Döllnitzbahn!Wieder kein Zugverkehr

  • Auf der Döllnitzbahn gibt es mal wieder keinen Zugverkehr wegen eines Getriebeschadens an der Diesellok.
    Es wird höchste Zeit das mal eine Reservelok aufgearbeitet wird. Da brauch man sich nicht zu wundern wenn die Fahrgäste ausbleiben.Man kann sich nicht drauf verlassen ob ein Zug fährt oder nicht,kann man gleich mit dem Bus oder Auto fahren.Zumindest hätte man die Dampflok einsetzen können,ist zwar teurer,aber immer noch besser als gar kein Zugbetrieb.


    Gruß

    Tobi

  • Zitat von tobias hetz

    Es wird höchste Zeit das mal eine Reservelok aufgearbeitet wird.
    Gruß
    Tobi


    Also schlachte Dein Sparschein und dann tätige hierhin

    Bankverbindung: (Spenden-) Konto 2200008123
    bei der Kreissparkasse Torgau-Oschatz (BLZ 86050600)

    ein schöne dicke Spende.
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    Auch die Aufarbeitung einer weiteren Diesellok kostet Geld. Geld, welches die Döllnitzbahn derzeit scheinbar nicht hat. Und der Verein hat scheinbar auch keine Mittel, welche er der Döllnitzbahn mal auf die Schnelle leihen könnte - gegen welche Sicherheiten übrigens ? Im übrigen kostet insgesamt ein Kilometer mir der IVK x-fach mehr als ein Kilometer mit einer vernünftigen Diesellok.

  • Hallo,

    welche Triebfahrzeuge sind denn überhaupt noch in welchem Zustand vorhanden ? Was davon könnte man mit welchem Aufwand wieder in Betrieb nehmen ? Hieß es nicht unlängst, man wolle die Mogelin mittelfristig wieder aufarbeiten ? Fragen über Fragen...

    MfG Jan

  • Derzeit sind an einsatzfähigen Triebfahrzeugen nur die NS4 sowie die 99 1574 vorhanden.

    Die Maschine die am ehesten wieder betriebsbereit aufgebaut werden kann ist die 2091 „Moglin“, sie ist auch durch ihre ganze Konstruktion die beste Maschine für den Personenverkehr. Ihre Schwestermaschine, die „Döllnitz“ hat bekanntlich einen Unfallschaden, steht aber nach der Moglin an zweiter Stelle.

    Die Lyd2 wäre erst bei der (erhofften) Wiedereinführung des Güterverkehrs wieder rentabel, da sie für den für den Personenverkehr einfach zu langsam und zu verbrauchsintensiv wäre.

    Des Weiteren besitzt der Verein noch ein V10C, welche aber derzeit auch noch nur in Teilen existiert, diese sind aber zum großen Teil schon aufgearbeitet.

    Leider hängt das alles am lieben Geld und davon hat derzeit weder die Bahn noch der Verein genug. Was die Zukunft bringt wissen wir alle nicht aber wir arbeiten daran das es weiter geht. Wenn wir so missmutig in die Zukunft sehen würden wie einige Kritiker dann würde längst kein Zug mehr entlang der Döllnitz fahren.

    Der Verein hat ein vollkommen intaktes und kerngesundes Unternehmen vom vorhergehenden Betreiber übernommen, nur leider bisher noch nicht den Keller gefunden in dem es versteckt ist.
    :)
    Beim Einsatz einer VI k für den Personenverkehr kann ich mich der Aussage von Onang nur anschließen, da ist der Schienenersatzverkehr einfach die bessere Lösung.

  • N´Abend !

    > Die Maschine die am ehesten wieder betriebsbereit aufgebaut werden kann ist die 2091 „Moglin“,
    > sie ist auch durch ihre ganze Konstruktion die beste Maschine für den Personenverkehr.

    Was genau ist an ihr aufzuarbeiten ? Wie hoch wäre der (finanzielle) Aufwand ?

    MfG Jan

  • Hallo Jan

    Sie muss halt vollkommen durchgearbeitet und neu befristet werden. Genaue Preise kann ich Dir da nicht sagen aber es wird sich wohl im Bereich von 100 000,- ¤ abspielen. Es ist ja ein neues Angebot in Auftrag gegeben aber wie weit das schon ist weiß ich nicht.

    MfG Roger

  • Zitat von RogerGlanz

    aber es wird sich wohl im Bereich von 100 000,- ¤ abspielen.


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    Ich glaube die wenigsten Leute habe eine blasse Ahnung davon, wieviel Geld der Betrieb und die gesamte Unterhaltung einer vorhandenen Museumsbahn überhaupt erfordern. Und nehmen wir mal 70 Mitglieder a 70 Euro Jahresbeitrag und 10 000 Fahrgäste a 8 Euro pro Fahrkarte -- dann sind das auch noch keine 100 000 Euro. Und Geld benötigt so eine Bahn für Vieles. Ich habe ja deshalb hier schon mal die negative Jahresbilanz 2006 des Öchsle verlinkt. Und wie meinte einer der Lokführer in Schönheide-Mitte: die HU von so einer IV K in Meiningen nach Fristablauf kostet immer weit mehr als selbst der Neubau von einem großen Eigenheim. Und wenn Du Pech hast kann soetwas auch mal 400 000 Euro kosten. Das ist wohl auch jene Summe, die man beim Pollo für die 99 4644 benötigt. Und so greift dann wohl so manche Museums- oder auch Touristenbahn nach so manchem sichtbaren Rettungsanker ... .
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    Ich kann daher nur Hoffen und Wünschen, dass sich irgendwann mal die Vernunft durchsetzt und für jede Bahn sich eine Stiftung findet. Welche aber die Masse der Gelder der Stiftung nicht für irgendwelche tollen Ideen der privaten Stifter ausgibt, sondern das Stiftungskapital für die "Erzeugung von Zinsen" verwendet und damit jährlich der Museumsbahn einen vorrausschaubaren Beitrag für den gesicherten Erhalt des Vorhandenen überweisen kann.
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    Und um einmal die Größenordnungen zu verdeutlichen auch mal ein primitives Beispiel (kann man gerne diskutieren):
    eine Bahn ca. 9 km, 4 "Bahnhöfe", 3 Dampfloks, 2 Dieselloks, 3 Gepäckwagen, 8 Reisezugwagen, 5 Güterwagen, 3 Rollwagen, einige Gebäude, eine größere Brücke usw.
    Hier muß man wohl etwa 9 Millionen Euro bei der Stiftung ansetzen. Nur dann kommt man auch auf jederzeit gesicherte 400 000 Euro, die man bei dieser Bahn wohl real jährlich benötigen wird (HU weitestgehend bei der Industrie). Und sollte die Stiftung sehr gut arbeiten und einen höheren Kapitalzuwachs erreichen, dann kann sich die begünstigte Bahn auch mal einen Traum erfüllen. Aber nebenbei darf man auch bei der Stiftung die jährliche Inflation und die steigenden Preise nicht vergessen. Man muß also etwas vom Ertrag auch zum Aufstocken des Stiftungsbasiskapitals verwenden.

    MfG
    Onang

  • Hallo Fans,
    mal die laienhafte Frage eines Straßenbahners: was macht den Einsatz einer Lyd 2 in Polen bezahlbarer als bei uns ( Znin, Cisna) ? Warum ist sie für den Personenverkehr zu langsam? Ist sie nicht ähnlich wie die Lxd 2 motorisiert, und die sollen ja locker 50 km/h schaffen?
    Warum sind rumänische Dieselloks in Polen scheinbar kontinuierlicher im Einsatz als bei uns,
    (Vorschriften, Improvisationstalent) oder täuscht der Eindruck?

    Viele Grüße,
    Holger

  • N´Abend !

    Die Idee, für jede Strecke bzw. jeden Verein eine eigene Stiftung zu gründen, ist ja ansich nicht verkehrt. Wo aber soll das Geld dafür herkommen ? Würde man, wie in deinem Beispiel vorgerechnet, für jede Strecke eine mehr oder weniger volle Kostendeckung der Fahrzeugunterhaltung durch Stiftungsgelder anstreben, müssten für alle sächsischen Strecken zusammen wohl 50-100 Mio Euro als Stiftungskapital aufgetrieben werden. Das erscheint mir derzeit mehr als unrealistisch.

    Realistischer wäre da schon eher der Versuch, über Stiftungen eine Art "Betriebskostenzuschuß" (z.B. 20.000 Euro p.a.) zu erzielen. Aber selbst dafür müssten die Vereine/Betreiber erstmal 400.000 bis 500.000 Euro "übrig" haben. Einen Teil könnte man vielleicht durch spezielle Stifteraktien o.ä. decken, aber ohne "den reichen Onkel aus Amerika" ist ein solches Vorhaben wohl schwer zu realisieren. Auf staatlichen Hilfen darf man wohl leider nicht hoffen. Hinzu kommt, dass das Stiftungskapital immer dem Risiko eines Totalverlustes ausgeliefert ist (natürlich kann man das minimieren).

    MfG Jan

  • Zitat von Jan Eisold

    ... Würde man, wie in deinem Beispiel vorgerechnet, für jede Strecke eine mehr oder weniger volle Kostendeckung der Fahrzeugunterhaltung durch Stiftungsgelder anstreben, müssten für alle sächsischen Strecken zusammen wohl 50-100 Mio Euro als Stiftungskapital aufgetrieben werden. Das erscheint mir derzeit mehr als unrealistisch.
    Realistischer wäre da schon eher der Versuch, über Stiftungen eine Art "Betriebskostenzuschuß" (z.B. 20.000 Euro p.a.) zu erzielen. Aber selbst dafür müssten die Vereine/Betreiber erstmal 400.000 bis 500.000 Euro "übrig" haben. ...MfG Jan


    In meinem Beispiel habe ich absichtlich nicht nur die Fahrzeuge aufgeführt ! Deren Hauptuntersuchungen natürlich eine Masse Geld verbrennt. Nein: es geht auch um die Gleisunterhaltung, die Brücken, die Gebäude, die Signal- und Fernmeldetechnik, die Elektroanlagen, die Mitwirkung bei der Unterhaltung von Bahnübergängen, die Kleinreparaturen an den Fahrzeugen, deren Anstrich u.v.a. mehr.
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    Ich hatte ja eigentlich gehofft, das der hier mitlesende Forenteilnehmer "Jörg Müller#" evt. der Jörg Müller = Vorstand Infrastruktur und Schatzmeister der IG Pressnitztalbahn e.V. ist und mal grundsätzlich einige fachkundige Einblicke in die Gesamt-Kostendeckung einer Beispiel-Museumsbahn ermöglicht, aber scheinbar wird es diesen Einblick hier nicht geben ... .
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    Selbstverständlich mag die finanzielle Gesamtbilanz der Museumsbahnen unterschiedlich sein. In Schönheide-Mitte will man ja die HU der einen IV K demnächst weitgehend selbst machen und damit viel Geld sparen. Beim Schättere an der Grenze Bayern/BW macht man ja auch fast alles selbst. Nur die Brücken in Schlössel kann man wohl nicht so nebenbei selber bauen und beim "Wilden Robert" wird wohl für die Streckensanierung nach Kemmlitz auch ein Haufen Geld benötigt.
    Unter dem Blickwinkel der Kostendeckung sehe ich auch den großen und intensiven Werbeaufwand der IG Pressnitztalbahn hinsichtlich Kunden. Aber wenn dann diese IG relativ neue Wege beschreitet und ohne Erfahrung einen beeindruckenden Messestand in Leipzig aufbaut, da werfen ja dann hier und anderswo gleich wieder einige Leute mit symbolischen Dreck .

    Und selbstverständlich mag die Gesamtsumme an nötigen Stiftungsgeldern schockierend sein. Eine hohe Wirtschaftlichkeit ala SOEG kann diese Summe reduzieren. Hohe Fahrgastzahlen dank einem optimalem Umfeld wie bei der Pressnitztalbahn können diese Summe weiter reduzieren. Viele zahlende und dazu auch noch aktive Mitglieder können die Summe auch noch weiter reduzieren. Aber denkt bitte auch mal an den KJ-I e.V. und an den PKML e.V. Da hat man weder die tolle Landschaft noch hat man ala Radebeul und Hainsberg eine Großstadt vor der Haustür. Da hat man noch nichtmal eine funktionierende Dampflok als Touristen-Lockmittel. Und soviel zahlende Mitglieder - wie in Jöhstadt - hat man da auch nicht.
    Nein - irgendwann wird man einen Schnitt machen müssen. Andreas Winkler vom VSSB verlangt nicht umsonst von der Politik und den Betreibern einen klaren Kurs, strategische finanzielle Unterstützung und Sicherheit bei der Förderung. http://www.ssb-sachsen.de/pdf/PM%20221007%20SSB.pdf