Gedanken zur Zukunft der Harzer Schmalspurbahnen

  • So kann ich mir eine modernisierte Bahn im Harz gut vorstellen. Ein Triebzug mit 3 Wagen und 6 angehangenen Reisezugwagen wobei die Zuglänge dann variabel ist. E-Traktion und leistungsstark Umweltsauber bei minimalen Personaleinsatz bei den Zugpersonalen.

    Meine langjährige Erfahrung sagt mir das die Reisenden auch mit modernen bequemen Zügen mit großen Aussichtsfenstern mitfahren würden.

    Dann einmal die Woche einen Dampfzug für die ganz Harten.


    Danke für deinen Beitrag.

    Insbesondere die HSB braucht es. Ein zukunftsfähiges Konzept erreicht man nur, in dem man "out of the Box" denkt und damit Dinge in Betracht zieht, an die man vorher nicht gedacht hat. Das bedeutet nicht, dass es so kommen muss/wird. Vielmehr bedeutet es, dass Unternehmen nur dann, wenn sie über ihre eigenen aktuellen Grenzen und Gegebenheiten hinaus denken, Ideen und damit Maßnahmen entwickeln, dies es Ihnen ermöglicht weiterhin am Markt zu bestehen, insofern sich die Rahmenbedingungen sich verändert haben.

    Viele Grüße

  • Dort sind Modernisierungen selbstverständlich sinnvoll.

    Modernisierungen sind immer sinnvoll, außer man will ein Museum wie Preßnitztalbahn oder Pollo sein. Das ist die HSB aber nie gewesen, hat sie selbst immer betont und z. B. Gleisanlagen, Bahnsteige und Bahnübergänge modernisiert. Die Brockenbahn wäre auch schon seit 100 Jahren elektrisch, wenn die damalige Direktion mit ihrem Vorhaben nicht gescheitert wäre.

    Klar auch die 99.72er "Neubau-Dampfloks" sind mit 70 Jahren am Ende ihrer regulären Lebensdauer angekommen. HU werden so teuer weil es eben mit ein paar Stehbolzen und Rohre wechseln nicht getan ist. Man muss nun ganze Hauptbaugruppen wie Rahmen, Kessel und Zylinder in Meiningen ersetzen. Aber irgendwann wäre man damit durch und dann ist für die nächsten 30 Jahre Ruhe.

    Aus Fan-Sicht vielleicht. In der Realität ist die HSB schon seit 2010 "damit durch". Alle noch eingesetzten Dampfloks wurden bis dahin rekonstruiert. Ruhe ist aber nicht. Die altbekannten Schwachstellen wie reißende Rahmen wurden gleich wieder mit eingebaut, obwohl man eine bessere Konstruktion und besseren Stahl verwenden wollte. Erfolgsgeschichte a la HSB eben, die 39 lässt grüßen. ;)

    Und es spricht ja nichts dagegen als Ergänzung ein paar Kamele als Reserve und bei Waldbrandgefahr sowie Triebwagen in den Tagesrandlagen einzusetzen.

    Doch, die Nutzungsdauer. Deine Kamele sind fast 50, die jüngsten Triebwagen auch bald schon 30 Jahre alt. Womit wir wieder beim Ausgangsthema sind. So oder so, früher oder später, um neue Fahrzeuge wird die HSB nicht herumkommen, ob das der rosa Fanbrille gefällt oder nicht.

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    Doch, die Nutzungsdauer. Deine Kamele sind fast 50, die jüngsten Triebwagen auch bald schon 30 Jahre alt. Womit wir wieder beim Ausgangsthema sind. So oder so, früher oder später, um neue Fahrzeuge wird die HSB nicht herumkommen, ob das der rosa Fanbrille gefällt oder nicht.

    Na bald schaukelt doch das fast 3 Mio. € teure Harzkamel 2.0 (199 892) durch die Wiesen und Wälder. Weitere Artgenossen sollen folgen, liest man.

    Wo soll ich das einordnen, unter Tradition oder unter Moderne?

  • Danke für deinen Beitrag.

    Insbesondere die HSB braucht es. Ein zukunftsfähiges Konzept erreicht man nur, in dem man "out of the Box" denkt und damit Dinge in Betracht zieht, an die man vorher nicht gedacht hat. Das bedeutet nicht, dass es so kommen muss/wird. Vielmehr bedeutet es, dass Unternehmen nur dann, wenn sie über ihre eigenen aktuellen Grenzen und Gegebenheiten hinaus denken, Ideen und damit Maßnahmen entwickeln, dies es Ihnen ermöglicht weiterhin am Markt zu bestehen, insofern sich die Rahmenbedingungen sich verändert haben.

    Viele Grüße

    Mein Reden, wie ich es schon mal vor Jahren hier geschrieben habe. Aber all die Pufferküsser wollen ja unbedingt den Status quo behalten, der der HSB gerade um die Ohren fliegt.

    Mein Vorschlag: Brocken- und Harzquerbahn elektrifizieren und beschleunigen. Nur noch (historischen) Wochenendverkehr auf der Selketalbahn und irgendwo auf der grünen Wiese eine moderne Halle, wo all die Unikate und einige betriebsfährige Dampfloks als attraktives Museum ausgestellt werden können. Dazu natürlich ein oder zwei betriebsfährige historische Zugparks mit Dampflok.


    Viele Grüße Matthias

  • Also lassen wir lieber alles so und werden dann von der Zeit überrollt? Die Verluste werden nicht ewig ausgeglichen werden. Was ist dir lieber? Keine HSB oder eine moderne HSB?


    Sorry aber dann lieber gar keine HSB mehr wenn es wirklich nicht ohne radikalste Modernisierungen / Elektrifizierung gehen sollte. Eine Luftseilbahn zum Brocken wäre dann die klar effizientere und günstigere Option ! Mit einer Seilbahn wären die Touristen in 15 min oben während auch ein hochmoderner Triebwagen sicher seine 75 min von Wernigerode zum Brocken benötigen würde da man die Strecke wegen der Topographie weder verkürzen noch begradigen kann. Mehr als 40 km/h sind auch nicht drin. Und abseits des Brockens bestünde auch keinerlei Verkehrsbedürfnis für einen hochmodernen elektrischen Verkehr außer im Bereich Nordhausen.

    Wer so argumentiert müßte dann gleich alle ehemaligen DR-Schmalspurbahnen in Frage stellen. Diese Bahnen waren schon immer ein "Zwitter" - also eine Art musealer Regelverkehr. Genau dies ist ja gerade das Alleinstellungsmerkmal dieser Bahnen. Und man sollte auch nicht übersehen dass ja schon seit Jahren ein nicht zu vernachlässigender Teil der Zugleistungen im Harz mit TWs gefahren wird. Ein solcher Mischbetrieb ist auch okay so. Und wenn die vorhandenen TW nicht mehr aufarbeitungsfähig sind müssen sie eben ersetzt werden keine Frage. Es spräche sicher auch nichts dagegen wenn man auch zum Brocken zwei mit TWs gefahrene Zugpaare anbieten würde um die historischen Dampfloks zu entlasten. Bei der BRB in der Schweiz laufen ja auch öfters ein paar Diesel mit. Ohne Modernisierungen wird es nicht gehen, aber bitte so behutsam wie möglich und mit Augenmaß.......

    Einmal editiert, zuletzt von vobri (5. Oktober 2025 um 20:22)

  • Na bald schaukelt doch das fast 3 Mio. € teure Harzkamel 2.0 (199 892) durch die Wiesen und Wälder. Weitere Artgenossen sollen folgen, liest man.

    Wo soll ich das einordnen, unter Tradition oder unter Moderne?

    Ich finde das Projekt eine gute Sache. Moderne neue Technik in eher historischem Äußeren verpackt. So eine generalsanierte 199er kann der HSB sicher helfen und ist mir jedenfalls lieber als wenn eine niederflurige häßliche "Straßenbahn" zum Brocken saust........

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    Mein Vorschlag: Brocken- und Harzquerbahn elektrifizieren und beschleunigen. Nur noch (historischen) Wochenendverkehr auf der Selketalbahn und irgendwo auf der grünen Wiese eine moderne Halle, wo all die Unikate und einige betriebsfährige Dampfloks als attraktives Museum ausgestellt werden können. Dazu natürlich ein oder zwei betriebsfährige historische Zugparks mit Dampflok.


    Hallo Matthias,

    "irgendwo auf der grünen Wiese eine Halle als Museum".... . Ist Dir klar, was Du da vorschlägst und wie das dann aussieht? Wer sollte eine neue Halle besichtigen wollen, in der totes Eisen herumsteht? Und wer will mit einem "historischen Zugpark" herumfahren, der nur an einigen Tagen und unter Oberleitung fährt usw.?

    Ich jedenfalls nicht, ich wäre als potentieller Besucher und Gast am und im Harz ein Totalverlust. Und ich bin damit sicher nicht allein! Über Anteile der bisherigen Fahrgäste mit solch einer Reaktion zu spekulieren bringt nichts, deshalb lasse ich es dabei bewenden.

    Ich muß ca. die Hälfte aller Wochenenden des Jahres arbeiten, was nützt mir da ein Dampfzug nur an einigen Wochenenden?

    Und was nützt ein Verkehr im Selketal nur an Wochenenden, wenn doch die Gleise verbreitet erneuert werden müssen? Baut etwa jemand mit fremdem Geld neues Gleis nur für wenige Züge im Jahr? Bzw. bekommt man für so was fremdes Geld?

    Der eigentliche Punkt ist doch viel eher, warum klappt im Harz nicht, was anderswo einigermaßen bis hervorragend funktioniert? Das große Streckennetz ist nur ein (kleiner) Teil der Antwort.

    Gruuß

    217 055

  • Für mich wäre es kein Problem wenn man neben einigen Dampfzügen auch Triebwagen, Triebzüge einsetzten würde. Ich bin dieses Jahr mehrfach mitgefahren. Vielen Reisenden war es egal was da vorn drann hängt, Sie haben einfach aus dem Fenster geschaut und die Landschaft angesehen. So wie ich übrigens auch die meiste Zeit. Wenn es so, wie es einige hier wollen, bleiben soll wie es ist, dann werden wir uns definitiv bald von der HSB verabschieden können.

    Und wenn ich mich recht erinnere... es gab ja schon viel früher die Bestrebung die HSB teilweise zu verdieseln und die Dampfloks teilweise durch Treibwagen bzw. Schlepptriebwagen zu ersetzen. Dem kam ja nur der Größenwahn eines Herren dazwischen.

    Ein Triebwagen ist im Unterhallt sicher günstiger als eine Dampflok, was sich auf Dauer dann auch in den Preisen niederschlägt. Bei den immer weiter steigenden Preisen werden sich irgendwann eh nur noch einige wenige den Ausflug mit der Dampflok leisten können, der Rest verzichtet dann eben. Für mich, der nicht unbedingt jeden Euro 3 mal umdrehen muss, ist auf alle Fälle mittlerweile das Maximum dessen was ich bereit bin zu zahlen erreicht.

    Ein Paar Dampfzüge, gerne dann mit entsprechendem Zuschlag, der Rest moderne Züge mit entsprechenden Wagen , so wie es auch Bergmensch vorgeschlagen hat, wäre aus meiner Sicht durchaus ok.