Die geheimnisvolle Wispertalbahn

  • Hallo Thomas,

    vielen Dank für diesen wirklich sehr interessanten Link!!! Diese Karte ist von der Qualität deutlich besser als meine. Die Streckenführung des Hauptgleises ist exakt dieselbe - es fehlen dort aber alle drei Anschlussgleise. Vielleicht gab es die damals noch nicht? Es fehlt allerdings auch die Fortsetzung der Strecke in Richtung Lorch und Rhein - die es damals doch eigentlich noch gegeben haben sollte.

    Und Sorry - ja es war natürlich Pressberg.

    Falls jemand stöbern möchte, hier der direkte Link zur Lee Library, Abteilung deutsche Messtischblätter 1:25.000:

    https://lib.byu.edu/collections/german-maps/

    Als Tipp: lieber nicht nach der Bezeichnung der Karte suchen sondern nach der Nummer: Wenn man irgendeinen Kartenschnitt hat (gibt es meist als Gratis Download bei den Landesvermessungsämtern) einfach von da die Nummer bei Lee als Suchkriterium eingeben: Der grundsätzliche Schnitt der Blätter und die Nummern haben sich in den letzten 100 Jahren wohl nicht geändert.

    Früher gab es bei Lee oft Probleme weil Namen falsch geschrieben waren (Buchstabendreher usw) oder mit den deutschen Umlauten. Das scheint sich aber gebessert zu haben - trotzdem sind die Nummern immer die sicherere Methode das zu finden was man sucht.

    Es gibt die Downloads in mehreren Qualitäten - zum Suchen von Bahnen ist aber nur die Höchste geeignet. Und Achtung: Das System reagiert seeehr träge - daher nur Geduld, es dauert Minuten bis die Maske zur Bestätigung des Download aufgeht.

    Eine Karte als Datei hat den Vorteil - gegenüber der reinen Browserlösung zum Anschauen - dass man die Datei z.B. in Gimp bearbeiten und z.B. mit einer modernen Karte überblenden kann, Gleise und Rekonstruktionen in einer anderen Ebene einzeichnen usw. Dieses Vorgehen war aber hier unnötig: Im Wispertal hat sich seit 100 Jahren wohl nichts wesentliches an der Bebauung und Straßenführung geändert. Das Tal war und ist weitgehend unbesiedelt.

    Viele Grüße

    Matthias

    PS:

    Dampfstraßenbahn Eltville-Schlangenbad, die beiden Dampfzahnradbahnen von Assmanshausen und Rüdesheim zum Niederwald - alles findet man - herrlich! Und nicht zu vergessen, die Nassauische Kleinbahn, deren letzte Dampflok bei Wim Pater restauriert wird ...

    Diese Ecke war mal echt reich an Bimmelbahnen - leider ist so garnix mehr davon übrig ...

    Einmal editiert, zuletzt von MatthiasL (8. Oktober 2020 um 22:08)

  • Hallo zusammen,

    folgendes habe ich noch aus den Lok Lieferlisten von Jens Merte herausgefunden:

    Der offizielle Name der Bahn war ursprünglich "Waldbahn Lorch der Holzindustrie AG".

    Die beiden Benzolloks waren diese:

    • Deutz V 2283 1917 C XIV F B 600
    • Deutz V 2579 1917 C XIV F B 600

    30.04.1917 Verein für Chemische Industrie, Frankfurt a.M., Werk Lorch - Waldbahn Lorch der Holzindustrie AG, Konstanz "355" (später Degussa)

    Hier mal Bilder solcher Loks - natürlich nur als Link:

    Über die genannten Henschel DG 13 habe ich leider überhaupt nichts gefunden. Vielleicht tauchen ja noch Fabriknummern auf?

    So sieht jedenfalls eine DG 13 aus (von der ich leider auch kein eigenes Foto besitze):

    Viele Grüße, Matthias

  • Hallo Matthias,

    gehört jetzt nicht ganz zum Thema, aber Deine Anmerkung, dass von der Nassauischen Kleinbahn fast gar nichts übrig geblieben sei, ist nicht ganz zutreffend. Einmal gibt es noch einige Bahnhofsgebäude, unter anderem das in der Eisenbahn- / Modellbahnliteratur immer wieder auftauchende Gebäude in Zollhaus im Aartal und dann auch das Gebäude des Betriebsmittelpunkts in Nastätten. Dort stand übrigens auch die von Wim Pater geborgene Lok 16 II auf dem Denkmalsockel. Weiterhin gibt es einen wunderschönen Wanderweg, der der schon 1932 stillgelegten Kleinbahntrasse von Dachsenhausen nach Braubach am Rhein zu fast 100 % folgt. Dort sind auch noch die Pfeiler des ehemaligen Zollgrundviadukts zu finden. Wir (meine Frau und ich) haben den Weg erst vor vier Wochen ausprobiert. Ich kann ihn Dir nur empfehlen. Entlang der Trasse gibt es viele liebevoll gestaltete Tafeln mit Erläuterungen zu den ehemaligen Bahnanlagen.

    Herzliche Grüße

    Hans

  • Hallo Hans,

    die Nassauische Kleinbahn und ihre Relikte steht schon lange auf meiner "todo" Liste für die nächsten Exkursionen. Ich möchte mal systematisch alle Zweige auskundschaften (Wandern oder per Rad).

    Ihre allerletzten Reste habe ich in Braubach als Jugendlicher noch gesehen: Damals war allerdings nur noch die 750 mm Lorenbahn durch den Ort vorhhanden. In Braubach gab es noch den Bahnhof mit Lokschuppen und die HF 130 C. Irgendwo (im Hafen ?) lag auch noch ein 750/1000 mm Dreischienengleis. Leider habe ich damals nur ein einziges Foto machen können ...

    Viele Grüße, Matthias

  • Hallo Matthias,

    beim Thema NKB wäre ich gerne dabei. Die Bahn interessiert mich schon seit meiner Kindheit. Neben den Hinweisen in meinem letzten Beitrag, wäre natürlich noch auf weitere Überreste der Bahn hinzuweisen. Weitgehend vollständig existiert noch die Trasse zwischen Nastätten über Bogel bis kurz vor St. Goarshausen. Diese wird als Fuß- bzw. Radweg genutzt. Weiterhin ist bei Guckel noch sehr schön die Trasse zwischen Holzhausen/Haide und Berndroth/Rettert zu erkennen sowie ein Stück im Steigungsabschnitt hinter Zollhaus. Bahnhofsgebäude gibt es auch noch in Holzhausen und natürlich auch noch in St. Goarshausen. Der dortige Kran gehörte ebenfalls zur Bahn. Bekanntlich gibt es zur NKB einiges an Literatur, nur leider scheinen die verfügbaren Quellen weitgehend ausgeschöpft zu sein. Trotzdem kein Grund, die eigenen Erkenntnisse nicht noch weiter zu vertiefen. Also viel Erfolg bei Deinen Exkursionen.

    Herzliche Grüße Hans

  • Moin Gemeinde.

    An NKAG-Bahnhöfen bzw. Agenturen sind aus meiner Sicht noch folgende erhalten: Dachsenhausen, Miehlen, Nastätten, Sankt Goarshausen, Bogel (unsicher), Holzhausen und Zollhaus. An der Haltestelle Becheln ist noch das Fundament der Wellblechbude erhalten - derzeit aber durch Holzabfälle verdeckt.

  • Guten Abend zusammen,

    hier auch noch ein kleiner Hinweis von mir.

    MatthiasL wenn Du von Rüdesheim zum Niederwald Denkmal läufst, kannst Du die alte Strecke gut ablaufen. Auch hier sind kleine Info Tafeln angebracht, die über die alte Strecke informieren. Auch steht in Rüdesheim noch das ehemalige Verwaltung / Startgebäude der Strecke. Also ein paar Dinge sind auch von dieser Strecke übrig geblieben. Wenn auch nicht viele.

    Gruß

    Norbert