Bau der Bleilochtalsperre

  • Hallo Carsten,

    auch von mir vielen Dank für die Bilder! Vor allem schön zu sehen, wie die Wettera-Brücke vor der "Renovierung" ohne Radweg ausgesehen hat.

  • Hallo!

    Traumhafte Bilder einer traumhaften Strecke. Wie es Herr Drosdeck schon richtig sagte: Heute wäre die Strecke ein touristisches Highlight.

    Obwohl der Radweg sicher auch ein paar Touristen anzieht. Man hätte ja vielleicht beides haben können...

    Grüße

  • Servus miteinander,

    ich war in den vergangenen Wochen immer wieder einmal auf der Trasse der Kleinbahn Schleiz-Saalburg unterwegs. Leider gibt es sie nicht mehr, der Radweg ist aber zum Glück noch nicht zu überlaufen - wenngleich es auch hier die selbsternannten Ordnungsamtsmitarbeiter im Radrenndress gibt, die genau wissen, welche Pflichten die Fußgänger auf einem kombinierten Fuß- und Radweg haben. Zu Beginn einmal eine zwischen Gräfenwarth und Burgk abfotografierte Infotafel:

    Dann versuche ich einfach einmal, die Bilder vom Bahnhof Saalburg ausgehend zu ordnen. Gelaufen bin ich die Strecke in mehreren Etappen: EK Burgker Chaussee - A9, EK Burgker Chaussee - Gräfenwarth und Saalburg - kurz vor Wetterabrücke. Im Bahnhof kann man nun eine Ferienwohnung mieten, links ist sogar noch ein Prellbock (rechts neben dem FeWo-Schild) zu erkennen:

    Das Bild habe ich vom Auto aus gemacht, als ich von der Zufahrtsstraße zum Anleger in Saalburg Richtung Wetterabrücke unterwegs war. Von besagter Straße aus führt der Radweg auf der alten Bahntrasse entlang des Stausees:

    Jenseits der Zufahrtsstraße wird das Schotterbett als Feldweg genutzt:

    Allerdings war an dieser Stelle der Weg auch schon wegen des Übergangs in Privatgrund zu Ende. In Blickrichtung Bahnhof Saalburg bot sich mir ein "sche...u...ßlicher" Anblick:

  • Von Gräfenwarth Richtungs Schleiz, Teil I:

    Ab Gräfenwarth windet sich die Strecke/der Radweg abseits der Bundesstraße 282 durch den Wald. Offenkundig befinden wir uns hier im Tal der Drachen (;))

    Etwas weiter oberhalb bei einem Sportplatz habe ich noch einmal angehalten und zurückgeschaut:

    Die Steigung ist durchaus beachtlich, die Landschaft noch dazu bei diesem Wetter herrlich:

    Auf dem Weg von Gräfenwarth kommt man noch an alten Brückenfundamenten vorbei:

    Die Straßenbrücke der B282 ist so eingewachsen, dass man als Autofahrer ohne Ortskenntnis nicht mitbekommt, dass man gerade über eine ehemalige Bahnlinie gefahren ist:

    Was im Hochsommer vor allem für Radler von Vorteil sein mag ist der schattenspendende Bewuchs seitlich der Trasse. Belaubt aber hindert er die Aussicht ins schöne Thüringer Schiefergebirge, auch am Kulminationspunkt zwischen Gräfenwarth und Burgk:

    Jenseits senkt sich der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse dann an den Burgker Hartsteinwerken vorbei ins Wisentatal:

    Auf dem Weg liegt tatsächlich Staub und die Nadeln der Bäume sind tatsächlich so grau. Auch die Luft kratzt in dem Bereich beim Atmen spürbar in den Bronchien. Am Ende des Bogens aus dem oberen Bild folgt ein fast schon romantischer Felseinschnitt:

    Und nur einen Bogen weiter ist auch schon die EK mit der Burgker Chaussee erreicht, neben der ein gut frequentierter Einstieg in den Radweg mit Park- und Rastplatz geboten wird:

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für die aktuellen Bilder, die mich leider wieder traurig stimmen. In den 90er jahren bin ich mehrfach mit mit dem Zug nach Saalburg gefahren, eine wunderschöne Strecke. Diese Strecke strahlte eine unbeschreibliche Gemütlichkeit aus. Mit 30km/h und knarrenden Schienen, plötzlich steht ne Schafsherde mitten auf dem Gleis, Der Lokführer geht unterwegs schnell Birnen pflücken, usw ...

    Viele Strecken wurden in den 90er Jahren viel zu schnell geopfert. Manche Strecken hätten heute, im Zeitalter des schonenden Tourismus und der Verkehrswende, wieder eine Daseinsberechtigung und eine Zukunft. Auch die Strecke nach Saalburg ans Thüringer Meer hätte heute bestimmt reichlich Fahrgäste. Aber was weg ist, ist weg und kommt nicht wieder. ;(

    Viele Grüße

    Toralf

  • Gräfenwarth Richtung Schleiz, Teil II:

    Nur kurz führt die Strecke Richtung Schleiz noch durch den Wald, ehe sie sich durch Maisfelder weiter der Wisenta entgegen absenkt. Noch ist die EK mit der Straße zu erkennen:

    Wenig später sind wir dann tatsächlich aus dem Wald heraus:

    Durch die Felder geht es dann ein Stück schnurgerade über ein Gefälle, das aber durch ein waagrechtes Bettungsteil unterbrochen wird:

    Neben dem Rastplatz lassen sich Betonreste (einer ehemaligen Rampe/Prellbock? ehemalige Betriebsstelle? Burgk?) erkennen:

    Dann geht es wieder in/durch ein Waldstück und auf einem kurzen, aber hohen Damm wird ein tiefer Einschnitt überquert:

    Hier ist der Blick rückwärts Richtung Saalburg gewandt. In Richtung Schleiz gibt es bis zur Autobahn nur noch wenige freie Stellen. Es wechseln Links- und Rechtsbögen sowie Steigungen und Gefälle. Die Bahn wurde wohl ziemlich sparsam gebaut, kam aber trotzdem nicht ohne Aufschüttungen und Einschnitte aus. Ein weiterer Kulminationspunkt liegt ebenfalls mitten im Wald:

    Kurz bevor der Radweg dann die A9 quert, tritt er dann doch aus dem Wald. Ein kurzes Stück der ehemaligen Trasse musste dabei wohl einem Straßenausbau weichen. Auf der anderen Seite dieser Straße senkt sich der Radweg dann Richtung Talgrund und verlässt die ehemalige Bahntrasse. Der Bahndamm endet kurz vor der A9. Die Autobahn wurde sechsspurig ausgebaut und aus dem Talgrund angehoben, so dass die Trasse an dieser Stelle für alle Zeiten unterbrochen sein dürfte. Rechts ist noch der ehemalige Bahndamm erkennbar, Auf der A9 findet derweil eines der "beliebten" Elefantenrennen statt ...

    Die Stecke hätte durch ihre Linienführung von der A9 bis Saalburg wirklich konkurrenzloses touristisches Potenzial gehabt. Allerdings hätte man dann mit einem Inselbetrieb ohne Anschluss ans restliche Schienennetz leben müssen (wie bei der Rodachtalbahn). Auch ist fraglich, ob ein Verbleib der Strecke bei Renovierung der Wetterabrücke finanzierbar gewesen wäre (oder nicht der politische Wille für den Radweg da war). Und als letztes könnte ich mir gut vorstellen, dass die Nutzer des Campingplatzes am Bleilochsee bei Saalburg den neuen Fuß- und Radweg nicht doch auch zu schätzen wissen.

    ... meint durchaus selbstkritisch (weil fast ausschließlich auf Gummirädern unterwegs)

    Euer Thomas

  • Hallo Toralf750

    ich teile Deine Trauer! Was mich aber fast noch trauriger macht, sind die vielen "Betriebsruinen" an den alten Strecken. Gerade auch angesichts des Betriebs auf der Autobahn mache ich mir schon Gedanken, wie sinnvoll der Gütertransport auf der Straße ist und was alles in die Luft geblasen wird, damit wir alle zu unserer Arbeitsstelle kommen können.

    Gerade im Moment bin ich mir nicht so ganz sicher, ob nicht die vielgepriesene Individualmobilität vor allem dem Virus nutzt. Aber das ist dann schon wieder ein anderes Thema ....

  • Hallo zusammen,

    schade, ich habe die Strecke nie bereist. Nochmehr schade, dass es nicht genug Eisenbahnfreunde gab/gibt, die etwas anfassen. Wenn schon nach der Wende ein Wiederaufbau des elektrischen Betriebes (altbrauchbares Material für die Stromversorgung gab es genug und vorhandene Fahrzeugsubstanzen) vielleicht zu hoch gegriffen gewesen wäre, aber für ein Museum in Saalburg mit den Originalfahrzeugen hätte super gepasst. Aber man war zu jung...

    Viele Grüße und danke für den Bericht

    Der Stromabnehmer

    ...die Thüringerwaldbahn - die besondere Bahn auf schmaler Spur!

  • Hallo zusammen,

    ich hatte das Glück im Jahr 1993 noch mal auf der Strecke zu fahren. Es war glaub ich gerade Himmelfahrtstag. Das Todesurteil lag schon über der Strecke, aber ich habe es noch mal genossen.

    Leider ist es heute nicht mehr möglich mit der Bahn aus dem Chemnitzer Raum ans "Thüringer Meer" zu fahren. Das geht nur noch mit dem Auto und darauf verzichte ich. Die Wisentatalbahn fährt nur an Samstagen und der letzte Zug fährt schon 16.00 Uhr von Schleiz nach Schönberg. Natürlich freue ich mich das wenigsten dieser Streckenteil nicht abgebaut wurde.

    Zum Thema "Radwege auf stillgelegten Bahntrassen", darauf verzichte ich immer mehr. Ruhe hat man dort nicht, da viele die asphaltierten Trassen als "Rennstrecke" benutzen, teils mit E-Bike oder mit Rennrädern. Besser die Schienen bleiben. Ich kann nur hoffen das unser schönen "Muldentalbahn" dieses Schicksal erspart bleibt!

    LG Thomas!