Museale Eisenbahn - zwischen gestern und morgen?

  • In diesem Sinne ein riesen großer Dank Allen Beschäftigten die mit Sicherheit viel Freizeit in Ihre Loks Wagen Strecke investieren, hier vielleicht im Forum Kraft tanken... bleibt stark ,macht weiter und bleibt Gesund

    dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen !

    LG Alfred

    - Konstruktive Kritik ist immer willkommen ! -

  • Moinsen,

    jetzt möchte ich als ehemaliger Eisenbahner auch mal meinen Senf dazu abgeben. Mir geht es - wie so vielen so - das das heutige nicht mehr meine Eisenbahn ist. Die Bimmelbahnen sind für mich so ein Zeitfenster, wo es ein kleines zurück gibt bzw. möglich ist. Die schönste Zeit meiner beruflichen Karriere waren die bis 1997 ( also wo ich in den Bereich der DB wechseln mußte ). In meiner Dienststelle Bw Leipzig Hbf Süd gab es immer dieses Reichsbahnfeeling, was ich dann in Saarbrücken schmerzlich vermißt habe. Da wurtest schon schief angeschaut, weil Du mit Ledermütze deinen Dienst gemacht hast. Ich denke, das jeder seine Errinnerungen im Herzen behalten sollte und ja die sogenannte neue Generation macht auch ihre Erfahrungen und findet toll, wo ich sage " Sorry ",

    aber das ist nun mal die Geschichte.. Und da könnte ich viele Geschichten erzählen - drum es ist unser Hobby und es möge jeder es ausleben wie er will. Ich hab alle unsere (DR ) Bimmelbahnen noch live erlebt ( Stand 1988 ), zu wenig Bilder gemacht - aber die Errinerrungen kann mir keiner nehmen - mit reichsbahnischen Gruß RS Thomas Goecke

    IV K - Fan

  • Hallo Zusammen,

    zunächst möchte ich mich den Äußerungen von Niels, 217 055 und Tilo anschließen. So ist es.

    Muß es mir gefallen, daß Wagen und Loks auf manchen Bahnen dermaßen glänzen, daß ich mich früh morgens darin kämmen und rasieren könnte? Nein, muß es nicht! Aber wenn es anderen gefällt, dann darf es das auch.

    Man sollte es tunlichst unterlassen, die heute im Regelbetrieb verkehrenden Bahnen alle in einen Topf zu werfen. Es gibt unterschiedliche Ansprüche an sie.

    Nehmen wir den Molli und die RüBB.

    Diese Bahnen funktionieren heute NUR im Hochglanzmodus. Was Anderes ist bei deren Publikum doch überhaupt nicht darstellbar. Dort müssen Fahrzeuge und Bahnanlagen einfach sauber und gepflegt daherkommen. Der Name ist hier schon fast Programm: Bäderbahn.

    Damit "durch zu sein" ist nicht zielführend, dafür aber ziemlich daneben.

    Anders im Harz und vielleicht auch bei der SDG und SOEG.

    Ein Zug der den ganzen Tag bei Matschewetter im Harz von Wanderschuhen malträtiert wurde, sieht am Dienstplanende natürlich dementsprechend aus. Da hat die HSB doch gar keine Chance. Macht hier aber nichts. Weil das Publikum hier i.W. andere Paradigmen hat.

    Oder plakativ gesagt: An der Ostsee Lachscarpaccio und Wein, im Harz Schinkenbrot und Hasseröder;)

    Verschmodderte Wagen mit undurchsichtigen Fenstern und unbenutzbaren WCs zum Beispiel gehen nirgendwo.

    Wir als damalige Heizerbrigade der 50 3501 haben immer versucht, mit einer einigermaßen vorzeigbaren Lok an den Bahnsteig zu fahren, wo unsere Fahrgäste sich auf einen schönen Anblick freu(t)en.

    Wenn das auch manches Mal nur mit Mühe zu schaffen war.

    Und das Wagenteam hat es genauso gehalten, und wenn es die ganze Nacht dauerte .

    Es beruhigt mich, daß auch gestandene Dampflokführer der ganz alten Schule, die ich im Freundeskreis haben darf, das in ihrer aktiven Zeit so gehandhabt haben.

    Ich fühle mich jetzt nicht auf den Schlips getreten, denn ich weiß, was ich denken muß, aber ich tendiere dazu, ehrenamtliche Kollegen - die Urlaub nehmen um die Lok putzen zu können! -

    zu verstehen, wenn sie sich jetzt düpiert fühlen.

    Aber jeder nach seiner Fasson. :cheers:

    Peter

  • Tja das ist der Wandel der Zeit, besser wird es gewiss nicht mehr...

    ...und in 20-30 Jahren wünschen sich alle 'Die Zeit' vor 2018 zurück(bewusst vor Covid-19)

    Nun wurde von vielen erwähnt was stört, was heute anders ist als vor 30 Jahren. Es war eine komplett andere Zeit, Es wurde zusammen und nicht gegeneinander gearbeitet...

    Man könnte nun den Kopf in den Sand stecken, gegen alles und jeden sein was in der heutigen Zeit irgendein Verein bzw ein Unternehmen auf die Beine stellt ODER klar man denkt an Die Zeit damals, aber heute ist es halt so und unterstützt!

    Gut ist doch auch jüngere fahren die Dampfloks bzw sind bei den Bimmelbahnen beschäftigt...das zählt!

    So, dies ist meine bescheidene Meinung und ich bin einfach nur froh das die Bimmelbahnen noch unter Dampf bzw überhaupt noch fahren... auch ich bin in einer Zeit groß geworden Dampfloks Schmalspur und Regelspur...

    Übrigens darf schon jeder seine Meinung haben, der eine hat bessere Gedanken an "damals" der andere nicht... und doch haben alle die einigermaßen gleichen Interessen🙂 im Jetzt und direkt ist alles doof, aber früher war alles besser...🤫dieses jetzt und hier war damals gleich...

    Alles Gute...


    Gruß A

    Einmal editiert, zuletzt von 99 1750-1 (10. Dezember 2020 um 20:23)

  • Die "gute alte Zeit" wird ja immer gern verklärt. Man vergisst nur die Dinge, die man als negativ empfindet. Und in den 1980ern (ich selbst bin in diesem Jahrzehnt geboren und kenne die Bahn bewusst erst ab den 1990ern) hatten die Menschen sicher nicht weniger Sorgen.

    Viele Probleme wie der fehlende Zusammenhalt und die Ängste sind doch hausgemacht. Wer nur die negativen Dinge wahrnehmen will, bekommt das heute auch per Internet frei Haus geliefert ... und dann ist man ruckzuck in seiner "Blase" verschwunden. Wer sich dagegen auf die positiven Dinge konzentriert, hat heute ganz andere Möglichkeiten als vor 15 Jahren.

    Denkt doch nur mal an die ganzen Bildberichte hier, bei DSO oder sonstwo. In den 1980ern war so etwas mangels Technik garnicht vorstellbar, heute kann ich praktisch überall hinreisen und dem Hobby ganz neue Seiten abgewinnen. Erst ne Tour durch Griechenland in den 1990ern, dann bisschen Bimmelbahnforum mit Nebenbahn Ende der 1980er und zum Schluss noch Austausch mit Gleichgesinnten aus dem anderen Ende der Republik. Und das alles innerhalb einer Stunde ...

  • Hallo zusammen,

    und da haben wir das vorausgesagte Minenfeld. Eine Diskussion wird dann zum Minenfeld, wenn Menschen wie Peter Preis (und weitere) die Ansichten und Meinungen anderer nicht akzeptieren und dabei noch persönlich werden.

    Peter Preis, ich habe nicht geschrieben, "damit durch zu sein", das war G.Holst. Daher ist nicht mein Beitrag, sondern wohl eher deiner "ziemlich daneben". Ich habe geschrieben, daß ich dem nicht mehr viel abgewinnen könne. Im Gegensatz zu dir habe ich auch niemand persönlich angegangen, du hingegen tust dies ziemlich direkt. Ok, dann mache ich das auch und spreche dich direkt an. Eigentlich hast du auch kein Wort von dem verstanden, was ich geschrieben haben ... oder bist einfach nur extrem intolerant.

    Es freut mich, daß du unsere Schmalspurbahnen im heutigen Aussehen toll findest, das sei dir auch gegönnt. Aber darf ich bitte dazu eine andere Meinung haben? Läßt das deine Toleranz zu? Oder müssen wir alle geschlossen deiner Meinung sein?

    Wo ich meine Hobby-Freizeit verbringe, mein Geld lasse und was ich schön finde, das überlasse bitte mir. Ich glaube, ich bin alt genug, das selbst zu entscheiden. Und meine Entscheidung wird irgendwo in Richtung Ost- oder Südost-Europa fallen. Wenn ich aber mit meiner Familie ein paar Tage Urlaub an der Ostsee oder im Harz verbringe, werde ich auch gerne die dampfenden Züge der Molli, des rasenden Rolands oder der HSB nutzen, sofern es sich ergibt.

    Ich möchte hier auch nochmal betonen, daß die Arbeit der Vereine und auch der gewerblichen Bahnen nicht hoch genug gewürdigt werden kann. Als herausragendes Beispiel der letzten Zeit ist hier z.B. die Arbeit der Schwarzbachbahner zu nennen. Nur fällt der Betrieb der heutigen Schmalspurbahnen nicht mehr in mein Hauptinteressengebiet. Dennoch verfolge ich das Geschehen am Rande. Manche Entwicklungen finde ich toll, manche aber auch weniger.

    Peter Preis, lerne bitte mit Meinungen und Ansichten anderer umzugehen und akzeptiere diese bitte auch. Ich werde dich auch nicht zwingen, irgendeine russische Waldeisenbahn schön zu finden, nur weil ich das tue.

    Wie schreibst du so schön: Jeder nach seiner Fasson! Nur hat mein Satz nicht den intoleranten Unterton von dir.

    Mit besten Grüßen

    Toralf

  • Peter Preis, ich habe nicht geschrieben, "damit durch zu sein", das war G.Holst. Daher ist nicht mein Beitrag, sondern wohl eher deiner "ziemlich daneben".

    Hallo Toralf,

    ich habe nicht geschrieben, daß du das geschrieben hättest. Zwar eine Passage deines Posts zitiert, um deutlich zu machen, daß man die Bahnen was ihr Klientel angeht nicht per se über einen Kamm scheren sollte, daß es insbesondere für die genannten Bahnen an der Küste unabdingbar ist, keinen ungepflegten Eindruck zu hinterlassen.

    Natürlich darf jeder seine eigene Meinung haben. Wer behauptet denn etwas anderes?

    Ich habe dich doch nicht persönlich angegangen, also bitte.

    Wo ich meine Hobby-Freizeit verbringe, mein Geld lasse und was ich schön finde, das überlasse bitte mir. Ich glaube, ich bin alt genug, das selbst zu entscheiden.

    Wollte ich dir das vorschreiben?

    Uups, dann entschuldige bitte.

    Komm wieder runter, ich meine, du überreagierst etwas.

    Der Passus, daß ich auf der Seite derer Mitstreiter, die Freizeit für ein gutes Aussehen des Zuges opfern, stehe, war doch nicht gegen dich persönlich gerichtet. Wenn das so rübergekommen ist, dann entschuldige bitte.

    Aber die Aussage lasse ich so stehen. Bei einer Publikumsfahrt, z.B. Nikolauszug, darf die Lok geputzt sein, eine Fahrt zu einem Volksfest oder dergleichen wird doch wohl niemand mit einem Schmutzkübel antreten wollen. Mir wäre das peinlich.

    Toralf, auf ein konstruktives aber friedliches Miteinander im Forum. :friede:

    Peter

  • Hallo Zusammen,

    ich muss sagen, dass dies eine der interessanteren Grundsatzdiskussionen der letzten Zeit hier im Forum ist, noch dazu eine, wie ich besonders anmerken möchte, von einem sehr konstruktiven und respektvollen Miteinander geprägt ist. Chapeau!

    Tatsächlich treffen hier für meinen Geschmack schon ein paar Beiträge sehr ins Schwarze. Vor einigen Monaten hatte ich ein Gespräch mit einem befreundeten Eisenbahner über sachgemäße Restauration von Eisenbahnfahrzeugen, der sich im Laufe des Austauschs darüber wunderte, warum viele Eisenbahner (speziell in den neuen Bundesländern) heute vor allem den 70er oder 80er Jahren nacheifern, die doch für die Eisenbahn eher ein unrühmliches Kapitel war: Die Gleisanlagen meist schlecht, Loks und Wagen heruntergewirtschaftet, Anlagen ungepflegt und überwuchert, Stillegungswellen durch das ganze Land.. Dem hatte ich erst einmal nicht viel entgegenzusetzen, aber ja, es ist wohl das subjektive Empfinden, die Erinnerung und Wahrnehmung der Eisenbahn in der Jugend und im frühen Erwachsensein, die jeder für sich als Status Quo definiert, der sich am Besten nicht verändern darf.

    Wenn ich das für mich (Bj. 89, Sachsen) definieren müsste wären das der Zweizugbetrieb und die täglichen Zugkreuzungen in Moritzburg auf der Rrg Linie in meinen Schulferien dort und das abgedeckte Bahnhofsdach in Dipps in den 90ern und die Zerstörung der Weißeritztalbahn, die ich hautnah miterlebt habe oder auch der Wiederaufbau der WJ-Linie, der in meiner Kindheit noch nicht gerade so nach Steinbach reichte.

    Da selbst gerade vor einem großen Restaurationsprojekt stehend, frage ich mich natürlich auch, wie und in welchem Zustand die Lok hinterher aussehen soll. Die Frage ist gar nicht einfach zu beantworten. Es gibt verschiedene Leitlinien und Philosophien, die man heranziehen kann, und fragt man 5 Leute bekommt man 5 verschiedene Antworten.

    Am Ende des Tages hat jeder 'seine' eigene Eisenbahn oder eine Epoche, der er nacheifert/trauert und als Betreiber eines historischen (Museums-) Betriebes kann man es unmöglich allen recht machen. Die Leitlinien für eine museale Restauration und der persönliche Geschmack des Ausführenden bestimmen über das Ergebnis und damit auch die heutige Darstellung historischer Technik und Eisenbahnfahrzeuge, ganz gleich ob dies nur ein optisch konservierte und technisch aufgearbeitetes Gerät ist oder eine mit Hochglanzlack und Werkszustand Getrimmtes. Zu dem kommt natürlich noch die Zielgruppe, für die man das Ganze greif- und erlebbar machen möchte. Der Zeitgeist geht nun mal Richtung Erlebnis und Spektakulärem, mit Nostalgie und zugewucherten Gleisen verdient sich allein auf Dauer im Tagesbetrieb zu wenig Geld, auch wenn ich für Beides durchaus persönlich viel übrig habe.

    Der Kompromiss für mich liegt darin eben verschiedene Zustände von Fahrzeugen zu repräsentieren: Welche, die fabrikneu aussehen, welche, die schon ein paar Jahre gebraucht sind und solche, wie sie aus dem Betriebsleben geschieden sind. Ein Richtig und Falsch sehe ich da nicht, die Mischung und die ganze Geschichte macht es aus. Der Zustand eines einzelnen Fahrzeugs oder Objektes zeigt nur einen bestimmten Status Quo.

    Der Spagat kann nur gelingen, wenn man eben für alle Zielgruppen etwas im Portfolio hat: Nostalgiefahrten mit möglichst originalgetreuen Fahrzeuge aus Epoche X und gleichzeitig was Angepasstes für das Brot- und Buttergeschäft mit den weniger anspruchsvollen Touristen, die eben nur eine nette Bahnfahrt erleben wollen und denen das schnurz ist, welche Farbe der Schriftzug auf dem Wagen hat und welcher qualmende Kübel da vorne dran hängt.

    Die ganzen Nikolausfahrten, die heute (nicht) stattfinden, sind auch quasi alle nicht historisch, aber sie sichern das für viele Vereine das Überleben. So What?

    Erinnern möchte ich auch daran, dass sich mit fortschreitenden Jahren auch Sicherheitsrichtlinien und Gesetze teils massiv geändert haben, denen die Betreiber historischer Fahrzeuge heute Rechnung tragen müssen, damit ihnen nicht der Betrieb stillgelegt wird. Auch dies führt zwangsläufig zu Änderungen, die nicht mehr zum Geschunkel in abgerockten Fahrzeugen über abgewirtschaftete Gleise passen (ja, ich hab das hier mal zum Verständnis überspitzt).

    Im Endeffekt leben wir in einer Welt voller Kompromisse, auch bei der Eisenbahn und in Eisenbahnmuseen. Habt Nachsicht mit den Leuten, die versuchen mit viel Energie alte Technik erlebbar zu machen, bringt euch konstruktiv ein und setzt doch durch aktive Mitarbeit vielleicht auch selber Impulse in die gewünschte Richtung. Selber Eisenbahn gestalten macht mehr Spaß als nur Zuschauen :)

    Grüße,
    Rafael

  • Toralf, auf ein konstruktives aber friedliches Miteinander im Forum.

    Peter, das ist genau das, was ich mir hier wünsche. :friede:

    Hallo Peter und alle anderen Bimmelbahner,

    dennoch ein paar lieb gemeinte Zeilen von mir. Natürlich müssen die Züge sauber und ansprechend sein, das steht außer Frage. Auch zu DDR-Zeiten waren Loks und Wagen meiner Schmalspurbahn nach Oberwiesenthal in sauberen und gepflegten Zustand. Einige Loks wurden sogar mit Zierringen um den Schornstein verschönert.

    Mir ging es vorallem um die Wahl der Lacke. Teilweise wirkt der Glanz schon sehr stark übetrieben. Das war auch schon mehrfach Kritikpunkt hier im Forum. Auch die leuchtend gelben Schriftzüge insbesondere bei den sächs. Schmalspurbahnen standen hier schon mehrfach in der Kritik. Mir gefallen sie nicht, andere finden diese schön. Ich will diese Diskussion hier auch gar nicht neu anfachen. Aber auch das drumherum hat sich schwer verändert. Möglicherweise ist ein grasbewachsener Schüttbahnsteig nicht mehr zeitgemäß, aber bei Bahnsteigen mit Verbundpflaster kriege ich "Augenkrebs".

    Die Eisenbahn- und Schmalspurbahnwelt hat sich in den letzten Jahren nun mal stark verändert. Möglicherweise bin ich auch einfach nur zu unflexibel, Veränderungen habe ich noch nie gemocht. Wenn mir aber etwas nicht (mehr) gefällt, werde ich mich schwer dafür begeistern können. Noch gibt es aber genug Bahnen in Europa, wo noch kein großer Wandel stattgefunden hat und es den Eindruck erweckt, die Zeit sei stehengeblieben. Dabei geht es mir gar nicht um Dampfloks, denn diese sind auf osteuropäischen Schmalspurbahnen schon lange ausgestorben. Es geht mir um das gesamtheitliche Flair, das diese Bahnen ausstrahlen.

    In einem angesprochenen Punkt hat G.Holst aber recht: Es gibt keine Museumsbahn, die es versucht hat, Strecke und Fahrzeuge im Zustand der 70er und 80er Jahre der DDR zu erhalten. In Gramzow hätte man beste Voraussetzungen dafür, nutzt die Chance mit ihrer Ferkeltaxe nicht. Die Franzburger Südbahn ... verloren. Klütz ... umgebaut zur "Freelance"-Feldbahn. Selbst die Zittauer Schmalspurbahn mit ihren Themenzügen spart diese Zeit ganz expizit aus. Warum eigentlich? War diese "meine" Zeit so schlecht, daß man ihr kein Denkmal setzen darf.

    Vielleicht bin ich aber auch nur ein Ewiggestriger. Immerhin gehe ich immer noch in die Kaufhalle einkaufen, kauf mir am Imbiß einen Broiler und esse Jägerschnitzel aus panierter Jagdwurst.

    Ich hoffe, Peter und auch alle anderen, können meine Sichtweise auf die Dinge wenigstens etwa nachvollziehen und tolerieren diese auch. In diesem Sinne beschließe ich diesen Beitrag nochmals mit Peter Preis Worten:

    ... auf ein konstruktives aber friedliches Miteinander im Forum.

    Viele Grüße

    Toralf

    Einmal editiert, zuletzt von Toralf750 (11. Dezember 2020 um 20:25)

  • Wie soll man auch etwas im Stile der typischen 1980er erhalten? Baufällige Gebäude, Gleise mit LAs überall und modernisierte Fahrzeuge, die gleichzeitig wieder schnell verrotten? Dasselbe Problem hat man im Prinzip mit jeder Zeit vor 1989/90 in Ostdeutschland. Es mag ja vvielleicht liebevoll gepflegt worden sein, typisch war trotzdem Materialmangel und Substanzverlust.

    Der durchschnittiche Fahrgast wird sich wahrscheinlich nicht für das damalige Flair interessieren. Einstieg von Gleishöhe, Wiese und Trampelpfade auf dem Bahnsteig sorgen dafür, das der genau einmal vorbeikommt. Und zuhause wird der auch noch die negativste Werbung machen, die möglich ist. Will man die Kundschaft nicht verschrecken, braucht man eben Bahnsteige und Ordnung. Sonst heißt es nicht "oh, das sieht ja hier so historisch wie auf den Bildern aus" sondern "warum ist hier alles so verlottert und unordentlich". Die DDR-Zeit lebte eben von ihrer gewissen Unordnung.


    Und zum Thema Lack: Mattlack ist schwierig zu lackieren, schwierig zu reinigen und schwierig zu erhalten. Der sieht nach häufigen putzen ganz schnell schmierig und fleckig aus. Ich weiß nicht, wie die einzelnen Bahnen konkret ihre Fahrzeuge reinigen, aber mit einem Wasser-Seife-Gemisch auf einem Wischbesen kommt man da nicht weit. Da braucht man teure Spezialputzmittel. Unsichtbare Lackausbesserung ist defacto nur für Profis möglich und selbst da sieht man es, beim Auto wird beim Mattlack zu einer kompletten Neulackierung geraten, sofern etwas beschädigt wurde. Dieser nicht gewollte Hochglanzlack ist die langlebigste Lackierart, die zudem günstig zu reinigen ist und man auch mal nachlackieren kann.