Zusammenprall beim Molli

  • Warum wird immer gleich nach Verboten gerufen, die Einem das betreute Denken abnehmen sollen? Also Vorsicht , der Kaffee könnte heiss sein...

    Grüße aus dem Bremer Exil

    Jan

  • Naja, ich verstehe den Aufruhr nicht. Täglich gibts massig Blechschäden wegen Augenblicksversagens, nur halt selten mit einer Dampflok. Ich sehe da gar keinen Handlungsbedarf, außer den, daß die Frau mal a) zum Hörgeräteakustiker geht und b) sich klarmacht, daß das ne kritische Stelle ist, an der man am besten das Fenster runterläßt, um den Zug auch sicher mitzukriegen. Wenn ich mit dem Auto z.B. irgendwo auf einen der im Vergleich zu früher raren BÜ ohne technische Sicherung stoße, mache ich auch das Fenster auf, um das Herannahen eines Zuges nicht zu verpassen, und ich bin bahnärztlich festgestellt nicht hörgeschädigt ;)

  • Quelle: Facebook Non-stop News

    02.12.2020 Kühlungsborn: Autofahrer (77) überhört „Molli“ - Bäderbahn kracht auf unbeschranktem Übergang mit Pkw zusammen

    Landkreis Rostock-Kühlungsborn - Innerhalb von nicht einmal drei Wochen ist es im Landkreis Rostock zu zwei Zusammenstößen zwischen der Bäderbahn Molli und einem Auto gekommen. Nachdem am 12. November in Bad Doberan eine 68-jährige schwerhörige Frau frontal in den Zug fuhr, kollidierte am heutigen Mittwoch in Kühlungsborn ein 77-jähriger Autofahrer mit der beliebten Bäderbahn. Wie die Polizei mitteilte, hatte sich der Vorfall kurz nach 10 Uhr auf dem unbeschrankten Bahnübergang in der Ulmenstraße von Kühlungsborn Ost zugetragen. Der einheimische 77 Jahre alte Fahrer eines Hyundai kam zunächst von der Strandstraße und bog nach rechts in die Ulmenstraße ab. Er folgte dem weiteren Verlauf und überquerte die Gleise an dem nur mit Andreaskreuzen versehenen Übergang. Dass sich von links die gut sichtbar dampfende und bereits hupende „Molli“ näherte, nahm der Fahrer deshalb nicht wahr, weil er nach rechts schaute. Dies teilte die Polizei mit. So kam es mitten auf dem Bahnübergang zum Zusammenstoß des Zuges mit dem Hyundai. Der Lokführer bremste zwar noch ab, konnte den drohenden Unfall aber nicht mehr verhindern. Er fuhr in die Fahrerseite des Autos, das danach einige Meter weit mitgeschleift wurde. Kurz nach dem Unglück kamen Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr zum Einsatz. Die Kameraden der Feuerwehr holten den demolierten Wagen von den Gleisen. Der 77-Jährige konnte zwar mit einem großen Schrecken, dafür aber körperlich unversehrt, seinen Hyundai verlassen. Die „Molli“ konnte nach rund einer Stunde ihre Fahrt unbeschadet fortsetzen, der Wagen des Rentners wurde stark beschädigt und abgeschleppt. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 20.000 Euro.

    Eigene Gedanken. Molli und Autos, das wird nichts mehr mit Freundschaft

  • Wenn ich solche Meldungen lese, habe ich immer die Sorge, dass die Akzeptanz für Bahnen wie den Molli sinkt. Dass das Lokpersonal bei den letzten Unfällen quasi kaum eine Chance hatte, wird da gerne mal übersehen.....

    Anfang Oktober saß ich mit meiner Familie selbst im letzten Zug nach Kühlungsborn, als es an einem kleinen Bahnübergang (müsste die Ulmenstraße in Kühlungsborn gewesen sein) auch plötzlich zu einer starken Bremsung bis zum Stillstand kam. Anschließend zuckelte vor der Lok ein Auto rechts vom BÜ herunter. Also offenbar doppelt geschlafen: Erst den Zug übersehen / überhört und dann scheinbar in "Schockstarre" einfach stehen geblieben? Ich muss aber fairerweise dazu sagen, dass ich die Situation nicht gesehen habe, wir standen auf der Plattform des ersten Wagens, die Lok versperrte uns die Sicht. Dunkel war es auch schon. Trotzdem war das keine normale Bremsung.

    Viele Grüße aus Castrop-Rauxel

    Matthias

  • Moin,

    ich teile die Besorgnis von Matthias in vollem Umfang. In dieser unserer Autofahrer-Nation kann ich mir die gedankliche Reaktion des Otto-Normalautofahrers nur zu gut vorstellen: "Immer diese Dampfbahnen, die sinnlos hin- und herfahren, die Umwelt verpesten und arglosen Autofahrern die Vorfahrt nehmen! Weg damit!"

    Mal selbst aufzupassen und die Schuld nicht bei anderen zu suchen passt ja auch nicht in diese "ICH-ICH-ICH-Gesellschaft".

    Da kann einem Angst werden, auf jeden Fall übel...

    Wenn ich mir die Welt (und die Menschen) von heute so ansehe, kann ich nur ausrufen: "Ich will zurück auf meinen Heimatplaneten!"

    Besorgte Grüße

    Klaus-Matthias

  • Hallo in die Runde,

    in der angeblich zunehmenden Nichtakzeptanz der Dampfbahn liegt es meiner Meinung nach nicht.

    Schaut mal auf das Alter der Fahrer. Sorry, ich bin auch im fortgeschrittenen Alter und kann mir deshalb eine Meinung erlauben.

    Wenn die Unfallverursacher junge, dynamische Smartphonenutzer wären... Aber nein.

    Man muss auch das erheblich gestiegene Verkehrsaufkommen in Betracht ziehen.

    Und bitte nicht sofort ALLE Autofahrer verteufeln. Die haben auch ihre Daseinsberechtigung. Vor sehr langer Zeit kämpfte die Eisenbahn gegen

    Pferdefuhrwerke u.Ä.

    Viele Grüße

    Reinhard

  • Ja, mir ist auch aufgefallen, dass ich mich etwas undifferenziert ausgedrückt habe! Der bedauerliche Unfallverursacher wird sich jetzt möglicherweise fortwährend fragen, wie ihm so ein dummer Fehler nur hat passieren können. Meine Befürchtungen betreffen eher die Reaktion der nicht dampfbahnbegeisterten Allgemeinheit jeden Alters auf diese Unfallmeldungen. Es liegt mir völlig fern, alle Autofahrer zu verteufeln, bin ja selber einer.

    In so fern Sorry.

    Gruß

    Klaus-Matthias

  • Ich denke das Problem ist auch, das man viel zu oft beim Fahren abgelenkt ist. Mir ist es schon selbst passiert, das ich gerade noch im Augenwinkel einen Transporter erspäht habe, als ich auf die Hauptstraße auffahren wollte. Ein paar Sekunden später reagiert und es hätte sicherlich geknallt. Ich bin deshalb sehr sehr vorsichtig mit Aussagen wie "Das muß man doch hören oder sehen können!" Jeder von uns fummelt mal kurz am Radio und zack schon ist es passiert.

    Irgendwie hatte da der Wartburg früher auch seine Vorteile.. Weniger zum Bedienen sorgt dafür das man wesentlich mehr mit dem Fahren an sich beschäftigst ist.

    Gruß André

  • ….und wir haben zwar ein Auto, wo man nicht mehr am Radio fummeln muss.

    Aber die Bedienung des Auto mit Google oder Alexa kannste auch vergessen, irgendwie gibt es Momente da verstehen die alles nur den Fahrer nicht und das lenkt ab und macht wütend. (aber es gibt auch keine Knöpfe mehr)

    Liebe Grüße von der Havel, Thomas