Gänsehaut pur! 58 311 kämpft sich in Schrittgeschwindigkeit aus dem Scheuerfelder Tunnel

  • Hallo zusammen,

    war das ein Spektakel im Jahr 2019, als sich 58 311 über die nur noch selten befahrene Strecke der Westerwaldbahn zur Bindweide hinauf müht.

    Ich würde mal behaupten, dass der Zug nahe der Grenzlast für diese Strecke unterwegs war. Das größte Problem war jedoch, dass die Strecke nur selten befahren wird und die Schienen nass und rutschig waren. Nachdem der Zug bei der Ausfahrt aus Scheuerfeld das erste Mal liegen geblieben war und neu Anlauf geholt wurde, ging die geniale Bergfahrt los.

    Kurz vor der Einfahrt in der Scheuerfelder Tunnel kam die 58 dann erneut mächtig ins Schleudern. Dem Personal haben sicher die Schweißperlen auf der Stirn gestanden.

    Der Tunnel wurde nur noch in Schrittgeschwindigkeit durchfahren, was dazu führte, dass einige Zeit vor der Lok nur der Dampf aus dem Tunnel kam. Ein sicher sehr seltenes Schauspiel.

    An dieser Stelle mal ein großes Lob ans Personal. Das war mit Sicherheit eine tolle Leistung den Zug trotzdem ans Ziel zu bringen.

    Aber genug geredet!

    Film ab:

    Viel Spaß beim Anschauen!

  • Hallo Eisenbahnfans,

    dieses Schau- und Hörspiel kann ich ohne zu übertreiben als zusätzliches Weihnachtsgeschenk betrachten. Erinnerungen an die Zeit vor ca. 60 Jahren, als derartige Geräusche und Dampfwolken beim Blick aus dem elterlichen Wohnhaus zur Tagesordnung gehörten. Natürlich nicht jeden Tag solche Schleuderorgien, aber auch die gab es als die 58 vom Bw Annaberg-Buchholz mit ihren Güterzügen aus Hilbersdorf die letzten Kilometer bis zum Zielbahnhof zurücklegten. Lokpersonale von damals, von denen auch heute noch einige zum Eisenbahnerstammtisch kommen, können noch von ihren Erlebnissen berichten. Wie man sich gefühlt hat wenn man den Tender bis nach Buchholz abgeräumt hat. Hoffentlich sind diese Treffen bald wieder möglich.

    MfG

    Helmut

  • Guten Morgen.

    Das Video ist sehr beeindruckend, Danke. Aber im letzten Abschnitt des Videos hat man schon den Eindruck, daß die Lok überlastet ist. Ich bin kein Experte, aber es stellt sich mir die Frage, ob man so eine steile Strecke unbedingt mit so einem langen Zug fahren muss? Das selbe ist mir auch schon mal in einem anderen Video aufgefallen, als man mit 01 118 die FKE befahren hat und dort fast nicht mehr von der Stelle kam.

    Gruß Ronald

    Viele Grüße,

    Ronald!

  • Hallo

    Hatte im Bw Aue viel mit der 58 zu tun gehabt,das einstellen der Schieber ist nicht optimal.Das einstellen der Schieber bei der 58 ist nicht einfach,hatten immer große Probleme bei der 58 1800,die Lok hatten den Spitznahmen -Stalinorgel,wegen ihren Dampfschlag.

    Gruß Dietmar

  • Hallo

    Guten Morgen.

    Das Video ist sehr beeindruckend, Danke. Aber im letzten Abschnitt des Videos hat man schon den Eindruck, daß die Lok überlastet ist. Ich bin kein Experte, aber es stellt sich mir die Frage, ob man so eine steile Strecke unbedingt mit so einem langen Zug fahren muss? Das selbe ist mir auch schon mal in einem anderen Video aufgefallen, als man mit 01 118 die FKE befahren hat und dort fast nicht mehr von der Stelle kam.

    Gruß Ronald

    Ich glaube nicht an eine Überlastung, das Zuggewicht überschlage ich mal grob ca. 300t, die max. Steigung der Strecke ist mit 25 Promille angegeben und die Leistungstafel der 58 nennt da noch 440t bei 20km/h und 300t bei 30km/h. Bei besten Verhältnissen geht da sicher auch noch etwas mehr, nur dauert es dann länger.

    Das kritische ist der geringe Verkehr, eine Schiene die nur selten befahren wird, neigt eher zum Schleudern. Der sich bildende Rost, Taubildung auf der Schiene sind keine guten Voraussetzung. Auch die Lage der Strecke vor dem Tunnel, es kommt kaum Sonne hin, im Tal, am Rande eines Waldes nicht gut für optimale Haftreibung.

    Und die unterschiedlichen Verhältnisse auf der Schiene, Temperatur und Taubildung, kommt zum Ausdruck, kurz bevor die Lok das Ende des Tunnels erreicht. Die Temperaturen werden an diesem Tag sicher nicht viel über Null gewesen sein. Bei 10° Minus hätte das ganz anders ausgesehen,;) und erst die Dampfentwicklung, was wären das erst für Aufnahmen geworden.^^ Wobei ich diese Aufnahmen nicht weniger grandios finde.

    FKE sagt mir leider nichts. Aber eine 01 ist für "geringe" Last und große Geschwindigkeit gebaut und da ist es auf jeden Fall schwierig, bei schlechter Schiene in "Tritt" zu kommen.

    Gruß Jürgen

  • FKE sagt mir leider nichts. Aber eine 01 ist für "geringe" Last und große Geschwindigkeit gebaut und da ist es auf jeden Fall schwierig, bei schlechter Schiene in "Tritt" zu kommen.

    Gruß Jürgen

    Hallo Jürgen,

    Danke für die Erklärung.

    FKE ist die Frankfurt-Königsteiner-Eisenbahn. Ich hänge mal das Video an.

    Viele Grüße,

    Ronald!

  • Hallo Ronald

    Danke für das Video und die Erläuterung zur Streckenabkürzung.

    Habe daraufhin nochmal im Netz gestöbert und bin bei Google Maps gewandert.

    "Der Abschnitt zwischen Hornau und Schneidhain ist mit einer durchschnittlichen Steigung von 1:42 das steilste Stück der Strecke." aus https://de.wikipedia.org/wiki/Königsteiner_Bahn

    Die erste Aufnahme entstand genau in diesem Bereich, an Hand des sichtbaren Kilometersteins recherchiert.

    Das sind natürlich nicht die Streckenverhältnisse, für die eine 01 entwickelt wurde. ;)Wäre eher etwas für die Baureihen 94.20 oder 95.