• Ja, dazu hätte auch die Kenntnis über die Dienstmasse genügt. Das K 34.7 bedeutet ja
    K - Kleinspur (750mm)
    34. - 3 Kuppelachsen, 4 Achsen gesamt
    7 - mittlere (!) Achslast, gerundet

    Die mittlere Achslast wurde grundsätzlich immer aufgerundet, also eine Lok mit 19,0 t auf 3 Achsen beispielsweise hat dann hinten nicht 6,3 sondern 7 stehen.

    MfG Jan

  • In Obermayer "Taschenbuch Deutsche Schmalspur-Dampflokomotiven" (2. Auflage) lese ich gerade auf Seite 16:

    Mit der zweiten Ziffern der Ordnungsnummer wird ein Hinweis auf die Achslast gegeben. [...] Für Achslasten von 10, 11 und 12 Mp lauten die zweiten Ziffern 0, 1 oder 2.

    Das war mir bislang unbekannt.

    Und jetzt geht mir ein Kronleuchter auf, warum 99 5201 (K22.12) nicht zur 99 5002 wurde... (99 5001 = K22.10)

    Gruß,
    Julian

  • Hallo Julian,
    aber die Kiste hieß auch mal 99 791. Da paßt das nicht, oder liege ich da jetzt falsch ???

    cu
    Hans-Jürgen

  • Hallo Hans-Jürgen

    Die von Julian beschriebene Einteilung der Lokomotiven trifft für die Schemata "beim Zusammenschluß der ehemaligen Länderbahnen zur Deutschen Reichsbahn von 1925" und "während der Zeit von 1938 bis 1944 von fremden Bahnverwaltungen übernommenen Maschinen" nicht zu und ist erst für die Übernahme bei der DR ab 1949 entstanden. Die neuen Nummerngruppen 99 3000 bis 6100ff sind erst zu DDR-Zeiten entstanden mit diesem Schema. Die 99 791 ist aber schon im 2.Weltkrieg zur DR(G) gekommen und wurde erst wegen der benötigten Nummernreihe für die Neubauloks 99.77-79 nochmals umgezeichnet nach DDR-Schema.

    Tschüß,
    Danilo

  • Hallo Danilo,

    aufpassen, die drei Friedländer U wurden 1938 natürlich in den Bestand der Deutschen Reichsbahn (häufig in internen zeitgenössischen Schreiben mit DRB abgekürzt) übernommen - nicht in den Bestand der DRG. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft wurde bereits im Februar 1937 auf Weisung von Hitler aufgelöst, da die DRG ein Instrument zur Ausplünderung der deutschen Eisenbahn durch die Alliierten des Ersten Weltkrieges war. Siehe auch im neuen IV K-Buch das betreffende DRG/DRB-Kapitel (Seite 50/51).
    Da die Strecke Friedland in Böhmen - Hermsdorf Ende 1938 der RBD Dresden zugeordnet worden ist, erhielten die drei Dampfloks die Betriebsnummern 99 791 bis 793 - in logischer Fortsetzung der sächsischen Nummern (Nachbau-VI K bis 99 717, Einheitsloks 99 731 bis 762). Das ist damals ein nachvollziehbarer logischer Schritt gewesen, der ins Schema paßte. Erst die DDR-Reichsbahn deutete die in der Sowjet-Zone verbliebene U als Fremdkörper und zwang ihr eine neue Betriebsnummer auf. Der Vorteil war, daß dadurch die LKM-Neubauloks die Betriebsnummern 99 771 bis 99 794 erhalten konnten...
    Noch eine Anmerkung: 99 791´ ist noch vor dem Zweiten Weltkrieg von der DRB übernommen worden...
    Es grüßt
    André

  • Hallo Danilo, hallo Andrè

    besten Dank für Eure Erklärungen, man lernt nie aus. Der ganze Diskussionsfaden ist ein schönes Beispiel, was aus einer Gattungsschildfrage so alles werden kann....:-) :)

    cu
    Hans-Jürgen

  • Hallo André,

    das soll jetzt keine Rechtfertigung sein, aber unter Statistikern wird oft vereinfachend der Zeitraum bis 1945 als "DRG" und dann nur noch als "DR" bezeichnet. Ich hatte eigentlich auch vor "DR(B)" zu schreiben, das hätte aber noch mehr verwirrt, da der Begriff DRB nicht ganz so geläufig ist. Trotzdem vielen Dank für deine zusätzlichen Ausführungen.

    Nebenbei gesagt habe ich bei der ursprünglichen Anfrage von Olaf zuerst nicht gelesen, daß für ihn auch die Angabe des Gattungszeichens wichtig war. Unter Achslast hatte ich die Angaben für einzelne Achsen verstanden und in diversen Büchern nachgesehen. Im Merkbuch für Triebfahrzeuge der DR (DV 939 Tr.) wurden so auch einige Schmalspurloks erfasst, aber nicht alle wurden achslastmäßig verwogen, was sicher auch einigermaßen schwierig durchzuführen wäre. Die Gattungsbezeichnungen sind in den meisten statistischen Werken zur Lok mit angegeben worden, damit wäre eine Antwort schneller dagewesen.

    Tschüß,
    Danilo

  • Hallo Matthias,

    das ist ja interessant, dass es dazu sogar einen amtlichen Briefwechsel gab.

    Sind auch Fotos aus dem Zeitraum bekannt, als die Lok die Nummer "99 5002" trug? Oder kam das Berliner Schreiben noch vor Anbringung der falschen Schilder im Harz an?

    Inzwischen ist mir eingefallen, dass zu dem Thema mal in einer Harzbahnpost was war. Da findet sich die auch die Begründung mit der Achslast für Umzeichnung... (Für die Interessierten der Link zur Onlineausgabe: http://ig-hsb.de/hbp/hbp1-4/995001.html)

    Gruß,
    Julian