Woltersdorfer Straßenbahn

  • Aber irgendwann wurden die Spitzenverkehrszeiten mit einem 10 min-Takt auf dem ehemaligen Beiwagenabschnitt beglückt, damit waren die plm. Beiwageneinsätze meines Wissens nach vorbei.

    Hallo,

    das ist so nicht ganz richtig. Von Anfang an hatte die Woltersdorfer Straßenbahn zwei Ausweichen. Von beiden wurden oben Aufnahmen gezeigt. Der Fahrplan war so ausgelegt, dass planmäßig in beiden Ausweichen gekreuzt wurde. Ein vollständiger Umlauf dauerte 60 Minuten und erforderte 3 Fahrzeuge. Bei Beiwageneinsatz wurden diese am Thälmannplatz dem Tw in Richtung Rahnsdorf übergeben. Die Fahrplangestaltung ließ genug Zeit für das Umsetzen in Rahnsdorf. Dort war nach Aufgabe des Schaffnerbetriebs für das Rangieren ein extra Mitarbeiter stationiert. Durch die Lage der Ausweichen waren auch dann drei Fahrzeuge für einen 20-Minutentakt erforderlich, wenn keine Beiwagen zum Einsatz kamen. Die reine Fahrzeit für die gesamte Strecke beträgt nur 16 Minuten Richtung Schleuse und 17 Minuten Richtung Rahnsdorf, wenn keine Zeit für den Beiwagentausch am Thälmannplatz benötigt wird. Um Personalkosten zu sparen, hat man am Berliner Platz eine zusätzliche Ausweiche gebaut. Somit sind für die Bedienung der gesamten Strecke nur noch zwei Tw erforderlich. Die zusätzlichen Fahrten durch einen dritten Tw im 10-Minuten-Takt erfolgen nur zwischen Rahnsdorf und Berliner Platz, also nicht auf dem gesamten früheren Beiwagenabschnitt. Beiwagen kommen nur noch bei Sonderveranstaltungen zum Einsatz. Dann gilt jeweils ein Sonderfahrplan.

    Gruß

    Fahrkartensammler

  • Hallo Fahrkartensammler,

    hab Dank für die Berichtigung und/oder Auffrischung. Die Welt ist zu groß, als daß ich mir alles zu 100% richtig merken kann (scheinbar mit steigendem Alter auch immer schwieriger). Weißt Du auch noch, ob die Beiwagen überhaupt noch in einsatzfähigem Zustand sind?

    Am besten sind Foren immer dann, wenn vorhandene Unschärfen in Aussagen oder Darstellungen durch verschiedene Teilnehmer immer weiter verbessert werden.

    Gruuß

    217 055

  • Hallo,

    nach den Angaben bei http://www.tram-info.de/wagenp/woltersdorf.php sind noch die zwei Gotha-Beiwagen Nr 89 und 90 als Reserve vorhanden. Weiterhin gibt es noch die beiden historischen Beiwagen 22 und 24. Nach Auskunft eines Mitarbeiters hat die Aufgabe des planmäßigen Beiwagenbetriebs zu einer Einsparung von 2,5 Stellen geführt.

    Ich möchte noch anmerken, dass ich nicht ausschließen kann, dass in der Frühzeit der Woltersdorfer Straßenbahn planmäßig mit Beiwagen bis zur Schleuse gefahren wurde. In folgendem Punkt muss ich mich korrigieren: Wie ich gerade gesehen habe, wurde nach den Angaben im Band 5 vom Straßenbahn – Archiv aus dem transpress Verlag zu Anfang im 30-Minuten-Takt gefahren.

    Gruß

    Fahrkartensammler

  • Hallo,

    in den achtziger Jahren wurde auch mit Beiwagen bis zur Schleuse gefahren. An das Umsetzen dort kann ich mich noch gut erinnern.

    Gruß Holger

  • Hallo Holger,

    kannst Du sagen, ob es an der Schleuse zum Umsetzen einen Rangierer gegeben hat? Da die Gleise dort Gefälle haben, wäre ein Umsetzen ohne Rangierer ziemlich stressig. Auch fände ich es widersinnig, an der ebenen Endstelle Rahnsdorf einen Rangierer zu haben, an der Schleuse hingegen nicht.

    Gruß

    Fahrkartensammler

  • Mit den Altbauwagen wurde im Berufsverkehr mit Bw zur Schleuse gefahren und die Schaffnerin musste an der talwärtigen Handbremse stehen. Wie das mit den Gothawagen war, weiß ich nicht. Eventuell ist am Thälmannplatz ein Begleiter zugestiegen?

    MfG Thomas

  • Hallo Thomas,

    genau, am Thälmannplatz wechselte die Rangiererin vom Zug nach Rahnsdorf auf den Gegenzug zur Schleuse. Dabei besetzte sie die Handbremse im Beiwagen.

    Das war auch bei den Gothazügen so. Der Beiwagenbetrieb zur Schleuse endete nach meiner Erinnerung Anfang der neunziger Jahre wegen einem Weichenschaden an der Schleuse.

    Gruß Holger