Kühlungsborn 19.05.2010: 99 2321 zurück im Dienst

  • Nachdem gestern die 99 2321 nach ihrer Untersuchung in Meiningen ihre Abnahmefahrt erfolgreich absolviert hatte, läuft sie nun im Plandienst und fährt ihre Garantiekilometer ab:


    Vor Kühlungsborn West. An der Pufferbohle leuchtet das Abnahmedatum 18.05.2010.


    Wassernehmen in Kühlungsborn West.


    Ausfahrt Kühlungsborn West.

    Gruß, xBurt.

  • Hallo xBurt,

    na, die sieht ja jetzt neuer aus als die 99 324. Wie lange sich dieser Pfelgezustand wohl halten kann...

    Vielen Dank für die wunderbare Nachricht und die schönen Aufnahmen! Wenn man das so sieht, kriegt man ja richtig Lust, mal wieder nach dort an die Ostsee zu fahren... :)


    Viele Grüße und der 321 weiterhin immer eine Hand breit Wasser über der Feuerbüchse!
    Hendrik

  • Hallo!
    Na da ist ja der Molli wieder vollständig? Oder?

    Der 321 und Ihren Eisenbahnern allzeit gute Fahrt!

    Hat es an der 321 größere Erneuerungen, wie es in letzter Zeit bei vielen Schmalspurloks durchgeführt wurde, gegeben?

    Gruss Thomas

  • Hallo!

    Zitat

    Original von Netz-Kater
    Hat es an der 321 größere Erneuerungen, wie es in letzter Zeit bei vielen Schmalspurloks durchgeführt wurde, gegeben?

    Von Erneuerungen weiß ich nichts, aber Veränderungen erkenne ich ein paar.
    So wie ich das sehe, hat die 321 wie die 324 jetzt auch drei Tritte im Kohlenkasten und auch die "Regenrinne" seitlich am Führerhaus ist weg. Robert kann da aber bestimmt noch mehr aufzählen...

    Vielen Dank übrigens für die Bilder!

    Gruß
    Thomas

  • Moin allerseits,

    Zitat

    Von Erneuerungen weiß ich nichts, aber Veränderungen erkenne ich ein paar. [...] Robert kann da aber bestimmt noch mehr aufzählen...

    Ich muss mich erstmal von dem Schock erholen. Die 321 ist ja kaum wieder zu erkennen, sie hat ja ein völlig neues Gesicht....komplett neues Führerhaus, welches der 2324 angepasst wurde mit Blechdach (!), neuer Kohlekasten, auch dem der 99 2324 angepasst, Lampen am Kohlekasten versetzt, auch wie an der 99 2324, keine sichbaren Lichtleitungen mehr am Kohlekasten, ebenso wie an der 99 2324, dann hat sie Fahrwerksbeleuchtung bekommen, auch wie die 99 2324.......und natürlich auch eine Kesselvollisolierung, natürlich wie die 99 2324.
    Das zu tief sitzende Spitzenlicht an der Rauchkammertür soll noch geändert werden. Was mir positiv an der Lok auffällt (neben der Kesselvollisolierung) ist, dass die Lok wieder zwei Speichen-Laufachsen hat. Vorher war ja die Vorlaufachse ein Scheibenrad.
    Wenn es mir wieder besser geht, dann zeige ich mal ein paar Bilder von der Probefahrt und den Veränderungen.

    Gute Nacht

    Robert D.

  • Hallo Robert,
    gute Besserung, in 14 Tagen mußt Du fit sein, ich bin sehr wißbegierig :)

    Freu mich schon auf die frische Seeluft und auf den Molli.

    Viele Grüße aus Rhein-Main
    (wo es die Sonne grad schafft, zwischen den Wolken vorzukommen, das erste Mal seit 1 Woche!!!)
    Heiko

    So wie wir heute arbeiten, wird Europa morgen leben ...

  • Hallo Zusammen,

    zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zur Wiederinbetriebnahme.
    Ich finde es schade, dass die äußere Erscheinung der Maschinen immer weiter vom Ursprung abweicht. Es fing schon an, als sie mit neuen Rahmen versehen wurden und das Gesicht durch die geänderte Pufferbohle anders aussah.
    Wer weiß wie die Loks in einigen Jahren aussehen, wenn das mit den Veränderungen so weiter geht. Vielleicht keine Vorlaufachse mehr oder so?!
    Meiner Meinung nach sollte man das äußere Erscheinungsbild so beibehalten, wie es zu DR-Zeiten war und seine Fantasie aus dem Spiel lassen. :frust:

    Zitat

    ....komplett neues Führerhaus, welches der 2324 angepasst wurde mit Blechdach (!)...


    Aus welchem Material bestand das Dach vorher?

    Viele Grüße,
    Maurice

  • Hallo Maurice,

    prinzipiell teile ich Deine Ansichten ja, aber...

    Die Fahrzeuge auf unseren Schmalspurbahnen sind noch tägliche Arbeitsmittel und unterliegen damit anderen Anforderungen als ein Museumsstück.
    Da werden bestimmte Konstruktionsfehler und / oder für die heutige Zeit unpassende Eigenarten eben beseitigt.

    Nun zu den Molliloks:

    1. das Dach:

    Im Normalfall werden Dächer aus gespundeten Holzbrettern eingebaut, die entweder mit einer dünnen Plastikfolie oder neuerdings mit dünnem Blech abgedeckt werden. Zum Dichten wird handelsüblicher Dachanstrich verwendet, aber...
    Diese Dächer sind außerordentlich schwer dicht zu halten. Eigentlich immer ist irgendwo eine Ritze vorhanden, durch die Regenwasser eindringt, das dann irgendwo im Führerstand dem Lokpersonal auf den Kopf tropft.
    Reine Blechdächer werden mit allen Aufbauten verschweißt und sind bei ordentlicher Schweißausführung absolut dicht und sparen in der Folge enorme Folgekosten für dauerndes Nacharbeiten und Dichten.

    2. Tritte im Kohlenkasten:

    Das Problem kennen wir hier auch. Die Konstrukteure haben Tritte für Schlangenmenschen gebaut. Da fehlt einem immer irgendwie ein Tritt oder der dritte Fuß. Wer es nicht glaubt, kann ja mal nachdenken, wie er in der alten Ausführung einigermaßen unfallfrei von der Tür über die Tritte auf den Kohlenkasten kommt. Spätestens beim zweiten Schritt muß er die Beine kreuzen.

    Beide Maßnahmen verändern das Bild der Maschinen aber nur unwesentlich.

    3. verbaute Lichtleitungen:

    Am Kohlenkasten befinden sich im Normalfall Kabel in Schutzrohren, die die hintere Beleuchtung versorgen.
    Die Kollegen vom Molli haben sich dazu entschlossen, diese Rohre ins Innere des Kohlenkastens zu verlegen ( entsprechend geschützt gegen Beschädigungen natürlich ), um Beschädigungen durch herunterfallende Kohle oder auch äußere Gewaltanwendung ( z.B. Verkehrsunfälle ) zu verhindern.

    4. der Rahmen:

    Wer genau hinsieht, erkennt, was sich an den Neubaurahmen verändert hat. Es wurden Hebepunkte geschaffen, damit der Lokrahmen mit normalen Pratzenhebern ohne druntergelegtem Balken schnell und unfallfrei angehoben werden können. Das war bei der früher üblichen Schräge nicht möglich. Auch wenn man mal schnell mit Hydraulikhebern dran muß, etwa nach Entgleisungen, machen sich diese Hebepunkte bezahlt.
    Sicher verändert das die Optik, ist aber bei einer täglich verkehrenden Lokomotive im Rahmen der veränderten Instandhaltung unerlässlich.

    Mit Fantasie hat das nichts zu tun, ist vielmehr Resultat aus Erfahrungen und geänderten Rahmenbedingungen.

    Viele Grüße

    Dampfachim