Kohlebahnen - Restbetrieb in der Hauptwerkstatt Regis

  • Hallo Schmalspurfreunde,

    auch nach dem Ende des letzten schmalspurigen Tagebaus in Zwenkau am 30.09.1999 gab es noch Betrieb auf 900mm, wenn auch nur auf wenigen hundert Metern. Die ehemalige Hauptwerkstatt der Kohlebahn in Regis-Breitingen wurde am 01.04.1990 privatisiert und firmierte als Stahl- und Maschinenbau AG STAMAG. Innerbetrieblich wurde weiterhin das Geflecht aus 900- und 1435mm-Gleisen genutzt, größtenteils 3-Schienengleise. Zwischen den riesigen Werkhallen gab es Schiebebühnen. Im Dezember 2004 zog die Firma in ein Gewerbegebiet bei Borna auf die grüne Wiese, natürlich ohne Bahnanschluß. Das ehemalige Gelände der Hauptwerkstatt nutzt heute u.a. eine Spedition. Die Schiebebühnen sind verschrottet, wie auch ein Großteil der Gleisanlagen. Im einbetonierten bzw. gepflasterten Bereich finden sich aber heute immer noch 3-schienige Gleisreste.

    Bei meinem ersten Besuch 1995 entstanden nur diese beiden Bilder:

    Bei meinem 2. Besuch 1997 war die Ausbeute etwas größer, stellvertretend hier 3 Bilder, und ich nahm auch die Videokamera mit. Das Video ist zwar schon digitalsiert, wartet aber noch auf die finale Bearbeitung.

    Vielen Dank an das nette Personal.

    Bevor ich zu den Lausitzer Kohlebahnen wechsle, stelle ich euch noch ein paar normalspurige Kohlebahnen in Mitteldeutschland vor, die auch alle schon längst Geschichte sind.

    Viele Grüße

    Toralf

  • Hallo Toralf,

    wie sich die Bilder gleichen - dass sah in den Tagesanlagen des ehemaligen Tagebau Berzdorf, wo ich meine beruflichen Wurzeln habe, ähnlich aus. Damals durften keine Fotos gemacht werden, deshalb existieren auch nur wenige, aber die Erinnerungen sind natürlich noch wach. Auch in Berzdorf waren es 900 mm Gleisanlagen, die jedoch vornehmlich im Abraum tätig waren. Die Kohleförderung und deren Transport war ausschließlich per Bandanlagen befördert worden. Grund dafür waren die zu überwindenen Höhen.

    Hier ein Link, den ich auf die schnelle gefunden habe. Der zeigt eigentlich ganz gut das geschreibene:

    http://www.ostkohle.de/berzdorf.html

    http://oberlausitzer-bergleute.de/bergbau-ab-1947/

    Gruß

    Daniel

  • Hallo Leute,

    bezugnehmend auf Toralfs Bilder aus den 90ern möchte ich ein paar aktuelle Bilder der ehemaligen ZW zusteuern. Gebäudeseitig hat sich eigentlich fast nichts geändert, nur die Schiebbühnen sind alle weg damit die dort ansässige Spedition mit ihren LKWs in die Hallen fahren kann. Ein paar Gleisreste konnte ich jedoch noch festhalten.

    (1) Blick an der Ostseite der Hallen nach Norden. Links vom noch vorhandenen Gleis gab es ein weiteres, welches über die Schiebebühnen führte.

    (2) Südseite der Werkhalle. Davor war einen Schiebebühne.

    (3) Standort von Bild 1, aber nach Süden geblickt.

    (4) An der östliche Betriebsgeländegrenze lag auch ein 3-Schienengleis. Links die DB-Strecke Leipzig-Hof Richtung Altenburg.

    (5) Wie Bild 4, nur nach Norden geblickt. Passt fast zu Toralfs Bildern jeodch ohne Gleisanlagen. Die "15" am Tor ist fast nicht mehr erkennbar.

    (6) Nordseite des Gebäudes mit der "15". Der Aufsatz sieht aus wie ein Stellwerk oder eine Meisterbude. Der gesamte Platz war früher mit Gleisen voll.

    (7) Nordseite der Werkhallen.

    (8,9) Kranbahn an der Nordseite


    Das wars von meiner Seite.

    Auf Bild2 von Toralf erkennt man im Hintergrund sogar noch die Reste der BF Regis. Typisch für Regis, die blauen EGR-Trocknerschlote auf dem Dach des Trockendienstes. Die 4 Schonrsteine des Kraftwerkes sind hier schon Geschichte.

    Gruß

    Jens