Ausflug nach Lassan
Hallo werte Forumianer,
Als Anregung für ein mögliches Modellbahnprojekt mit eindeutigem Lenz-Bahn-Charakter erscheint mir der ehemalige Kleinbahnhof Lassan mit seinen sparsamen Gleisanlagen aber dennoch mit Hauptwerkstatt und Lokeinsatzstelle gut geeignet, obwohl im Modell eine 750mm spurige Bahn das Motiv sein wird. Und da am vergangenen Sonntag (30.08.) das Wetter dazu einlud, unternahm ich eine kleine Motorradtour nach Lassan, mal nachsehen, wie es heute dort aussieht. Immerhin bin ich seit 1995 nicht mehr dort gewesen.
An der Fotoausbeute möchte ich alle Interessierten hier gerne teilhaben lassen. Dazu sei vorab gesagt, dass ich nicht der Superfotograf bin und auch nur unsere einfache Digiknipse dabei hatte.
Und los geht’s.
Bild 1: Soeben haben wir aus Richtung Anklam kommend das Ortsschild von Lassan passiert. Linksseitig der Straße befindet sich das ehemalige Bahnhofsgelände. Das helle Gebäude war einmal die Hauptwerkstatt der Kleinbahn, die erst Mitte der 1930er Jahre im Zusammenhang mit der Einrichtung des kleinbahneigenen Kraftverkehrs errichtet wurde (hier wurden auch die Autobusse repariert). Wie der Betrieb vorher ohne Hauptwerkstatt funktioniert hat, ist mir ein Rätsel. Im Bahnhof Anklam (nicht identisch mit dem Anklamer Bahnhof der MPSB!) gab es nur einen kleinen zweigleisigen, zweiständigen Lokschuppen. Angeblich wurden vor dem Bau der Werkstatt alle Reparaturen dort ausgeführt.
Weiter hinten ist der Güterschuppen zu erkennen, dahinter steht das Empfangsgebäude. Das ehemalige Hafenanschlussgleis verlief etwa dort, wo heute der Maschendrahtzaun steht oder straßenseitig von diesem.
Bild 2: Gegenüber auf der rechten Straßenseite befindet sich das Gebäude der ehemaligen Molkerei, offensichtlich schon längere Zeit ungenutzt. Ein Erhalt wäre wünschenswert, allein der Schornstein wäre es wert. Hoffen wir das Beste... Ein Gleisanschluss wäre logisch und sicher möglich gewesen, einen Hinweis darauf konnte ich in der Örtlichkeit nicht entdecken. Auch aus der mir zur Verfügung stehenden Literatur ist mir dazu nichts bekannt.
Bild 3: Nochmal die Molkerei. Der Anbau wurde wahrscheinlich später hinzugefügt. Wie die Anschrift verrät, wurde das Gebäude nach seiner Karriere als Molkerei noch von der örtlichen Fischereigenossenschaft genutzt. Aber auch das scheint schon etliche Jahre Vergangenheit zu sein.
Bild 4: Die Straße führt leicht abschüssig in den Ort und zum Hafen. Links das Bahnhofsgelände, das seit vielen Jahren zum Teil von einem Busunternehmen genutzt wird. Wenn man so will, eine fast neunzigjährige Tradition seit 1934. Auch der ehemalige Güterschuppen, der ehemalige Lokschuppen und die Hauptwerkstatt werden, wenn auch teilweise stark verändert, weiterhin genutzt. Die Werkstatt übrigens nach wie vor in ihrer ursprünglichen Funktion.
Bild 5: Der Güterschuppen von der Straßenseite. Der Anbau wieder aus späterer Zeit.
Bild 6: Noch mal etwas näher: Diese Wand des Güterschuppens ist (bis auf die Betonrampe) das wohl einzige im ursprünglichen Zustand erhaltene Gebäudeteil des Bahnhofes. Das Vordach ist auch original.
Bild 7: Jetzt stehen wir in Höhe des Güterschuppens in etwa in der ehemaligen Gleisachse des Hafenanschlussgleises mit Blick Richtung Stadt. Zunächst verlief das Gleis noch neben der Fahrbahn, ab der durch das Hinweisschild im Hintergrund rechts der Straße angekündigten Kreuzung dann aber eingepflastert in der Hauptstraße durch den ganzen Ort.
Bild 8: Sogar das ehemalige Toilettenhäuschen steht noch! Heute umgenutzt als Hühnerstall.
So, damit es nicht zu viel wird, mache ich hier erstmal Schluss und hoffe, nicht gelangweilt zu haben.
Es geht aber gleich weiter mit Teil 2.
Edit: Grammatikfehler berichtigt