernrode hat die kleinste Einsatzstelle.


    Klar ist keine Stilllegung gewünscht oder geplant, aber der betriebsfähige Fahrzeugpark wird seid Jahren kleiner ... dreimal darf man raten, wo da zuerst der Rotstift angesetzt wird. Alexisbad-Harzgerode ist derzeit nicht befahren, mindestens Straßberg-Stiege wird es demnächst auch nicht mehr. Wielange sich dann ein Inselverkehr in Gernrode halten könnte, wenn zuwenig Ersatzfahrzeuge vorhanden sind, will ich nicht vermuten. Aber die Brockenbahn wird bestimmt nicht diejenige sein, wo massenweise Züge ausfallen, weil kein Lokführer/Wagenpark/Zugführer/Lokomotive vorhanden ist. Also werden Reserven eher in Wernigerode vorgehalten. Nordhausen hängt da auch halb mit dran ... also wird in Gernrode gespart werden, wenn wirklich gespart werden muss.

    Geplant ist das sicher nicht, aber bei der derzeitigen Entwicklung wird das leider so werden ... also wenn sich irgendwo kein Rad mehr dreht, dann zuerst auf der Selketalbahn. Auch wenn ich das persönlich sehr schade finde, aber sich Traumschlößer wünschen, bringt hier auch niemanden weiter.

  • Das Kernstück der Selketalbahn Gernrode - Alexisbad und evtl noch weiter bis Harzgerode würde doch eigentlich eine ideale Museumsbahn abgeben welche dann wie viele andere solcher Bahnen überwiegend von Ehrenamtlichen an einzelnen Wochenenden in der Sommersaison und mit zumindest teilweise eigenen Fahrzeugen betrieben würde. Täglichen Regelverkehr würde es dann nicht mehr geben und die übrigen Abschnitte der Selketalbahn könnten stillgelegt / abgebaut werden. Die eingesparten Mittel könnten dann dem Erhalt der Harzquer- und Brockenbahn zu Gute kommen. Nicht wenige Museumsbahnen in Deutschland wie z.B. die Brohltalbahn sind auch "Inselbetriebe" sodaß dieser Umstand im Harz dann auch kein K.O-Kriterium sein dürfte. Falls sich da Vereine und ein wenig öffentliche Förderung finden könnte ich mir so eine Lösung durchaus vorstellen - 99 6101 oder 6102 mit drei Wagen und gut ist - und unter dem Strich wäre das sicher weitaus kostengünstiger als der bisherige Planverkehr.......

  • Ironie an:

    Die Selketalbahn wäre doch auch eine schöne Strecke für Wim Pater und seine Truppe mit ihren tollen Fahrzeugen... mach Harzer Wagen hätte dann eine Überlebenschance.

    Das Selketal ist ein KKleinod, welches entsprechend vermarktet und gefördert werden sollte. Da wäre ein zielgerichteter Zugbetrieb mit authentischen Fahrzeugen ein Gewinn. Das ganze in ein sinnvolles Gesamtkonzrpt eingebettet.

    Ich warte jetzt mal auf meinen ehemaligen Verein. Sofern die Satzung von damals noch gültig ist, müsste er sich jetzt wieder aktiv für den Erhalt der Gesamtstrecke einsetzen.

    Wid wohl die Parolen an den Wagenwänden diesmal lauten werden? Als nach der Wende Investoren kamen und sich auf die Brockenstrecke fokussierten, stand auf einigen Wagen geschrieben "Gieseke und Schreck nehmen uns die Arbeit weg".

    Einmal editiert, zuletzt von Feldbahn-Alex (31. August 2025 um 21:49)

  • Hallo,

    ich wundere mich schon manchmal über die Beiträge einiger langjähriger Forenuser die den Eindruck erwecken als wären Sie nicht in den letzten Jahren Teilnehmer dieses Forums gewesen. Aber sortieren wir mal:

    Warum ist in der Bauzeit kein Betrieb mehr möglich ? Muss die Strecke wie seinerzeit im Umfeld der Innerstetalsperre verlegt und neu trassiert werden ?

    Die Strecke führt quasi mitten durch das Rückhaltebecken. Daher muss über bzw. neben der Strecke in entsprechendes Tor in dem Damm errichtet werden und nach allem was ich gehört/gelesen habe soll wohl im Bereich des Rückhaltebeckens eine "feste Fahrbahn" eingebaut werden um nach einer Nutzung des Rückhaltbeckens nicht erst riesig Instandhaltung machen zu müssen. Sicherlich wäre, mit ein bisschen Überlegung und Aufwand, eine Sperrung von deutlich weniger als 5 Jahren möglich, die Frage ist halt was das an Mehrkosten produziert (allein mal Personalkosten durch den notwendigen Sicherungsposten) und ob die Fahrgastzahlen auf dem Abschnitt das rechtfertigen. Das auf der Strecke 5 Jahre kein Planzug fährt heißt ja dann am langen Ende auch nicht dass die Strecke 5 Jahre nicht befahrbar ist, womit die hier getätigen Überlegungen zu Luftschiffen und LKW sich dann vielleicht auch deutlich relativieren.

    Muss dieses bescheuerte Hochwasser-Rückhaltebecken gerade dann gebaut werden, wenn die HSB wenig Geld hat?

    Die Anrainer, insbesondere am Unterlauf der Selke, warten im Prinzip seit 1994 auf einen wirksamen Hochwasserschutz. Hier kollidieren aber die Interessen Derjenigen die geschützt werden wollen und Derjenigen die aus Gründen des Naturschutzes oder weil Sie Anlieger der geplanten Becken sind diese nicht wollen. Sicherlich kann man sich fragen ob statt der 2 großen Becken die jetzt gebaut werden (das bei Straßberg und eines vor Meisdorf) besser viele kleine Maßnahmen denkbar gewesen wären, letztlich hat man sich aber jetzt nach über 20 Jahren endlich auf diese beiden Rückhaltebecken verständig und so sollte man den Flussanliegern auch zu gestehen dass Sie diesen Hochwasserschutz nun auch bekommen. Die HSB ist da letztlich das kleinste Licht in der ganzen Lichterkette der "Stakeholder" (wie man heute zu sagen pflegt).

    Besonders die neue Werkstatt.

    Letzlich beschreibt das Gutachten zur Werkstatt doch nix Anderes als hier schon lange diskutiert worden ist, die Kreditfinanzierung aus Eigenmitteln war von vorn herein Schwachsinn, insbesondere wenn man dann nicht bei auftretenden Preiserhöhungen genug Geld in die Hand nimmt um alle notwendigen Maschinen anzuschaffen. Die Notwendigkeit einer solchen Werkstatt wird auch vom Gutachten nicht bezweifelt, sonst würde man ja nicht einen Investitionsbedarf für die Werkstatt beziffern.

    Jeden Tag ne neue Meldung....

    Es ist alles geschrieben, nur halt noch nicht von Jedem. Letztlich lesen alle im Kaffeesatz weil keiner das Gutachten im Wortlaut kennt und die markigen Schlagzeilen gehen dabei doch oft an der Realität vorbei.

    Ich denke Stiege- Hasselfelde kommt "überraschend" als nächstes dran.

    Die Strecke ist erst vor wenigen Jahren umfangreich und grundlegend saniert worden, zumindest Oberbauseitig droh da also keine Sperrung. Aber man kann natürlich immer gut einfach mal rum spekulieren. Das die Stichstrecken den Betrieb im Selketal nicht einfach macht ist ein Fakt der seit dem Bau der Strecke bekannt ist, deshalb gab es ja früher auch in Hasselfelde und ganz früher mal in Gernrode auch Einsatzstellen.

    Gernrode hat die kleinste Einsatzstelle.

    Warum jetzt Gernrode so viel kleiner sein soll als Nordhausen müsstest du mir bitte erläutern?

    Gruß Michael

    26305-signatur-def-jpg

  • Hallo in die Runde,

    für jemand, der aus der Wirtschaft kommt und selbst ein Forschungszentrum (gGmbH) aus der Insolvenz in ein am Markt recht erfolgreiches ingenieurtechnisches Wirtschaftsunternehmen geführt hat, kann ich zu den aufreisserischen Pressemitteilungen nur den Kopf schütteln!

    Ich will mich explizit hier nicht dazu äußern, was und warum alles mit dem bestehenden Aufsichtsrat, der Pflichten hat, neben der Führung des Unternehmens falsch gelaufen ist. Das sollen und müssen andere Stellen klären.

    Und ob es am Ende und wie es scheinbar im Gutachten steht, tatsächlich 800 Mio Euro bis 2045 braucht oder nicht oder weniger, wer weiß das denn tatsächlich?

    Wenn man jetzt Strecken streicht oder kürzt, sägt man am Ast des Tourismus im Harz und dann beginnen nur noch mehr und weitere Abwärtsspiralen zu wirken. Wo soll das enden???

    Grundlage JEDEN Konzeptes MUSS sein, dass man am Ende dessen Umsetzung WENIGER Geld braucht, als man es jetzt mit den Zusatzaufwendungen EINMALIG braucht! Und das kann nur bedeuten, dass man sich als Unternehmen NEUE Geldquellen UNTERNEHMERISCH erschließen muss, auch wenn der Schienenverkehr stets mit Zuschüssen verbunden sein wird, aber halt weniger! Parallel dazu sind bei allem Zweifel auch Einsparpotenziale vorhanden und umzusetzen.

    Bei aller scheinbarer Ausweglosigkeit und Komplexität der schier endlosen Herausforderungen für die HSB, lässt sich doch alles in 5 strukturierten Punkten zusammenfassen:

    1. Ertüchtigung der neuen Werkstatt (aber keine 20 Mio Euro!!!) zwecks Minimierung der Reparatur-/ Wartungskosten und allem was dazu gehört (neue Mitarbeiter, Abläufe, Investitionen, neue Fahrzeuge),

    2. Prüfung und Generierung weiterer Einnahmen (Kosten-Nutzen-Rechnungen u.a. f. Güterverkehr, EVU, Eventfahrten, Einbeziehung v. stud. Umfragen der HS Harz und NDH),

    3. Aufbau einer neuen Firmenleitung mit Fachkompetenz, möglichst aus der eigenen Mannschaft,

    4. Digitale Vernetzung mit allen Toursimusunternehmen der Harzregion, Kooperationsverträge,

    5. Komplette Unternehmensumstrukturierung auf Transparenz und Wirtschaftlichkeit (Profitcenterabrechnung) und Aufbau des Geschäftszweiges "Eventmanagement"

    Dafür braucht es aus meiner Erfahrung heraus ca. 5 Jahre. Der Kern des Konzeptes ist, firmenintern deutlich MEHR Wertschöpfung als BISHER zu generieren, um so unabhängiger von STAATSGELDERN zu werden.

    Natürlich untersetzen sich diese 5 Punkte noch deutlich tiefer und natürlich muss man sich bei einem solchen Konzept Etappenziele stellen und diese transparent abrechnen. Nur das führt zu ggfs. notwendigen Korrekturen. Diese verbergen sich IMMER wenn es um längere Zeiträume und komplexe Abläufe geht (Risikomanagement). Aber das führt hier ALLES zu weit. Ich wollte "nur" mal aufzeigen, dass es Lösungen gibt, wenn man es will!

    Beste Grüße aus dem Südharz,

    Volker