Endlich mal wieder eine gute Nachricht

  • Weihnachten und Ostern sind auf einen Tag gefallen! Schaut mal in die SZ und werdet alle glücklich! Alle Befürchtungen und Ängste um den Fortbestand der Weißeritztalbahn haben sich als unbegründet erwiesen! Unter der klangvollen Überschrift "Bahn rollt auf allen Gleisen" steht die frohe Kunde:

    "Mit dem Wechsel zum Winterfahrplan am 14. Dezember wird die Deutsche Bahn AG nach gut einjähriger Bauzeit die letzten Strecken wieder in Betrieb nehmen, die 2002 Opfer des Augusthochwassers wurden. [...] "

    Ist doch super, oder? Alles Friedefreudeeierkuchen.

  • wer den rosaroten Artikel nicht auf Papier lesen kann und ihn online lesen möchte, kann dem Verweis zu SZ-Online folgen.

    Die Weißeritztalbahn wird in dem Artikel nicht erwähnt
    In diesem Sinne kann man nicht von guter Nachricht sprechen. Die DB Regio Sachsen AG und die DB Netz AG wollen ja diese Strecke los werden, wie es mit der Lößnitzgrundbahn (Radebeul Ost–Radeburg) schon in die Wege geleitet wurde.

    Nicht erwähnt wird, daß das Hochwasser der DB Netz AG den Vorteil gebracht hat, daß man den ohnehin geplanten Umbau der Strecke Tharandt–Dresden nicht unter Aufrechterhaltung des Verkehrs durchwalzen konnte.
    Wegen der notwendigen Planfeststellungsverfahren hat man aus dem Hochwasser keine Konsequenzen gezogen. Der vor dem Hochwasser fertiggestellte Abschnitt Klingenberg-Colmnitz–Tharandt wurde wieder so anfällig errichtet wie vorher.

    Nicht erwähnt wird, daß mit dem Umbau der Sachsenmagistrale mehrere Technische Denkmäler Beseitigt oder Beschädigt wurden.
    So sind vom Dreischienengleis Freital-Hainsberg–Freital-Potschappel nur noch wenige Reste übrig.
    Das, was als Erinnerung an die Pumphosenbrücke in Freital-Hainsberg hingebaut wurde, ist ein Witz.
    In Freital Ost hat man in Mißachtung der genehmigten Planungsunterlagen die Anschlußweiche zur Windbergbahn (Technisches Denkmal - älteste Gebirgsbahn Deutschlands) "vergessen". Den Bahnhof Freital-Birkigt haben die Baufirmen als Dreckhaufen hinterlassen. Das widerwillig nachgebaute Portal des "Höllenmauls" (Kreuzungsbauwerk) wirkt wie das Modell "Pumphosenbrücke".


    Was die Unterschriftensammlung der SZ für den Wiederaufbau der Weißeritztalbahn gebracht hat, kann man im Artikel vom 25.10.2003 nachlesen.


    MfG
    Klaus Gottschling

  • Hallo

    Zitat

    In Freital Ost hat man in Mißachtung der genehmigten Planungsunterlagen die Anschlußweiche zur Windbergbahn (Technisches Denkmal - älteste Gebirgsbahn Deutschlands) "vergessen".


    Da frage ich mich dann, wo diese Beamtenfuzzis sind, die sonst jeden Furz genauer untersuchen.....Gibt es da nicht Sesseldurchsitzer, die fertiggestellte Bauwerke mit den Planungsunterlagen vergleichen?
    Es leben die Penner !
    cu
    Hans-Jürgen

  • Danke, Klaus! Du warst schneller, auch ich wollte gerade den Link nachreichen!

    Die Weißeritztalbahn ist zwar erwähnt, es wurde jedoch nichts zum endgültigen Wiederaufbau geschrieben. Vielmehr ist zu lesen, daß die Finanzierung dafür nicht geklärt ist!

    In der Nachricht steht letztlich nichts, was nicht auch schon vor ein paar Wochen bekannt war!


    Edit:

    Meine Antwort bezog sich auf einen anderen Artikel auf der Radebeuler Lokalseite! http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=541980

    Mfg, Olaf.

  • Also noch stärker hätte sich die SZ nicht blamieren können. Wahrscheinlich haben sie eine Pressemitteilung der DB AG einfach kommentarlos abgedruckt, ohne die propagandistischen Falschaussagen zu korrigieren. Und das, obwohl sich die SZ bekanntermaßen mit der Unterschriftenaktion stark für den Wiederaufbau der HK-Linie eingestzt hat...

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,
    da muß ich einmal eine Lanze für die Ex-Kollegen brechen:
    DB ist nicht DB, EK ist nicht EK und auch SZ ist nie SZ. Es sind immer die Leute, die ein Unternehmen prägen. Wir sind alles nur Menschen.
    Wenn die Lokalredakteure in Dipps und Freital etwa initiieren, dann ist es im Mutterhaus in Dresden oft schwer, dies alles zu registrieren. Dann kann es schon sein, daß der Kollege - oder ein Praktikant? - ohne zu überlegen - ohne sich Schlechtes dabei zu denken, eine Hurra-Meldung der DB übernimmt. Wie soll ein moderner Mensch, der sich im Normalfall nicht für Eisenbahnen interessiert, den Überblick darüber behalten, ob nun wirklich zum Fahrplanwechsel der Abschnitt Glashütte - Altenberg (auch nein!), die Muldentalbahn oder die Weißeritztalbahn wieder komplett fährt?

    Für uns "Betroffene" ist der Fehler sicherlich ärgerlich - wir empfinden den Abdruck als für die SZ blamabel.

    Journalistische Sorgfaltspflicht und Gegenrecherche hin oder her:
    Statt auf die Leute in Dresden im Hochhaus hinter dem Landtag einzuschlagen, würde ich ich lieber die Zielrichtung auf die Quelle des Übels richten:

    Wie kommt die DB dazu, wider besseren Wissens so einen Unfug zu verbreiten?!

    Stellt an die Verantwortlichen dort unangenehme Fragen -
    meint kurz vor seinem Feierabend -

    André

    Schönes Wochenende!

  • Hallo Andre,
    ich wußte gar nicht, daß du mal bei der SZ warst... Natürlich hast du recht, daß man nicht aufgrund des Verhaltens einzelner Leute eine ganze Institution gleich über einen Kamm scheren kann. Nach jahrelanger Lektüre dieser Zeitung unterscheide ich schon zwischen einzelnen Redakteuren. Ein Beitrag im Kulturteil von Heinrich Löbbers ist wirklich was anderes als das Gequassel von der Klatsch-Tante Yvette Wagner-Püschel. Naja, ich hätte aber trotzdem gedacht, daß eine Unterschriftenaktion nicht allzu häufig von einer Zeitung initiiert wird und sich diese Problematik deshalb auch etwas im Unternehmen herumsprechen würde...

    Viele nette Grüße
    Michael

  • ...konnte ich kürzlich auch erfahren. Ich arbeitet ja nun im LfUG und dort werden auch jedes Jahr Ozonmeldungen und -berichte gemacht und herausgegeben. So haben wir auch eine Pressemeldung zum Ozon-Rekordsommer 2003 rausgegeben. Einen Tag später fand ich in der SZ einen Artikel wieder, der mit der ursprünglichen Meldung nicht mehr viel gemein hatte. Da wurden ganze Textpassagen einfach weggelassen oder umgeschrieben. Das dadurch aber der Gesamtzusammenhang nicht mehr stimmt, daran hat dabei wohl keiner gedacht. Schlimmer noch, es wurden regelrecht falsche Aussagen getroffen, so zum Beispiel, dass Ozon aus Stickoxiden und FCKW entsteht. Totaler Blödsinn ! Aber ein Laie nimmt solche Aussagen natürlich für bahre Münze. Dem Journalisten, der das verzapft hat, sollte man wohl ein gründliches Studium des diesjährigen Ozonberichtes an Herz legen. Der wird nämlich grade bei uns im Haus erstellt.

    MfG Jan