99 555 und anderes schmalspuriges bei der MaLoWa

  • Hallo Schmalspurfreunde,

    nachdem hier schon wieder so emsig über Sinn und Unsinn der Aufarbeitung von 99 555 diskutiert wurde, möchte ich mal ein paar aktuelle Bilder der Lok zeigen. Entstanden sind sie alle am 19.04.2009 im Rahmen einer Führung durch die MaLoWa-Hallen. Anlaß war der Tag der Industriekultur in Sachsen-Anhalt. Damit es nicht so eintönig wird, aber erstmal was anderes:


    Die Mallet-Lok 11sm der Brohltalbahn wird zur zeit bei der MaLoWa hauptuntersucht.



    Die beiden, ebenfalls aus dem Brohltal stammenden Px48, wurden zum Jahresanfang an die MaLoWa verkauft. Eine der beiden Schlepptenderloks ist bis auf die Einzelteile zerlegt, nur der Tender der Maschine ist komplett, hier sehen wir den Rahmen und das Oberteil des Führerhauses. Es müsste die ehemalige Lok V der Brohltalbahn sein.


    Eine normalspurige V10C steht schon "etwas" länger abgestellt. Als Zug- und Stoßvorrichtungen hat sie nur eine Art "Notkupplung", ähnlich der Akku-Schlepp-Fahrzeuge (ASF) aus DDR-Produktion.



    Auch ein 1000mm-B-Kuppler aus Frankreich, ist zur Zeit bei der MaLoWa. Kann jemand sagen um welche Lok es sich handelt? Ich habe es schon wieder vergessen :confused: Im oberen Bild der dazugehörige Kessel.

    Für einige wohl das wichtigste: die 99 555...


    Der Brückenrahmen der Lok befinded sich noch in der Aufarbeitung. An vielen Stellen lassen sich die zahlreichen Roststellen erkennen.


    Die beiden Drehgestellrahmen der 555 sind bereits fertig aufgearbeitet und braun lackiert. Die Achsen fehlen allerdings noch.

    Da der Dampfdom wieder an seinen ursprünglichen Ort eingebaut werden soll, hat man sich entschlossen, den mittleren Teil des Kessel neu zu fertigen. Aufgrund des Zustandes des Kessels und den Umbau des Doms, schien diese Variante mit dem geringstem Aufwand verbunden. So kann man den Kessel der 99 555 in drei Teile zerlegt, bewundern.


    Die Rauchkammer...


    ...die neue Mitte...


    ... und der Stehkessel mit Feuerbüchse.


    Blick in die Rauchkammer der 99 555.


    Die Rauchkammertür "wartete" in einer Ecke auf ihren Einbau


    Die V10C 35 weilte auch in der großen, in den 70er Jahren gebauten, Halle der MaLoWa. An der Maschine wurden verschiede Arbeiten durchgeführt. Davor der Stehkessel der 99 555.

    Ich hoffe ich konnte Euch einen kleinen Einblick um die aktuelle Situation bei der MaLoWa bieten. An der 99 555 sind noch viele Arbeiten nötig, damit sie wieder dampfen kann. Ob das was bis zum HistorikMobil wird?

    Schöne Grüße
    Tobias


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  • Hallo Tobias,

    besten Dank für Deinen schönen Bildbericht aus der MaLoWa, ich bin schon fast auf dem Weg dorthin, da ich Morgen mit Lok 9 zwischen den Halden herumdampfen will.

    Zum Bild 4 eine kleine Ergänzung: Es handelt sich dabei nicht um eine ehemalige normalspurige V 10 C, sondern, um einen vom Mansfeldkombinat getätigten Umbau!!! Man hat aus der schmalspurigen V 10 C ein normalspuriges Akkuschleppfahrzeug gebaut. Ein für heutige Zeiten undenkbarer Aufwand.
    Auf Deinem Bild sieht man ja auch deutlich den fast leeren Maschinenraum der Lok. Der Dieselmotor wurde einfach durch einen passenden Elektromotor ersetzt, der am Getriebe angeflanscht wurde und die Maschine mit einem Satz Akkus ausgerüstet. Sagenhaft, was da so alles getrieben wurde.

    Schönen 1. Mai noch wünscht

    Der Wurzener

  • Hallo Tobias,
    das passt ja gut zusammen, die Diskussion um die 99 555 und Dein interessanter MaLoWa-Bericht ...

    Als kleine Ergänzung gibt es für alle Mitleser noch ein Bild, gemacht am 19.04.2009, von der polnischen Schmalspurlok vom Typ Px48 zu sehen:


    Mit lieben Grüßen aus Nordsachsen

    Sven Geist

    Viele Grüße aus Nordsachsen von Sven Geist

  • Hallo Gemeinde,

    ja, das war die Lok 30. Sie war die erste V 10 C, die an das Mansfeld-Kombinat 1959 geliefert wurde.
    Es ist wirklich erstaunlich mit welchem Aufwand damals Kraftstoff gespart wurde (koste es was es wolle). Der Diesel der V 10 C ist eigentlich recht sparsam, der Umbau der Lok war sicher nicht billig und der Strom kommt auch nicht umsonst aus der Steckdose.
    Obwohl die Lok so sicher nicht schön ist, stellt sie doch einen bemerkenswerten Zeitgenossen einer Zeit dar, die von merkwürdigen Entscheidungen und seltsamen Erfindergeist geprägt war.

    Stangendiesel